Strukturwandel in der Landwirtschaft: Weniger, aber größere Höfe
Tausende Bauern geben jedes Jahr auf. Agrarminister Özdemir erhält für die Tierwohlabgabe Unterstützung von seiner konservativen Amtsvorgängerin.
Gleichzeitig ist die von den Unternehmen genutzte Fläche um im Schnitt 2 Hektar auf 63 Hektar gestiegen, teilte das Bundesamt am Dienstag mit. 2013 bis 2020 gaben jährlich 3.200 Betriebe auf, von 2010 bis 2013 waren es 4.700 pro Jahr gewesen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist mit 16,6 Millionen Hektar seit 2010 nahezu gleich geblieben. Davon wird immer mehr ökologisch beackert. Im Vergleich zu 2020 stieg der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche um 16 Prozent auf rund 1,85 Millionen Hektar. Die Zahl der Höfe mit Bioanbau ist seit 2020 um 10 Prozent auf 28.700 gestiegen, ihr Anteil liegt bei 11 Prozent.
Im Streit um die Subventionierung des Agrardiesels für Bauern ist bislang keine Einigung absehbar. Bis zum vergangenen Montag hatte der Bauernverband Demonstrationen und Blockaden organisiert, damit die Bundesregierung die vorgesehene allmähliche Abschaffung dieser Subvention zurücknehme. Dazu ist diese aber bisher nicht bereit.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat als Ausgleich die Einführung eines Preisaufschlags auf tierische Produkte vorgeschlagen. Unterstützung für die sogenannte Tierwohlabgabe bekommt der Grünen-Politiker dafür nicht nur von seiner Parteifreundin, der Umweltministerin Steffi Lemke, sondern auch von seiner konservativen Amtsvorgängerin Julia Klöckner (CDU). Özdemir müsse nun die Details für die Abgabe erarbeiten, forderte sie.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
Russischer Angriff auf die Ukraine
Tausend Tage Krieg
G20-Gipfel in Brasilien
Milei will mit Kapitalismus aus der Armut
Verfassungsklage von ARD und ZDF
Karlsruhe muss die unbeliebte Entscheidung treffen
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört