Türkei feuert auf Dschihadisten: Vier Schüsse nach Syrien
Türkische Truppen haben eine Al-Qaida-nahe Gruppe in Syrien beschossen. Islamisten versuchen verstärkt, sich in der Grenzregion auszubreiten.
![](https://taz.de/picture/139858/14/fsa_171013.jpg)
ANKARA afp/taz | Die türkischen Streitkräfte haben erstmals gezielt eine islamistische Kampfgruppe im grenznahen Bereich in Syrien angegriffen. Wie der türkische Generalstab in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, galt der Angriff mit Artillerie-Feuer einer Stellung der Gruppierung Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL), die dem Terrornetzwerk Al Kaida nahe steht. Die Attacke nahe Asas, nördlich von Aleppo, erfolgte demnach bereits am Dienstag.
Sie wurde als Vergeltung dafür bezeichnet, dass von syrischem Staatsgebiet aus eine Granate in die Türkei abgefeuert worden war. Vier Artillerie-Schüsse seien abgefeuert worden, teilt der Generalstab in Ankara mit. Welche Schäden durch den Angriff entstanden, ist nicht bekannt.
Bereits seit einem Jahr reagieren die türkischen Streitkräfte auf jede Grenzverletzung im Syrien-Konflikt systematisch mit Vergeltungsschlägen. Es war nun aber das erste Mal, dass die Türkei ausdrücklich eine Dschihadisten-Gruppe ins Visier nahm. In der Vergangenheit hatte es zur Strategie von ISIL gehört, gemäßigte Rebelleneinheiten aus eroberten Gebieten in Syrien zu vertreiben und diese alleine zu kontrollieren.
Während die Türkei und Syrien lange Zeit in guten Kontakt standen, ist die türkische Regierung seit dem Beginn des innersyrischen Konflikts im März 2013 zur Führung um Präsident Baschar al-Assad auf Distanz gegangen. Mehr als 500.000 Syrer sind vor den Kämpfen in die Türkei geflohen.
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