Terrorabwehr in Pakistan: Deutsche Extremisten getötet
Das pakistanische Militär hat nach eigenen Angaben bei Luftangriffen auf Extremisten drei Deutsche getötet. Sie sollen Verbindungen zu den Taliban gehabt haben.
ISLAMABAD dpa | Bei Luftangriffen auf radikalislamische Taliban hat das pakistanische Militär nach eigenen Angaben auch drei Deutsche getötet. Es handele sich um Extremisten mit Verbindungen zu den Taliban, sagte ein ranghoher Militärvertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
Sie seien in dem Gebiet Mir Ali in Nord-Waziristan nahe der Grenze zu Afghanistan getötet worden. Das Auswärtige Amt in Berlin konnte die Angaben zunächst nicht bestätigen. Eine Sprecherin sagte: „Die deutsche Botschaft in Islamabad steht mit den örtlichen Behörden in Kontakt und bemüht sich mit Nachdruck um Aufklärung.“
In der Region fliegt die pakistanische Luftwaffe seit dem Vortag Angriffe mit Kampfflugzeugen und Kampfhubschraubern. Dabei seien bisher mindestens 40 Extremisten getötet worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. Darunter seien auch Anführer der Taliban und usbekische Extremisten.
Nord-Waziristan ist eine Hochburg der pakistanischen Taliban (TTP). Die Armee hat ihre Angriffe dort begonnen, nachdem die Taliban seit Sonntag zwei schwere Anschläge verübt hatten, bei denen mindestens 33 Soldaten getötet worden waren.
Bei den darauffolgenden Luftangriffen sind nach Angaben von Dorfbewohner in Nord-Waziristan auch Zivilisten getroffen worden. Für Journalisten ist das Gebiet praktisch nicht zugänglich. Die pakistanische Regierung bemüht sich seit Monaten vergeblich um Friedensgespräche mit den Taliban. Diese hatten ihre Angriffe zuletzt verstärkt.
Am Mittwoch wurden bei der Explosion eines versteckten Sprengsatzes im Nordwesten Pakistans sechs Polizisten getötet, die ein Impfteam begleiteten. Auch ein Jugendlicher kam dabei um. Die Bombe sei im Bezirk Charssada der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa explodiert, teilte die Polizei mit.
Islamisten greifen immer wieder Teams an, die die Bevölkerung gegen Kinderlähmung impfen sollen. Sie vermuten hinter den Vorsorgemaßnahmen eine westliche Verschwörung, um bei Muslimen unter anderem die Fruchtbarkeit zu reduzieren.
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