■ Surfbrett: Der Verfassungsschutz mal ganz anders
Deutsche Hacker haben endlich den innersten Bezirk des deutschen Staates erobert. Wer am Montag zwischen 16 und 17.30 Uhr die so gar nicht geheimnisvolle Adresse www. verfassungsschutz.de angewählt hat, mußte den Einduck haben, mitten in eine Konferenz von V-Leuten geraten zu sein. Nicht etwa der Verfassungsschutzpräsident hieß die Gäste aus dem (scharf bewachten) Internet willkommen, sondern eine Arbeitsgruppe unter dem Tarnnamen „aRF“. Die offensichtlich aus Codeworten bestehende Nachricht lautete (in Auszügen): „admins, ircops, irc-wannabees, aoler, deep-girlies, adm-fans, flooder, kiddypr0ntrader, tuersteher, warez/mp3-lamer, linux.de/linuxGer-moechtegerns, hiphopfreakz, skatergangs, xtc-suechtige techno-fans, freebsd'ler, coder. So verfassungsschutz.de alles klar, sach ich mal, alles gesagt, da html scheisse ist haben die lieben freunde von aRF mal fuer hier ne HP gemacht, ich hab nix mit aRF zu tun und so. ich wollt mal kurz „hi“ zu paar Leuten sagen...“ Um 17.30 hatte die Behörde die Störung beseitigt, das Dokument, über dessen wahre Herkunft und Bedeutung nur spekuliert werden kann, ist unter www.snafu.de/surftips/happyhacking/www_verfassungsschutz2_de.html einzusehen.
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