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„Tagesschau“-Podcast der ARD11KM Leerlauf

Der „Tagesschau“-Podcast der ARD will Themen in aller Tiefe erzählen. Das Storytelling könnte dabei einen Zahn zulegen.

Podcast-Host Victoria Michalczak Foto: Christian Spielmann/BR/NDR

Die Idee für den neuen Tagesschau-Podcast „11KM“ klingt simpel, aber gut. Fünf Tage die Woche will sich die Host Victoria Michalczak „einem Thema in aller Tiefe“ widmen. Statt eines einminütigen Beitrags in der „Tagesschau“ gibt es also 30 Minuten Storytelling-Podcast zu einem aktuellen Thema.

Nicht nur die Idee, auch die Voraussetzungen stimmen. Denn der Podcast entsteht in Zusammenarbeit mit den Jour­na­lis­t*in­nen der ARD, das Rechercheteam ist dementsprechend groß. Die Marke „Tagesschau“ hat einen seriösen Ruf, und kostenlose Werbung zur Primetime – am Sonntag kurz nach 20 Uhr im Ersten – gab es obendrauf. Doch nach den ersten vier Folgen drängt sich das Gefühl auf, dass die guten Startbedingungen nicht genutzt werden: 11KM bleibt leider dröge.

An der Themenvielfalt liegt das nicht, die erstreckt sich über verschiedene Bereiche und Kontinente. So beschäftigt sich die eine Folge mit dem Wirecard-Prozess, eine andere mit den viel zu hohen Kosten für PCR-Coronatests. Und eine weitere damit, wie Menschen in Afghanistan in Lebensgefahr gebracht wurden, weil US-Truppen und Verbündete biometrische Daten nicht vor den Taliban schützten.

Am Storytelling können sie noch üben

Spannend erzählt werden die Folgen jedoch nicht. In einer halben Stunde erzählen die Re­dak­teu­r*in­nen von ihren Recherchen, dazu gibt es wenige Sounds und O-Töne. Deren Expertise soll hier nicht angezweifelt werden, doch ein halbstündiges Ex­per­t*in­ge­spräch mit drölfzig Zahlen und Fakten klingt eben mehr nach Deutschlandfunk als nach Storytelling-Podcast.

Eine Ausnahme ist die dritte Episode, die sich mit Trump-Supportern auseinandersetzt. Die Influencerin Savanah und die Dragqueen „Lady Maga“ erzählen darin, wieso sie den rechten Ex-US-Präsidenten unterstützen, die ARD-Korrespondentin Kerstin Klein ordnet das Ganze ein. Eine spannende Recherche – die man allerdings auch schon vor Monaten in der ARD-Mediathek als Doku sehen konnte.

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3 Kommentare

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  • Mir gehen diese ganzen Podcasts zunehmend auf den Geist.

    Mein Lieblingssender, das Inforadio des RBB hat immer mehr davon im Angebot.

    Da plappern dann, meistens junge Journalisten und Redakteurinnen um die Wette. Ich habe dabei das Gefühl, in einer Kneipe das Gespräch am Nebentisch mithören zu müssen.

    Allerdings bin ich auch jemand, der dem Konzept des Hörbuchs oder, noch schlimmer, des Hörspiels so gar nichts abgewinnen kann. Lesen kann ich selbst.

    • @Jim Hawkins:

      Berlin – ick wunder` mir



      Die Story: Die großartigen Stimmen Katharina Thalbach und Stefan Kaminski präsentieren bedeutende Autoren und ihre Sicht auf die Hauptstadt. Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky, Christian Morgenstern, Franz Kafka oder Oscar A. H. Schmitz haben in ihren Texten auf unterschiedliche Weise die Eigenheiten der Berliner und ihrer Stadt aufgeschrieben.



      Kategorie: Hörbuch



      Arbeitsweg: gesamtes S-Bahn-Netz



      Länge: 1 Stunde 17 Minuten



      Erhältlich: z. B. bei audible

      • @Ringelnatz1:

        Also gut, einen Podcast von Gina Lollobrigida würde ich mir anhören.