piwik no script img

Trump will Abschiebungen beschleunigenHürde in die USA wird höher

Gleich an der Grenze zu den USA sollen Asylbewerber aus Mexiko künftig nachweisen müssen, dass sie „glaubhaft Angst“ vor Verfolgung haben müssen.

Schon jetzt sammeln sich Hunderte an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, um ihre Verwandten kurz sehen zu können Foto: dpa

Washington rtr | Die US-Regierung dringt auf eine raschere Abschiebung von Einwanderern, die Asyl beantragen wollen. Das Heimatschutzministerium hat dazu einen neuen Richtlinienkatalog für Mitarbeiter der Einwanderungsbehörden entworfen, der diese zu einem strengeren Umgang mit Neuankömmlingen auffordert. Demnach sollen sie unmittelbar bei der ersten Befragung an der Grenze zu Mexiko „sämtliche relevanten Informationen entlocken“, um festzustellen, ob ein Bewerber „glaubhaft Angst“ vor einer Verfolgung in seiner Heimat haben muss.

Den Beamten wird ein breiter Ermessensspielraum eingeräumt, um zu bewerten, ob ein Asylbewerber große Aussicht auf eine Anerkennung vor Gericht haben könnte. Drei mit dem Entwurf vertraute Personen sagten, Ziel der neuen Anweisungen es, die Hürde für Migranten gleich bei der ersten Überprüfung heraufzusetzen.

Die neuen Vorschriften finden sich in einem Dokumentenentwurf, der auf den 17. Februar datiert ist. Er ist noch nicht an die Beamten verschickt worden, an die er sich richtet. Das Heimatschutzministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Das Präsidialamt äußerte sich zunächst nicht.

Präsident Donald Trump hat es sich auf die Fahnen geschrieben, schärfer gegen Einwanderer vorzugehen und die Grenzen besser abzusichern. Dazu gehört auch sein Plan, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen und ein Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern sowie für Flüchtlinge. Auf Weisung der US-Justiz ist das Verbot vorerst außer Kraft gesetzt. Die Regierung arbeitet deshalb dazu an einer neuen Anordnung, die laut einem Bericht des Wall Street Journal womöglich am Dienstag veröffentlicht werden könnte. Dem Bericht nach wären auch diesmal die Bürger der selben sieben Staaten betroffen wie in der ursprünglichen Anordnung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!