Streit zwischen Somalia und Kenia: Aus für diplomatische Beziehungen
Somalia hat laut Regierung seine diplomatischen Verbindungen zu Kenia gekappt. Der Nachbar verärgert Mogadischu mit seinen Beziehungen zu Somaliland.
Der Ankündigung vom Dienstag ging ein Besuch des Anführers der autonomen Provinz Somaliland, die völkerrechtlich zu Somalia gehört, in Kenia voraus, bei der dieser wie ein Staatschef empfangen wurde. Somaliland hatte 1991 seine Unabhängigkeit von Somalia erklärt, nachdem Somalia nach dem Sturz des Diktators Mohammed Siad Barre in Anarchie und Chaos versunken war.
Bis heute ist Somaliland völkerrechtlich nicht anerkannt – hat jedoch eine eigene Regierung, eine eigene Währung und einen Sicherheitsapparat. Somalia sieht die Provinz weiter als Teil des Landes an. Bei mehreren Gesprächsrunden über eine mögliche Wiedervereinigung kam es bislang nicht zu einer Einigung.
Im November hatte Somalia in dem Konflikt bereits den kenianischen Botschafter ausgewiesen und den eigenen Botschafter aus Kenia abberufen. In Kürze stehen in Somalia Parlaments- und Präsidentschaftswahlen an.
Kenia versucht, al-Shabaab in Schach zu halten
Kenia verärgert die Regierung in Mogadischu nicht nur durch seine Beziehungen zu Somaliland. Das Gleiche gilt für die somalische Region Jubbaland, durch die Kenia versucht, die Terrorgruppe al-Shabaab in Schach zu halten. Die al-Shabaab kämpft seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrolliert weite Teile des Südens und des Zentrums. Dort verübt sie immer wieder Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte.
Zudem trüben Differenzen über Küstengewässer die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn. Kenia hat mehr als 50 Millionen Einwohner, Somalia etwa 15 Millionen.
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