Kurz und bündig
: Tipps, fiese Tricks & Engpässe

■ Von Haustieren, Einstiegsdrogen und Menschenfreunden

Allergiker gesucht

Wenn Kinder gegen ein Haustier allergisch geworden sind, müssen Hund oder Katze oftmals abgeschafft werden. Neuartige Filter in der Wohnung sollen jedoch die von Hund oder Katze ausgehenden Allergene, die in der Luft schweben und vom Kind eingeatmet werden, wegfiltern können. Die Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie der Charité sucht daher jetzt allergische Kinder, die diese Filter ausprobieren sollen.

Die Klinik will herausfinden, ob solche Luftfilter tatsächlich die allergischen Reaktionen mindern können. Gesucht werden Kinder im Alter zwischen sieben und siebzehn Jahren, die an einer Allergie gegen Hunde oder Katzen leiden. Der Familie wird angeboten, in der Wohnung ein Luftfiltergerät für die Dauer eines Jahres kostenlos aufzustellen. Die hoch feinen Filter sollen in der Lage sein, bis zu fünfundneunzig Prozent der in der Luft schwebenden Allergene zu entfernen. Interessenten können sich an die Charité-Telefonnummer (0 30) 4 50-6 63 13 oder -6 68 23 wenden.

Werbung in der Kritik

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Christa Nickels von den Grünen, hat schwere Vorwürfe gegen die Tabakindustrie erhoben. Diese halte sich nicht an freiwillige Zusagen zum Kinder- und Jugendschutz, verharmlose die Tabaksucht und verführe Jugendliche gezielt zum Rauchen, sagte Nickels Anfang Oktober. Eine Stichprobe in Berlin habe ergeben, dass Tabakfirmen trotz ihrer Versprechungen weiter Zigarettenwerbung im Umfeld von Schulen und Jugendzentren postieren. Nickels machte vor allem die Werbung für die Zunahme junger Raucher verantwortlich. So kommt das Rauchen nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bei Kindern und Jugendlichen wieder in Mode. Danach haben 1997 im Westen 40 Prozent und im Osten sogar 45 Prozent der Zwölf- bis 25-Jährigen gelegentlich oder ständig geraucht. Je früher sie mit dem Rauchen anfingen, desto schwerer kämen sie vom Glimmstängel los, so Nickels. „Nach wie vor ist Tabak die Einstiegsdroge Nummer eins.“

Psychologen warnen

Die freie Wahl des Psychotherapeuten ist nach Ansicht des Berufsverbandes Deutscher Psychologen (BDP) gefährdet. Gut die Hälfte jener Therapeuten, die bislang direkt mit Kassen abrechneten, hätten nicht die Zulassung zu den Kassenärztlichen Vereinigungen bekommen, sagte BDP-Präsident Lothar Hellfritsch auf dem Deutschen Psychologentag Anfang Oktober in Berlin. „Ich sehe die Situation als sehr bedrohlich an.“

Der auf dem Kongress ausgezeichnete Schweizer Psychotherapieforscher Klaus Grawe sprach sich für eine „Psychologisierung“ der Gesellschaft aus. „Psycholgen wissen am besten, wie psychische Verfassung und Lebensbewältigung zusammenhängen.“ Rechtzeitige Hilfe durch Psychologen könne manche Erkrankung des Körpers verhindern. Grawe kritisierte die Begrenzung der Psychotherapie in Deutschland auf drei Verfahren, das insgesamt zu niedrige Kassenbudget für Psychotherapie und die Ausgrenzung von direkt abrechnenden Psychotherapeuten aus der gesetzlichen Krankenversicherung.