Terrorismus in Paris: Sprengsatz in Nobelviertel entschärft
Durch den Hinweis eines Anwohners konnte in der französischen Hauptstadt ein Attentat verhindert werden. Fünf Menschen wurden festgenommen.
Die Antiterrorstaatsanwaltschaft nahm nach Angaben aus Justizkreisen Ermittlungen gegen die fünf Verdächtigen auf, die am Dienstag weiter in Gewahrsam saßen. Innenminister Gérard Collomb sagte, einer der Verdächtigen sei von der Regierung wegen seiner Radikalisierung beobachtet worden.
Auf die Frage, warum jemand unter Beobachtung unbemerkt einen Anschlag vorbereiten könne, sagte der Minister, dass Radikale für gewöhnlich Freunde und Netzwerke hätten, die den Angriff ausführen könnten. Diese Personen zeigten keine äußerlichen Zeichen einer Radikalisierung, seien aber bereit, zu helfen.
Der Vorfall zeige, dass die Terrorgefahr in Frankreich weiterhin „extrem hoch“ sei, sagte Collomb. „Ein Gebäude in einem schicken Viertel von Paris hochzujagen – ist das nicht ein Zeichen dafür, dass niemand sicher ist? Das passiert nicht nur in Vororten in Arbeitervierteln“, sagte er.
Erst am Sonntag hatte ein Mann am Hauptbahnhof von Marseille zwei Frauen getötet. Im Anschluss wurde er von Sicherheitskräften erschossen. Seine Motive sind unklar. Die Terrormiliz Islamischer Staat übernahm die Verantwortung für die Tat.
Das französische Parlament wird am Dienstag voraussichtlich ein neues Gesetz im Kampf gegen den Terrorismus verabschieden.
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