Theatertipps der Woche: Auf den Flügeln der Digitalität

Berliner Produktionen neu in den Archiven: Von Theatertreffen bis Prager Theaterfestival. Außerdem live im Netz: Stücke aus Brotfabrik und Schaubude.

Ein KInd balanziert auf einem Tisch. Szene aus dem Theatestück "Der Mensch erscheint im Holozän"

Szene aus „Der Mensch erscheint im Holozän“ mit Karin Pfammatter Foto: Zoé Aubry

Auch in dieser Woche wollen wir versuchen, der Schwere des Lockdown (und der eigenen vier Wände) auf den Flügeln der Digitalität zu entkommen. Zum Beispiel, indem wir virtuell nach Zürich reisen, wo der 1982 geborene Regisseur Alexander Giesche im Januar 2020 Max Frischs berühmte Erzählung aus dem Jahr 1979 „Der Mensch erscheint im Holozän“ in ein „Visual Poem“ verwandelt hat, wie die Produktion im Untertitel heißt.

2020 war sie zum Theatertreffen eingeladen, konnte aber nicht gezeigt werden, da das Festival abgesagt wurde. Es existierte auch keine Aufzeichnung, die gestreamt werden konnte, als das Festival ins Internet verlegt worden war. Das ist inzwischen anders. 3sat hat den Abend aufgezeichnet, der den Kampf des Menschen gegen die Natur und seinen Untergang verhandelt. Die Berliner Festspiele stellen ihn als „Stream on Demand“ auf ihrer Webseite zur Verfügung („Der Mensch erscheint im Holozän“, Stream: www.berlinerfestspiele.de).

Tschechow in der Gegenwart

Weiter geht es nach Prag, wo vom 1. bis 9. Dezember das 25. Prager Theaterfestival für die Präsentation von Theaterinszenierungen und -projekten aus deutschsprachigen Ländern stattfindet. Es wurde von dem Dramatiker Pavel Kohut gegründet und findet in diesem Jahr online (und kostenfrei) statt. Eingeladen sind u.a. zwei Berliner Produktionen, nämlich „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller, inszeniert von Anne Lenk. Und „7 Schwestern“ von She She Pop, als Koproduktion u.a. mit dem HAU entstanden – ein Stück, das den alten Tschechow-Stoff in der Gegenwart weiterdenkt.

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Dann gibt es eine Produktion des auch in Berlin bestens bekannten Duos Anouk van Rijn und Falk Richter: „Touch“, für die Münchner Kammerspiele entstanden. Highlight sind auch die bildmächtigen Hamburger Inszenierungen „Der Boxer“ nach dem Roman von Szczepan Twardoch (Regie: Ewelina Marciniak) und Stefan Puchers Adaption von Shakespeares „Maß für Maß“, die auf einer freien Bearbeitung des alten Stücks durch den Dramatiker Thomas Melle beruht (25. Prager Theaterfestival in deutscher Sprache, Infos und Stream: www.theater.cz/de).

Aus der Brotfabrik weisen die Berliner TheaterPioniere „Wege aus der Krise“. Hierbei handelt es sich um eine interaktive Theaterserie, in der die Zuschauer*innen direkt und live mit den Protagonist*innen interagieren können (alle Infos: www.improvisionaere.com). Die Schaubude streamt „Frau Holle außer Kontrolle“ (Regie: Rico Wagner) am 5. 12. um 20 Uhr (Stream, Zugang 5 €: schaubude.berlin/de/inszenierungen).

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