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Streit der Woche"Berlin gibt dieses Gefühl von Freiheit"

Nervt Berlin? Wegen der Arroganz seiner Bewohner und der Hundescheiße auf den Gehwegen? Oder ist Berlin die Hauptstadt der Freiheit und des Abenteuers?

In Berlin ist alles etwas größer: Hauptbahnhof Bild: maha-online/CreativeCommons BY SA 2.0 US

Zoë Beck ist Fan der Hauptstadt: "Berlin lässt einen sein, wie man ist. Oder sein will", schreibt die freie Autorin und Übersetzerin in ihrem Gastbeitrag für die Wochenendausgabe der taz. Die Frage, ob Berlin nervt, kann sie klar verneinen: "Die Stadt gibt alle Möglichkeiten, hat alles im Angebot, bietet mehr als jeder andere Ort, auch (besonders!) abseits von Mitte und Prenzlauer Berg. Vor allem aber gibt sie dieses Gefühl von Freiheit."

Auch die Berliner Unternehmerin und Rallyefahrerin Heidi Hetzer ist von ihrer Stadt angetan: "Es gibt so viele Restaurants, Kneipen, Theater. Ich wohne in der Nähe der Oper, könnte jederzeit reingehen, wenn ich das will, oder ins KaDeWe - das ist toll." Sie kann sich nicht vorstellen, aus Berlin wegzuziehen: "Die anderen Städte in Deutschland sind einfach schlafmütziger. Da würde ich auch zu oft die selben Leute treffen, das ist doch langweilig."

Auf die Nachteile verweist hingegen Falko Rademacher, Autor von "Das Buch für Berlinhasser": "Fünfzig Tonnen Hundekot landen in Berlin täglich auf der Straße. Es gibt Orte wie den Wrangelkiez in Kreuzberg oder das Afrikanische Viertel im Wedding, da türmt sich schon Hundekacke auf einem älteren Haufen Hundekacke." Die Ordnungsämter seien machtlos denn "niemand schert sich einen Scheißdreck um das Gesetz des Einsammelns von Scheißdreck".

Ulrike Meyer hat die Frage, ob Berlin nervt, auf der taz-Kommune auf Facebook beantwortet. Sie freut sich schon auf den Tag, an dem sie Berlin den Rücken kehren kann. "Die Menschen, ich will nicht alle über einen Haufen scheren, aber ich stoße immer wieder auf eine Arroganz und Oberflächlichkeit." Ihr fehle häufig einfache Menschlichkeit, jeder wolle "individueller und hipper sein, und alles andere scheint dabei verloren zu gehen". Ihr Fazit: "Für mich ist diese Stadt nix. Ich gehöre hier nicht her."

Bild: taz
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25 Kommentare

 / 
  • N
    nasenbaer

    Ich liebe Berlin. Zum ersten Mal in meinem Leben hab ich mich zuhause gefühlt.

    Tatsächlich habe ich auch schon in anderen Städten gelebt. Kleiner und sauberer, überschaubarer und ruhiger, aber hier ist es einfach gut.

    Die Stadt ist so groß, dass jeder Außenseiter immer noch Kontakt finden kann, wenn er will, aber man kann auch allein sein sein, wenn man allein sein will.

    Hier kann jeder sein wie er will und das macht die Stadt aus.

    Die Kaltschnäuzigkeit der Bewohner, ob zugezogen oder original macht ebenfalls den Charme aus und wenn man erst mal durch die rauhe Schale gestoßen ist, verbirgt sich da viel Herzlichkeit.

  • JI
    Jenz Ion

    Berlin gibt dieses Gefühl von Freiheit, auf mich trifft das zu, doch dieses Gefühl habe ich auch in Hamburg an der Elbe wenn ich auf Blohm und Voss schaue, aber ganz gleich ob man Berlin mag oder nicht, ob man Hamburg mag oder nicht, oder München, Köln...wir besitzen doch jetzt die Freiheit (ohne Mauer, Kriegskonflikte) überall wohnen zu können, wo es uns gefällt und wenn wir den Mut dazu aufbringen einfach dort hin zu ziehen. Ganz gleich ob wir dafür einen Job wechseln müssen oder gar den Studien-Ort (mitten im Studium), oder die Kinder in einer neuen Schule anmelden müssen. Das sind in unserer Gesellschaft, trotz aller Unzulänglichkeiten, Möglichkeiten die wir ergreifen können. Traut ihr "Berlinhasser, Hamburghasser, Münchenhasser" euch nicht? Ist es einfacher über die Stadt in der ihr lebt und an der ihr keine Freude habt zu "haten" zu "dissen" und Zeit damit zu verschwenden immer noch nicht die Sachen zu packen und nach Bochum, Freiburg oder nach Ostfriesland zu ziehen. I don´t understand! Just do it, because nothing is impossible. Für alle anderen verbringt weiter Zeit damit Bücher und Zeitungsartikel über "Irgendwas"-Hasser Themen zu lesen, dann könnt ihr euch weiter herrlich aufregen und danach in Rente gehen ;-)

  • L
    LegendsNeverDie

    "wegen dem großen Zulauf an unterschiedlichen Menschen und Kulturen. Das macht Berlin einzigartig. Wären nur die Berliner selbst in der Stadt, so gäbe es weder Multikulti noch wäre es ein künstlerischer Schmelztiegel"

     

    nur mal so am rande.berlin kommt je nach statistik des ausländeranteils in deutschen städten mal an 9. mal an 18. oder 22. stelle.auch beim migrationsanteil gibt es wesendlich multikulurellere städte in deutschland.

    in berlin wohnen zahlenmäßig am meisten ausländer,was aber auch logisch ist.-ist ja auch die größte deutsche stadt.

    so entstehen dumme gerüchte von der einzigartigen multikulti-gesellschaft in berlin.genau das macht berlin aus,seine legendenbildung!frankfurt,münchen und hamburg haben alle einen höheren ausländeranteil oder migrationshintergrund als berlin.stuttgart übrigens auch.

    aber irgendwas wird man schon finden warum berlin doch so einzigartig ist-oder?

  • M
    mario

    Berlin ist ein Scheißhaufen auf dem Bankerflittchen namens Politiker sich suhlen.

  • T
    Thomas

    Ich liebe Berlin, aber es gibt doch so viel mehr in der Welt - daher finde ich, dass über Berlin viel viel viel zu viel berichtet wird. Das meiste ist für Regioinalzeitungen ok, aber warum in nahezu jeder Ausgabe landesweiter Zeitungen über Berliner Phänomene geschrieben werden musst, verstehe ich nicht, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es doch außerhalb dieses selbstverliebten Kosmus' auch noch andere selbstverliebten Kosmen gibt. Journalisten, kommt mal raus, verteilt Euch!

  • G
    grafinger

    Ja, der Berliner!

    Der in Berlin aufgewachsene ist nun Mal stolz auf seine Stadt. Darf er ja auch.

    Was so ekelhaft nervt sind diese zugezogenen Provinztrottel die nach 3 Jahren und mehr oder weniger erfolgreicher Dialektunterdrückung von "uns Berlinern" reden. Wenn Sie dann noch wie von Zeit zu Zeit wie in der taz im Rahmen einer Egotherapie über Restdeutschland herziehen wird es grotesk.

    Die Masche des adaptierten Lokalpatriotismus zur Überdeckung der eigenen Minderwertigkeitskomplexe ist so primitiv wie erfolglos.

    Da wird gegen "S21" im fernen Stuttgart gewettert aber der "Hauptbahnhof", sicher nach einem Entwurf von Albert Speer gebaut, das Neogermania um den Potzdamer Platz oder das sinnlose "Humboldt-Forum" müssen natürlich sein um die Pracht der "neuen Heimat" ins rechte Licht zu rücken.

    Sorry, Berlin ist wie in den 70ern und 80ern tiefste Provinz; Niveaulos, versifft, rechthaberisch und voller Möchtegerne liegt es dem Rest des Landes auf der Tasche.

    Gut, dass die Politik zwar in Berlin aber nicht von Berlinern gemacht wird.

  • T
    Til

    Berlin ist keine Stadt für Pfadfinder...

  • H
    hoppladeckla

    Berlin nervt wegen den arroganten "Ureinwohnern" die sich in ihrem Terrain belästigt fühlen und keine Zugezogenen mehr wollen. Zumindest bitte keine Zugezogenen aus Rest-Deutschland (wobei sie dafür auch Verständnis haben, schließlich gibt es außer Berlin keinen lebenswerten Ort..) und keine Turis (bringen zwar Geld, aber wozu braucht Berlin schon finanzielle Mittel..). Jetzt frage ich mich immer, ob die Berliner eigentlich verstehen, warum Berlin so gehypte wird und warum so viel Bewegung und Dynamik in der Stadt liegt. Genau deswegen; wegen dem großen Zulauf an unterschiedlichen Menschen und Kulturen. Das macht Berlin einzigartig. Wären nur die Berliner selbst in der Stadt, so gäbe es weder Multikulti noch wäre es ein künstlerischer Schmelztiegel; ohne die Berliner beleidigen zu wollen, sie sind auch nur ganz normale Menschen wie aus jeder anderen Stadt und aus jedem andern Dorf. Es wird also mal Zeit sich von dem Schwaben-Rassismus etc. zu befreien. Ich bin nicht aus Schwaben, aber kann persönlich sagen, dass gerade Leute aus Kleinstädten eine gewisse Gechilltheit nach Berlin bringen und vor allem eine sympathische Bodenständigkeit.

    Ich lebe seit 5 Jahren hier, mittlerweile bin ich recht glücklich hier und habe auch Urberliner als Freunde. Wenn ich dann ab und an auf Berliner treffe, die 10 mal erwähnen, dass sie ORGINAL-Berliner sind und ich ja auch krass froh sein kann in Berlin gelandet zu sein, aber leider im falschen Bezirk wohne, dann breche ich den Smalltalk auch direkt ab. Meistens sind das dann auch die ORIGINALE, die Berlin noch nie für einen längeren Zeitraum verlassen haben und die sind entsprechend engstirnig. Vielleicht ist es auch einfach die Mentalität immer "unsympathisch" sein zu wollen, keine Ahnung, ich finde die Berliner sollten lieber mal froh sein, wie sich die Stadt nach der Wende entwickelt hat und welche Möglichkeiten der Personen-Mischmasch aus ganz Deutschland und aller Welt mit sich bringt.

  • S
    Stefan

    Berlin ist ein Phänomen. Nach 33 Jahren hier kann ich aber immer noch nicht genau sagen, woran das liegt. Berlin ist irgendwie die Metropole der Asozialität, der Leistungsverweigerung, der Borniertheit ...

    Aber jeder Kiez ist anders, man fährt mit der Tram ins "Ausland".

    Touristenhauptstadt, Verbrecherhauptstadt (wegen der vielen Politiker)... irgendwo wird der Reiz schon liegen. Ich geh hier nicht mehr weg!

  • LW
    lars willen

    wegen den geld das wir den berlinern in den arsch schieben nur damit die aus scheiße schokolade machen anstatt selber geld zu verdienen

  • DK
    Der Koffer raus Berlin

    Glanz und Elend liegen halt auch in Berlin ganz dicht beieinander. Letzlich gab Berlin den Menschen wohl schon immer den Eindruck, unsterblich zu sein. Aber da alles bröckelt, bröckelt auch das.

  • I
    icke

    ich frage mich ernsthaft was einem dieser artikel eigentlich sagen soll.

    was mich daran stört?-eigentlich alles.vom protzigen bild des hbf bis hin zu den aussagen über das tolle KaDeWe und die olle oper, in die man ja theoretisch gehen könnte.

    berlin drängt sich einem permanent auf,auch wenn man gar nicht soviel darüber wissen möchte.

    es ist einfach penetrant und ein bischen peinlich, wie die medienlandschaft in deutschland über berlin berichtet.

    der berliner tut immer so als wäre diese ablehnung gegenüber berlin von anderen leuten, nur schlecht unterdrückter neid,weil man eigentlich auch gerne so leben möchte wie er.

     

    dabei ist es doch so:

    wäre berlin eine frau dann würde sie sicherlich nicht schlecht aussehen,stilvolle kleidung tragen und als schauspielerin im theater arbeiten.aber im grunde dreht sie sich nur um sich selbst,redet nur von sich,hält sich für eine schönheitsgöttin obwohl der hintern dann doch vielleicht ein bischen zu breit ist;sie fühlt sich wie die perfekte darstellerin,bekommt aber meistens nur nebenrollen im provinz-theater.

    möchte man mit dieser dame zusammenleben?

     

    ich schäme mich beinahe selbst dafür,das ich mich dazu genötigt fühle zu so einem unwichtigen thema meinen senf abzugeben,

    aber irgendwann ist auch mal schluss mit dem thema berlin.berlin ist am schönsten/ größten/ kriminellsten/ kulturreichsten/ herzlichsten/ dreckigsten.

    berlin hat den größten hafen,die höchsten häuser,am meisten geld,die breitesten strassen,das meer vor der haustüre und die alpen im rücken.

    auch wenn die hälfte davon nicht stimmt^ kann man ja immerhin so tun.man ist ja schliesslich in berlin.

    der restliche auschuss der deutschen hat es jetzt endlich auch kapiert.wenn berliner zu besuch in der provinz sind,also z.b in hamburg oder münchen,dann rollt man am besten schonmal den roten teppich aus und wirft sich auf die knie.in diesen schnarchnasigen käfern kann man schliesslich weder denken noch leben.

    weil berlin nämlich bildet und intelligent macht-automatisch.oh berlin,erleuchte mich!das merkt man an den ganzen zugezogenen innerhalb kürzester zeit,sobald sie mal wieder urlaub in der heimat machen.diese grundsymphatie die dann oft rüberkommt ist echt phänomenal.so wie die möchte ich auch mal werden.

     

    im ernst:dieses thema nervt und nervt und nervt mich immer wieder...

    aber hundekot am strassenrand stört mich überhaupt nicht

  • T
    Torsten

    Berlin nervt definitiv nicht. Was aber nervt, sind die Menschen, die nichts ausblenden können, die ihren Weg nicht suchen, sondern nur reflektieren. Die nie 'nen Plan haben, aber immer was am Start und deshalb meinen, Berlin sei die richtige Stadt für sie. Ich habe in den 90ern in Berlin gelebt und es war eine fantastische Zeit. Es hat sich zugegeben viel verändert, aber nicht notwendig komplett negativ. Ankommen, eintauchen, wohlfühlen ... jeder auf seine Weise. Keine andere Stadt in Deutschland lässt soviel Luft zum atmen, wenn man bereit ist, seinen Gegenüber zu tolerieren ...

  • F
    Felix

    Berlin ist nur ätzend. Ich kenne niemanden, der freiwillig in Berlin wohnt. "Ich musste wegen der Arbeit nach Berlin", "es war leider eine berufliche Notwendigkeit" - hört man immer wieder.

     

    Berlin ist ein schmutziges und stinkendes Moloch, sonst nichts. Möglichkeiten gibt es in Berlin auch keine, höchstens wenn man sie sich leisten kann. Ich freue mich wieder darauf, wenn ich hier wegkomme.

     

    Insgeheim beneidet man alle Arbeitskollegen, die woanders einen Job finden. Diejenigen, die in Berlin bleiben müssen sind die, die nichts besseres finden. Manche unternehmen dann den Versuch, sich die Sache schönzureden, das ist alles.

  • H
    harry

    frag mal lieber ob taz nervt. was ist denn das für ein prvinzielles who is who, dass hier als referenz aufgelistet wird. und dann noch das kadewe und dann: - eine frau wohnt "in der nähe der oper" ich glaubs ja nicht. berlin hat mit der neuköllner zusammen vier "opern" peinlich so ein artikel. so peinlich das es weh tut. : )

  • T
    Tim

    Berlin ist einfach ein Freilichtmuseum. Hinter der Vielfalt lauern die konservativsten Strukturen. Da sind die "Bionade-Junkies" und die "Apple-User" noch das kleinste Übel. Berlin heißt Stillstand, sich nicht an Widersprüchen abarbeiten müssen. Egal welcher Kiez, welche Mikrokosmos, welche Szene und welches alternative Lebensmodell: Hier wird die provinzielle Mentalität noch übertroffen.

  • T
    Tim

    Ich bin (West)-Berliner und entnervt 1992 nach der Wende weggezogen. Nun komme komme ich zurück, weil meine ausländische Firma meint, man müsse unbedingt ein Büro in der coolsten Metropole Europas haben. Berlin "Top oder Flop" ist einfach nur langweilig, wie Berlin auch. Berlin kann toll sein, aber ist auch anstrengend. Ich habe da eine Hassliebe zu meiner Geburtsstadt. Die Frage ist doch, wie man Berlin entwickelt. Tourismus kann nicht die Antwort für die nächsten 10 Jahre sein. Ansonsten sehe ich für meine Geburtsstadt ziemlich schwarz.

  • L
    Lexi

    Berlin nervt, weil die versiffte, marode Infrastruktur und das proletenhafte freche Mundwerk nicht zu dem Anspruch passen, etwas besseres zu sein. So viele Gestörte, wie in Berlin, gibt es in Deutschland zusammen gerechnet nicht. In Deutschland haben wir es nicht nötig, uns mit debiler Arroganz die eigene hässliche Welt schön zu reden. Gott sei Dank ist Berlin nicht Deutschland.

  • M
    Mittealta

    Keiner labert mehr über Berlin und erzählt was Berlin angeblich alles ist, als Leute die hier vielleicht grademal n knappes Jahr wohnen.

     

    Ich könnte kotzen wenn ich diese ganzen Schnösel, die aussehen wie aus irgendnem Katalog für Designerklamotten, hier langschlurfen sehe.

     

    Anfang der 90er hätten die dir den Vogel gezeigt wenn du ihnen hier (Scheunenviertel) ne Wohnung angeboten hättest.

    Aber nachdem man ihnen alles schön glattsaniert hat breiten sie sich hier aus und vereinnahmen alles.

    Was nicht passt wird rausgeklagt oder es wird bei jeder Gelegenheit die Polizei gerufen.

    Ich würd wirklich gerne mal wieder n paar Rentner sehen, aber die sind längst weg.

    Hier regiert jetzt der young urban Fashion and lifestyle Mob.

  • P
    P.Haller

    Wenn ich hier die neidischen, weinerlichen und pseudoweltmännischen Kommentare lese, dann ich bin ich aber so was von froh, dass ich nicht in den Schnarchnasendörfern der Kommentatoren leben muss !

    Dass die alle nicht Berlin leiden können ist ja fast schon so etwas wie ein Ritterschlag für diese geile und einzige deutsche Gross-Stadt !

  • B
    Bastian

    Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtslos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen, wo man geht und steht - aber mir tun alle Menschen Leid, die nicht hier leben können.

    (Anneliese Bödecker)

  • B
    BerlinNervt

    Kann Ulrike Meyer nur Recht geben. In den letzten Jahren hat sich Berlin in eine Hochburg von arroganten "Apple-Usern" und "Bionade-Junkies" gewandelt. Jeder will der Hippste und der Tollste sein. Ich glaube Kraftklub beschreibt das schon ganz gut. Der Taz-Artikel über die Mütter in Kreuzberg hat mir den Rest gegeben. Immer auf tolerant tun und dann gegen Familien wettern. Ich bleib lieber hier im beschaulichen Münsterland, denn obwohl das hier die konservativste CDU-Hochburg ist, sind die meisten hier noch auf dem Boden geblieben.

  • I
    Ingo

    Berlin nervt einfach deshalb, weil es so unglaublich gehyped wird! Und von Freiheit ist schon jetzt kaum noch etwas zu spüren... Als gebürtiger Berliner hat man mittlerweile kaum noch Chancen auf einen Studienplatz, das Studienangebot ist im Vergleich zu Universitäten in anderen Bundesländern nur auf den ersten Blick vielseitig. Schaut man einmal genauer hin, so fällt auf, wie unflexibel und unmodern die Auswahl wirklich ist.

    Der Alltag in Berlin wird einem dadurch total vermiest, dass bei den meisten Leuten keine Bildung mehr vorhanden ist, an jeder Ecke wird man von der Dummheit der Mehrheit der Bevölkerung förmlich bombardiert!

    Freiheit ist hier ein Begriff, der in der Theorie in jedem Vokabular vorhanden zu sein scheint, jedoch in der Praxis keinerlei Anwendung findet.

    Schade eigentlich, früher mochte ich "meine" Stadt sehr, doch ich erkenne sie kaum mehr wieder...

  • B
    BerufsBerlinBasher

    Gaanz nettes Bild mit tollem Untertitel.(SCNR)

    Und da wettert Ihr gegen S21!

    Berlin ist doch in den meisten Kategorien nur zweitrangig:

    Das Ruhrgebier ist die größere städtische Ballungssiedlung, München hat eine höhere Einwohnerdichte, Hamburg hat eine weit höhere Kulturdichte, Köln hat mehr Kneipen pro Einwohner und Frankfurt den größeren Flughafen.

    Berlin ist wenn überhaupr nur eine "salat-bowl" der Wanabes und der juvenilen Subkulturen.

    Aber typisch ist die Aussage einer der "urbanen":

    Wenn ich nur wollte, ja dann könnte ich in die Oper oder ins KaDeWe(kleiner als das Centro in Oberhausen) gehen.

    Das hippe an Berlin ist doch dass man immer jemanden findet dessen Lage noch prekärer als die Eigene ist.

  • C
    chrisfre

    Jenseits all der nervigen Latte-macchiato-Mütter-Nabel-

    schau-Diskussionen, dumpfem Schwaben- und Zugezogenenbashing, erniedrigender Bedingungen für Asylsuchende, doppelzüngiger Multikultipolitik, katastrophalem Umgang mit lebensnotwendigen öffentlichen 'Grundgütern' (Wasser, S-Bahn, Zugang zu Ufern, senatseigenen Wohnungen u.v.a.m.) hat Andrej Holm schon

    alles zum Thema publiziert. Unerträglich ist allerdings, wie hier Parallelwelten wuchern: der lobbygetriebenen Regierung, der eitlen Kulturschickeria, dem ausländischen Immobilienmarketing, den zu Partymeilen nächtlich

    grölender jugendlicher Kurztouristen degradierten

    Bezirke, den Brot-und-Spiele-Groß-Events, dem korrupten TINA-Senat ... Dies ist nur brainstorming-haft notiert.

    Es gibt vieles, was - wenn auch in Nischen - weiterhin BEWEGUNG verspricht und in anderen Städten

    weniger entwickelt ist. Mir fallen ein: etwa die Prinzessinnengärten, viele Kulturschaffende, die andere Akzente setzen als die propagierte Hochglanz-

    prospekte-Kultur (und unterfinanziert sind),in Nachbarschaften noch immer/zunehmend neu entwickelte

    Wohn-und Lebensmodelle. Na ja. Den Trend (vgl. A. Holm) bricht dies allerdings nicht, wie in allen anderen Städten. Es geht um die noch verbliebenen Einflussnahmemöglichkeiten, oft auf prekärer Basis, im Mikrokosmos des Kiezes und dort scheint mir hier

    noch einiger SPIELraum als andernorts zu bestehen.