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Studie zu Homophobie in EuropaKüssen besser unterlassen

Zwei Drittel trauen sich nicht Händchen zu halten, jeder Zweite erlebt Diskriminierung, ein Fünftel körperliche Gewalt. Homophobie ist in Europa weit verbreitet.

Knutschen ist schön. Bild: ap

BERLIN taz | Die politischen Fortschritte bei der Gleichstellung homosexueller Menschen in Europa täuschen: Die Gesellschaften in den meisten europäischen Ländern sind längst nicht so tolerant, wie es den Anschein hat. Viele Schwule, Lesben und Transsexuelle in der EU fühlen sich wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert.

Wie eine Studie der EU-Grundrechteagentur in 27 EU-Ländern und Kroatien zeigt, liegt Deutschland dabei im europäischen Mittelfeld. Die Ergebnisse der Umfrage wurden am Freitag, dem internationelen Tag gegen Homophobie, vorgestellt.

Fast die Hälfte der Teilnehmer (47 Prozent) gab an, im vergangenen Jahr wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert worden zu sein. Am seltesten fühlen sich Homo- Bi- und Transsexuelle in Holland (30 Prozent), Dänemark (31 Prozent) und Luxemburg (33 Prozent) herabgesetzt.

Gegen Diskriminierung

Die EU-Kommission will weiterhin gegen Diskriminierung von Homosexuellen und Gewalttaten gegen sexuelle Minderheiten in Europa vorgehen. Das versicherte EU-Justizkommissarin Viviane Reding am Freitag auf der ersten europäischen Konferenz zur Gleichstellung von Homosexuellen.

Reding verurteilte Gewalt gegen sexuelle Minderheiten scharf. „Diskriminierung und Gewalt gegen Homosexuelle ist eine Verletzung der Menschenwürde und unvereinbar mit den europäischen Grundwerten“, sagte sie vor den rund 700 Teilnehmern der Konferenz, darunter Minister, Abgeordnete und Vertreter zahlreicher Menschenrechtsorganisationen. (dpa)

Deutlich stärker werden sie in Ländern wie Litauen (61 Prozent), Ungarn (60 Prozent) und Polen (57 Prozent) diskriminiert. In Deutschland sind es 46 Prozent. Interessant ist, dass europaweit nicht in erster Linie schwule Männer angaben, diskriminiert werden (insgesamt 45 Prozent), sondern noch häufiger lesbische Frauen (55 Prozent).

Die Diskriminierung beginnt bereits und ganz besonders stark in der Schulzeit. 91 Prozent gaben an, sie hätten erlebt, dass Mitschüler schlecht behandelt wurden, nur weil sie für schwul oder lesbisch gehalten wurden. Für zwei Drittel der Befragten war das ein wichtiger Grund, sich während der Schulzeit nicht zu outen.

Doch auch danach ist die Diskriminierung allgegenwärtig. Für jeden Fünften war die sexuelle Orientierung bei der Jobsuche oder auf der Arbeit ein Problem. So berichteten 21 Prozent der 20.000 Teilnehmer aus Deutschland, im vergangenen Jahr im Berufsumfeld von Kollegen oder Chefs ungleich behandelt und diskriminiert worden zu sein. Besonders die Transsexuellen hatten hier mit Vorurteilen zu kämpfen.

Nur wenige Angriffe werden angezeigt

Auch außerhalb der Arbeit haben rund ein Drittel der Teilnehmer Diskriminierung erlebt - etwa bei der Suche nach einer Wohnung, an der Universität, bei Ärzten oder im Krankenhaus oder, wenn sie Dienstleistungen genutzt haben. Häufig bleibt es nicht nur bei Vorurteilen und abwertenden Sprüchen.

Rund ein Viertel aller Befragter wurden in den vergangenen fünf Jahren körperlich angegriffen oder bedroht - meistens, weil sie für homo- oder transsexuell gehalten wurden. Nur ein kleiner Teil dieser Angriffe wurde allerdings bei der Polizei angezeigt. Häufig hatten die Betroffenen Angst, auch die Behörden würden sie diskriminieren oder, ihnen jedenfalls nicht helfen können.

Aus Furcht vor Beleidigungen, vor Diskriminierung und Gewalt vermeiden es zwei Drittel aller Studienteilnehmer ihre sexuelle Orientierung öffentlich - etwa durch Händchenhalten - zu zeigen. Die Hälfte meidet bestimmte Orte aus Angst vor homophoben Erfahrungen.

Homosexualität erst seit 1990 keine Krankheit mehr

Für die Studie wurden in 27 EU-Staaten und Kroatien Onlinefragebögen verschickt. Insgesamt haben 93.000 Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle an der Umfrage teilgenommen. Sie ist zwar nicht repräsentativ, aufgrund der großen Zahl an Teilnehmern allerdings trotzdem aussagekräftig. Die Ergebnisse wurden am Freitag veröffentlicht, zum Internationalen Tag gegen Homophobie. Seit 2005 wird jedes Jahr am 17. Mai daran erinnert, dass die Weltgesundheitsorganisation erst am 17.05.1990 beschloss, Homosexualität von der Liste der Krankheiten zu streichen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass in den Ländern, die Vorreiter bei der gesetzlichen Gleichstellung Homosexueller sind, auch die Erfahrungen alltägliche Homophobie deutlich weniger ausgeprägt sind. Dazu zählen etwa Dänemark, Schweden und Finnland wie auch die Niederlande. Besonders in den osteuropäischen Ländern, die noch stark von traditionellen Geschlechtervorstellungen geprägt sind und in denen Schwule und Lesben rechtlich kaum gleichgestellt sind, ist Diskriminerung hingegen weiter verbreitet.

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28 Kommentare

 / 
  • S
    seb

    Ich finde bemerkenswert an der Studie, dass Deutschland relativ schlecht wegkommt, wo es doch möglich ist, dass hierzulande Minister, Oberbürgermeister, Showstars und Designer sich prominent als schwul outen und das schon seit Jahren. Es beweist nochmals in welch differenzierter Parallelgesellschaft wir leben - offiziell wird Toleranz zur Schau gestellt aber hinter den Kulissen und in provinziellen Teilen der Gesellschaft herrscht immer noch häufig Ablehnung ...

    ich habe es selbst am Arbeitsplatz erlebt, erlebe es aktuell in einem Weiterbildungskurs der Arbeitsagentur ... nämlich Diskriminierung und Homophobie ...

  • H
    honky

    @FooBar

     

    Zu 1) Jeder Familenvater, der mit ner Jüngeren durchbrennt, produziert das gleiche Chaos,

    mit dem Unterschied, dass der damit für so einige noch seine noch Männlichkeit unterstreicht, oder?

     

    Zu 2) Aha. Ich kenne Leute, bei denen haben Klamotten, Fußball oder Autos einen vergleichbaren Stellenwert, und die gehen mir damit auch aufn Zeiger. Ich weiss auch, dass das mein Prob is, wenn ich keine klare Ansage mache: z.B.: Nerv mich nich.

     

    Zu 3) Ups. Ich kenn Frauen, die haben kurze Haare, tragen Motorradjacken und halten sich für Rambos kleinen Bruder. Und Jungs, die so tun müssen, als wären Sie Arnold Schwarzenegger. schlimm, tragisch?

     

    "Wer freiwillig weit von der Norm abweicht, braucht sich danach nicht zu beschweren, dass ihn die Leute so behandeln, als ob er von der Norm abweicht."

     

    Jesses, habe ich das richtig verstanden? "Diese Leute" sind also selber Schuld, hätten ja auch normal bleiben können? Aber nein, weils hip, cool und trendy ist weichen sie derart von der Norm ab? Muss ja n Riesenspaß machen. Falls du allerdings meintest, es wäre naiv zu glauben, dass die Gesellschaft vielleicht n Stück weiter wär, geb ich dir Recht. Aber die ersten Frauen mit kurzen Haaren, Hosen und ner Ansage sind ja auch erstmal im Knast gelandet, genauso wie die Männer mit Kleid (nebenbei, "sowas" gabs schon immer, ist kein neuzeitlicher Modetrend) Und nochwas: Für den geneigten Betrachter bemühen sich diese Bekannten ja eigentlich aller widrigen Umstände zum Trotz, gerade einer (vermeintlichen) Norm (eines Geschlechts) zu entprechen (oder nach eigener Aussage, einfach so zu sein, wie sie halt sind), dafür brauchts dann doch ein Minimum an Überzeugung und/oder Leidensdruck, meinste nich? Sorry, was bleibt da jetzt übrig? Das Erscheinungs- bild von Transfrauen beleidigt mein ästhetisches Empfinden?

     

    @Apollo

    na dann: oute dich doch auf facebook als schwul und profitiere ab sofort von den unglaublichen privilegien. deine freunde werden dich sicher noch heute beglückwünschen und insgeheim ganz grün vor neid.

  • A
    Apollo

    Das ist immer so.

    Je mehr eine Gruppe privilegiert ist, umso mehr jammern die über ihre angebliche Diskriminierung

    • @Apollo:

      Inwiefern sind schwule/lesben priviligiert?Genaue Beispiele bitte.

  • F
    FooBar

    Wenn ich lese, dass besonders Transgender mit Vorurteilen rechnen müssen, muss ich sagen: Zu Recht. Bevor mich jetzt alle hauen, möchte ich einmal aus meinem Umfeld berichten. Das ist jetzt natürlich keine repräsentative Umfrage oder Statistik, aber ich kann mich nicht dagegen wehren, wenn ich einen Transgender treffe, gehe ich unweigerlich in Abwehrhaltung. Hier meine 3 "Bekannten", in Reihenfolge des Kennenlernens:

    1) Der Vati eines guten Kumpels. Ist seit einigen Jahren eine Frau. Die Frauwerdung ging einher mit der Scheidung (nach dem Motto: Ich bin jetzt wer anders. Soll meine Frau doch machen was sie soll), die die restlichen Familienmitglieder (Frau & 2 Kinder) in Existenzprobleme stürzten, sodass sie schlussendlich ihr Einfamilienhaus verkaufen mussten und jetzt im Plattenbau wohnen. Auch den Bruder meines Kumpels hat es sehr getroffen, den "Vater" zu verlieren. Meine Meinung ist hier: Spätestens wenn man eine Familie hat, sollte man sich als Transgender über die Konsequenzen klar werden, die eine Geschlechtsumwandlung mit sich bringt.

    2) Eine (inzwischen Ex)-Kollegin: Sie war die ganze Zeit damit beschäftigt, allen klar zu machen wie sehr Frau sie doch ist. Als netter, offener Kollege habe ich mit ihr auf der Weihnachtsfeier 2 Drinks genommen und ein bisschen gequatscht. Mir war da auch egal, dass sie früher ein Mann war, soll sie machen, solange sie mir damit nicht auf die Nerven geht... Leider erwies sich das als großer Fehler, denn seitdem sah sie so eine Art Seelenverwandten in mir, dem sie alle ihre Beziehungsprobleme erzählte, wie schlimm ihr Ex-Freund sei, dass er sie nicht als Frau sieht, usw... Wohingegen, was ich im Nachhinein erfuhr, sie sich bei den (wenigen) Kolleginnen ausheulte, dass sie niemals eine richtige Frau sein könne, und wie sehr sie das belaste, es gab für diesen Menschen faktisch nur ein Thema: Seine Geschlechtsumwandlung.

    3)Ein Kommilitone, der gerne Frau sein möchte. Er ist allerdings Durch-und-Durch Mann, mit Adern an den durchtrainierten Armen. Das hindert ihn aber nicht, Zöpfe zu tragen. Und er spricht die ganze Zeit mit Falsettstimme, weil er ja eine Frau ist.

     

    Man möge es mir also verzeihen: Ich kann gewisse Vorurteile sehr gut verstehen. Und noch ein Hinweis: Wer freiwillig weit von der Norm abweicht, braucht sich danach nicht zu beschweren, dass ihn die Leute so behandeln, als ob er von der Norm abweicht.

     

    FooBar

  • H
    Henry

    @ Tommy

     

    ... es ist also gutes Recht, homosexuelles Verhalten für unmoralisch zu halten?

     

    Ich bitte Sie! Was ist das für eine Willkür?

     

    Kleiner Lesetipp:

    Schmidt-Salomon: Jenseits von Gut und Böse - warum wir ohne Moral die besseren Menschen sind.

     

    Hier wird der Unterschied von Moral (= Quelle: Religion) und Ethik gezogen. Ethische Kriterien beruhen eben nicht auf den tönernen Füßen der ach so verschiedenen Religionen und Traditionen sondern lassen sich auf die Menschenrechte beziehen. Welchen Bezugspunkt sollten wir in unserer pluralistischen Weltanschauungs-Welt sonst ernst nehmen?

     

    Kleine Zusammenfassung:

    Leben und leben lassen; zulassen und nicht ausgrenzen; gewähren lassen und nicht bis in letzte Ablehnungskonsequenzen (= Bekämpft das "Böse" und lasst es nicht leben) be- und verurteilen ... eine nette kleine Formel, die unser Zusammenleben erträglicher machen würde, nicht wahr?

  • BG
    Bodo Goldmann

    Ja, es gibt überall Ungleichbehandlung, Diskriminierung, Bevorzugung, Seilschaften, Ungerechtigkeit, Vorurteile,

    abwertende Sprüche, Konkurrenzkampf, Mobbing, Hahnenkämpfe und Zickenkriege.

     

    Überall, und fast jeder hat da seine Erfahrungen.

    Und ein kleiner Teil diesen ganzen Wustes, dieses

    Zustandes unserer Gesellschaft hat auch mit sexueller Orientierung zu tun, bzw. diese spielt da eine Rolle, wird benutzt.

     

    Ja, wie gesagt, ein KLEINER Teil.

    Oder glaubt irgendjemand, das wenn die sexuelle Orientierung in dem Zusammenhang keine Rolle mehr spielt, das wir dann in einer solidarischen, friedlichen Gesellschaft leben?

  • A
    alf

    @tommy: sie halten menschen für unmoralisch, weil sie ihre natürlichen triebe ausleben? halten sie auch brillentäger_innen für unmoralisch, weil sie widernatürlich brillen tragen? homosexualität ist natürlich.(wenn sie es nicht glauben, recherchieren sie nach)....brillen sind es nicht!

  • S
    Starost

    Warum soll es Schwulen und Lesben in dem unter anderem auch von der taz herbeigewünschten und -geschriebenen Neuen Deutschland besser gehen als unverschleierten Christenhuren oder 15-jährigen Heteros, die unterwegs falsch "gucken"?

     

    Ein unglaublich heuchlerischer Artikel.

  • D
    duder

    @tommy:

     

    > Homosexuelle werden akzeptieren müssen, dass trotz der beharrlichen

    > Umerziehungsversuche durch fast alle Medien viele Menschen

    > homosexuelles Sexualverhalten für unmoralisch halten. Und dass das

    > auch ihr gutes Recht ist.

     

    Und genau das stimmt *nicht*!

    Einen Menschen wegen eines angeborenen oder zumindest in früher Jugend angeeigneten Persönlichkeitsmerkmales, das nicht dem Willen der betroffenen Person unterliegt, als unmoralisch zu bezeichnen, wenn derjenige ein sexuelles Verhältnis entsprechend seines „Beuteschemas“ eingeht, ist niemandes „gutes Recht.“ Zu akzeptieren wäre höchstens, wenn die/der sich gestört Fühlende dies privat für sich tut und diesen Gefühlen keinen Ausdruck verleiht, bzw. irgendwelchen Handlungen zu Grunde legt.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    @GreVic: Bitte nicht Taz-Leser und -Leserinnen mit Kommentatoren bei einem polarisierenden Beitrag gleichsetzen.

  • FV
    Franz Vege

    Passt nicht in Euer Weltbild, aber: die größte Gefahr für Schwule hier in Berlin geht von Arabern und Türken aus.

     

    Manchmal wundert man sich, daß sich niemand traut, das offen anzusprechen.

     

    Ist aber vielleicht auch etwas viel von einer Zeitung verlangt, die sich als Hausblatt der Grünen versteht

  • N
    Name

    ...Man schaue mal, was Schwule und Lesben heute in Georgien durchmachen mussten. Eine kleine Traube von Schwulen und Lesben wollte eine Demonstration in Tiflis "wagen", aber alles kam anders als geplant...

     

    Tritte, Steinwürfe, Verfolgungen, Verletzte...Angestiftet von der orthodoxen Kirche des Landes mit Unterstützung von Tausenden aufgebrachten Georgiern...

     

    Das ist Homophobie pur!

     

    Wir dürfen nicht vergessen, auch mal über den europäischen Rand zu schauen und zu realisieren, was in unserer "demokratischen" Nachbarschaft momentan los ist!

     

    Ich finde es traurig, dass darüber kaum etwas in den Medien zu finden ist...Und das an einem Tag wie diesem!

  • H
    honky

    @tommy

    du hörst dich an wie die sorte kinder, die in der schule insofern keine probleme hatten, weil sie im zweifelsfall lieber andere (mit-)gedisst haben, bevor sie selber gefahr liefen, in den fokus negativer "aufmerksamkeit" zu geraten. "die ollen heulsusen, büschn schwund is immer, nä?" und jetzt die frage: da du ja sachkundig festgestellt hast, dass andere zu unrecht rumheulen, wo juckt dich das eigentlich? deine aussagen führen zu der annahme, dass du keine probleme mit dem gegenwärtigen moralkonsens (oder was du dafür hälst) hast, und was der für andere bedeuten kann, ist dir offensichtlich ziemlich wurst.

    deshalb mutmaße ich, dass dein gezeter daher rührt, dass du keinen bock hast, dein oberstübchen ggf. neu sortieren zu müssen, denn das könnte aua bedeuten, also überlässt du das lieber den heulsusen.

  • A
    AntonGorodezky

    "Sie ist zwar nicht repräsentativ, aufgrund der großen Zahl an Teilnehmern allerdings trotzdem aussagekräftig."

    So ein Bullshit! Wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, dann nutzt auch die größte Stichprobe nichts mehr.

     

    Ich will gar nicht abstreiten, dass Homosexuelle Diskriminierung ausgesetzt sind. Aber man tut sich keinen Gefallen mit dem Versuch, dass so hanebüchen nachweisen zu wollen.

  • S
    Spinozafreund

    Heteronormativität muss bekämpt werden? Blödes Soziologengefasel, dass hier keinen Deut weiterhilft.

     

    Hetero *ist* nun mal "die Norm". (Um es mal ganz "biologistisch" zu sagen: sonst wäre die Menschheit schon lange ausgestorben.)

     

    Was bekämpft werden muss sind: Intoleranz, Dummheit und jede Form von Arschlochhaftigkeit. So einfach ist das.

     

    Wir brauchen keine "postmoderne laber-bla-fasel-Heteronormativitätsdekonstruktion" - wir brauchen Aufklärung, Humanismus, Ethik, Toleranz, Menschenwürde.

     

    *Das muss doch noch gesagt werden dürfen...

  • T
    tommy

    @mir

     

    Dass ich diese Opfergeklage von Homosexuellen zumindest in Westeuropa für unbegründet halte. Tätliche Angriffe sind natürlich schlimm, aber dabei handelt es sich um Straftaten, die verfolgt werden müssen. Was die restliche "Diskriminierung" angeht: Homosexuelle werden akzeptieren müssen, dass trotz der beharrlichen Umerziehungsversuche durch fast alle Medien viele Menschen homosexuelles Sexualverhalten für unmoralisch halten. Und dass das auch ihr gutes Recht ist.

    • @tommy:

      "Dass ich diese Opfergeklage von Homosexuellen zumindest in Westeuropa für unbegründet halte. Tätliche Angriffe sind natürlich schlimm, aber dabei handelt es sich um Straftaten, die verfolgt werden müssen."

       

      Und diese Straftaten wurden begangen nicht aufgrund der Homosexualität der Opfer?

       

      "Homosexuelle werden akzeptieren müssen, dass trotz der beharrlichen Umerziehungsversuche durch fast alle Medien viele Menschen homosexuelles Sexualverhalten für unmoralisch halten."

       

      Nein, kein Mensch wird und soll auch mit Diskriminierung aufgrund von seinen Persönlichkeitsmerkmalen leben. Die Rechte eines jeden einzelnen Bundesbürgers sind bereits in das Grundgesetz eingeschrieben worden.

       

      Die Homphoben sollen endlich akzeptieren, dass ihre menschenverachtende Einstellung keine natürliche Reaktion ist, sondern dass diese ihnen von kindesbeinen an vom Umfeld eingeimpft wurde.

       

      Was für Umerziehungsversuche, Herr Verschwörungstheoretiker?

       

      "Und dass das auch ihr gutes Recht ist."

       

      Rassismus ist dann auch eiens jeden gutes Recht, oder wie?

      Hetze und Gewalt gegen sich liebende Menschen gleichen Geschlechts ist kein Recht, sondern Unrecht. Punkt!

  • MA
    Max A.

    @vic:

    Wie meinen? Haben sie irgendwie einen anderen Artikel gelesen als ich? Von darkrooms war da glaub ich keine Rede... Und auch sonst hab ich da an Homophobie recht wenig sehen können.

  • MS
    Menschen sind halt...

    ...anders.

     

    bedauerlich, dass es wohl ab und an Nachteile gibt für Homosexuelle. Alles in allem... ich finde es gibt die Nachteile auch für Heteros. Für Hetero-Männer ist das finden einer Sex-Partnerin extrem viel schwieriger.

     

    Habe zweimal selbst Männer abgeschleppt und das ist sowas von einfach im vergleich zu Frauen.

     

    Also mal nicht immer nur das schlechtes Sehen. Die Prüderei der Frauen ist nämlich ein ganz schönes Problem und Nachteil für uns Heten-Männer. Und schreihe ich deshalb um Mitleid... ?

     

    Aber blöd angemacht werden geht garnicht. Das ist ein Problem.

    Keinen Sex haben.. das ist halt Pech!

    • @Menschen sind halt...:

      "Für Hetero-Männer ist das finden einer Sex-Partnerin extrem viel schwieriger."

       

      Woher haben Sie diese Erkenntnis?

       

      "Habe zweimal selbst Männer abgeschleppt und das ist sowas von einfach im vergleich zu Frauen. "

       

      Waren vermutlich anspruchlose Typen. Oder Sie fuhren zu einem bestimmten Ort und winkten dort mit Geldscheinen?

       

      "Die Prüderei der Frauen ist nämlich ein ganz schönes Problem und Nachteil für uns Heten-Männer."

       

      Moment mal, wenn Sie bereits Männer abgeschleppt haben und auch hinter Frauen her sind, dann sind Sie bisexuell, nicht nur hetero.

       

      "Und schreihe ich deshalb um Mitleid... ?"

       

      Ja, Ihr Beitrag hier klingt bereits nach Selbstmitleid.

    • @Menschen sind halt...:

      Echt mal was fällt den prüden Schlampen denn überhaupt ein, einen so tollen Typen wie sie abzuweisen.

       

      RIESENPROBLEM, das.

       

      Liegt auch voll an der Prüderie der Frauen und nicht EVENTUELL an der Irrelevanz und Unattraktivität der Abgewiesenen.

  • M
    mir

    @tommy: was meinstn damit?

  • M
    Megestos

    Das ist ein trauriges und grausames Ergebnis. Was Menschen bereit sind, anderen Menschen zuzufügen, weil jene für "anders" erklärt werden, ist eine unserer hässlichsten Facetten. Dieses "othering" so wenig wie möglich zu betreiben ist eine zivilisatorische Leistung, die leider immer noch viel zu wenig Verbreitung findet.

     

    Die Korrelation zwischen Gleichstellungsgesetzen und geringerer Diskriminierung wird am ehesten damit zu tun haben, dass beides - Gesetzgebung und Diskriminierung, gemeinsame soziokulturelle Ursachen haben.

     

    Ich denke, was am stärksten benötigt wird, um dafür zu sorgen, dass LGBT-Menschen ein (angst-)freies Leben führen können, ist Bildung und Sensibilisierung. Und zwar vor allem der (heterosexuellen) Mehrheit. Heteronormativität muss bekämpft werden (was nicht heißt, dass Heterosexualität bekämpft wird). Gesetze senden dabei ein starkes Signal. Ebenso wichtig ist es aber, Menschen über Bildung klar zu machen dass die Argumente, mit denen Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität für "unnormal" erklärt werden, willkürlich sind.

  • G
    GreVic

    soviel zu dem Vorurteil, Taz-Leser seien aufgeklärte Menschen ....

  • SR
    sheyk rAleph

    mehr als flea von den red hot chilli peppers fällt mir zu dem thema homophobie nicht mehr ein - da ist alles gesagt - und wurde es schon so oft...

     

    I am a little pea

    I love the sky and the trees

    I'm a teeny tiny little ant

    Checking out this and that

    I am nothing

    Ahhhahhhh

    So you have nothing to hide

    And I'm a pacifist

    So I can fuck your shit up

    Oh yeah I'm small

    Oh yeah I'm small

     

    Fuck you asshole

    You homophobic redneck dick

    You're big and tough and macho

    You can kick my ass

    So fucking what

    So fucking what

  • V
    vic

    Denkt die taz ernsthaft, dass alle Schwulen ständig in Darkrooms abhängen? Was für ein peinlicher, weltfremder Beitrag - lächerlich, an den Haaren herbeigezogen und offen homophob. Aber so ist sie halt, die taz.

  • T
    tommy

    Ach Gottchen, da zerfließt man ja geradezu vor Mitleid.