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Studie zum Great Barrier ReefViele Korallen sind bereits tot

Das Great Barrier Reef muss das zweite Jahr in Folge eine Korallenbleiche verkraften. Nun zeigt eine Studie, dass die meisten Korallenstöcke bereits tot sind.

Der Klimawandel ist schon da: ausgeblichene Korallen am Riff (Archivbild 2016) Foto: ap

Sydney dpa | Das weltgrößte Korallenriff Great Barrier Reef vor der Küste Australiens lässt sich nach Meinung von Experten nur noch mit einem entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel retten. Das schreiben Forscher um Terry Hughes von der James Cook Universität im australischen Townsville im Fachmagazin Nature. Darin heißt es, allein mit Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität und Fischverboten sei die sogenannte Korallenbleiche am Great Barrier Reef nicht mehr aufzuhalten.

„Klimawandel ist keine Gefahr in der Zukunft“, sagte Hughes. „Am Great Barrier Reef geschieht das schon seit 18 Jahren.“ Einzelne Maßnahmen reichen den Forschern zufolge zur Rettung des Riffs nicht mehr aus. Große Teile der Korallenstöcke seien bereits tot.

Die Korallenbleiche vor der Ostküste Australiens hatte im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen gemacht. Als einer der Gründe wird vermutet, dass die Wassertemperaturen um bis zu vier Grad höher lagen als sonst. Korallen sind Nesseltiere, die mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Bei hohen Temperaturen werden die Algen giftig, die Korallen stoßen sie ab und verlieren ihre Farbe.

Von der Bleiche waren im vergangenen Jahr etwa 90 Prozent des Great Barrier Reef betroffen. Das Riff erstreckt sich insgesamt über 2.300 Kilometer. Bei ersten Kontrollflügen in diesem Jahr wurden von der Marineparkbehörde kürzlich neue schwere Schäden entdeckt. Bislang lagen zwischen den Bleichen immer einige Jahre, in denen sich das Great Barrier Reef erholen konnte.

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3 Kommentare

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  • Schwer zu glauben das es Hauptsächlich mit einer „ möglicherweise um 4°C erhöhten Wassertemperatur“ zu erklären wäre.

     

    Korallen gibt’s 100e Millionen Jahre. Es gab mehrere Perioden wo die Co2 Konzentration der Erde wesentlich höher lag als heute, demzufolge auch höhere Temperaturen auf der Erde und in den Meeren herrschten. Jetzt davon auszugehen das keine Anpassung (EPI-Genetik) an die „leicht“ erhöhte Temperatur möglich sei, kann man nur äußerst schwer glauben.

     

    Diese ganze Diskussionen unterschätzt massiv, schon sträflich die Wasserverschmutzung Weltweit.

     

    gerade im Süd – Ost Asiatischen Raum haben wir so gut wie keine Abwasseraufbereitung!

     

    Alles geht ungefiltert in die Meere/Ozeane. Die Nitrate aus den Kloaken und Landwirtschaft. Auch Australien leitet eine Menge Nitrate aus der Landwirtschaft ins Meer rein – dabei ist die Schifffahrt und Fischerei nicht zu unterschätzen, aber womöglich das kleinere Übel.

     

    Wenn wirklich die Erwärmung schuld sein sollte dann müssten wir weiter nördlich und südlich des Äquators Neuansiedlungen von Korallen beobachten können – zeigen Sie mir die mal.

     

    Es gibt zumindest eine Australische Studie zum Thema Nitrate und Korallenschädigungen die zu keinem guten Resultat kommt - Auf die schnelle finde ich die nicht, aber ich bin auch kein Journalist

     

    Jacek D.

    • @Hartmut Dora:

      Dass beides dafür verantwortlich sein könnte, darauf kommen Sie nicht? Korallen haben sich über viele Mio Jahre anpassen können, und nun sollen paar Jahrzehnte reichen. Relativieren Sie mal!

  • Am besten mal dahin fliegen und sich den Mist selbst angucken.