Todesurteil in den USA aufgehoben: Twittern aus dem Gericht
Einer der Geschworenen war während des Prozesses eingeschlafen und ein weiterer twitterte unerlaubt. Deswegen hebt ein US-Gericht ein Todesurteil wegen Mord und Raub auf.
WASHINGTON afp | Wegen schweren Fehlverhaltens der Jury hat ein in den USA zum Tode Verurteilter einen neuen Prozess bekommen. Der oberste Gerichtshof des Bundesstaates Arkansas annullierte das Urteil gegen Erickson Dimas-Martinez.
Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass einer der Geschworenen während des Prozesses geschlafen und ein anderer entgegen den Vorschriften Informationen aus dem Verfahren getwittert habe, hieß es in der am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung.
Dimas-Martinez war wegen Mordes und Raubes zum Tode verurteilt worden. Im vergangenen Jahr hatten seine Anwälte Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Nach gescheiterten Versuchen landete das Verfahren nun vor dem obersten Gericht. Das folgte der Kritik der Anwälte, die einen "Fehler der Jury" beklagten, der Zweifel an der Unvoreingenommenheit des Gerichts aufkommen lasse.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!