piwik no script img

Suizid nach DepressionenAndreas Biermann ist tot

Der Berliner Ex-Profi-Fußballer Andreas Biermann nahm sich am Freitag das Leben. Seit 2009 hatte er öffentlich über seine Krankheit gesprochen.

Der ehemalige Fußballprofi Andreas Biermann starb mit 33 Jahren. Bild: dpa

BERLIN dpa/lno | Der frühere Fußball-Profi Andreas Biermann ist im Alter von 33 Jahren gestorben. Nach Angaben seines Vereins FSV Spandauer Kickers 1975 e.V. hat sich der ehemalige Spieler des FC St. Pauli und von Union Berlin am Freitag das Leben genommen.

Biermann litt an Depressionen und hatte nach dem Suizid des früheren Nationaltorwarts Robert Enke seine Krankheit im November 2009 öffentlich gemacht. „Er ist am Freitag gestorben. Wir sind tief geschockt“, sagte Kickers-Geschäftsführer Günter Hagedorn am Sonntag.

Auch der Fußball-Zweitligist Union Berlin trauert um Biermann. „Er hat sich lange und mutig gegen seine Krankheit gestemmt, aber er konnte den Kampf nicht gewinnen. Wir sind geschockt und traurig. Unsere Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen von Andreas Biermann“, teilte Union-Präsident Dirk Zingler am Sonntag auf der Homepage des Vereins mit.

Biermann hatte bei Auftritten im ZDF-Sportstudio oder in der ARD-Talkshow „Beckmann“ über seine Krankheit gesprochen. 2011 erschien sein Buch „Rote Karte Depression“. 2012 machte Biermann einen Suizidversuch öffentlich und begab sich anschließend in stationäre Behandlung. Zuletzt spielte Biermann in Berlin in der Senioren-Mannschaft der Spandauer Kickers.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Das ist sehr traurig.

    • @RPH:

      RPH,

       

      das ist sehr traurig, ich gebe Ihnen Recht, aber als Betroffener muß ich auch sagen: mit einer Depression zu leben und überleben ist grenzwertig, für jeden der das nicht verkraftet habe ich vollstens Verständnis. Kein Gesunder kann depressive Zustände verstehen, geschweige denn nachvollziehen. Da läuft etwas außer der Bahn und zwar gewaltig. Und ein Suizid in einer solchen Psycho-Ausnahmesituation ist keine unüberlegte Kurzschlußtat, es ist eine wohlüberlegter Entschluß.