Temperaturrekord im ersten Halbjahr: Warm, mit außergewöhnlicher Hitze

Das Jahr 2015 war bisher fast ein Grad wärmer als der Durchschnitt des vergangenen Jahrhunderts. Es könnte das bislang wärmste Jahr werden.

Zwei Kinder sitzen in einem Bottich voll Wasser

Hitzeverhamlosung Foto: dpa

BERLIN taz | Vielen Menschen im Norden und in der Mitte Deutschlands kommt der diesjährige Sommer bisher eher durchwachsen vor. Das Gefühl trügt nicht; der Sommer ist bislang wechselhaft und etwas zu warm.

Ganz anders in Süddeutschland: Hier ist es deutlich zu warm gewesen – und das gibt nicht nur einen Vorgeschmack auf den Klimawandel, sondern liegt auch voll im globalen Trend. So war der Juni dieses Jahres weltweit der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880 – und das Gesamtjahr dürfte das wärmste Jahr werden. Darauf weist die US-Wetterbehörde NOAA jetzt hin.

Die globale Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 0,88 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 15,5 Grad gelegen, teilte die Behörde mit. Auch die gesamte erste Jahreshälfte von Januar bis Juni 2015 sei mit 0,85 Grad über dem Durchschnitt die wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen.

Der Juni war beinahe überall auf der Welt warm, mit außergewöhnlicher Hitze in Spanien, Österreich, Teilen Asiens, Australiens und Südamerikas. Im südlichen Pakistan kam es zu einer Hitzewelle. Zu kühl war es in Skandinavien. Während im Westen der USA die Trockenheit anhielt, regnete es in Teilen der Türkei fast doppelt so viel wie normal. „So sieht die vom Menschen verursachte globale Erwärmung aus, einfach heißer und heißer“, sagte US-Forscher Jonathan Overpeck.

Die Temperaturen hatten auch Auswirkungen auf die Eisbedeckung der Meere in der Arktis und in der Antarktis. In der Arktis war im Juni die mit Eis bedeckte Fläche 7,7 Prozent geringer als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Das war zugleich der drittniedrigste Wert seit Beginn der Satellitenbilderauswertungen im Jahr 1979. Ganz anders in der Antarktis, wo gerade Winter herrscht: Dort überstieg im Juni die Größe der Eisfläche den langjährigen Durchschnitt um 7,2 Prozent. Die Eisfläche war damit die drittgrößte seit Beginn der Messungen.

Und in Deutschland? Der Sommer brachte schon einen absoluten Rekord. Am 5. Juli wurde mit 40,3 Grad Celsius die höchste Temperatur gemessen, die jemals im Netz des staatlichen Deutschen Wetterdienstes registriert wurde.

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