Strommengen statt Laufzeiten festlegen: Atommanager über Schröder-Angebot gespalten
Berlin (AFP) – Die Energieversorger beurteilen das neue Kompromissangebot von Bundeskanzler Schröder zum Atomausstieg offenbar unterschiedlich. Der Sprecher der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW), Johannes Altmeppen, sprach gestern im NDR von einem „konstruktiven Angebot“, das allerdings nicht ganz neu sei.
Andere Energieversorger äußerten sich dagegen nach einem Bericht der Berliner Zeitung zurückhaltend. Schröder hatte vorgeschlagen, statt starrer Laufzeiten Strommengen für die restliche Produktion der Kraftwerke festzulegen. Es wäre denkbar, die von der Regierung angebotenen 30 Kalenderjahre Laufzeit in Energiemengen umzurechnen, die auf die Atomkraftwerke verteilt werden könnten, sagte Schröder in der Financial Times Deutschland. In Kreisen der Strommanager hieß es dazu am Wochenende, eine Laufzeit von 30 Jahren sei mit den Konzernen nicht zu machen, es wurde aber positiv bewertet, dass die Regierung das flexible Ausstiegskonzept der Stromwirtschaft dem Prinzip nach akzeptiere.
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