Trinidad und Tobago: Gangsterkrieg bis zum Notstand
Weil Banden sich bekämpfen, hat der Inselstaat in der Karibik den Notstand verhängt. Auch Militär wird zur Unterstützung der Polizei eingesetzt.
![Polizeikontrolle von 2 Polizisten vor einem öffentlichen Gebäude Polizeikontrolle von 2 Polizisten vor einem öffentlichen Gebäude](https://taz.de/picture/7439661/14/37322253-1.jpeg)
Der Karibikstaat Trinidad und Tobago hat angesichts eskalierender Bandengewalt im Land den Notstand ausgerufen. Die Entscheidung beruhe auf Hinweise der Polizei an den Nationalen Sicherheitsrat auf „verstärkte kriminelle Aktivitäten, die die öffentliche Sicherheit gefährden“, erklärte das Büro des Ministerpräsidenten Keith Rowley am Montag. Generalstaatsanwalt Stuart Young teilte mit, das Land habe im Dezember 61 Mordfälle verzeichnet.
Die Zahl der Morde in Trinidad und Tobago stieg damit auf 623 im Jahr 2024. Im Vorjahr waren es noch 577 Morde gewesen, 2022 waren es 599. Bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt sagte Young, der Notstand umfasse keine Ausgangssperre, um negative Auswirkungen auf die Wirtschaft zu minimieren.
Die Polizei könne unter dem Notstandsgesetz jedoch mit richterlicher Genehmigung Durchsuchungen vornehmen und Verdächtige ohne Haftbefehl bis zu sieben Tage festhalten, erläuterte Young.
Der Minister für Nationale Sicherheit, Fitzgerald Hinds, bezeichnete den Anstieg der Mordrate als „Epidemie“ des 1,4 Millionen Einwohner zählenden Landes.
Zuletzt war im Jahr 2011 ein Notstand ausgerufen worden, ebenfalls wegen Bandengewalt. Die Maßnahme wurde damals jedoch nur in Kriminalitäts-„Hot Spots“ angewandt. (AFP/taz)
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