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Trumps Umgang mit Corona-Infektion„Epidemiologen kommt das Kotzen“

US-Präsident Trump will mit seiner Rückkehr vom Krankenbett ins Weiße Haus Vitalität demonstrieren. Doch in den Umfragen fällt er zurück.

Hollywoodreife Inszenierung: Trumps Helikopter fliegt an Foto: Carlos Barria/reuters

US-Präsident Donald Trump hat seine Entlassung aus dem Militärkrankenhaus genutzt, um sich vor seinen Unterstützer:innen als nahezu unverwundbar darzustellen. Seine Rückkehr ins Weiße Haus inszenierte er als Medienshow, bewusst terminiert zur besten Sendezeit. Auf der Treppe zu seinem Amtssitz zog der Coronapatient demonstrativ die Schutzmaske vom Gesicht und stopfte sie in seine Jackentasche. Bei genauem Hinsehen war auf den Videobildern zu erkennen, dass er schwer atmen musste.

Trump streckte beide Daumen hoch und salutierte dem Piloten, als sein Hubschrauber Marine One wieder vom Rasen abhob. „Habt keine Angst vor dem Virus“, sagte er in einem Video, „ihr werdet es besiegen.“ Kurz vor seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte er per Twitter erklärt: „Habt keine Angst vor Covid. Lasst es nicht euer Leben dominieren. Wir haben unter der Trump-Administration einige wirklich großartige Medikamente und Wissen entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!“

Gleichzeitig wurden bereits rund ein Dutzend Personen aus dem Weißen Haus oder dem unmittelbaren Umfeld Trumps positiv auf das Virus getestet, zuletzt seine Pressesprecherin Kayleigh McEnany. Auch mehrere Journalisten aus dem Pressetross Trumps haben sich mit Covid-19 infiziert. Viele aus dem Stab des Weißen Hauses arbeiten als Vorsichtsmaßnahme derzeit von zu Hause aus. Beschäftigte in der Küche oder Reinigungspersonal, viele von ihnen ältere und damit gefährdete Menschen, haben diese Option nicht.

Ausgangspunkt der Infektionen war mutmaßlich eine Zeremonie im Rosengarten, als Trump vor dichtbesetzten Stuhlreihen die Richterin Amey Coney Barrett als Kandidatin für den Supreme Court vorstellte. Kaum jemand unter den etwa 100 Anwesenden trug eine Maske.

Liegt beim Thema Gesundheitsversorgung in Umfragen vorn: Joe Biden Foto: Andrew Harnik/ap/dpa

Ärzte kritisieren Trumps Leichtfertigkeit

Bisher haben 210.000 Menschen in den USA Corona mit dem Leben bezahlt, mehr als sieben Millionen wurden als infiziert diagnostiziert. Vor diesem Hintergrund kritisieren Ärzte heftig, dass Trump versuche, die Gefahr durch das Virus herunterzuspielen. „Wir müssen realistisch sein: Covid ist eine große Bedrohung für die amerikanische Bevölkerung“, sagte David Nace vom medizinischen Zentrum der University of Pittsburgh. Der Gesundheitsexperte Eric Feigl-Ding von der Federation of American Scientists kommentierte Trumps Verhalten auf Twitter: „Epidemiologen kommt das Kotzen.“

Trump gilt weiterhin als ansteckend und muss auch in den nächsten Tagen noch mit gesundheitlichen Rückschlägen rechnen. Er war nach seiner Infektion mit dem Covid-19-Virus drei Tage lang mit Medikamenten behandelt worden, die nach Ansicht medizinischer Experten auf schwere Krankheitssymptome seiner Lunge und seines Kreislaufs schließen ließen.

Trumps Ärzte hatten die Gefahr durch seine Erkrankung hingegen immer wieder heruntergespielt und sich später gerechtfertigt, sie wollten damit vor allem die positive Stimmung ihres Patienten widerspiegeln. Nach Angaben des Seuchenexperten Anthony Fauci habe Trump wohl vor allem geholfen, dass er mit einem noch experimentellen Antikörper-Mittel behandelt wurde. Es wird für gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein.

Trump bleiben noch vier Wochen bis zum Wahltermin am 3. November. Weiterhin liegt er in Umfragen landesweit rund acht Prozent hinter Joe Biden, und der Abstand wächst. Trump beabsichtigt daher, möglichst schnell seine Kundgebungen vor Tausenden von Anhänger:innen fortzusetzen.

Auf der Treppe zu seinem Amtssitz zog Trump demonstrativ die Schutzmaske vom Gesicht

Auch die TV-Duelle mit Biden sollen wie geplant stattfinden. Er möchte möglichst viele aus seiner Kernanhängerschaft zur Stimmabgabe bringen – nur wenn die Wahlbeteiligung unter Trumps Republikanern deutlich über der der Biden-Anhänger:innen liegt, hat er noch eine Chance auf ein Comeback.

Auch auf Twitter mobilisiert er: Am Montag setzte er innerhalb einer Stunde 18 Kurznachrichten ab, alles Einzeiler in Großbuchstaben, in denen er seine Anhänger anfeuerte, zur Wahl zu gehen, um Abtreibungen zu verbieten, den „korrupten Fake-News-Medien“ das Handwerk zu legen und eine „bessere und billigere Gesundheitsversorgung“ zu erlangen. Gerade bei dem letzten Thema liegt laut einer neuen CNN-Umfrage Joe Biden mit 59 Prozent vor Trump mit nur 39 Prozent.

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11 Kommentare

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  • 1G
    15451 (Profil gelöscht)

    Ohne die extradicke orangene Schminke im Gesicht wäre er wahrscheinlich leichenblass die Treppe hoch. Vermutlich war das auch schon ein Test, wie er sich dann als "immerwährender greatest Präsident" in einem gläsernen Sarg im Kapitol einbalsamieren lassen will 😂...

  • taz: US-Präsident Trump will mit seiner Rückkehr vom Krankenbett ins Weiße Haus Vitalität demonstrieren. „Habt keine Angst vor dem Virus“, sagte er in einem Video, „ihr werdet es besiegen.“

    Wenn das Virus mutiert, dann werden wir ja sehen, ob es sich dann noch besiegen lässt. Auch die Hoffnung auf einen Impfstoff bis zum Frühjahr 2021 ist wohl eher eine "Beruhigungspille", die uns unsere Politiker verabreichen wollen. Politiker fangen ja auch schon wieder an die Kindergärten und Schulen aufzumachen, damit Mama und Papa brav zur Arbeit gehen können und sie dann dafür sorgen, dass die Aktienkurse für die Reichen nicht noch mehr fallen, während die Reichen in ihrer Villa die Corona-Pandemie einfach aussitzen wollen.

    Gegen Aids gibt es seit 40 Jahren keinen Impfstoff, aber gegen Covid-19 soll angeblich bald einer da sein? Die Virologen sagen ja auch, dass es sich bei Covid-19 nicht um eine "Grippe" handelt, sondern wir es hier mit etwas zu tun haben, das man nicht einschätzen kann und weltweit schon 36 Millionen Menschen befallen hat; aber diese Zahl kann man sicherlich mit 10 multiplizieren, denn bei jungen Menschen zeigen sich ja so gut wie keine Symptome.

    Dass Trump selbst bei 210.000 an Corona verstorbenen US-Amerikanern immer noch das Virus verharmlost, zeigt, dass Trump als US-Präsident der falsche Mann ist.

  • DT merkt wohl, daß er in der Falle sitzt.

    Wäre er im Krankenhaus geblieben, sähe er schwach aus.

    Würde er endlich einen Kurswechsel in seiner Haltung zu Masken und Abstand vollziehen, stünde er selbst für seine Anhänger als Jemand da, der bisher alles falsch gemacht hat.

    Also bleibt ihm nur die Flucht nach vorne:



    Starken Mann markieren und unverwundbar zu erscheinen.

    Mal sehen, ob er bei einem seiner Auftritte schwächelt. Er muß ja nicht gleich zusammenklappen, etwas offensichtliche Atemnot würde ja schon genügen...

  • Ich kriege nur Wut über diesen widerlichen Typ. "unverwundbar" das ist es was die Heilserwartenden QAnon-Irren glauben.



    In den Umfragen zurück? Ich glaube nichts davon bevor nicht ein anderer Typ als "Präsident" vereidigt wurde.

  • Trump hat, oben am Weißen Haus angekommen, die Maske abgenommen, tief durchgeatmet und dann "salutiert".



    Protokollarisch und militärisch völlig blödsinnig, (weil da kein Militärangehöriger in der Nähe war.



    Wie ein Kind, dass Soldaten einfach nachäfft.



    Vollle 23 Sekunden lang. Oder 1 Sekunden für jede Person, die er bisher mit dem Virus angesteckt hat.

    • @Wagenbär:

      "militärisch völlig blödsinnig, ( weil da kein Militärangehöriger in der Nähe war."



      Er salutierte dem Piloten steht im Artikel. War das keine militärische Person?

      • @Rudolf Fissner:

        Der war echt gut ...

        Er bläst sich auf wie nur irgendwas



        Selten so eine dämliche Inszenierung gesehen.



        Aber irgendwie hat der Alte ganz schön gepumpt um noch genug Luft zu bekommen

        • @Opossum:

          Natürlich bläst der sich auf. Selbst eine Autofahrt is bei dem schon aufgeblasen.



          Trump ist ein aufgeblasenes A. Weiß doch jeder.

          Aber der Pilot wird wohl der Air Force One zugehören. War dann also Militär. Und das Salutieren deshalb schlicht ne unbedeutende Pipi-Angelegenheit.



          Nicht jedes Nasebohren von Trump ist gleich ein Statement.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Umfragen sind Schall und Rauch, sind ja noch vier Wochen Zeit. Beste Lösung: Gott beruft ihn zu sich und erlöst Melania, Amerika und den Erdkreis.



    Eigentlich ist er doch ne arme Sau.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      sieht derzeit leider so aus, als ob weder Gott noch Teufel ihn haben wollen.

      Naja, wenn man den (echten), Ärzten Glauben schenken darf, geht sein Immunsystem in ein/zwei Tagen als Folge von Rendesvir in einen overdrive.

      Und er schont sich nicht.

  • da hat sich Potus wohl bissle zu viel Chlorix gespritzt