Interview mit ausgebüxtem Känguru: Brodelnder Freiheitsdrang
In Brandenburg ist ein Känguru verschwunden. Mehrmals. Wir haben es aufgespürt und über seine Beweggründe ausgefragt.
taz: Känguru, Sie sind mehrmals in Brandenburg Ihrem Besitzer entwischt. Selbst wenn Sie von der Polizei eingefangen werden, gelingt es Ihnen immer wieder zu fliehen. Überall im World Wide Web finden sich Meldungen zu ihrer Flucht, die Kommentatoren feiern Sie. Was sagen Sie dazu?
Känguru: Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
Ah ja, aber wie haben Sie es geschafft. Sie sind einmal ausgebüxt, wurden von der Polizei eingesperrt und sind wieder geflohen. Wie haben Sie das geschafft?
You can do it, if you really try.
Aber woher kommt dieser Freiheitsdrang? Gefällt es Ihnen bei Ihrem Mitbewohner Marc-Uwe Kling nicht mehr? Oder hat das vielleicht etwas mit ihrer Vergangenheit in der DDR zu tun?
Pfeifen Sie mal.
Das Känguru, das in Brandenburg umher streift, ist natürlich nicht das beim Autoren Marc-Uwe Kling wohnende.
Der hat über die Abenteuer seines Kängurus jedoch drei Bücher veröffentlicht: „Die Känguru Chroniken“, „Das Känguru-Manifest“, „Die Kängeru-Offenbarung“. Alle Antworten in diesem Interview sind diesen Büchern entnommen.
(pfeift) Warum sollte ich pfeifen?
Wer pfeift, kann nicht reden.
Aber im Ernst, warum streben Sie so nach Freiheit?
Lieber fünfmal nachgefragt, als einmal nachgedacht!? Du fragst mich was Freiheit ist!? Ich sag dir was Freiheit ist! (steigt auf einen Barhocker und wirft eine Schnapspraline in sein Glas)
Danke für das Interview.
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