Tote und Verletzte in Mali: Erst Autobomben, dann Schüsse
Bei einem Angriff mutmaßlicher Dschihadisten werden in Mali zehn Zivilisten und drei Soldaten getötet. Die Attacke soll russischen Militärs gegolten haben.
Die Angreifer brachten den Angaben zufolge mehrere mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge zur Explosion. Dabei seien auch mehrere Häuser zerstört worden, erklärte die Regierung. Augenzeugen schilderten der Nachrichtenagentur AFP, zunächst seien vier laute Explosionen und dann Schüsse aus Automatikgewehren zu hören gewesen. In der Nähe des Flughafens sei Rauch aufgestiegen.
In Behörden- und Diplomatenkreise hieß es, bei dem Ziel des Angriffs in der Nähe der Stadt Sévaré in der Region Mopti habe es sich um einen Stützpunkt russischer Soldaten gehandelt. Die in Mali herrschende Militärjunta hatte vergangenes Jahr nach eigenen Angaben begonnen, mit russischen „Militärausbildern“ zusammenzuarbeiten. Kritikern zufolge handelt es sich um Mitglieder der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner.
Ein Behördenvertreter sagte, der Angriff habe sich gegen „das Lager der Russen und ihre Flugzeuge“ gerichtet. Ein anderer Behördenvertreter sagte, nach dem Angriff seien senegalesische Soldaten der UN-Blauhelmmission Minusma eingeschritten. Das vier Hektar große Minusma-Camp befindet sich in der Nähe des Flughafens in Sévaré und des malischen Armeestützpunkts, in dem die russischen Kämpfer untergebracht sind. Die Minusma verurteilte den Angriff auf den Militärstützpunkt und bot den malischen Behörden Hilfe bei den Ermittlungen an.
Aus Malis Hauptstadt Bamako wurde derweil der Absturz eines Armeehubschraubers nach einem Einsatz gegen Dschihadisten gemeldet. Nach dem Einsatz im Norden des Landes sei der Helikopter in einem Wohngebiet von Bamako abgestürzt, erklärte der Generalstab der Armee. In der Mitteilung war von „möglichen Opfern“ die Rede.
Mali ist seit Jahren Schauplatz eines Aufstands islamistischer Extremisten, der 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Das westafrikanische Land wird inzwischen von einer Militärjunta unter General Assimi Goïta regiert, die eine engere Anbindung an Russland anstrebt und den Einsatz internationaler Truppen erschwert.
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