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Streit der WocheKann man Könige noch ernst nehmen?

Die Regenbogenpresse fiebert zwei Prinzessinnen-Taufen entgegen. In Spanien geht ein König Elefanten jagen. Und ein Pfarrer will die Monarchie einführen – in Deutschland.

Der Adel-Nachwuchs will wohl präsentiert werden: Prinzessin Victoria von Schweden und Gatte Daniel (l.) mit Estelle und Onkel Carl Philip. Bild: dpa

Wilde Partys hätte er gefeiert. Heiße Abende mit bezahlten jungen Damen verbracht. Sich auf eine Affäre mit einer Pop-Sängerin eingelassen – monatelang musste sich der schwedische König Carl XVI. Gustaf den Medien stellen, hemmungslose Reporterfragen beantworten und seine traditionelle königliche Zurückhaltung aufgeben.

Doch dann ein kleiner Trost: Kronprinzessin Victoria wurde schwanger und gebar. Um den Namen der Kleinen zu verkünden, berief der König die Regierung zu einer Sondersitzung ein: Estelle sollte sie heißen. Es gab wieder andere Themen.

Nun wird sie getauft, die kleine Estelle, am 22. Mai – zwei Tage nach einer Prinzessinnen-Taufe in Dänemark. Dort soll am 20. Mai die Tochter von Prinz Joachim und Prinzessin Marie getauft werden. Ein goldener Mai für die Regenbogenpresse.

Könige besser als Bundespräsidenten

Und in Deutschland? Gibt's weder Könige noch Prinzessinnen. Nur noch Adelsverbände und vor Tradition triefende Königstreuen-Vereine. Das könnte sich aber ändern, meint Philip Kiril Prinz von Preußen. Ein König würde Deutschland besser tun als ein Präsident, verkündete der in Oranienburg lebende Pfarrer nach dem Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff.

Bild: taz

Was Experten, Künstler und Mitglieder von Adelsgeschlechtern zur Streitfrage sagen, lesen Sie in der sonntaz vom 19./20. Mai. Die Statements stammen unter anderem vom NDR-Adelsexperten Rolf Seelmann-Eggebert und dem Aktionskünstler Wolfram Kastner.

In einem Interview für die Zeit-Beilage Christ & Welt argumentiert er, dass „ein König ein identitätsstiftender Faktor ist, mehr als ein Präsident, der aus dem Machtpoker hervorgegangen ist, bei seiner Wahl die Hälfte der Parteien gegen sich hat und deren Gunst dann – auf Zeit – erwerben muss.“

Könige wirkten „wertestabilisierend“, sie stifteten Identität. Und sie würden nicht einfach „per Misstrauensvotum oder durch Aufhebung der Immunität aus dem Amt gefegt.“

Elefantenjagd in Botswana

So einfach ist es wohl aber doch nicht. Das lehrt nicht nur der Schwede Carl Gustaf. Auch um Juan Carlos, den spanischen König, ist's derzeit nicht gut bestellt. So viel Krise in Europa, da geht er lieber mal einen Elefanten schießen. Das dachte sich Juan Carlos im April, erlegte einen Elefanten in Botswana und – bricht sich nach der Rückkehr ins Safari Camp die Hüfte. Der kleine luxuriöse Jagdausflug gelangte an die Öffentlichkeit.

„Niemand hätte davon erfahren, wenn er nicht gestürzt wäre“, schrieb der Blogger Ángel F. Fermoselle für die Tageszeitung El Mundo. Begleitet haben auf seinem geheimen Jagdausflug soll ihn noch dazu nicht seine Ehefrau, sondern die deutsche Prinzessin Corinna zu Sayn-Wittgenstein. Berichte über eine Affäre des Königs folgten. Die für den 14. Mai geplanten Feierlichkeiten zur goldenen Hochzeit ließ das Königspaar abblasen. Der König hat sich offiziell entschuldigt, sein Volk ihm Umfragen zufolge verziehen – gerade nochmal gut gegangen.

Was meinen Sie? Kann man Könige noch ernst nehmen?

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31 Kommentare

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  • M
    martin

    Könige usw. kosten die Staaten sehr viel Geld, dass sie vielleicht lieber in ihre maroden Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsysteme stecken sollten. Und den Königen und ihren Angehörigen würde man damit wahrscheinlich auch einen Gefallen tun.

  • R
    Ramsenit

    Pfaffen und Fürsten in einen Sack und zubinden und Knüppel drauf-,man trifft stets den Richtigen. Diese Brut hat sich ja selbst nicht unter Kontrolle. Übrigens, wie kann man auf Elefanten schießen ohne selbst einen Dachschaden zu haben?- Der Klerus und die Monarchen,eine Seilschaft unter der das Volk stets leiden musste.

  • SS
    Silke Schuster

    Ich muß dem Thomas aufs heftigste widersprechen.

    Auch im Auftrag der "Kleinen"!

    ("Rauchen", "Rampelchen" und "die Erdbeer"

    Die Könige müssen bleiben.

    Auf jedenfall der Ludwig!

    Der König Ludwig, der II. von Bayern!

     

    Er war süß. Er war schön. Auch krank, aber macht nix.

    Er hat so schöne Schlösser gebaut und deshalb kein Geld mehr gehabt für Kriege.

     

    Wir lieben ihn, auch krank.

    Wir vermissen ihn sehr!

    Wir haben einen Wunsch. Er soll auferstehen.

    Wie Jesus.

    Wir möchten ihn wenigstens einmal anfassen dürfen!

  • TS
    Thomas Schuster

    Wachrütteln?

     

    Ach wissen Sie, wachrütteln verärgert die Leute nur.

    Mich jedenfalls.

    Wo ich doch so gern weitergeträumt hätte.

    Zum Beispiel von Königen, Prinzessinen und so.

    Und ich habe im Traum alle und alles ernstgenommen.

    Besonders die Könige.

     

    Als ich von alleine wach wurde, habe ich den Alptraun erkannt. Und habe alsbald die Schlafmittel weggelassen. Und die Könige und so.

    Es genügte, die Einschläferer einfach beiseite zu legen. Alleine dadurch wurde ich wacher und wacher.

    Habe mich und die anderen erkannt und ernst genommen.

     

    Die Könige übrigens sind alleine durch die Nichtbeachtung mit der Zeit verschwunden und es gab Platz zum atmen.

     

    Und ich sah, dass es gut war.

     

    Thomas

  • N
    Normalo

    Die Antwort lautet wohl: Wem's gefällt...

     

    Das sind im Zweifel Bürger jener Staaten, die als solche eine monarchische Tradition haben und sie heute noch leben. Deshalb verzeiht Spanien dem Rey seine Jagd (die weibliche Begleitung sowieso), liebt Großbritannien seine Queen, knuddeln die Skandinavier ihre Königshäuser geradezu und sind die Holländer todstolz auf ihre Mama (zunehmend Oma) Beatrix.

     

    Wer fragt, ob solche Länder noch ernsthaft eine Monarchie brauchen, findet die Antwort darin, warum die Monarchen sich dieses Leben unter dem Brennglas überhaupt antun (denn für das Geld und den Prunk würden sie's überwiegend nicht machen - das denken nur die, die weder Geld noch Prunk haben). Es gibt da in den jeweiligen Völkern ein Bedürfnis, das eigene Nationalgefühl verkörpert zu sehen, und Monarchen bedienen dieses Bedürfnis. Aber dafür müssen sie auf Lebenszeit die ihnen zugedachte Rolle erst lernen und dann spielen. Das geht wahrscheinlich rein technisch gar nicht anders als durch eine Erbmonarchie.

     

    Für Deutschland gilt allerdings etwas Anderes: Wir haben - zumindest seit dem Mittelalter - keine nennenswerte monarchische Tradition als Nationalstaat. Deshalb ist uns auch dieses Konzept der das ganze(!) Volk verkörpernden "Galionsfigur" fremd. Wenn es hier den Schrei nach sowas wie einem Monarchen gibt, dann ist nicht das menschgewordene Nationalsymbol gemeint. Es ist vielmehr der "starke Mann", der Volkstribun, der die Großkopferten in ihre Schranken weist und dem man so gern das eigene Schicksal in die Hand geben würde, auf dass er die Verantwortung schultere, die man selbst nicht tragen will, und Alles zum Guten wende.

     

    Mit anderen Worten gehen die Wünsche der Deutschen eher in Richtung einer echten politischen Monarchie, auch wenn eigentlich Jeder von uns unumwunden zugeben würde, dass die ein ganz böser Fehler wäre (mögen sie uns doch draußen in der Welt ruhig alle für gradlinig halten...). Aber mit einem völlig machtlosen Monarchen, der nur das Symbol gibt und sich politisch völlig heraushält, wären gerade diejenigen, die heute vielleicht mit einer Monarchie liebäugeln, hierzulande nicht zufrieden zu stellen. Und der nüchterne Rest würde sich wundern, was das Brimborium soll: Wir haben doch den Jogi und den Schweini und, bald, den Pokal - als ob das nicht reicht...

  • R
    rolff

    Wie es Herp schon so feinsinnig beschrieben hat, hat sich "Volk" schon auch sehr blutig seiner Potentaten entledigt. Muß das unbedingt wiederholt werden?

    Ausgerechnet in Frankreich gerieren sich Präsidenten gerne wie einst Ludwig XIV. Je kleiner, desto monarchischer...

    Sieht man einmal vom ältesten Königshaus in Dänemark ab, sind die, nicht erst seit es die Yello Press gibt, selten wirklich so vornehm, wie sie tun und nur ganz selten ein Vorbild.

    Also was soll das. Eine Monarchie ist überholt und kostet den Steuerzahler auch nicht wenigen. Es genügt doch schon, wenn Professoren vor lauter Adel den Tadel vergessen (Uni Bayreuth).

    Der vermeintliche Glanz der Monarchie wird mit dem Geld des gemeinen Volkes aufpolliert.

    Da reicht mir schon die Abgehobenheit der meisten Politiker. Aber die müssen doch wenigstens alle paar Jahre um die Gunst der Wähler buhlen.

  • D
    dieter

    Warum sollte dass jemand mit vielen Vor- und komischem Nachnamen machen? Der Adel ist vielleicht noch nicht ganz tot in Deutschland, aber er riecht schon lange seltsam...

    Ich bin dafür den Posten an den Geldadel zu geben.

    Dieter Schwarz oder Karl Albrecht sollen das machen!

    Wobei die sich freiwillig sicherlich nicht beruflich verschlechtern wollen. Also zwangsverpflichten!

  • M
    Minstrel

    Als reine Repräsentations- und Integrationsfigur ohne wirkliche Macht - warum nicht. Schließlich gibt's das Amt des Bundespräsidenten ja eigentlich auch nur zu diesem Zweck.

     

    Allerdings bitte nicht diesen peinlichen Ernst August von Hannover. Und auch keinen Freiherrn zu Guttenberg!

  • UR
    Uwe Roos

    Der Deutschen Sehnsucht nach einem Monarchen ist manifest. Umfragen belegen anscheinend einen tief verwurzelten Positivismus nach dem Adligen und deren Repräsentanz. Leider hat die "kleine Alternative" in Form des Bundespräsidenten bislang keinen geeigneten Kandidaten hervorgebracht. Und der einzige wirkliche Adlige, den sich die Deutschen als König von Deutschland vorstellen können, befindet sich im politischen Asyl. Und ging es nach dem Willen diverser einschlägiger auflagen und reichweiten starker Medien in diesem Land, würde der Freiherr

    schon längst auf dem Thron sitzen.

  • TS
    Thomas Schuster

    Kann man Könige noch ernst nehmen?

     

    Was für eine Frage!

    Ähnlich wie: gibt es Gott?

    Und hätten die beiden irgendwie was miteinander?

     

    Ich sags mal so:

     

    Gott sei Dank verzichtet der selbige wenigstens bei uns auf einen König!

    Hoffentlich auch bald auf den Papst!

     

    Wir brauchen sie nicht, sie schaden uns:

    Heilige, Adelige, Könige, Kaiser und Päpste!

     

    Dies alles erscheint mir irgedwie wie ein Märchen.

    Unwirklich. Unwürdig. Von Vorgestern.

    Ich bin geschockt.

     

    Könnten wir sie nicht alle einfach beiseite lassen? Und uns gemeinsam um unser Leben kümmern? Um uns?

    In demokratischer, aufgeklärter Eigenverantwortung?

    Sie dürften sogar zu uns gehören, wenn sie möchten!

     

    Nehmen wir uns doch bitte selder ernst und lassen den Blödsinn beiseite!!!

     

    Wir haben die Chance dazu.

    Dank unzähliger mutiger Vorkämpfer.

     

    Wir müssen unbedigt den Blödsinn links liegen lassen,

    er ist nicht harmlos, wie man sieht! Bitte!!!

     

    Thomas

  • T
    T.V.

    Kann man solche Fragen ernst nehmen? Ersetze Könige durch Menschen und die Antwort ergibt sich von selbst.

  • W
    Wolf

    Habe vor einiger Zeit aus Presseberichten entnehmen können, das wir Deutschde Steuerzahler indirekt über die EU die Königshäuser in Europa mitfinanzieren.

     

    Sollte das tatsächlich so sein, so ist das eine der größten sauereien, die es gibt !

  • W
    Wolf

    Königshäuser sind aus einer Zeit des polititschen

    Totalitärismus und gehören absolut nicht mehr i.d. heutige Zeit, schon gar nicht in Europa.

     

    Sie leben bestens auf Steuerzahlerkosten und sollten sich schämen, so wie es früher auch war, den Völkern

    Teile deren erwirtschafteten Leistungen.

     

    Schaut Euch mal die Haushaltspläne von europäischen Regierungen an, was diese königlichen Schmarotzer

    den Steuerzahler Jahr für Jahr kosten.

    Hinzu kommen noch die vielfältigen sonstigen Vergünstigungen.

     

    Und wie dumm kann die Masse eines Volkes im Staat sein, die diesen irrsinnigen Promp noch frönden.

     

    Die Franzosen haben es um 1789 nicht umsonst dafür gesorgt, das es dem Hochadel an ihre Krägen gegangen ist.

     

    Um es auf den Punkt zu bringen, der Adel mit deren Königshäusern ist genau so unsinnig wie das Bier

    ohne Hopfen.

  • GA
    Genervter Abonnent

    Mein Vorschlag für den nächsten Streit der Woche:

     

    "Kann man die taz noch ernst nehmen?"

  • MO
    Monarchie - Opium für das Volk

    Bei genauerem Hinsehen sind die meisten königlichen Häuser in anderen Ländern eher peinliche Angelegenheiten.

    Zudem waren sämtliche Königshäuser nicht in der Lage, die Finanzkrise von ihren Ländern abzuwenden oder irgendwie auf die dort drohende Blase hinzuweisen. Als die Finanzkrise einschlug, stand die britische Königin wie ein Ox vorm Berge und hat nur verdutzt und böse in die Runde gefragt, warum das niemand gemerkt habe und niemand etwas gesagt habe. Für so eine Frage alleine sollte sie schon abgesetzt werden. Warum niemand etwas gesagt hat? Weil ihre Majestät offensichtlich die falschen Berater hat. Warum niemand etwas gemerkt hat? - Diejenigen, die es wussten, haben gut dran verdient.

    Schweden sollte man als Ausnahme sehen, die haben ihr Bankwesen schon vor Jahrzehnten richtig eingestellt.

     

    Es ist schwer, Könige loszuwerden, Revolutionen sind Entladungen, für die erst sehr viel Druck aufgebaut werden muss.

     

    Großbritannien:

    - Die Königin kassiert gute 40 Mio Pfund und trotzdem haben die das Problem mit denjenigen Mitgliedern der königlichen Familie, die nicht gebraucht werden und daher aus dem Kreis der "working Royals" ausgestoßen werden (müssen). Trotzdem kann sich die Königin demnächst über saftige Mehreinnahmen freuen, denn dank eines total veralteten Gesetzes gehören ihr alle Küsten Englands, woher sie demnächst kräftig Mieteinnahmen bekommt, weil dort Windräder aufgestellt werden.

    Die jungen Royals machen auf sich aufmerksam, indem sie aus Nachtclubs herausfallen in Stadien der Trunkenheit, die einfach nur noch peinlich sind.

    Kate, ehemals Middleton, jetzt mit Prinz William verheiratet, hat eine Elite-Ausbildung genossen und danach nie wirklich gearbeitet, es sei denn, man sieht eine 3-Tage-Woche als Acessories-Einkäuferin bei einer Modekette und Mitarbeit in der elterlichen Party-Spielzeugfirma als Arbeit. Auch jetzt macht sie mehr durch ihre Magerkeit denn durch ihr wohltätiges Engagement auf sich aufmerksam. Überlegen sie sich mal, wie sich eine junge Frau entwickelt, die mehrere Jahre lang herumsitzt, ohne irgendetwas zu tun.

    Die Prinzen William und Harry widmen sich mit Begeisterung ihren Militärkarrieren, allerdings lassen sie nicht zu, dass ihre Militärkarriere sie beim Polospielen, Partymachen oder bei der "Wohltätigkeits-"Party-"Arbeit" stört.

     

    England hat ein Klassensystem ohne Vergleich in Europa, wer einen Titel hat, steht oben, Geld + Titel noch weiter oben. Die Königin ist die Spitze dieses Systems und hält es am Leben. Das haben mittlerweile auch die Engländer gemerkt und sie protestieren dagegen, kann man in vielen Kommentaren in vielen Online-Zeitungen lesen.

     

    Spanien:

    - Dysfunktionale Familie, der König ist ein Weiberheld in großem Stil. Prinzessin Laetizia macht durch immer neue Mager-Gerüchte auf sich aufmerksam.

    Spanien ist stockkonservativ und in riesigen Wirtschaftsschwierigkeiten, weil in den letzten Jahrzehnten jede Investition in den Häuserbau geflossen ist und es dort jetzt regelrechte Geisterstädte gibt, die Staatsschulden sind gigantisch, die Leute arbeitslos und Sparzwänge, implementiert über die EU, werden die Lage noch verschlimmern.

     

    Schweden:

    - Der König ist ein Weiberheld, dazu wohl auch nicht grad der Hellste. Immerhin hat er seine Lernschwierigkeiten wohl an mindestens 2 seiner Kinder weitergegeben (Victoria und Carl Phillip), die, laut Gerüchteküche, eine vereinfachte Form des Studienabschlusses machen durften. Der einzige Sohn Carl Phillip hat seine letzte respektable Freundin gegen ein Unterwäsche-Glamour-Model ausgetauscht.

    Anscheinend hält dort die Königin den Laden zusammen.

     

    Niederlande:

    - Königin Beatrix hat sehr viel Geld durch falsche Investitionen verloren - finde, das ist einfach kein gutes Zeichen, wenn man sich als schwerreiche Monarchin nicht mal gute Berater dazuholt.

    Der Kronprinz Willem Alexander war als "Prinz Pils" verpönt, weil er so gerne - raten sie mal - feierte. Der hat die Tochter eines argentinischen Ministers geheiratet, der Minister unter einem Diktator war.

     

     

     

    Die Demokratie mag nicht perfekt sein, sie ist aber erstens besser als ihr Ruf und zweitens ist das Führungspersonal leichter auszutauschen.

    Stellen Sie sich vor, wir hätten einen König wie Christian Wulff. Würden sie den lebenslang wollen? Wir sind doch schon froh, dass er aus dem Bundespräsidentenamt frühzeitig ausgestiegen ist.

    Oder würden Sie einen König wie Guttenberg wollen? Erst plagiierte Doktorarbeit einreichen, das dann nicht mal richtig zugeben und nach noch nichtmal einem Jahr ein Comeback?

     

    Könige müssen keinerlei Leistung oder Befähigung vorweisen und unterziehen sich auch keiner Form von öffentlicher Kontrolle, haben ihr Amt aber qua Geburt und auf Lebenszeit.

    Wer will sowas wirklich?

  • T
    tazitus

    Kann man eine Zeitung ernst nehmen, die solche "Themen" als "Streit der Woche" zur Diskussion stellt?

  • T
    tommy

    Also ich fände einen König gut, dann müsste man wenigstens nicht mehr Typen wie Christian Wulff sehen.

    Ernst-August wäre ein guter Kandidat, da hätten dann all die Schmutzjournalisten nichts mehr zu lachen. Auch eine gute Idee: Edmund Stoiber als "Kinni".

  • JA
    Jakob A.

    Da hat wohl jemand "Ein König für Deutschland" von Andreas Eschbach gelesen.^^

     

    Der modernen Wissenschaft sei Dank wissen wir heutzutage, dass nur weil man ein Sohn (oder in diesem Fall Ururururururururururururenkel) von jemanden ist, der etwas Großes geleistet hat, einen dass noch lange nicht automatisch zu jemand besonderes macht. Kinder schlauer Leute können dumm sein, Kinder dummer Leute können schlau sein.

    Die Adel-Theorie ist also kompletter Mumpitz.

  • E
    Elias

    Eine ernsthafte Diskussion über Vor- und Nachteile ist mit dem gemeinen TAZ-Leser nicht möglich, siehe Vorkommentare:

     

    Da wird die Todesstrafe flugs herbeigewünscht (einfach für eine Herkunft/Abstammung....hatten wir das nicht schonmal?!) oder es ist nicht möglich anzuerkennen dass eine Monarchie auch eine Demokratie sein kann (und heutzutage auch fast immer ist, das Gegenstück zu Monarchie ist eine Republik). Am besten finde ich immer noch die Minderwertigkeitskomplexe im Sinne von "die halten sich für was Besseres". Nein, tun sie eben nicht! (Hoch)Adel ist eine Verpflichtung, mir tun die ganzen Royals eher leid und möchte keinesfalls mit ihnen tauschen.

     

    Aber der Normalbürger/die Normalbürgerin ist in diesen Land diesbezüglich vor neidvollem Hass geradezu zerfressen...vielleicht mal daran erinnern das gerade der spanische König in seinem Land die Rückkehr zur Demokratie überhaupt erst ermöglicht hat und als 1981 ein faschistischer Militärputsch drohte sehr mutig und beherzt dagegen vorging...aber das ist von den meisten "fortschrittlich denkenden" Leuten in diesem Land wohl zu viel verlangt...so, ich geh' jetzt kotzen!!!

  • F
    Friederike

    Könige konnte man noch nie ernst nehmen, aber Politiker auch nicht. Der einzige Unterschied ist, dass Könige/Königinnen sich hervorragend benehmen können, den Knigge kennen und auch sonst eine bessere Erscheinung sind.

     

    Die Menschen brauchen Vorbilder und wenn man nach den Niederlanden sieht, dort wird die Königsfamilie vereehrt,oder Dänemark und meinetwegen auch Schweden. Großbritannien wäre auch ohne "Lillibeth" nicht was es ist.

    Das einzige was Könige nicht haben dürfen ist Macht.

     

    Als Vorbild von Disziplin und Würde machen sie unseren Poltis immerhin noch was vor, wenn ich mir ansehe wie diese schlecht angezogen, trampelnd und mit Buckel über die Bühnen des Polittheaters laaatschen.

     

    Wenn die "alten" Königs dann alle ausgestorben sind, dann können es die "jungen" nicht mehr schaffen, den alten "Glanz" zu erhalten, dafür sind sie zu luschig.

     

    Zum Glück werden die Kinder unserer Politiker nicht automatisch Nachfolger. Nicht auszudenken, wenn von der Leyens Wohlstandspänze irgendwann auftauchen.;-)

  • A
    aka

    So ein belangloser Streit der Woche - da hab ich keine Lust ...

  • M
    Mallord^

    Es rettet uns kein höh'res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

    Leeres Wort: des Armen Rechte,

    Leeres Wort: des Reichen Pflicht!

    Unmündig nennt man uns und Knechte,

    duldet die Schmach nun länger nicht!

     

    Jagt den Adel zum Teufel.. Geguttenbergtes gegeeltesblaublütiges Pack!

  • VU
    von und zu Hause

    Ich schliesse mich dem Kommentar von "von Solveig" an.

     

    Den Adel und seine "Funktion" gibt es nicht mehr. Leider wurden die Titel nicht gleich mit abgeschafft.

     

    Das Präsidentenamt ist ein demokratisches und dazu gehört auch das Gewurschtel um die Besetzung. Kein "König" könnte das besser machen...nur weil er adelig ist. Mal ganz davon abgesehen, dass es im alten Reich mehr als einen König gab. Da müssten wir schon den Kaiser wieder einführen...und wer will das denn schon...

  • T
    TinaTobel

    Kann man die taz noch ernst nehmen?

     

    - wenn sie sich mit solchen Fragen abgibt?

     

    Mein Themen-Vorschlag für einen "Streit der Woche":

    Ist die taz eine linke Tagesezeitung?

    Begleittext:

    Die taz nennt sich selbst eine linke Tageszeitung, wird aber von vielen nicht mehr als solche wahr- und ernst genommen. Was also macht eine linke Tageszeitung aus? Was sollte sie leisten? Was wäre die Aufgabe einer linken Tageszeitung in der aktuellen politischen Situation? Sollte sie sich bestimmten Werten und Idealen verpflichtet fühlen? Wenn ja welchen? Worin könnte der Unterschied zu anderen Tageszeitungen bestehen? ...

  • J
    Jan

    Könige gehören auf die Guillotine oder, in heutigen Zeiten, ins Exil. Dann hat jedes Land einen König, aber nicht den eigenen; die Boulevardblätter können weiter drüber schreiben und irgendwann verliert sich das Gedöns zwischen Guttenberg und Katzenberger.

  • S
    Schläfer

    Menschen werden mit zahlreichen Unterschieden geboren:

    groß/klein, hübsch/hässlich, gesund/krank usw.

     

    Alles himmelschreiend ungerecht - aber oft nicht zu ändern.

     

    Aber wenigstens vor dem Gesetz, so steht es in unserer Verfassung, sollen alle Menschen gleich sein - und das ist gut so.

     

    In einer Monarchie aber, gibt es eine Menschen, eine königliche Familie, die von Geburt an etwas Besseres sind als alle anderen Menschen.

     

    Das empört mich bis in die letzte Faser meiner republikanischen Seele.

    Monarchie in Deutschland - niemals !

  • S
    Solveig

    Wenn es in den letzten Jahren keine nennenswerte Gesetzesänderung gegeben hat, sollte das wohl heißen "Philip Kiril Prinz von Preußen" nicht "Prinz Philip Kiril von Preußen". Das letzte Mal, dass ich nachgeguckt habe, war der Adel abgeschafft und deswegen gibt es auch keine Titel mehr, sondern nur noch merkwürdige Nachnamen. Ich find Republikanismus gut und von daher würde ich mich freuen, wenn man das berücksichtigen könnte. Danke.

  • H
    Herp

    Diese Idee wieder einen König einzuführen ist einfach klasse, denn wenn so das gemeine Volk dem König überdrüssig wird kann es ihn einfach mittels mehr oder weniger sanfter Revolution aufs Schafott führen und Köpfe rollen lassen. Dann erledigen sich auch diese mühsamen Diskussionen um den Ehrensold.

     

    Oh, und selbstverständlich werde ich dann Kalif an Stelle des Kalifen ;)

  • H
    Herp

    Diese Idee wieder einen König einzuführen ist einfach klasse, denn wenn so das gemeine Volk dem König überdrüssig wird kann es ihn einfach mittels mehr oder weniger sanfter Revolution aufs Schafott führen und Köpfe rollen lassen. Dann erledigen sich auch diese mühsamen Diskussionen um den Ehrensold.

     

    Oh, und selbstverständlich werde ich dann Kalif an Stelle des Kalifen ;)

  • EM
    Elise März

    Für diesen Artikel zahle ich nichts. Da fehlt mir die Einordnung des Themas.

     

    Soll der Text provozierend wirken? Im Sinne von LeserInnen-Blattbindung? Bei mir hat er das geschafft. Wieso stehen in dem Artikel keine Hintergrundinformationen dazu drin, wieso wir heute keine Monarchie mehr sind? Wieso steht da nichts von der Symbolwirkung einer/s MonarchIn drin?

     

    Ein Präsident, leider keine Präsidentin, so wie wir ihn haben, ist die beste Lösung meiner Meinung nach. Korruption wird es immer geben, egal in welcher politischen Ordnung: Demokratie wird damit am besten fertig. Schade, dass es in den anderen europäischen Ländern noch Monarchien gibt.

     

    Spannend fände ich in dem Streit, wenn auch die Monarchiebilder aus der Erziehung von Kindern darin Platz finden würden. In Märchen symbolisieren Könige und Königinnen ja mehr die Eltern, habe ich irgendwo mal gehört, oder war das nur ein Gerücht? Wissen das die meisten Kinder, wenn sie größer werden?

     

    Mittagspause vorbei, daher kurz: Lieber Journalist, bitte seien Sie vorsichtig im Umgang mit einem solchen Thema!

  • DU
    Der Uli

    Heute ein König.

    Obwohl ich ja kein Pilsener mag, eigentlich.

     

    (immerhin, man spart sich die Anschlußverwendung, und mit der ***Presse ibts auch keinen Ärger. Bedenkenswert - was macht Oskar eigentlich grade? Und wo steht Karl-Theodor in der Erbfoge?)