Streit der Woche: Wird 2013 ein gutes Jahr?

Zwei Schwestern fragt man gern, wenn ein neues Jahr beginnt. Rückblende und Prognose heißen sie. Die zweite interessiert uns jetzt.

Bringt das Ferkel ein gutes Jahr? Bild: ap

Weihnachten lässt die Welt in Besinnlichkeit getränkt zurück. Die ist noch nicht ganz getrocknet, wenn zu Neujahr der Lauf der Dinge erneut kurz ins Stocken gerät. Eine kleine Störung, der Mensch legt die Kelle nieder, stellt den Eimer auf den Boden und klappt den Laptop zu. So frei geworden und noch voller Besinnlichkeit blickt er gern zurück, aber auch der Blick nach vorne ist gefragt. Was bringt das neue Jahr?

Die Prognosen für die deutsche Wirtschaft sind nicht allzu rosig. Das Münchner Ifo-Institut hat das für 2013 prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent Mitte Dezember auf 0,7 Prozent nach unten korrigiert. Noch verhaltener gibt sich die Bundesbank: Sie geht nur noch von einem minimalen Wachstum von 0,4 Prozent aus.

Allerdings gibt es für das darbende Griechenland im Jahr 2013 neue Hoffnung: Nach den jüngsten Hilfszusagen der Europäischen Union hat die Ratingagentur Standard & Poors die Kreditwürdigkeit des Landes um sechs Stufen angehoben.

Wahlen und Zahlen

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel wird 2013 vermutlich ein gutes Jahr. Laut Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen von Mitte Dezember hat sie einen deutlichen Vorsprung vor ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück. Ihn würden nur 36 Prozent der Wählerinnen und Wähler gerne als Kanzler haben, Merkel kommt auf 54 Prozent. 81 Prozent finden, sie mache ihre Sache als Kanzlerin gut.

Für den Friedensprozess im Nahen Osten scheint das kommende Jahr kein allzu gutes zu werden. Israels Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu, die den umstrittenen Bau von Siedlungen in palästinensischen Gebieten vorangetrieben hatte, hat sich zwar im Oktober aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben.

Allerdings sind auch nach den Wahlen im Januar sind keine großen Änderungen der israelischen Siedlungspolitik zu erwarten. "Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass es keinen politischen Wechsel geben und Netanjahu israelischer Premierminister bleiben wird", sagt etwa Nimrod Goren, der Vorsitzende des Israeli Institute for Regional Foreign Policies.

Gut für Bayern München

2013 ist ein Jahr nach der Fußball-Europameisterschaft und ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft. Mangels Konkurrenz dann wohl ein gutes Jahr für die Fußball-Bundesliga. Vor allem für Fans des FC Bayern München: Der Club hatte zur Saisonhalbzeit 43 Tore erzielt und nur 6 kassiert. Mit einer Tordifferenz von 37 Toren ist das der bisherige Rekord in der Bundesliga.

Weniger gut sieht es für den TSG 1899 Hoffenheim aus. Der ist vom Abstieg bedroht. Mit einer neuen Personalie versucht der Verein, diesen doch noch zu verhindern: 2013 trainiert Marco Kurz anstelle des glücklosen Frank Kramer die Mannschaft.

Wie ist es um die Mode bestellt? Wird es ein schlechtes Jahr, weil Rosa wieder schick ist? Oder die Neunziger? Werden die Rocksäume wieder nach unten wandern? Die bewegen sich ja angeblich analog zur Konjunktur. Und in der Literatur? Wird es 2013 besser, weil Joanne K. Rowling endlich ein neues Kinderbuch schreibt? Denn egal, was man von „The Casual Vacancy“ hält: Im Grunde hofft man dann doch, darin ein Fünkchen der Magie von Harry Potter zu finden. Und wird „Wetten Dass..?“ endlich abgesetzt? Ohne Thomas Gottschalk ist die Sendung nur noch peinlich; mitihm war sie auch schon schlimm genug.

Die Feiertage sind bald vorbei und damit auch die für Besinnung und Einkehr vorgesehene Zeit im Jahreskreis. „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!“, singt die Band Fehlfarben.

Was denken Sie?

Wird 2013 ein gutes Jahr?

Diskutieren Sie mit! Was steht bei Ihnen im Jahr 2013 an? Fröhliches? Trauriges? Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 5./6. Januar. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Oder schicken Sie uns bis 2. Januar eine Mail an: streit@taz.de

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