■ Täter soll Muslime hingerichtet haben: Völkermord: Bosnischer Serbe angeklagt
Karlsruhe (AP) – Erneut muß sich ein bosnischer Serbe voraussichtlich wegen des Verdachts auf Völkermord vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht verantworten.Wie die Bundesanwaltschaft gestern mitteilte, hat Generalbundesanwalt Kay Nehm Klage gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher erhoben.
Der 44jährige Djuradi K. soll sich nach diesen Angaben 1992 als Polizeikommandant an der systematischen Ausrottung der muslimischen Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina beteiligt haben. Konkret wird Djuradi K. vorgeworfen, am 25. Juni 1992 sechs muslimische Männer selbst exekutiert und die Erschießung von mindestens zehn weiteren Menschen angeordnet zu haben. Der Beschuldigte war am 1. September 1993 in München festgenommen worden und befindet sich seither in Untersuchungshaft.
Nach der Unabhängigkeitserklärung von Bosnien-Herzegowina im Frühjahr 1992 betrieb die Führung der bosnischen Serben unter Radovan Karadic eine Verfolgungspolitik, die sich insbesondere gegen die muslimische Bevölkerung richtete.
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