Terror in Istanbul: Tote bei Anschlag auf Militärbus

Vier Menschen, starben bei einem Attentat auf einen Bus für Soldaten und ihre Familien in Istanbul. Vermutet wird ein Zusammenhang mit den jüngsten Kämpfen zwischen Militär und der kurdischen PKK.

Ermittler sichern den Anschlagsort. Unter den Toten befand sich auch eine 17-jährige. Bild: rtr

ISTANBUL rtr | In Istanbul sind bei einem Bombenanschlag auf einen Bus für Soldaten und ihre Familien vier Menschen getötet worden - darunter eine 17-Jährige. Der ferngezündete Sprengsatz detonierte nahe einer Militärunterkunft im Viertel Halkali, wie die Nachrichtenagentur Anatolien am Dienstag meldete. Die drei anderen Opfer waren demnach Offiziere. Nach Angaben des Provinzgouverneurs wurden fast ein Dutzend weitere Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer.

"Das ist ein Terroranschlag mit einem eindeutigen Ziel: zu spalten sowie Spannungen und Verzweiflung zu schaffen", sagte er. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die türkische Armee hat in den vergangenen Tagen ihren Kampf gegen kurdische Rebellen verstärkt.

Zuvor war die Gewalt in den Kurdengebieten im Südosten der Türkei eskaliert. Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) töteten zwölf Soldaten. Am Montag verlegte das türkische Militär im größeren Stil Soldaten und Elite-Einheiten an die Grenze zum Irak. Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat. In dem Konflikt kamen bislang mehr als 40.000 Menschen ums Leben. Die ursprüngliche Forderung nach einem unabhängigen Kurdenstaat hat die Gruppe inzwischen aufgegeben. Jetzt ist es ihr Ziel, eine Heimat für Kurden im Südosten des Landes zu errichten.

Dort haben kurdische Separatisten, die sich im Norden des Irak versteckt halten, zuletzt verstärkt Anschläge auf Militäreinrichtungen verübt. Die Rebellen waren in der Vergangenheit aber auch immer wieder verantwortlich für Attentate in großen Städten. Doch auch linksgerichtete Gruppen sowie Islamisten haben in Istanbul Attentate verübt. In der größten Stadt des Landes kamen am Dienstag Politiker aus Südosteuropa zusammen - darunter die Außenminister Kroatiens, Serbiens und der Türkei.

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