Sechs Monate hat das Gericht, um zu entscheiden: War die Amtsenthebung des Präsidenten rechtens? Derweil tritt auch der Vorsitzende seiner Regierungspartei zurück.
Eine Parlamentsmehrheit hat Yoon Suk Yeol – zumindest vorübergehend – seines Amtes enthoben. Für die meisten Südkoreaner ist dies ein Grund zum Aufatmen.
Ein erster Antrag war von fast allen Abgeordneten der Regierungspartei boykottiert worden. Doch am Samstag kam die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit zusammen. Jetzt ist das Verfassungsgericht am Zug.
In einer trotzigen Fernsehansprache hat Südkoreas Präsident seine Kriegsrechtsentscheidung verteidigt. Sein politisches Schicksal scheint dennoch besiegelt.
Südkoreas zurückgetretener Verteidigungsminister Kim Yong Hyun sitzt wegen des verhängten Kriegsrechts im Gefängnis. Gegen Präsident Yoon wird ermittelt.
150.000 Menschen haben sich am Samstag vor dem Parlament versammelt, um Yoons Rücktritt zu fordern. Doch fast alle Abgeordneten seiner Partei verließen den Plenarsaal vor der Abstimmung.
Erst vor wenigen Jahrzehnten haben sich die Koreaner ihre Demokratie erkämpft. Nach dem kurzzeitig ausgerufenen Kriegsrecht sind sie bereit, sie zu verteidigen.
Auch der Chef der Regierungspartei hält Präsident Yoon nun für eine große Gefahr. Der hatte Dienstag das Kriegsrecht verhängt. Das Parlament stimmt am Samstag ab.
Die Demokratie in Südkorea hat wohl vorerst überlebt. Aber Präsident Yoons Griff nach der Macht offenbart die tiefen Gräben in der südkoreanischen Politik.
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol beschuldigt die Opposition, mit Nordkorea zu sympathisieren. Das Parlament ist Medienberichten zufolge abgeriegelt worden.