Streit um Falkland-Inseln : London plant Volksabstimmung
Die Bewohner der Falkland-Inseln sollen in einem Referendum selbst bestimmen, ob sie britisch bleiben wollen. Wie die Abstimmung ausgehen wird, ist jetzt schon voraussehbar.
LONDON/BERLIN afp/taz | Die Regierung der Falklandinseln hat für das kommende Jahr eine Volksabstimmung über den politischen Status des zwischen Großbritannien und Argentinien umstrittenen Gebiets angekündigt.
Das Referendum werde in der ersten Jahreshälfte 2013 abgehalten, erklärte die Regierung des britischen Außengebiets am Dienstag. Argentinien und Großbritannien hatten 1982 einen Krieg um die Inseln im Südatlantik geführt.
Die Entscheidung über das Referendum sei „mit voller Unterstützung der britischen Regierung“ gefallen, erklärte der Vorsitzende des Parlaments der Falklandinseln, Gavin Short. Damit sollten „alle Zweifel an unserem Wunsch ausgeräumt werden, ein britisches Überseegebiet mit autonomer Regierung zu bleiben“, fügte er hinzu.
Sowohl Großbritannien als auch Argentinien beanspruchen die dünn besiedelte Inselgruppe im Südatlantik für sich. Am 2. April 1982 hatte die damalige argentinische Militärjunta einen Angriff auf die Falkland-Inseln gestartet und so den Konflikt mit Großbritannien ausgelöst, bei dem fast 650 argentinische und rund 250 britische Soldaten starben.
Der 74 Tage dauernde Krieg endete für das lateinamerikanische Land mit einer Niederlage. Auf den Falkland-Inseln leben rund 3.000 Menschen, zumeist britischer Abstammung. Dazu kommen noch 1.500 britische Soladen. Das Ergebnis des geplanten Referendums ist daher leicht vorhersehbar.
Leser*innenkommentare
Thomas Sch.
Gast
Es gab auch einmal eine Volksabstimmung in Danzig. Das Ergebnis hat aber die damals betroffene Regierung nicht im Geringsten interessiert.
Udo Henn
Gast
Lieber Suedatlantik, es gibt dazu keine linke, rechte, obere oder untere Meinung, sondern nur eine voelkerrechtlich vertretbare Meinung, naemlich die, dass die Falkland-Inseln zu Grossbritannien gehoeren, und damit basta.
Südatlantik
Gast
Wie ist eigentlich die linke Meinung zu diesem Thema?
Ist man für das Recht der britischen Einwohner der Falklands auch weiterhin zum Mutterland zu gehören oder ist man für die europäischstämmigen Argentinier, die die Inselgruppe gerne wieder besetzen würden.
Bitte erhellt mich!
jan z. volens
Gast
Die 3000 Englaender koennen dort bleiben, mit einer Autonomie mit Argentinien oder ihre Unabhaengigkeit (Malvinas Republic). Aber das haben alle Nationen auf beiden Seiten des Suedatlantiks beschlossen: "Great Britain" als Nation gehoert nicht dort im 21sten Jahrhundert - mit Truppen und Kriegschiffen und NATO-Ausdehnung!. Also - die britische Flagge wird verschwinden muessen. Die Frage der Seewirtschaftsrechte muessen zwischen den Falklaendern und Argentinien verhandelt werden: Da ist genug Oil und Fisch fuer die 3000 Falklaender und die Argentinier. Aber nicht fuer "Great Britain"... Don't cry for me Malvinas!
Carolus
Gast
Da die Einwohner auch fast alle freiwillig die britische Staatsbürgerschaft annahmen und es von Seiten der Bürger nie den Wunsch gab, von den Rohstoffjägern aus Südamerika annektiert zu werden, ist das Ergebnis tatsächlich leicht vorherzusehen.