piwik no script img

Syrische Journalistin über Engagement"Wir haben ein Projekt: Revolution"

Maissum Melhem über die syrische Revolution, eine neu gegründete Journalisten-Gewerkschaft und ihren bewussten Verzicht auf neutrale Berichterstattung.

Viele syrische Journalisten sind nicht mehr als ein Mikrofonhalter für Präsident Assad. Bild: reuters

taz: Frau Melhem, Sie haben vor einer Woche die Gründungserklärung der Vereinigung der Syrischen Journalisten veröffentlicht. Was wollen Sie erreichen?

Maissun Melhem: Das Projekt ist älter. Ich habe mich der Vereinigung bereits vor einem Monat angeschlossen. Wir wollen einerseits selbst unabhängig berichten. Andererseits besteht unser Ziel darin, Journalisten zu unterstützen, die in Syrien verfolgt oder gefoltert werden. Wenn ein Journalist inhaftiert wird, hört man davon nichts. Man weiß nicht, in welchem Gefängnis er sitzt und ob er überhaupt noch am Leben ist.

Was macht die offizielle Gewerkschaft?

Die Union der Syrischen Journalisten sagt zu solchen Fällen kein Wort, obwohl es ihre Aufgabe wäre, nach dem Schicksal von Journalisten zu fragen. Aber wie jede andere Institution in Syrien wird die Union vom Regime kontrolliert. Es gibt Mitglieder, die andere Journalisten ausspionieren. Wir wollen dem etwas entgegensetzen. Unsere Vereinigung soll sich zu einer Gewerkschaft entwickeln, die später die Aufgaben übernimmt, die schon jetzt die Union übernehmen müsste.

Später? Sie denken an die Zeit nach Baschar al-Assad?

Ich glaube, alle Syrer, die sich der Revolution angeschlossen haben, denken an die Zeit nach dem Sturz des Regimes. Auch die Ärzte, die Ingenieure und die Schriftsteller haben schon Vereinigungen gegründet. Wir wollen Strukturen schaffen.

Bild: privat
Maissun Melhem

29, lebt seit 2006 in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für den Auslandsrundfunk Deutsche Welle, wo sie auch volontierte. Zuvor war die Syrerin für den arabischen Nachrichtensender al-Dschasira im Einsatz.

Wer sind Ihre Mitglieder?

Wir haben sowohl in Syrien als auch im Ausland Mitglieder. Bis jetzt sind gut 130 Journalisten der Vereinigung beigetreten. Einige bekannte Oppositionelle, die in renommierten Zeitschriften schreiben, sind dabei – Fayiz Sara oder Yassin al-Haj Saleh zum Beispiel. Beide sind schon mehrfach verhaftet worden. Auch in Frankreich haben wir Leute. Wir sind überall verteilt, eine Diaspora von Journalisten.

Wie kommunizieren Sie?

Wir kommunizieren über eine Plattform im Internet. Es gibt keinen direkten Kontakt. Selbst wenn wir alle in Syrien wären, könnten wir nicht zusammenkommen. Journalisten in Homs beispielsweise sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Wie sind die syrischen Journalisten hierzulande organisiert?

Ich weiß von sechs bis sieben Journalisten aus Deutschland, die unserer Vereinigung beigetreten sind. Einige arbeiten wie ich bei der Deutschen Welle. Wir haben lange Zeit in Angst gelebt. Bis man jemanden näher kennenlernt, muss man davon ausgehen, dass er ein Spion für den Geheimdienst ist. Das hat es auch hier im Ausland sehr schwer gemacht, sich zu organisieren. Jetzt hat sich das geändert. Wir haben ein großes Projekt: die Revolution. Wir wollen das Regime stürzen und eine Demokratie aufbauen.

Sie beziehen explizit Stellung?

Journalisten sollten zwar politisch neutral bleiben. Aber in dieser Zeit heißt das nicht, dass wir zum Regime dieselbe Distanz bewahren wie zu der Opposition. Wenn Menschen in Homs abgeschlachtet werden, können wir nicht neutral bleiben. Sobald die Ära Assad überwunden ist, werden wir uns ausschließlich für unabhängige, ausgewogene und neutrale Berichterstattung einsetzen.

In Ihrer Erklärung erwähnen Sie ausdrücklich, dass auch Berichterstattung in anderen Sprachen als Arabisch ermöglicht werden soll. Was stellen Sie sich vor?

In Syrien leben viele verschiedene Ethnien. Es gibt Kurden, Aramäer, Assyrer und auch türkisch- und armenischsprachige Menschen. Aber diese Vielfalt wird unterdrückt. Kurden zum Beispiel werden in kultureller Hinsicht benachteiligt. Obwohl viele Kurden in Syrien leben und viele Syrer zweisprachig aufwachsen, ist die kurdische Sprache nicht anerkannt. Medien in kurdischer Sprache gibt es nicht. Das ist eines der Menschenrechte, die wir nicht haben.

Befürchten Sie, dass Ihr politisches Engagement negative Konsequenzen haben wird?

Seit Beginn der Revolution bin ich nicht mehr in Syrien gewesen. Allerdings wurde ich bereits ausspioniert, von Freunden sogar. Meine E-Mail- und Facebookaccounts wurden gehackt. Der Geheimdienst hat bei meiner Familie in Syrien angerufen. Würde ich jetzt in meine Heimatstadt Latakia fahren, würde ich vielleicht gleich am Flughafen verhaftet werden. Natürlich habe ich Angst, aber es ist zum Glück noch nicht so weit, dass ich Angst um meine Familie in Syrien haben muss.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

15 Kommentare

 / 
  • A
    armig

    Dear Journalist Melhem, It is absolutely not true that Armenians are repressed in Syria. I wish if you had had an Armenian friend while you were in Syria becuse then you would have better known the Armenian society and culture and how much freedom they enjoy in Syria.

    I am Armenian, I live in Latakia and I can tell you brievely. There are more than enough Armenian schools in which Armenian language and History are taught, Sunday schools Sport clubs, there are more than enough churches, we have newspapers and magazines in Armenian, and we even have political parties.

    We are positive, peaceful and active people and we always work for the development of the Armenian society and Syria.

    The case of Kurds is different, despite the fact that they are positive, peaceful and active people too, but they have a different case, some Kurdish groups want independence from Syria and change the map.

    Your fans Ms. Melhem would be happy if you make a research and tell us more about it, instead of generalizing all cases and giving false information about ethnicities in Syria, especially when you are talking about a very sensitive issue, "Syrians lives" and the "whole country’s future".

    The country needs people who work inside it, build it, reform it, fight against all kinds of suppressions, literally not literary. All Syrians, Opposition and Pro-government Syrians together from whithin the country.

    Anyone who really cares for the bloodshed in Syria must call for unity and dialogue not for the fall of a government that has millions of supporters.

  • A
    Ant-iPod

    @Syrian Journalist:

     

    ich danke Ihnen für Ihre Sichtweise, die ich wichtig finde.

    Was ich aber nicht verstehe ist, wie Ihrer Ansicht nach die Liebe zur Heimat Syrien am besten in Taten münden solle.

    Sie unterstellen Frau Melhem, Vergünstigungen des Regimes in Anspruch genommen zu haben und somit nicht so sehr gegen Assad zu sein, wie es Ihre Zeilen andeuten - obgleich ein jeder Mensch das Recht zur weiteren Entwicklung der eigenen Meinung hat, nicht wahr?

     

    Unabhängig von Frau Melhem, wie würden Sie sich denn die ideale Entwicklung für Syrien vorstellen?

    Ist es nicht eher ermutigend zu sehen, dass Syrer das von Ihnen beschriebene "Orchester" mitgestalten wollen, anstatt vom Staat auf ein Instrument und einen Akkord festgelegt zu werden?

     

    Wie, wenn nicht in einer emanzipierten und freiheitlichen Weise, sollten denn Ihrer Ansicht nach syrische Journalisten berichten?

     

    Nur ein Beispiel:

    Das syrische Staatsfernsehen berichtete Tagelang, in Homs sei alles in bester Ordnung und man würde nur bewaffnete Terroristen jagen.

    Nun, da weite teile Baba Amr's eingenommen sind, zeigt das Fernsehen einen zerstörten Stadtteil. Das passt doch nicht.

    Wenn man nur einige wenige bewaffnete Terroristen jagd, dann legt man dafür doch keinen Stadtteil in Schutt und Asche und ein paar "Thugs" wären doch selbst gar nicht in der Lage dazu.

    Auch dem dümmsten Syrer muss doch dabei auffallen, das dass eigene Staatsfernsehen das Volk belügt über die tatsächlichen Umstände im Land.

     

    Wenn nun Journalisten dies zum Anlass nehmen, der Welt zu zeigen, dass nicht alle syrischen Journalisten sich an dieser Desinformation beteiligen, so empfinde ich dies als begrüßenswert... oder habe ich da aus Ihrer Sicht etwas falsch verstanden?

     

    Hier geht es nicht mehr darum, dass man zwei verschiedenen Meinungen hört, sondern, dass eine der Seiten einen gezielt, bewusst und absichtlich desinformiert - obwohl dies wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal der syrischen Staatsmedien ist.

     

    Vielleicht können Sie mir helfen, besser zu verstehen?

  • SJ
    Syrian Journalist

    Ich kenne Frau Melhem nicht persönlich, aber als Syrer, der viel in Syrien gekämpft, gearbeitet und gelitten hat, kann ich behaupten, dass ich das System der Stipendien sehr gut kenne. Stipendien wurden nach bestimmten Kriterien erteilt, die letztendlich weniger mit den richtigen Qualifikationen des Bewerbers zu tun haben.

    Wäre es zur Zeit von Frau Melhem in Syrien, vor 9 Jahren, anderes gewesen, dann hätten wir die heutige katastrophale Situation nicht erreicht. Und bitte Frau Melhem, mach aus dir keine Ausnahme, da wir ihre Geschichte über die "nette“ Behandlung der Sicherheitsleute mit Ihrer Familie nur mit vielen Fragezeichen lesen konnten.

     

    Wenn wir über die Medien in Syrien reden wollen, finden wir eine begrenzte Anzahl von TV-und Radiosender und Zeitungen, die alle entweder staatlich oder halbstaatlich sind. Deswegen ist es kein Wunder, wenn sie eine ähnliche oder identische Sicht über die Ereignisse in Syrien haben. Aber man lässt sich nur überraschen, wenn man Tausende von TV-Sendern, Radiostationen und Zeitungen in verschiedene Sprachen betrachtet, und diese unglaubliche Harmonie in den Tönen der Berichtserstattung über die Ereignisse in Syrien findet. Ich glaube nicht, dass das beste Orchester der Welt was Ähnliches Leisten kann.

    Am Ende würde ich sagen, dass Syrien wie unsere Mutter ist, unsere Liebe für die Mutter Syrien ist eine unbedingte Liebe, und wir sind stolz auf unsere Mutter, egal ob sie reich oder arm, aufgeklärte oder unwissend ist. Einige haben für sich eine andere Mutter gefunden, und sind stolz darauf. Für sie sagen wir: Syrien ist uns ein Schicksal, und keine Wahl.

  • A
    Ant-iPod

    Wenn ich die so genannte Berichterstattung des syrischen Staatsfernsehens so betrachte, kann ich jeden Journalisten verstehen, der mit dieser Form von so genanntem Journalismus nichts mehr zu tun haben will.

     

    Ich finde es mehr als erstaunlich, dass im syrischen Staatsfernsehen kein einziges Mal Assad-kritische Stimmen zu Worte kommen. Es gibt nur und ausschließlich Regimebefürworter - geradezu eine Einheitsmeinung. Wie kann es sein, dass 21 Milionen Syrer alle dieselbe Meinung haben sollen?

    Die Massendemonstrationen finden nicht statt und die Opposition besteht nur aus "bewaffneten Banden" - eigene Rüpel (Shabiha) gibt es dort nicht zu sehen.

     

    Es handelt sich um gelenkte Staatsmedien und deren Union ist ebenfalls ein Instrument des Regimes und keine lautere Vertretung von unabhängigen Mediengestaltern.

    Das Stipendium, welches nicht Assad persönlich, sondern das Syrische Volk für Journalisten ausgibt, die sich der Wahrheit verschrieben haben und nicht mehr unter der Anweisung des Regimes berichten wollen, könnte kaum besser angelegt sein.

     

    Ich bin stolz, Bürger eines Landes zu sein, indem die Presse uns wenigstens über die Machenschaften eines Präsidenten Wulff aufklärt - auch wenn der eine oder andere vielleicht mal über das Ziel hinaus geschossen ist. So eine freie Presse, die nicht staatlich gegängelt wird, steht im Dienste des Volkes - wie in Deutschland, so hoffentlich bald auch in Syrien.

  • L
    Listemann

    Gut, dass du eimal die Wahrheit gesagt hast :). Du solltest denn das Geld (das Stipendiumsgeld) fuer Syrien zurueckgeben, weil du nach Syrien nicht kommen will (wie ich weiss). Und als du das Stipendium gekriegst hast, war das von Syrien oder syrischen Regime??? Oder damals war alles okay???

    Du nimmst deine Informationen von Internet-Seiten (eine super professionale Journalistin), wie du gestern auf DW gesagst hast und warum sprichst du denn nicht ueber die leute, die gestorben sind, weil sie nicht protestieren wollen oder wei sie "Alawita" sind!!! Wiesst du, die Luege ist sehr einfach, aber die Syrer werden nie vergessen, jede Person hat geluegt. Und das einschliesst Regime und Opposition!!! Deine Werke interessieren uns ueberhaubt nicht, was meint uns dass, Regierung hat viel Geld bezahlt, um Studenten (wie du leider) weiter zu lernen. Ich denke mal, dass die syrische Kinder haben das Recht auf das Geld mehr als die Personen (wie du). Bericht mal aus Syrien und wir werden dich vorallem respektieren und an dich glauben.(das ist mein echter Name)

  • SJ
    Syrian Journalist

    Wir, die Syrer, verstehen den Verzicht auf neutrale Berichtserstattung nur als ein Verzicht auf die Wahrheit. Wenn die Rede von einer Revolution ist, dann müssen die Journalisten das erste Prinzip jeder Revolution nicht vergessen, und es sagt: "Die Revolution lügt nicht".

    Wenn die Journalisten sich zur Zeit nicht für unabhängige, ausgewogene und neutrale Berichterstattung einsetzen können, dann brauchen wir sie nicht mehr, auch nach der Überwindung der Ära Assad. Neutralität, Unabhängigkeit und Ausgewogenheit sind mit der Objektivität und der Übertragung der Wahrheit zu messen, und nicht mit dem Abstand zum Regime oder Opposition. Scheinbar müssen viele Begriffen für diese Journalisten neu definiert und erklärt werden. Und wenn wir über Namen sprechen dürfen, dann gibt es eine lange Liste von Journalistennamen, die jetzt in Reihen der Opposition tätig sind und bis Tagen vor den letzten Ereignissen in Syrien, wenn nicht drei oder vier Monaten nachher, previligierte Positionen bei dem Regime besitzt haben. Mit diesen Leuten und Namen braucht man über Spionen nicht mehr zu reden. Da wenn sie nicht für Assad's Regime arbeiten, dann arbeiten sie für andere Regime, Aber sicherlich nicht für ihr Land Syrien.

    Ein letzter Punkt: Der Geheimdienst hat der Familie der Journalistin angerufen!! Ist das nicht merkwürdig? Wieso hat der Geheimdienst keinen der Familienmitglieder der Journalistin inhaftiert, verfolgt oder gefoltert? Wo ist die Wahrheit? Hat die Journalistin darauf nicht geachtet, dass sie uns in einem kleine Interview widersprüchliche Eindrücke gibt?

    In diesem Interview beweist es sich, dass wer den Journalismus nie richtig ausgeübt hat, kann auch über ihn nicht richtig sprechen.

  • SJ
    Syrian Journalist

    Wir, die Syrer, verstehen den Verzicht auf neutrale Berichtserstattung nur als ein Verzicht auf die Wahrheit. Wenn die Rede von einer Revolution ist, dann müssen die Journalisten das erste Prinzip jeder Revolution nicht vergessen, und es sagt: "Die Revolution lügt nicht".

    Wenn die Journalisten sich zur Zeit nicht für unabhängige, ausgewogene und neutrale Berichterstattung einsetzen können, dann brauchen wir sie nicht mehr, auch nach der Überwindung der Ära Assad. Neutralität, Unabhängigkeit und Ausgewogenheit sind mit der Objektivität und der Übertragung der Wahrheit zu messen, und nicht mit dem Abstand zum Regime oder Opposition. Scheinbar müssen viele Begriffen für diese Journalisten neu definiert und erklärt werden. Und wenn wir über Namen sprechen dürfen, dann gibt es eine lange Liste von Journalistennamen, die jetzt in Reihen der Opposition tätig sind und bis Tagen vor den letzten Ereignissen in Syrien, wenn nicht drei oder vier Monaten nachher, previligierte Positionen bei dem Regime besitzt haben. Mit diesen Leuten und Namen braucht man über Spionen nicht mehr zu reden. Da wenn sie nicht für Assad's Regime arbeiten, dann arbeiten sie für andere Regime, Aber sicherlich nicht für ihr Land Syrien.

    Ein letzter Punkt: Der Geheimdienst hat der Familie der Journalistin angerufen!! Ist das nicht merkwürdig? Wieso hat der Geheimdienst keinen der Familienmitglieder der Journalistin inhaftiert, verfolgt oder gefoltert? Wo ist die Wahrheit? Hat die Journalistin darauf nicht geachtet, dass sie uns in einem kleine Interview widersprüchliche Eindrücke gibt?

    In diesem Interview beweist es sich, dass wer den Journalismus nie richtig ausgeübt hat, kann auch über ihn nicht richtig sprechen.

  • SJ
    Syrian Journalist

    Wir, die Syrer, verstehen den Verzicht auf neutrale Berichtserstattung nur als ein Verzicht auf die Wahrheit. Wenn die Rede von einer Revolution ist, dann müssen die Journalisten das erste Prinzip jeder Revolution nicht vergessen, und es sagt: "Die Revolution lügt nicht".

    Wenn die Journalisten sich zur Zeit nicht für unabhängige, ausgewogene und neutrale Berichterstattung einsetzen können, dann brauchen wir sie nicht mehr, auch nach der Überwindung der Ära Assad. Neutralität, Unabhängigkeit und Ausgewogenheit sind mit der Objektivität und der Übertragung der Wahrheit zu messen, und nicht mit dem Abstand zum Regime oder Opposition. Scheinbar müssen viele Begriffen für diese Journalisten neu definiert und erklärt werden. Und wenn wir über Namen sprechen dürfen, dann gibt es eine lange Liste von Journalistennamen, die jetzt in Reihen der Opposition tätig sind und bis Tagen vor den letzten Ereignissen in Syrien, wenn nicht drei oder vier Monaten nachher, previligierte Positionen bei dem Regime besitzt haben. Mit diesen Leuten und Namen braucht man über Spionen nicht mehr zu reden. Da wenn sie nicht für Assad's Regime arbeiten, dann arbeiten sie für andere Regime, Aber sicherlich nicht für ihr Land Syrien.

    Ein letzter Punkt: Der Geheimdienst hat der Familie der Journalistin angerufen!! Ist das nicht merkwürdig? Wieso hat der Geheimdienst keinen der Familienmitglieder der Journalistin inhaftiert, verfolgt oder gefoltert? Wo ist die Wahrheit? Hat die Journalistin darauf nicht geachtet, dass sie uns in einem kleine Interview widersprüchliche Eindrücke gibt?

    In diesem Interview beweist es sich, dass wer den Journalismus nie richtig ausgeübt hat, kann auch über ihn nicht richtig sprechen.

  • J
    Journalist

    Wir, die Syrer, verstehen den Verzicht auf neutrale Berichtserstattung nur als ein Verzicht auf die Wahrheit. Wenn die Rede von einer Revolution ist, dann müssen die Journalisten das erste Prinzip jeder Revolution nicht vergessen, und es sagt: "Die Revolution lügt nicht".

    Wenn die Journalisten sich zur Zeit nicht für unabhängige, ausgewogene und neutrale Berichterstattung einsetzen können, dann brauchen wir sie nicht mehr, auch nach der Überwindung der Ära Assad. Neutralität, Unabhängigkeit und Ausgewogenheit sind mit der Objektivität und der Übertragung der Wahrheit zu messen, und nicht mit dem Abstand zum Regime oder Opposition. Scheinbar müssen viele Begriffen für diese Journalisten neu definiert und erklärt werden. Und wenn wir über Namen sprechen dürfen, dann gibt es eine lange Liste von Journalistennamen, die jetzt in Reihen der Opposition tätig sind und bis Tagen vor den letzten Ereignissen in Syrien, wenn nicht drei oder vier Monaten nachher, previligierte Positionen bei dem Regime besitzt haben. Mit diesen Leuten und Namen braucht man über Spionen nicht mehr zu reden. Da wenn sie nicht für Assad's Regime arbeiten, dann arbeiten sie für andere Regime, Aber sicherlich nicht für ihr Land Syrien.

    Ein letzter Punkt: Der Geheimdienst hat der Familie der Journalistin angerufen!! Ist das nicht merkwürdig? Wieso hat der Geheimdienst keinen der Familienmitglieder der Journalistin inhaftiert, verfolgt oder gefoltert? Wo ist die Wahrheit? Hat die Journalistin darauf nicht geachtet, dass sie uns in einem kleine Interview widersprüchliche Eindrücke gibt?

    In diesem Interview beweist es sich, dass wer den Journalismus nie richtig ausgeübt hat, kann auch über ihn nicht richtig sprechen.

  • MM
    M. Melhem

    Lieber Listemann, ich bin Maissun Melhem, und dein Name kommt mir unbekannt vor. Ist das dein Pseudonym?

    Ja, ich erhielt mal ein Stipendium, und es war, genau wie du sagst, von Syrien, nicht vom syrischen Regime.

  • MM
    Maissun Melhem

    Zu weiteren Informationen über Maissun Melhem und ihre Werke, besuchen Sie bitte www.Maissun-Melhem.com und lassen Sie einen Kommentar :-).

  • L
    Listemann

    Ich kenne Maisson persoenlich. Sie hat ein Stipendium gekriegt und ohne es konnte sie nie nach Deutschland fahren. Bitte Maisson hoer mal auf. Du luegst!!!! Sag mal die Wahrheit ueber Syrien und sag alles!!!

  • V
    vorp

    auch neutralität ist eine politische stellung. als leser kann man sich ohnehin nur auf journalisten verlassen, wenn man sich seine politische meinung woanders bildet, und sich danach nach vertrauenswürdigen (vertrauenswürdig, weil mit vergleichbarer politischer sicht) schreibern umsieht. grad bei so rechten blättern wie der faz oder der sz muss man ja doch immmer erst versuchen, sich deren brille wegzudenken und dann zu sehen was noch an interessanter info übrigbleibt.

  • J
    Jojo

    "Verzicht auf neutrale Berichterstattung" mmh. Warum lassen die Rebellen: Édith Bouvier (Le Figaro Magazine), William Daniels und Paul Conroy (Sunday Times) nicht aus Homs ausreisen?

    Das Referendum ist eindeutig, innerhalb drei Monaten soll es Wahlen geben. So baut man Frieden und Demokratie auf.

    Einen von der TAZ gewünschten Krieg wird es nicht geben - Syrien hat zu wenig Öl.

  • K
    Kaufmann

    Tränen für die Kriegseinflüsterer. Ein realistisches Bild der Verhältnisse ist absolut nicht nach dem Geschmack der TAZ. Lieber kommt man populistisch daher und zeigt ein schönes Gesicht, einer Dame, die seit 7 Jahren, also ihrem 21 Lebensjahr in Berlin lebt und sich bei denen angedient hat, die auf der Welle des Terrors verbreitend reiten. Schade, gerade die Abstimmung zum Referendum sollte Frau Mellum bewusst gemacht haben, dass hier keine Revolution am Werke ist. Aber wenn man die historischen und kulturellen Fakten ausblendet, kann man blenden.