piwik no script img

Tories nach dem BrexitMay wird neue Premierministerin

Innenministerin Theresa May wird die Nachfolgerin von David Cameron. Er gibt sein Amt am Mittwoch ab. Ihre Konkurrentin Andrea Leadsom stellt sich nicht zur Wahl.

Theresa May, nächste Premierministerin Großbritanniens Foto: reuters

London rtr/dpa | Die bisherige britische Innenministerin Theresa May wird nach Angaben des scheidenden Premierministers David Cameron bis Mittwochabend ihr Amt als Regierungschefin antreten. Sie habe dabei seine volle Unterstützung, sagte der konservative Politiker am Montag. May ist die einzige verbliebene Kandidatin, nachdem Energiestaatssekretärin Andrea Leadsom überraschend ihren Rückzug erklärt hatte.

Leadsom wollte wie Theresa May Chefin der britischen Konservativen und damit Premierministerin werden. Für Empörung sorgte Leadsom am Wochenende, als sie suggerierte, sie als Mutter wäre für das Land eine bessere Regierungschefin als ihre kinderlose Konkurrentin. Wenig später erklärte sie, ihre Äußerungen seien von der Zeitung Times falsch dargestellt worden.

Leadsom und May waren die beiden letzten von ursprünglich fünf Bewerbern um die Nachfolge Camerons, der nach dem Brexit-Votum seinen Rücktritt als Partei- und Regierungschef ankündigte.

Auch die britische Labour-Partei könnte eine neue Chefin bekommen. Die Abgeordnete Angela Eagle forderte am Montag offiziell Jeremy Corbyn (67) im Rennen um die Parteispitze heraus. Damit steht wieder eine Urwahl der Parteibasis bevor. Sie wolle eine gute Premierministerin für Großbritannien werden, sagte Eagle.

Eagle spricht Corbyn Führungsfähigkeiten ab. Sie wirft ihm als Parteichef unter anderem einen halbherzigen Kampf gegen den EU-Austritt vor. Corbyn, der als ausgesprochen Linker gilt, war im vergangenen September an die Spitze gewählt worden. Erst kürzlich hatten ihm die Labour-Abgeordneten das Misstrauen ausgesprochen. Die 55-jährige Eagle war bis zu ihrem Rücktritt zuletzt für Wirtschaft im Schattenkabinett zuständig.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • ...es wird eben KEINEN BREXIT geben... Es gibt Geschrei und politischen Theaterdonner in der EU, aber keinen Brexit! Wäre ich Brite, würde ich wetten.

  • Ja und? Die gute Frau erinnert sehr an Maggie Thatcher! Sie wird die neoliberale Linie der Tories im Lichte des brexit fortsetzen...