Super-Känguru in Brandenburg: Gefangen - und wieder entkommen
Vor sechs Wochen büxte ein Känguru im Brandenburgischen Werder aus. Jetzt wurde es entdeckt, gefangen - und konnte dennoch wieder weghüpfen.
WERDER (dpa) | Polizisten haben das in Werder/Havel (Potsdam-Mittelmark) ausgerissene Känguru aufgespürt und auf einem Firmengelände eingesperrt. Doch als die Besitzer das Tier am Sonntag mitnehmen wollten, entwischte es ihnen wieder, wie die Polizei berichtete. Nun gelte das Känguru erneut als vermisst. "Das ist wirklich schade", sagte Michael Breuer von der Tierrettung Potsdam. Aus seiner Sicht hätte dies vermieden werden können.
Rund sechs Wochen lang hatte jede Spur von dem Beuteltier, das aus einem privaten Gehege ausgebüxt war, gefehlt. In der Nacht zum Samstag tauchte es nun plötzlich in Groß Kreutz vor dem Streifenwagen der Beamten auf, als diese auf dem Rückweg von einem Einsatz waren. Zunächst trauten die Beamten kaum ihren Augen, beschrieb ein Kollege. Doch dann waren sie sich sicher und schossen zum Beweis aus dem Auto heraus ein Foto.
Mit Hilfe von Bauzäunen sperrten sie das Firmengelände ab und verbauten dem Tier vorläufig den Fluchtweg. Der Besitzer und die Tierrettung Potsdam wurden informiert. "Wir hätten geholfen. Aber der Besitzer meinte, dass dies nicht nötig sei", sagte Breuer der Deutschen Presse-Agentur. Helfer hätten sich noch in der Nacht auf den Weg gemacht, einige seien bereits vor Ort gewesen. "Wir hätten das Tier ganz in Ruhe einfangen können. Wir haben dafür Netze und Kescher", meinte Breuer.
Der Besitzer wollte das Känguru am Sonntag bei Tageslicht einfangen, schilderte ein Polizeisprecher. Das Beuteltier konnte dabei jedoch über einen Zaun springen und entkam in unbekannte Richtung.
Breuer von der Tierrettung sieht jedoch gute Chancen, dass es wiedergefunden wird. Das Känguru habe sich offensichtlich in den vergangenen Wochen im Großraum Werder aufgehalten. Futter dürfe es genug finden und sein Fell schütze es vor Kälte.
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