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Tennis läuft nicht von selbst

Der Deutsche Tennis-Bund will das Damenturnier am Rothenbaum für 2,5 Millionen Dollar verkaufen. In Kürze entscheidet der Senat über die Zukunft der Tennisanlage

Der finanziell gebeutelte Deutsche Tennis-Bund (DTB) hat unterschriftsreife Verträge zum Verkauf des Damen-Tennisturniers am Rothenbaum aufgesetzt. Damit mündet die Diskussion um den Erhalt des Tennisstandorts Hamburg mit den zwei internationalen Turnieren für Damen und Herren in neue Fragen um die Nutzung der Tennisanlage am Rothenbaum.

„Die Kosten laufen uns davon“, sagt DTB-Präsident Georg von Waldenfels und zieht so ein konsequentes Ende des unrentablen Damenturniers einer finanziell gewagten Fortführung vor. Obgleich der DTB mit dem Beschluss, das Hamburger Damenturnier einzustellen, einen eindeutigen Hilferuf von sich gibt. „Tennis ist kein Selbstläufer mehr“, gibt DTB-Pressesprecher Toralf Bitzer zu, um damit die Notwendigkeit neuer Konzepte für den klammen Verband und seine außerhalb der Tennisturniere brach liegende Anlage zu unterstreichen: „Eine Mehrfachnutzung würde uns erheblich weiterhelfen.“

Dies ist auch für Waldenfels ein Erfordernis, um den Standort Hamburg zu sichern. Für den Fall einer „sehr bald erwarteten Senatsentscheidung“, so Bitzer, könnte sich der DTB bei der Entscheidung über den deutschen Bewerber für die Olympischen Spiele 2012 im April kommenden Jahres auf die Seite Hamburgs schlagen. Der drittgrößte deutsche Sport-Fachverband erhofft sich nicht unbedingt eine finanzielle Unterstützung, sondern erhofft sich eine Genehmigung für die Durchführung anderer Veranstaltungen.

Auch Sportamtsleiter Hans-Jürgen Schulke verspricht sich von „einem dem Stadtteil entsprechenden Veranstaltungskonzept“ die Möglichkeit, die für rund 25 Millionen Euro erweiterte Anlage zu retten. Rockkonzerte werden zwar nicht zu hören sein, aber die Stadteilinitiativen dürften über diese Wendung wenig erfreut sein. OKE GÖTTLICH

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