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Studie über FamilienpolitikEltern ignorieren von der Leyen

Die meisten Eltern nehmen kaum wahr, worauf die Familienministerin stolz ist, so eine Studie. Über die Hälfte würde ihr Kind auf eine Privatschule schicken.

Ihre Bemühungen scheinen nicht zu fruchten: Ursula von der Leyen. Bild: ap

Es läuft nicht gut für Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Erst spielt die Geburtenrate in Deutschland nicht mit, jetzt zicken auch noch die Eltern rum. Sie nehmen erstaunlich wenig wahr, was der Staat ihnen in der Familienpolitik anbietet. Das legt eine Studie nahe, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Zeitschrift Eltern durchgeführt hat. Im Alltag der Mütter und Väter scheinen von der Leyens Bemühungen noch nicht angekommen zu sein: Von ihrer Betreuungsinitiative haben nur 6 Prozent der 1.000 Befragten "viel" gemerkt, 20 Prozent wenigstens "etwas", 72 Prozent der Befragten geben an, so gut wie nichts sei von der Initiative zu bemerken gewesen.

Die Familienministerin hatte angekündigt, bis 2013 Krippenplätze für ein Drittel der Kleinkinder zu schaffen. "Bisher gibt es nur eine Debatte über Quantität", sagte Marie-Luise Lewicki, die Chefredakteurin von Eltern, am Montag. "In der nächsten Legislaturperiode brauchen wir eine über die Qualität von Krippenplätzen."

Auch mit dem Vertrauen in das öffentliche Schulsystem sieht es bei den Eltern nicht allzu rosig aus: Über die Hälfte der Befragten gaben an, ihre Kinder am liebsten auf eine Privatschule zu schicken - wenn sie es sich denn leisten könnten. Besonders diejenigen Eltern, die selbst einst eine Hauptschule besucht haben, wollen ihren Zöglingen die Erfahrung einer staatlichen Schule ersparen: 60 Prozent würden eine Privatschule vorziehen. Über 90 Prozent der Eltern fordern, das Bildungssystem in allen Bundesländern zu vereinheitlichen.

Für die Wählergruppe der Mütter und Väter sind die Themen Familien- und Bildungspolitik bei der Bundestagswahl zentral: Im Vergleich zur ökonomischen Krise, der Lage am Arbeitsmarkt oder der Alters- und Gesundheitssicherung spielen sie für die Mehrheit der Befragten eine genauso große (62 Prozent) oder sogar eine größere Rolle (24 Prozent).

Wenig überraschend ist, dass sich viele Eltern mehr finanzielle Unterstützung erhoffen. Wie diese aussehen soll, da unterscheiden sich die Verdienergruppen aber erheblich: Familien mit unter 2.000 Euro Nettoeinkommen wünschen sich deutlich häufiger eine Grundsicherung von 300 bis 400 Euro je Kind - Besserverdienenden mit über 3.000 Euro schweben zur Förderung eher hohe steuerliche Freibeträge vor.

In der Sonntagsfrage schlägt sich die Familienpolitik der Koalition nicht deutlich nieder. Die Stimmenanteile der Parteien unterscheiden sich kaum von denen bei Umfragen in der gesamten Bevölkerung. So kommt die Union auf 35 Prozent, die Linke auf 8 und die FDP auf 14. Lediglich die SPD (26) und die Grünen (13) bekommen unter jungen Eltern etwas mehr Stimmen als im Durchschnitt. "Man darf aber nicht den Schluss ziehen, dass die Eltern linker sind als die Gesamtwählerschaft", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. "Sie sind nur etwas jünger - und da wird linker gewählt."

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32 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • A
    AnneKatherine

    sagen wirs mal so, all die Bemühungen der Familienministerin bedeuten doch nur Schikane für Eltern und vor allem für Kinder.

    Der Kinderklaubehörde (Jugendamt) wird mehr und mehr Macht gegeben, damit sie nach "Ermessen" eines Mitarbeiters sich ungehindert in Familien bedienen können, und das einzige, wo tatsächlich noch Geld für Kinder locker gemacht wird, ist in Heimen und Pflegefamilien. Dort stört es auch nicht, dass Kinder dann nur Sonderschulunterricht bekommen, für läppische 5000.- Euro monatlich. Denn eins verkauft uns die gute von den Leyden immer überzeugender: Eltern sind (außer ihr natürlich) unfähig Kinder zu erziehen (sogar sie hat Erzieher für ihre Kinder), und am besten wird die Erziehung der Kinder outgesourct. Eltern sollen gefälligst arbeiten, und das Bildungssystem in Deutschland wird konsequenz heruntergefahren, damit man auch weiter an der Elendsindustrie der Dummen verdienen kann.

    Hauptschulen sind zu sozialen Brennpunkten heruntergekommen, es gibt immer mehr Schulen, die sich inzwischen als Hartz4 Schulen sehen, weil sie sich darauf beschränken, den Kindern beizubringen, wie man einen Hartz4 Antrag stellt.

    Wer mag schon seine Kinder in eine Hauptschule geben müssen, wo sich die ganzen sozial gescheiterten treffen....wo das einzige Hobby der kids das Komasaufen ist, und der "Berufswunsch" schon von vornherein "Hartz4-Empfänger" ist. Oder sich die Mädchen so früh wie möglich schwängern lassen, weil dann ihre Existenz gesichert ist. Nein, von angeblichen Wohltaten der Familienministerin merkt das Volk nichts, und die Kinder, die schon im Babyalter in Horts geparkt werden sollen, damit ihre Eltern arbeiten können, werden dann zu einer neuen gestörten Generation heranwachsen, die noch seelisch ärmer als die gegenwärtige ist.

  • NI
    Name Ihr

    Und ich sage, sie tun gut daran, sie zu ignorieren, sieht doch jeder Blinde mit dem Krückstock, dass sie viel (dummes Zeug) labert, aber nicht die Ärmel umgekrempelt bekommt.

     

    Wir werden unsre Kinder nicht auf eine private Schule schicken, auch wenn wir das Geld dafür haben. Der Grund dafür ist sehr einfach: Diversifikation. Das Leben ist kein Werbespot und wer in einem solchen aufwächst, könnte da draussen gravierende Schwierigkeiten bekommen. Aber genau das ist unser Job als Eltern: die Kinder für "da draussen" auszubilden. Das Geld, was man in eine Privatschule investieren wollte, ist im Förderverein einer halbwegs gut gepflegten öffentlichen Schule wesentlich besser angelegt.

     

    my 2 cent

     

    p.s.: @qatsi: you made my day :-)

  • D
    Dieter

    Kleine Anmerkung: Während Privatschulen sehr wohl darauf achten können, welche Lehrer sie einstellen (und dabei in der Lage sind, Qualitätskriterien wie Motivation zu berücksichtigen), können das staatliche Schulen nicht.

     

    In meinem Unternehmen habe ich handverlesene hochmotivierte Mitarbeiter - und das sichert mir Erfolg. Müsste ich die einstellen, die das Arbeitsamt mir schickt, könnte ich einpacken. Das Spannungsfeld zwischen privater und staatlicher Schule findet exakt hier sein Potential.

  • B
    booT

    Schon komisch, da wird überall von Privatisierung als Allheilmittel gesprochen, in fast allen Bereichen, sogar Spots laufen im Tv die die Private Krankenversicherung lobpreisen, in fast jeder Zeitschrift und fast auf jeder größeren Website wird dafür geworben, und sich dann wundern, wenn Eltern gleiches für ihre Kinder wollen.

     

    In meinem näherem Umfeld wird übrigens das Elterngeld gern mitgenommen, trotzdem wird auch über private Bildungsträger nachgedacht.

    So wirklich viel hat das nichts mit Frau v.d.L. zu tun, bei der alltäglichen Gehirnwäsche überall und immerwieder.

    Wer hat denn mit den blöden Privatisierungen angefangen ? Das ist wie ein Virus, der die Solidargemeinschaft spaltet.

  • DD
    Der Dude

    Und obwohl ihre Partei sowie Frau von der Leyen m. M. n. schlechte Politik machen , ist die Schuldzuweisung höchst polemisch.

  • PP
    Paulchen Panter: Zur weiteren Spaltung der Gesellschaft

    Nachdem Schulen jetzt also finanzell unterausgestattet wurden und ihnen zudem die gesellschaftspolitisch verursachten Probleme aufgebürdet wurden, sollen sie jetzt privatisiert werden?

     

    Wieso funktionieren Privatschulen eigentlich besser als staatliche Schulen?

     

    Antwort: Tun sie nicht. Auf Privatschulen gehen eher nur Schüler, die von vorneherein mit weniger Problemen in die Schule gehen, denn die Eltern sind in der Regel reich genug, um zu Hause qualifizierte Kinderbetreuung zu FINANZIEREN (Kindermädchen oder Hausfrau-Mutter), zudem ist das Geld vorhanden, "Kulturgüter" zu vermitteln: Geld für Kinderbücher, Buntstifte, gutes Spielzeug usw. ist vorhanden und auch ein Schreibtisch für Hausaufgaben und Geld für private Nachhilfe ist da, sowie auch Geld für die Finanzierung von Hobbies: Sport, Musikunterricht usw.

    All das hat schlicht entscheidenden Erfolg auf den Schulerfolg eines Kindes.

     

    Noch Fragen?

     

     

    Wenn allerdings die staatlichen Schulen privatisiert werden, dann wird das, genau wie in England, dazu führen, dass die Unterschicht größer wird, die Mittelschicht aber nicht unbedingt.

    Privatschulen trennen die Schichten stärker voneinander und zerstören das Gefühl von Solidarität.

     

    Es ist schlicht absurd, anzunehmen, man könnte Schulen finanziell und intellektuell (Stichwort: Lehrerausbildung verschlechtert durch Bachelor/Master) ausbluten und trotzdem gute Ergebnisse erzielen.

    Es ist schlicht absurd, anzunehmen, man könnte sozial finanzierte Angebote wie Sportvereine und Musikschulen unterfinanzieren, ohne das das deren Leistung beeinträchtigen würde.

    Es ist schlicht absurd, anzunehmen, man könnte ganze Bevölkerungsschichten verarmen lassen, ohne dass der Bildungserfolg der Kinder dieser Schichten nicht darunter leidet.

     

    Guckt euch den "Erfolg" der Privatschulen in den USA oder in England an:

    Da werden Schüler herangezüchtet, die allen ernstes Inhalte vertreten wie: Wer nicht arbeitet, soll nicht essen und die Unterschicht ist verzichtbar, für die will man ehemaliger Privatschüler später keine Steuern zahlen.

     

     

    Im Film Ridicule gibt es eine herrliche Stelle:

     

    Bauern sind nicht nur das Futter für die Mücken, sondern Bauern füttern auch Aristokraten.

     

    DAS wird immer mehr vergessen. Das es nämlich Unsinn ist, in einer arbeitsteiligen Gesellschaft nach "Leistung" oder ähnlichem bezahlen zu wollen. "Leistung" ist nur ein Begriff, der soziale Hierarchien und Ausbeutung verschleiert.

    Oder leisten die Putzfrauen der Deutschen Bank tatsächlich soviel weniger als Ackermann?

    Könnte Ackermann ohne die Putzfrauen der Deutschen Bank auskommen? Klares NEIN.

    Putzfrauen werden gebraucht, sie sind unverzichtbar und haben allein deshalb Anspruch auf anständige Bezahlung.

    Dann klappst auch mit der Schulkarriere der Kinder der Putzfrauen.

     

    Ein Privatschüler wird das allerdings weder verstehen noch akzeptieren.

     

    (Der im vorherigen Beitrag jammernde Rentner möge sich genau das bitte hinter die Ohren schreiben: Schüler sind nicht nur die Arbeitnehmer von Morgen, sondern füttern morgen auch die Rentner, daher sollten gerade Rentner in Jubelgeschreib ausbrechen über jeden, der einen guten Schulabschluss macht.)

  • SA
    Sponsoring aus Leidenschaft

    Lieber Herr Ackermann

     

    Viele ihrer bestausgebildeten Mitarbeiter sind in einem Land groß geworden, wo exzellente Bildung durch den Staat bereitgestellt worden ist.

    Leider ist durch ein kleines Mißgeschick diese System nun ins Wanken gekommen.

    Ich bitte Sie inständig, haben Sie Gnade und schalten Sie ein paar Werbespotts weniger zur besten Prime Time und sponsern Sie diesen Staat.

    Er hat es verdient.

     

    Einer ihrer zu tiefst ergenen Humankapital-Bürger

  • C
    cockoballs

    Beate,lernen Sie bitte zumindest Lesen und Schreiben, bevor Sie weiter solches unverständliche und inhaltlich leere Gefasel von sich geben.

  • B
    Beate

    Ich bin dafür allen Eltern zu ermöglichen ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken. Die notwendigen Mittel dafür sollen aus einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 80% kommen.

    Sehen sie mir fallen spontan 10 Fragen ein. Um das Ergebnis zu bekommen das der Auftraggeber möchte.

    Was für eine Belästigung vom Stern.

  • H
    hallo?

    Nur mal so als Denkanstoß:

     

    Es gibt in jedem Bundesland ein Kultusministerium, das für die Schulen verantwortlich ist. Der Bund hat da kein Eisen im Feuer.

    Ich bin beileibe kein Freund der CDU oder gar von Frau v. d. Leyen, aber dass Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken wollen, kann man ihr deshalb kaum anlasten.

  • PS
    Peter Silie

    @mausibär

    sie sind wahrscheinlich selber rentner/in. vermarmt? warum? ganzes leben von der hand in den mund gelebt und nix auf die seite getan. Schade!

     

    Und generell: Worauf ist denn nun vdL so stolz was die Eltern nicht wahrnehmen? Betreuungsinitiative? Hier könnte taz mal tiefer einsteigen, Zahlen nennen und eine Gegenüberstellung skizzieren

  • R
    rechtlos

    Wer einmal lügt dem glaubt man nicht

    Und das von der Leyen lügt ist seit der Kinderpornodebatte so offensichtlich, das sollte eigentlich der dümmste merken. Die soll nach Hause gehen und sich um ihre Kinder kümmern. Es wird Zeit, das Quotenfrauenposten endlich mit qualifizierten Kräften besetzt werden, die Zeiten sind rum, das wir daran glauben, das Frauen die besseren Menschen sind. Politik durch Frauen ist unmenschlicher als alles, was es vorher gab.

  • M
    Mausibär

    Klar, dass die Bemühungen ignoriert werden - den Eltern wird es nie genug sein - am liebsten sollten alle Spösslinge einen eigenen Butler, privat Lehrer, und Marken-Klamotten auf Kosten der Steuerzahler bekommen, damit die Einmaligkeit eines jeden Kindes garantiert in dem gewünschtem Narzissmus dieser Gesellschaft ankommt...

     

    während alte Menschen in diesem Land hungern & frieren müssen, weil sie von der kleinen Rente/Grundsicherung nicht mehr leben können:-(

    Aber die brauchen wir sowieso nicht mehr - sind ja zu nix mehr nutze!

  • A
    asd

    also ganz im ernst.. unser schulsystem ist in einem desolatem zustand!!

    das bildungsniveau war selten schlechter!

    das schulsystem bedarf einiger reformen.. aber fast noch wichtiger wäre einige der älteren reformen wieder rückgängig zu machen.. ich meine wenn man merkt das etwas eine schlechte entscheidung war sollte man es aktzeptieren und etwas daran ändern und nicht den kopf in den sand stecken und halt einfach weiter machen! (wie z.b. der ganze bachelor master unsinn!)

     

    der umgang mit bildung ist hier sowieso eine frechheit!!

    wenn schon damit gepralt wird das im zuge der konjunkturpakete in bildung investiert wird.. generell wenn es heisst das in bildung investiert wird, bedeutet das meistens eine subvention des baugewerbes... da jegliche "investitionen in bildung" sich auf bautechniche massnahmen und modernisierungen beschrenken, natürlich muss soetwas auch mal sein.. aber was nützt es wenn irgentwann die schüler in einer perfekt ausgestatteten schule sitzen.. die schule sich materialtechnich alles leisten kann, aber die schüler zu dumm/ frustriert/ und wütend sind um zu lernen und die lehrer zu frustriert/ wütend/ sind und es nur noch zwei angemessen ausgebildete lehrkräfte wür 10000 schühler gibt?!!

  • C
    Cookie

    "Im Alltag der Mütter und Väter scheinen von der Leyens Bemühungen noch nicht angekommen zu sein..."

     

    Deswegen ja auch dieses elendig sinnlose Zensurerleichterungsgesetz "gegen" Kinderpornographie im Internet. Vermutlich brauchte Sie einfach ein todsicheres Thema für ihren Wahlkampf nachdem sie in ihrer ganzen Amtszeit kaum was (ich tendiere eher zu "nix") substantielles erreicht hat.

  • Q
    qatsi
  • A
    AnneKatherine

    sagen wirs mal so, all die Bemühungen der Familienministerin bedeuten doch nur Schikane für Eltern und vor allem für Kinder.

    Der Kinderklaubehörde (Jugendamt) wird mehr und mehr Macht gegeben, damit sie nach "Ermessen" eines Mitarbeiters sich ungehindert in Familien bedienen können, und das einzige, wo tatsächlich noch Geld für Kinder locker gemacht wird, ist in Heimen und Pflegefamilien. Dort stört es auch nicht, dass Kinder dann nur Sonderschulunterricht bekommen, für läppische 5000.- Euro monatlich. Denn eins verkauft uns die gute von den Leyden immer überzeugender: Eltern sind (außer ihr natürlich) unfähig Kinder zu erziehen (sogar sie hat Erzieher für ihre Kinder), und am besten wird die Erziehung der Kinder outgesourct. Eltern sollen gefälligst arbeiten, und das Bildungssystem in Deutschland wird konsequenz heruntergefahren, damit man auch weiter an der Elendsindustrie der Dummen verdienen kann.

    Hauptschulen sind zu sozialen Brennpunkten heruntergekommen, es gibt immer mehr Schulen, die sich inzwischen als Hartz4 Schulen sehen, weil sie sich darauf beschränken, den Kindern beizubringen, wie man einen Hartz4 Antrag stellt.

    Wer mag schon seine Kinder in eine Hauptschule geben müssen, wo sich die ganzen sozial gescheiterten treffen....wo das einzige Hobby der kids das Komasaufen ist, und der "Berufswunsch" schon von vornherein "Hartz4-Empfänger" ist. Oder sich die Mädchen so früh wie möglich schwängern lassen, weil dann ihre Existenz gesichert ist. Nein, von angeblichen Wohltaten der Familienministerin merkt das Volk nichts, und die Kinder, die schon im Babyalter in Horts geparkt werden sollen, damit ihre Eltern arbeiten können, werden dann zu einer neuen gestörten Generation heranwachsen, die noch seelisch ärmer als die gegenwärtige ist.

  • NI
    Name Ihr

    Und ich sage, sie tun gut daran, sie zu ignorieren, sieht doch jeder Blinde mit dem Krückstock, dass sie viel (dummes Zeug) labert, aber nicht die Ärmel umgekrempelt bekommt.

     

    Wir werden unsre Kinder nicht auf eine private Schule schicken, auch wenn wir das Geld dafür haben. Der Grund dafür ist sehr einfach: Diversifikation. Das Leben ist kein Werbespot und wer in einem solchen aufwächst, könnte da draussen gravierende Schwierigkeiten bekommen. Aber genau das ist unser Job als Eltern: die Kinder für "da draussen" auszubilden. Das Geld, was man in eine Privatschule investieren wollte, ist im Förderverein einer halbwegs gut gepflegten öffentlichen Schule wesentlich besser angelegt.

     

    my 2 cent

     

    p.s.: @qatsi: you made my day :-)

  • D
    Dieter

    Kleine Anmerkung: Während Privatschulen sehr wohl darauf achten können, welche Lehrer sie einstellen (und dabei in der Lage sind, Qualitätskriterien wie Motivation zu berücksichtigen), können das staatliche Schulen nicht.

     

    In meinem Unternehmen habe ich handverlesene hochmotivierte Mitarbeiter - und das sichert mir Erfolg. Müsste ich die einstellen, die das Arbeitsamt mir schickt, könnte ich einpacken. Das Spannungsfeld zwischen privater und staatlicher Schule findet exakt hier sein Potential.

  • B
    booT

    Schon komisch, da wird überall von Privatisierung als Allheilmittel gesprochen, in fast allen Bereichen, sogar Spots laufen im Tv die die Private Krankenversicherung lobpreisen, in fast jeder Zeitschrift und fast auf jeder größeren Website wird dafür geworben, und sich dann wundern, wenn Eltern gleiches für ihre Kinder wollen.

     

    In meinem näherem Umfeld wird übrigens das Elterngeld gern mitgenommen, trotzdem wird auch über private Bildungsträger nachgedacht.

    So wirklich viel hat das nichts mit Frau v.d.L. zu tun, bei der alltäglichen Gehirnwäsche überall und immerwieder.

    Wer hat denn mit den blöden Privatisierungen angefangen ? Das ist wie ein Virus, der die Solidargemeinschaft spaltet.

  • DD
    Der Dude

    Und obwohl ihre Partei sowie Frau von der Leyen m. M. n. schlechte Politik machen , ist die Schuldzuweisung höchst polemisch.

  • PP
    Paulchen Panter: Zur weiteren Spaltung der Gesellschaft

    Nachdem Schulen jetzt also finanzell unterausgestattet wurden und ihnen zudem die gesellschaftspolitisch verursachten Probleme aufgebürdet wurden, sollen sie jetzt privatisiert werden?

     

    Wieso funktionieren Privatschulen eigentlich besser als staatliche Schulen?

     

    Antwort: Tun sie nicht. Auf Privatschulen gehen eher nur Schüler, die von vorneherein mit weniger Problemen in die Schule gehen, denn die Eltern sind in der Regel reich genug, um zu Hause qualifizierte Kinderbetreuung zu FINANZIEREN (Kindermädchen oder Hausfrau-Mutter), zudem ist das Geld vorhanden, "Kulturgüter" zu vermitteln: Geld für Kinderbücher, Buntstifte, gutes Spielzeug usw. ist vorhanden und auch ein Schreibtisch für Hausaufgaben und Geld für private Nachhilfe ist da, sowie auch Geld für die Finanzierung von Hobbies: Sport, Musikunterricht usw.

    All das hat schlicht entscheidenden Erfolg auf den Schulerfolg eines Kindes.

     

    Noch Fragen?

     

     

    Wenn allerdings die staatlichen Schulen privatisiert werden, dann wird das, genau wie in England, dazu führen, dass die Unterschicht größer wird, die Mittelschicht aber nicht unbedingt.

    Privatschulen trennen die Schichten stärker voneinander und zerstören das Gefühl von Solidarität.

     

    Es ist schlicht absurd, anzunehmen, man könnte Schulen finanziell und intellektuell (Stichwort: Lehrerausbildung verschlechtert durch Bachelor/Master) ausbluten und trotzdem gute Ergebnisse erzielen.

    Es ist schlicht absurd, anzunehmen, man könnte sozial finanzierte Angebote wie Sportvereine und Musikschulen unterfinanzieren, ohne das das deren Leistung beeinträchtigen würde.

    Es ist schlicht absurd, anzunehmen, man könnte ganze Bevölkerungsschichten verarmen lassen, ohne dass der Bildungserfolg der Kinder dieser Schichten nicht darunter leidet.

     

    Guckt euch den "Erfolg" der Privatschulen in den USA oder in England an:

    Da werden Schüler herangezüchtet, die allen ernstes Inhalte vertreten wie: Wer nicht arbeitet, soll nicht essen und die Unterschicht ist verzichtbar, für die will man ehemaliger Privatschüler später keine Steuern zahlen.

     

     

    Im Film Ridicule gibt es eine herrliche Stelle:

     

    Bauern sind nicht nur das Futter für die Mücken, sondern Bauern füttern auch Aristokraten.

     

    DAS wird immer mehr vergessen. Das es nämlich Unsinn ist, in einer arbeitsteiligen Gesellschaft nach "Leistung" oder ähnlichem bezahlen zu wollen. "Leistung" ist nur ein Begriff, der soziale Hierarchien und Ausbeutung verschleiert.

    Oder leisten die Putzfrauen der Deutschen Bank tatsächlich soviel weniger als Ackermann?

    Könnte Ackermann ohne die Putzfrauen der Deutschen Bank auskommen? Klares NEIN.

    Putzfrauen werden gebraucht, sie sind unverzichtbar und haben allein deshalb Anspruch auf anständige Bezahlung.

    Dann klappst auch mit der Schulkarriere der Kinder der Putzfrauen.

     

    Ein Privatschüler wird das allerdings weder verstehen noch akzeptieren.

     

    (Der im vorherigen Beitrag jammernde Rentner möge sich genau das bitte hinter die Ohren schreiben: Schüler sind nicht nur die Arbeitnehmer von Morgen, sondern füttern morgen auch die Rentner, daher sollten gerade Rentner in Jubelgeschreib ausbrechen über jeden, der einen guten Schulabschluss macht.)

  • SA
    Sponsoring aus Leidenschaft

    Lieber Herr Ackermann

     

    Viele ihrer bestausgebildeten Mitarbeiter sind in einem Land groß geworden, wo exzellente Bildung durch den Staat bereitgestellt worden ist.

    Leider ist durch ein kleines Mißgeschick diese System nun ins Wanken gekommen.

    Ich bitte Sie inständig, haben Sie Gnade und schalten Sie ein paar Werbespotts weniger zur besten Prime Time und sponsern Sie diesen Staat.

    Er hat es verdient.

     

    Einer ihrer zu tiefst ergenen Humankapital-Bürger

  • C
    cockoballs

    Beate,lernen Sie bitte zumindest Lesen und Schreiben, bevor Sie weiter solches unverständliche und inhaltlich leere Gefasel von sich geben.

  • B
    Beate

    Ich bin dafür allen Eltern zu ermöglichen ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken. Die notwendigen Mittel dafür sollen aus einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 80% kommen.

    Sehen sie mir fallen spontan 10 Fragen ein. Um das Ergebnis zu bekommen das der Auftraggeber möchte.

    Was für eine Belästigung vom Stern.

  • H
    hallo?

    Nur mal so als Denkanstoß:

     

    Es gibt in jedem Bundesland ein Kultusministerium, das für die Schulen verantwortlich ist. Der Bund hat da kein Eisen im Feuer.

    Ich bin beileibe kein Freund der CDU oder gar von Frau v. d. Leyen, aber dass Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken wollen, kann man ihr deshalb kaum anlasten.

  • PS
    Peter Silie

    @mausibär

    sie sind wahrscheinlich selber rentner/in. vermarmt? warum? ganzes leben von der hand in den mund gelebt und nix auf die seite getan. Schade!

     

    Und generell: Worauf ist denn nun vdL so stolz was die Eltern nicht wahrnehmen? Betreuungsinitiative? Hier könnte taz mal tiefer einsteigen, Zahlen nennen und eine Gegenüberstellung skizzieren

  • R
    rechtlos

    Wer einmal lügt dem glaubt man nicht

    Und das von der Leyen lügt ist seit der Kinderpornodebatte so offensichtlich, das sollte eigentlich der dümmste merken. Die soll nach Hause gehen und sich um ihre Kinder kümmern. Es wird Zeit, das Quotenfrauenposten endlich mit qualifizierten Kräften besetzt werden, die Zeiten sind rum, das wir daran glauben, das Frauen die besseren Menschen sind. Politik durch Frauen ist unmenschlicher als alles, was es vorher gab.

  • M
    Mausibär

    Klar, dass die Bemühungen ignoriert werden - den Eltern wird es nie genug sein - am liebsten sollten alle Spösslinge einen eigenen Butler, privat Lehrer, und Marken-Klamotten auf Kosten der Steuerzahler bekommen, damit die Einmaligkeit eines jeden Kindes garantiert in dem gewünschtem Narzissmus dieser Gesellschaft ankommt...

     

    während alte Menschen in diesem Land hungern & frieren müssen, weil sie von der kleinen Rente/Grundsicherung nicht mehr leben können:-(

    Aber die brauchen wir sowieso nicht mehr - sind ja zu nix mehr nutze!

  • A
    asd

    also ganz im ernst.. unser schulsystem ist in einem desolatem zustand!!

    das bildungsniveau war selten schlechter!

    das schulsystem bedarf einiger reformen.. aber fast noch wichtiger wäre einige der älteren reformen wieder rückgängig zu machen.. ich meine wenn man merkt das etwas eine schlechte entscheidung war sollte man es aktzeptieren und etwas daran ändern und nicht den kopf in den sand stecken und halt einfach weiter machen! (wie z.b. der ganze bachelor master unsinn!)

     

    der umgang mit bildung ist hier sowieso eine frechheit!!

    wenn schon damit gepralt wird das im zuge der konjunkturpakete in bildung investiert wird.. generell wenn es heisst das in bildung investiert wird, bedeutet das meistens eine subvention des baugewerbes... da jegliche "investitionen in bildung" sich auf bautechniche massnahmen und modernisierungen beschrenken, natürlich muss soetwas auch mal sein.. aber was nützt es wenn irgentwann die schüler in einer perfekt ausgestatteten schule sitzen.. die schule sich materialtechnich alles leisten kann, aber die schüler zu dumm/ frustriert/ und wütend sind um zu lernen und die lehrer zu frustriert/ wütend/ sind und es nur noch zwei angemessen ausgebildete lehrkräfte wür 10000 schühler gibt?!!

  • C
    Cookie

    "Im Alltag der Mütter und Väter scheinen von der Leyens Bemühungen noch nicht angekommen zu sein..."

     

    Deswegen ja auch dieses elendig sinnlose Zensurerleichterungsgesetz "gegen" Kinderpornographie im Internet. Vermutlich brauchte Sie einfach ein todsicheres Thema für ihren Wahlkampf nachdem sie in ihrer ganzen Amtszeit kaum was (ich tendiere eher zu "nix") substantielles erreicht hat.

  • Q
    qatsi