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The doors: This is the end

■ 80 von 126 Bands müssen ihre Probenräume in alten Bunkern bis Freitag räumen / Viele Musiker stehen damit vor dem Aus / Kündigungsgrund: unter anderem fehlende Notausgänge

Noch im alten Jahr gab es dutzende Kündigungen von der Kulturbehörde: Bis zum Freitag müssen 80 der 126 Bands ihre Probenräume in Bremens Bunkern räumen. Denn die dicken Betonkolosse aus dem Weltkrieg sind innen nicht feuersicher. Eine Renovierung bis Ende des Jahres ist zwar geplant – aber bis dahin bleiben zwei Drittel der Bands ohne Übungsräume. 46 Gruppen können zwar erstmal im Bunker weiter proben. Allerdings wird sich auch in ihren Verträgen einiges ändern.

Zuvor wurde zwischen Kulturbehörde und Feuerwehr ein halbes Jahr verhandelt. Die Feuerwehr bemäkelte fehlende Fluchtwege in den Bunkern und leicht enflammbare Schallisolierung: Denn um den Schall zu schlucken, hatten die Musiker Teppiche an die Wände gehängt. Ohne Teppiche keine Musik, sagen die Bands. Mit Teppichen macht allerdings die Feuerwehr nicht mit, klagt Albert Behrens von der Kulturbehörde. Ende des Jahres wurde deshalb der Schlussstrich gezogen. „Wäre etwas passiert, wären wir dran gewesen“, rechtfertigt Behrens den Entschluss der Behörde.

Jetzt soll saniert werden: In allen Bunkern müssen optische und akustische Feuermelder installiert werden. Die Teppiche müssen von den Wänden – Glaswolle wird als nicht schöne, aber billige Alternative gehandelt. Außerdem muss es zweite Fluchtwege geben. Dafür müssen zum Teil Decken eingebrochen, Rigipswände gezogen werden.

Mit dieser Lösung ist Behrens noch relativ zufrieden: „Im Sommer sah alles so aus, als müssten wir ganz dicht machen.“ Jetzt hofft er, dass die Bunker Ende des Jahres wieder fertig sind. Dann könnten die Bands sukzessive wieder einziehen.

Daran glauben die Musiker allerdings nicht: Mindestens drei Jahre wird das dauern, schätzt der Verein Bremer Rockmusiker. „Bislang gibt es nicht mal Kostenvoranschläge“, schimpft ihr Vorsitzender Jens Strangmann. Wieviel die Sanierung kosten wird, ist in der Tat noch unklar. Woher das Geld kommen soll, bislang auch. Behrens hofft, dass er in der Behörde irgendwie Gelder locker machen kann. Außerdem sollen die verbliebenen Bands in Zukunft Miete zahlen. Wie in Hannover wären aber auch hier Warmmieten von zehn Mark pro Quadratmeter denkbar.

Solche Mietpreise wären für die meisten Musiker noch akzeptabel. Für die Rettung der Bunker würden viele auch selbst mitanpacken, glaubt Strangmann. Ihm geht vor allem das Vorgehen der Stadt gegen den Strich: In zwei Tagen schon sollen die Schließanlagen in den Bunkern ausgewechselt werden. Dabei wissen viele Bands womöglich noch gar nichts von der Kündigung, glaubt er: „Die Adresslisten in der Behörde wurden nicht aktualisiert.“ Richard Thieben zum Beispiel hat erst Neujahr von der Kündigung erfahren. Wohin er bis Freitag sein Schlagzeug packen soll, weiß er nicht. „Mit einem Aufschub bis Anfang März wäre mir sehr geholfen.“

Für viele Bands sieht es noch schlimmer aus: Bezahlbare Ersatzräume gibt es in Bremen nicht. Und ohne Proben stehen sie erstmal vor dem Aus. „Das ist der Tot der lokalen Szene“, glaubt Strangmann. Denn wahrscheinlich sind viel mehr als 80 Bands betroffen: Viele Räume werden bis zu dreimal untervermietet.

Heute will der Verein Bremer Rockmusiker noch einen letzten Versuch machen, die Räume in den 18 Bunkern zu retten. In einem Gespräch mit der Kulturbehörde wollen sie Aufschub von der Räumung. Außerdem fordern sie, dass die Bunker nur nach und nach saniert werden, damit die Musiker solange noch weiterproben können: „Nicht einfach zumachen, und dann geht gar nichts mehr.“ pipe

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