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Studie zu Popkonzert in SpanienSafer Music

Ein wissenschaftlich begleitetes Popkonzert in Barcelona hat gezeigt: Kultur ist in der Coronapandemie unter Auflagen möglich. Ein Hoffnungsschimmer?

Indie-Pop-Konzert unter Pandemie-Bedingungen am 27. März im Musikplast Sant Jordi in Barcelona Foto: Alejandro Garcia/imago

Madrid taz | Es ist möglich, mitten in der Covidpandemie ein sicheres Popkonzert in einer Halle abzuhalten. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie in Barcelona. Vor rund einem Monat, am 27. März, fanden sich 5.000 Menschen zusammen, um die Indie-Pop-Band Love of Lesbian im Musikplast Sant Jordi in Barcelona live zu sehen.

Die Zuschauer tanzten und sangen, alles ohne soziale Distanz, allerdings mit FFP2-Masken. Am Morgen vor dem Konzert hatten sich die Zuschauer einem Antigen-Test unterzogen. Das Ergebnis des Schnelltests wurde auf einer App auf dem Handy gespeichert. Nur wer negativ war, durfte in die Halle. Zwei Wochen nach dem Konzert machten die Konzertbesucher zudem einen PCR-Test.

Das ganze Event wurde von Wissenschaftlern begleitet und am Dienstag vor Journalisten vorgestellt. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es innerhalb der Veranstaltung zu Ansteckungen kam“, erklärte Josep Maria Llibre, einer der Ärzte bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse. „Ein Konzert mit Live-Musik in Innenräumen mit vorherigem Antigen-Screening ist eine sichere Aktivität“, fügte er hinzu.

In den zwei Wochen nach dem Konzert wurde bei sechs Zuschauern eine Covidinfektion festgestellt. Bei vier davon ist klar, dass sie sich außerhalb des Konzertes angesteckt haben. Bei den anderen zweien ist der Infektionsort unbekannt. Das entspricht 65 Fällen auf 100.000 Menschen pro Woche. Und damit weniger als bei der Bevölkerung im Allgemeinen im gleichen Zeitraum.

Es ist sicherer bei uns auf dem Konzert, als draußen auf der Straße

Die Konzertveranstalter

Bei der gleichen Altersgruppe waren es in Barcelona 147,75 Fälle pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen. „Es ist sicherer bei uns auf dem Konzert als draußen auf der Straße“, hatten die Veranstalter angekündigt und behielten damit recht.

Das Konzert, das von einem Zusammenschluss von Veranstaltern unter dem Namen „Festivals für eine sichere Kultur“ durchgeführt wurde, war das erste seiner Art in Spanien und wohl auch in Europa. Der Zugang wurde durch vier Eingänge gestaffelt über mehrere Stunden abgewickelt, um große Menschenansammlungen zu vermeiden. Die Zuschauer mussten ihre Maske gegen eine vom Veranstalter gestellte FFP2-Maske tauschen und durften diese die gesamte Veranstaltung über nicht abnehmen.

Im Saal wurden drei Bereiche voneinander abgetrennt, mit eigenen Toiletten und eigenem Getränkeverkauf. Im Anschluss wurde die Gesundheit der Besucher überwacht. 96 Prozent der Zuschauer unterzogen sich dieser Prozedur.

Das Konzert wurde sowohl vom katalanischen Kultur-, als auch vom Gesundheitsministerium sowie von der Stadt Barcelona unterstützt. Ihnen allen ging es darum, zu beweisen, dass im kommenden Sommer unter vergleichbaren Auflagen Festivals und Konzerte sicher abgehalten werden können.

Auch Fußball hat wieder Zuschauer

Am Sonntag hat auch Großbritannien einen weiteren Öffnungsschritt gewagt. Im Londoner Wembley-Stadion waren für das Premier League Endspiel 8.000 Zuschauer zugelassen. Es ist Teil eines Pilotprogramms der Regierung, um die Rückkehr einer großen Zahl an Zuschauern bei Sportveranstaltungen zu testen.

Beim FA-Cup-Finale am 15. Mai dürfen dann sogar 21.000 Zuschauer ins Wembley-Stadion, das über insgesamt 90.000 Sitzplätze verfügt. Auch für die Spiele der Europameisterschaft, die unter anderem in München ausgetragen werden sollen, werden Öffnungen erwogen.

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2 Kommentare

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  • Eine Konzert, ohne Getränke zu sich nehmen zu dürfen und ohne die Möglichkeit, vernünftig Luft holen zu können - sich dadurch nur in Maßen zur Musik bewegen zu können ... nicht so schön.

  • > Das entspricht 65 Fällen auf 100.000 Menschen pro Woche. Und damit weniger als bei der Bevölkerung im Allgemeinen im gleichen Zeitraum.

    Es ist also sicherer, für ca. drei Stunden auf ein Konzert zu gehen, als sich ca. 50 - 60 Stunden im ÖPNV und an Arbeitsplätzen aufzuhalten? Wo ist da die Erkenntnis? Das ist doch statistisch ziemlich banal. Es ist ja auch sicherer, 500 Meter mit dem Fahrrad zu fahren, als 500 Kilometer auf der Autobahn.