piwik no script img

Streit der Woche Bio-Essen„Alle müssen satt werden“

Alle Menschen sollten sich Bio-Essen leisten können, fordert Linke-Parteichef Klaus Ernst. Für Ex-Stadt-Guerillero „Bommi“ Baumann ist bio dagegen nur etwas für Reiche und Rechte.

Wirklich nur Luxus? Einkauf im Bio-Laden. Bild: dpa

BERLIN taz | Wer bio kauft, kauft cleverer, meint Klaus Ernst, Vorsitzender der Linkspartei zum Streit der Woche in der sonntaz. Darum sollten alle Menschen bio essen, argumentiert er „Aber alle Menschen sollten es sich auch leisten können.“ Daher sieht er es in der Verantwortung linker Politik, den Menschen ein höheres Einkommen zu ermöglichen. „Ansonsten wird der Wocheneinkauf im Bioladen für viele unbezahlbar“, warnt Ernst.

Linke, die die Welt verbessern wollen, müssten konsequenterweise Bio-Produkte essen - das ist für viele die gängige Vorstellung von linkem Engagement. Denn wer solidarisch ist, zeige sich auch ökologisch verantwortungsbewusst. Auch auf taz.de wurde heftig diskutiert: „Für mich heißt "links" sein, sich gegen Ungerechtigkeit zu stellen, dazu gehört definitiv auch die ökologische Gerechtigkeit“, ist Leserin „Kleeblattfan“ überzeugt.

Für andere ist diese Logik Unsinn, da Bioprodukte meist teurer sind als konventionell produzierte. taz.de-User „Volker Z“ beispielsweise argumentiert: „Als Linker gehört man nicht automatisch zu den Besserverdienern und kann sich nicht immer dem dekadenten Greenshopping zuwenden.“

Bild: taz

Den gesamten Streit der Woche finden Sie in der aktuellen sonntaz vom 14./15. August 2010 - ab Samstag mit der taz am Kiosk oder direkt in ihrem Briefkasten.

Auch der ehemalige Stadt-Guerillero Michael „Bommi“ Baumann, der Mitglied bei der „Bewegung 2. Juni“ war, hält Bio-Produkte für Luxus. Was das mit links zu tun haben soll, ist ihm unerklärlich: „Links hieß doch immer, dass alle satt werden müssen“, schreibt er in der sonntaz. „Wie, das ist dabei unwichtig.“ Politisch ordnet er die Reformhausbewegung eher rechts ein. „Hitler und Himmler haben selbst vegetarisch und biologisch gegessen.“

„Bei Bio geht es nicht nur um die ökologische Erzeugung“, schreibt Manuel Pick vom Bundesverband Naturkost Naturwaren. Es fördere auch eine nachhaltige Wirtschaftsweise, was er sehr wohl mit links sein verbindet. Dennoch sei die Entscheidung für Bio vielmehr eine Frage des gesunden Menschverstandes: „Und der ist oft auch bei Menschen anderer politischer Herkunft zu entdecken.“

Im Streit der Woche äußern sich zudem Bio-Koch Stefan Walch, Gerald Wehde vom Verband Bioland und taz-Leser Till Westermeyer.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

40 Kommentare

 / 
  • H
    hto

    BIO IST TOT, seit es die Nanotechnologie gibt, hat sich Bio zu Bio-Nanotechnologie reformiert - weil sich das ultralange haltbare Nano nicht nur zunehmend anreichert (überwindet auch die Blut-Hirnschranke), sondern über das Wasser überall hinkommt!

     

    Nano erzeugt den Krebs den es als Pharmaträger dann "Heilen" soll - so wird auch "Bio" zu einem Symptom der Schizophrenie im "freiheitlichen" Wettbewerb!?

  • V
    vic

    Wenn mir das ganze auch zu blöd ist. Man sollte beim Einkauf das Gehirn einschalten. Bedenken, dass auch Bio-Bananen ohne Chmie niemals Europa erreichen würden, dito Äpfel aus Neuseeland ohne Versiegelung.

    Kauft wenn ihr könnt, Obst und Gemüse regional und saisonal. Ansonsten lieber fair gehandelt als Bio. Das ist keineswegs das Gleiche.

  • BB
    bert bäcker

    Hitler und Himmler haben auch gegessen - muß ich jetzt aufhören zu essen, um nicht als Nazi geoutet zu werden?

    Wie blöde muß man sein, um über einen solchen Scheiß zu diskutieren: links essen, rechts essen... der erste April ist schon länger vorbei, meine HerrInnen!

  • K
    Kommentator

    Zum Thema:

    - Fleisch muss es schon sein. Schön frisch und zart und auch in großen Mengen.Am besten vom Landmetzger meines Vertrauens.

    Wenn ich mal sehr reich bin, dann darf es auch Bio-Luxus sein.

     

    - Der Rest kommt aus dem Discounter mit dem harten Wettbewerb, den schlechten Arbeitsbedingungen, Hungerlöhnen und der betrieblichen Totalüberwachung.

    DENN: Ich habe nicht schwarz-gelb oder rot-grün gewählt!

    Und ich betreibe Politik grundsätzlich nicht als Konsument!

    Das ist nämlicher marktradikaler Schwachsinn, wie ihn verlogene Grüne und FDP-Liberale propagieren, die die Demokratie am liebsten ökonomisieren wollen.

     

     

    Wenn ich mal reich bin, kaufe ich Bio bei Lidl!

     

    Zynische Grüße, euer (Ex-)Hippie hassender Kommentator.

    ---

    PS: Neocon-Agenda-Setting-Barometer: Bio statt Welthungerproblem!

  • CM
    Christian Mertes

    Jeder muss selbst entscheiden, welche Aspekte von Ernährung ihm wie wichtig sind. Pestizidrückstandsangaben, CO₂-Footprint, Fair-Trade-Siegel, Wasser- und Flächenverbrauch ... Ein binäres Kriterium wie „bio“ oder „nicht bio“, das hoffentlich die Mainstreamprioritäten abbildet, ist sicher hilfreich, aber kein Ersatz für differenzierte Kennzeichnungen von Lebensmitteln. Ich persönlich glaube zum Beispiel, dass Gentechnik ein Beitrag zu umwelt- und sozialverträglichem Nahrungsanbau leisten kann. Ich will hingegen keine Biotomaten aus Neuseeland.

     

    Sollte man also als Linker nur bio kaufen? Nein, man sollte sich mit dem Thema befassen und dann ausgewogen danach handeln – überzogene Konsequenz nach vereinfachenden Maßstäben ist auch hier genauso wenig sinnvoll wie ein blindes Vertrauen auf die Maßstäbe anderer.

  • TA
    Tim Aretz

    Zunächst einmal dürfen Linke alles was andere Menschen auch dürfen, auch inkonsequent sein. Kein Mensch lebt ohne Laster und es wäre absurd das zu verlangen. Was man wohl verlangen kann, ist das eigene Verhalten kritisch zu reflektieren. Industriell hergestellte Nahrung schadet anderen, das ist nunmal Fakt. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass es auch bei Bio Skandale gibt. Wenn ein Linker das in Kauf nimmt, weil er ohne Burger nicht leben kann, dann ist das eben so. Wer es aber wissentlich ignoriert, und aus reiner Bequemlichkeit beim Discounter (ob nun Lebensmittel oder Klamotten) einkauft, der sollte sich fragen wie Verhalten und Überzeugungen eigentlich zusammenpassen. Beziehungsweise, warum er/sie sich “links” nennt.

  • N
    Neuling

    Das hat Michael „Bommi“ Baumann, der Stadtguerilla, sich aber schön ausgedacht: Biologische und vegetarische Produkte sind rechts, schließlich habe doch Hitler schon...

     

    Dass es nicht auszuschließen ist, dass Hitler für sich selber sehr wohl ein gesundes Leben wollte, dass es ihm nur am Respekt gegenüber dem Leben Anderer mangelte, daran will er nicht denken.

    Dass eine fleichlose Ernährung auch den armen dieser Welt helfen kann, scheint ihm noch unwahrscheinlicher.

     

    Dass Respekt vor Tieren, der wunderschön durch höhere Preise ausgedrückt werden würde, auch die Anzahl der konsumierten Tiere hazptsächlich für die Menschen in den Industriestaaten verringert, daran denkt er nicht.

    Und dass damit auch die landwirtschaftlichen Nutzflächen, über die im Augenblick noch Millionen von Rindern herfallen, den Menschen und zwar auch den armen für eine vegetarische und biologische Ernährung zur Verfügung stehen, daran denkt er nicht.

     

    Dass die Produzenten von Bionahrung im Durchschnitt auch besser bezahlt werden, als ihre Kollegen, die herkömliche Landwirtschaft betreiben, daran denkt er nicht. Denn nicht umsonst gehen fair und biologisch gehandelte Lebensmittel oft Hand in Hand.

     

    Schon heute werden Millionen von Tonnen essbare Lebensmittel einfach weggeschmissen, schon heute gibt es Menschen, die Wasser als einfache Ware und nicht als Grundrecht des Menschen sehen.

    Und Herr Baumann sollte bei allem Respekt für die heutigen Armen dieser Welt nicht vergessen, dass diese Welt, wenn die Unterdrückten dieser Erde so werden wie wir, nicht mehr lange besteht. Wenn sie die Natur so auszubeuten beginnen, in Form von industriellen Massenschlachtbetrieben oder durch den Gebrauch von 2 Autos pro Familie, kann die Erde sogar nicht mehr lange irgendein Leben beherbergen

     

    Wir sollten also nicht beginnen, dass die Armen so wie wir konsumieren, sondern beginnen, den Respekt der durch eine persönliche Beziehung zur Natur zu stande kommt, zu entwickeln.

  • EM
    einfach mensch

    Zu beantworten, ob "bio" nun links oder rechts angesiedelt ist, finde ich müßig.

    Wichtig ist bei diesem Thema doch nur, dass zum verantwortlichen Umgang mit unserer Zukunft, unserer Umwelt, unserem Planeten und, eigentlich noch davor, zur Vermeidug von sozialer Ungerechtigkeit und Ausbeutung der weniger wirtschaftskräftigen Länder gehört, dass man zum einen weniger Fleisch und andere tierische Produkte verzehrt und zum anderen überwiegend regionale Produkte und / oder Produkte aus ökologischer Wirtschaftsweise vermendet.

    Und zu der Frage "wer kann es sich leisten?" kann ich nur sagen:

    Wenn man dem Thema Ernährung und Nahrungsmittelzubereitung einen etwas höheren Stellenwert einräumt als bisher und auch etwas mehr Aufwand nicht scheut, ist die oben genannte Konsumweise auch für Geringverdiener kein Problem.

    Ich lebe selbst seit einigen Jahren manchmal knapp über, manchmal knapp unter ALG II-Niveau und kaufe trotzdem zu 70-80 % Produkte aus Öko-Landbau bzw. von regionalen Kleinproduzenten ohne "Bio"-Label).

    Da ich u.a. über eine Food-Coop einkaufe (prinzipiell für fast jeden organisierbar) und außerdem versuche, viel selbst zu kochen und backen (auch für fast alle machbar), also kaum Fertigprodukte kaufe, gebe ich dafür nicht mehr Geld aus als die meisten Leute aus meinem Bekanntenkreis, die konventionell einkaufen.

    Entscheidend ist vor allem, wie man die Prioritäten setzt...

  • I
    ich

    "Teuer", ja weil in den meisten Fällen auch die Erzeuger davon etwas haben, und nich nur ich will satt werden, nein auch die die z.b. meine "schokolade" pflücken.

  • W
    Wiebke

    Bio ist kein Luxus. Denn Luxus bedeutet Verschwendung und das ist bei Bioprodukten sicherlich nicht automatisch gegeben. Jeder kann natürlich mit seinen Bioprodukten so verschwenderisch umgehen, wie mit allen Nicht-Bioprodukten, aber da nehmen sich beide Kategorien nichts.

    Geldverschwendung ist die Investition in Bio ganz sicher auch nicht, denn sie ist nachhaltig (im Gegensatz zu den Nicht-Bio-Investitionen..).

    Wenn Bio also kein Luxus ist, sollte es sich auch jeder leisten können! Und da stimme ich mit Klaus Ernst überein, dass hier eine Lösung gefunden werden muss. Ich selbst bin Studentin und mir steht nicht ausreichend Geld für Bioprodukte zur Verfügung. Besonders beim Fleischkauf hab ich ein schlechtes Gewissen, weswegen ich kaum noch Fleisch esse.

    Bioprodukte zu verwenden ist nicht typisch links. In allen politischen Richtungen gibt es biologische und nicht biologische Einkäufer. Das muss letztendlich jeder mit seinem eigenen Gewissen abklären.

  • BH
    Banjo Hansen

    "Hitler und Himmler..." Davon abgesehen, dass der GröFaZ diesen Ernährungsweg nicht freiwillig eingeschlagen hat, strebt dieses "Argument" gegen maximal unsachlich mit Tendenz zu dumm.

     

    "Bioessen" ist wahrscheinlich gesünder. Daher sollte man versuchen, sich davon zu ernähren, es sei denn, die eigene Gesundheit hat einen niedrigen Stellenwert. Ideologisierung ist hier fehl am Platze.

  • S
    Silke

    Bio für alle, sehr gut! Aber bitte: Regionale, zertifizierte Bio-Bauernhöfe stark fördern, so wird Bio für alle bezahlbar. Keine namenlose EU-Massenversorgung und: "Bio" aus Supermarktketten bedeutet bis zu 80 % Pseudo-Bio aus China.

  • B
    balance

    Ich bin weder rechts noch reich und habe mich seit einigen Jahren für Bioprodukte entschieden. Ich stelle fest, dass das meinen Geldbeutel nicht sonderlich belastet, im Gegenteil: frische Gemüse und Obst vom Markt, dafür wenig Fleisch aus ökologisch geprüftem Bestand machen den Speisezettel um ein Wesentliches interessanter und leckerer. Ist halt ein bisschen mehr Arbeit!

    Und wer dazu noch einen Garten hat, muss auch keine rechte politische Einstellung oder ein satt gefülltes Konto haben! Bommi Baumanns Pauschalmeinung zu Biokost und deren Nutzen kann man getrost vergessen.

  • SW
    Stefan Wagner

    Biofood ist v.a. romantische Verklärung der Natur - zu "Gottes Schöpfung" und Religion ist es da nicht weit, und änlich erfolglos ist man dann auch mit rationalen Argumenten.

     

    Die Leute wollen betrogen sein, und glauben - auch wenn nicht an ein ewiges Leben, so doch an viele, viele zusätzliche Tage.

     

    Ja, ja, niemand will Pestizide im Essen, aber viel häufiger ist Pilzbefall, und daran kann man ruck-zuck zugrundegehen. Oder Keime im Hühnerkot, der absichtsvoll auf's Ei appliziert wurde, um es bio erscheinen zu lassen.

     

    Ruck zuck ist das Kind tot.

     

    Wer nachweislich an Giften krepiert, die in der Nahrung sind, der wird den Supermarkt schon verklagen - nun gut - er selbst nicht, aber die Witwe vielleicht. Ohne Nachweis ist es aber eben blos Glauben.

     

    Sterben wir wirklich, wenn wir täglich belastetes Chiliepulver verzehren? Ich bin doch skeptisch. Wenn die kl. Dosis nicht Kopfweh, Durchfall oder Herzrasen macht - wie soll dann regelmäßiger Konsum mich töten?

     

    Nirgends gibt es soviel Religion, wie in der Ernährungslehre. Selbst in der Religion selbst ist nur halb so viel Beta-Karotin, pardon, Religion. Und Vitamin C! Und Balaststoffe (klingt wie Buße, oder?)!

  • TC
    The Channel

    Aha, wer sich mit billiger Massen-Nahrung, die Antibiotika, Pestizide und andere Gifte enthält langfristig über Wasser hält, hat ja kein Problem, denn seine Krankenkasse bezahlt ja später die Spätfolgen der eigenen Zerstörung und Vergiftung, so wie BP einfach den Schaden an der Natur bezahlt, sowie der Raucher später kurz vor dem Krepieren durch Lungenkrebs ein Einzelbettzimmer bekommt. Die Informationen zu Links / Rechts, Nazi oder Linker sind dabei so was von idiotisch und gehen total am Ziel vorbei: Gesundheit von Leib und Seele, Freiheit (der Nahrungswahl), Unabhängigkeit von weiteren Konzernen und Gesellschaften, die durch ihre Raffgier auch noch Lebensmittel zum Profit maximieren. Wer denken kann muß diese defätistischen Argumente endlich beiseite lassen. Leider ist die öffentliche Meinung durch Fernsehen und andere Variationen von Schundjournalismus und Boulevardmeinungsmacher verseucht, so daß man den Nutzen einer Sache einfach durch eine an den Haaren herbeigezogene Meinung entkräftet. Bitte lassen Sie die Diskussion nicht abgleiten.

  • N
    nym

    "„Hitler und Himmler haben selbst vegetarisch und biologisch gegessen.“"

     

    das dümmste "Argument", was es gibt. der Witz ist ja, daß es natürlich tatsächlich eine gemeinsame Schnittmenge zwischen "Heimatschtuz" und Nationalismus gibt. für Vegetarismus/Veganismus kann man aber auch bspw. ohne fortschrittfeindliches "Zurück zur Natur" argumentieren.

  • L
    Lincoln

    Alle müssen satt werden, das stimmt. Aber was ist mit Erdbeeren im Januar oder frischen Kirschen im Winter. Sind diese unbedingt nötig? Nein! Und was Herrn Ernst betrifft, er soll sich raushalten und einmaö überlegen wie gut er mit seiner Abgeordnetenpension darsteht gegenüber den restlichen Bundesbürgern!

    Wieviele Kinder erkranken an Allergien oder ADHS? Seit wann tritt diese "Krankheitswelle" auf? Meinen Beobachtungen nach mit dem vermehrten Einsatz von Spritzmitteln, dem Verschwinden der alten Obstsorten aus den Discountern und dem Einsatz von Aromen.

    Schaut mal bei Aldi oder Lidl nur mal auf ein Glas saure Gurken: man nimmt an das sie ohne Aromen sind, aber NEIN es kommt Aroma rein. Denkt mal nach! Ihr werdet wegen des Profits hier über den Tisch gezogen,

    Kauft doch Lebensmittel der Saison und Ihr seht, daß sie als Bio-Produkte nicht teurer sind als anderswo! Oder geht zu den Hofläden, dort werdet Ihr bessere Ware bekommen als bei den Discountern!

  • J
    Jah

    " „Hitler und Himmler haben selbst vegetarisch und biologisch gegessen.“ "

     

    das ist wohl hoffentlich ein witz.hitler und himmler haben auch brot gegessen und wasser getrunken.so ein schwachsinn.

  • A
    AHdstgbn

    Wenn Bio wirklich Bio wäre, könnte man drüber reden. tatsächlich ist es idR (leider) eine einzige Mogelpackung.

  • W
    wulewuu

    Dank TAZ: saure Gurken für alle.

  • A
    Anonym

    "Hitler und Himmler haben selbst vegetarisch und biologisch gegessen."

     

    Ist der Typ vollkommen bescheuert? Ist das etwa ein Argument?

  • S
    Susanna

    Es geht ja nicht nur darum ob jeder sich Bio-Essen leisten kann, sondern auch welche Prioritäten man setzt.

     

    Nach einer Umfrage sparen wir Deutschen in einem der reichsten Länder am meisten an der QUALITÄT des Essens während für Hightechspielzeug ( nichts gegen sinnvolle Technik !) aller Art Schulden gemacht wird.

    Das heißt faire Löhne für jeden oder ein unterstützendes soziales Umfeld sind nicht die einzigen Konsequenzen für ein gutes Leben.

     

    Die Verantwortung für unsere Gesundheit ist zu einem großen Teil unsere auch wenn eine staatliche Förderung für "echt Bio" notwendig wäre.

     

    Wer sich auch nur einmal die Mühe macht zu gucken was in unserem "Aldibilligfrass" eigentlich überhaupt noch an wirklichen Nahrungsmitteln drin ist, dem sträuben sich die Haare. Die Infos gibt es schon lange aber niemand will es wissen. Ein Freund von mir hat als Chemiker mal eine Reihe von Obst und Gemüse untersucht und meinte nur... kurz gesagt besteht fast alles aus Gift mit Wasser, von dem Zeug was in Dosen vermanscht wird will ich lieber gar nicht reden und im Moment auch nicht von den umweltbelastenden und absolut unethischen Herstellungsmethoden......

     

     

    Meine Schwester lebt momentan von Hartz4 ( geht ja manchmal schneller als man denkt) und schafft es zumindest die vitalstoffreichen und viel sättigenderen Grundnahrungsmittel in richtiger Bioqualität zu kaufen.....

     

    Biogenuss ist also für (fast) alle da aber Ausreden erfinden dürfen natürlich auch alle *g*

  • P
    Pablo

    solange die sogenannten "bio-lebensmittel" nur zu horenden preisen zu haben sind hat bio für mich nichts mit links zu tun. den wie bommi richtig erkannt hat geht es darum das alle satt werden. solange ich für 3 "konventionelle" tomaten nur eine "bio" tomate erhalte kann ich es mir nicht erlauben bio zu kaufen, denn von einer tomate wird die familie nicht satt. die sogenannten linken bio-shopper sollten sich lieber damit auseinander setzen das immer mehr lebensmittel in der energie gewinnung landen und nicht im magen um satt zu machen.

  • MN
    Mein Name

    "Links hieß doch immer, dass alle satt werden müssen". Wenn man das so sieht, könnte man die Hartz IV Sätze niedriger schrauben. Satt (aber nicht gesund) wird man auch mit weniger Geld. "Links" heißt wohl eher, dass alle gleich gut leben ("klassenlos") und gute bio Lebensmittel können sich nicht alle leisten. Schließt man Tiere in eine klassenlose Gesellschaft mit ein, so wäre "bio" ein Schritt in die richtige Richtung.

     

    Und die Reformhausbewegung rechts einzuordnen, weil Rechte sich gesund ernährt haben, treibt den Schwachsinn auf die Spitze :)

  • M
    Marq

    Abgesehen von allem verdammenswerten marketingstrategischen Greenwashing und dem subjektiven Freikauf von Konsumschuldgefühlen, wenn irgendwo ein Bio-Siegel drauf ist, kann die grundsätzliche Idee einer nachhaltigen, ökologischen und fairen Produktion aller Art von Lebensmitteln nicht entgegen linken Positionen stehen. Frage ist, wieviel "bio" und "öko" und "fair" tatsächlich hinter den ganzen Siegeln stehen.

    Wenig stringent finde ich hingegen (militante) schwarze Hoody-Träger die viel von "links" faseln und sich im Supermarkt an Coca-Cola, Sterni, Snickers und Bratwurst gütlich tun.

  • T
    Tanja

    Oh ich lebe auch vegetarisch. Muss man mich deswegen mit Hitler und Himmler auf eine Stufe stellen? Diese Logik entzieht sich meinem Verständnis.

  • K
    Kruckler

    Ich finde es ja schon schlimm genug, in einer halbwegs seriösen Zeitung einen ehemaligen Terroristen und Stasi-Spitzel zu Wort kommen zu lassen. Ihn dann aber auch noch Lügen über Menschen zu verbreiten, die sich fleischlos ernähren, ist der absolute Gipfel der Unverschämtheit. Hitler und Himmler als Vegetarier? Bestenfalls im Propagandaministerium, aber nicht in der Realität. Vegetarismus in Deutschland hat seine Wurzeln in der antisemitischen Thule-Gesellschaft? Davon abgesehen, dass es seit der Antike Vegetarier gab, gab es auch lange vor der Gründung der Thule-Gemeinschaft und der NSDAP Vegetarierverbände in Deutschland; wie so vieles haben's die Nazis nicht erfunden sondern lediglich für ihre Zwecke vereinnahmt.

    Das scheint einen Herrn Baumann in seiner unendlichen Selbstgerechtigkeit aber nicht weiter zu stören - schade, dass das hier und in der gedruckten Ausgabe noch ausführlicher einfach so stehengelassen wird.

    Zu der ganzen Bio-Diskussion an sich: Ich bin auch ganz sicher kein Neureicher oder Yuppie oder komme aus einer entsprechenden Gesellschaftsschicht, wie Herr Baumann in der Printausgabe über Bio-Käufer mutmaßt, ich habe als Veganer beispielsweise kaum eine andere Wahl als Bio zu kaufen, wenn ich pflanzliche Eiweißlieferanten wie Sojaprodukte brauche. Diese Ernährungsweise ist mehr oder weniger der einzige "Luxus", den ich mir leisten kann, aber für die Gewissheit, dass für mein Essen niemand sterben oder hungern musste, nehme ich das gerne auf mich, nur lasse ich mich nicht von einem verkappten Bombenleger dafür in die Nazi-Ecke stellen.

  • D
    DocBenway

    Die logische Forderung heißt auch in diesem Fall "Mehr Geld!" und die ist sofort zu stellen, noch bevor die Herrschenden dem Plebs Bio-Gutscheine oder eine Öko-Kreditkarte verordnen. (Damit die Hartz-Papis ja nicht auf die Idee kommen, die horrenden Hilfsleistungen für Bio-Bier auszugeben;-).

    Ob er/sie sich dann statt zwei "konventioneller" lieber eine Bio-Möhre gönnt, das soll doch bitteschön der/die Betreffende entscheiden. Mit links hat das nix zu tun.

    Durch´s Ändern von Konsumgewohnheiten läßt sich nunmal kein gesellschaftspolitischer Wandel herbeikaufen und so bleibt nur ein Modell übrig, wie "nachhaltiges Wirtschaften" aussehen kann: Sozialismus.

  • S
    Sebastian

    Warum soll ich Bio essen? Will die Linke mich dazu zwingen? Wir leben zum Glück in einem freien Land wo man das essen kann was man will!

  • CP
    Coco Price

    Also man sollte ja schon mal zwischen Bio und Fair Trade unterscheiden. Bananen können bio angebaut sein bei miesen Löhnen für die Pflücker. Konsequenterweise ist das aber auch nicht wirklich trennbar in der Praxis: Bio heisst auch ohne chemische Spritzmittel und die zählen eben zu miesen Arbeitsbedingungen, wie sie auch verbohrte Betonköpfe wie Bommi Baumann kritisiert hätten, als sie noch geistig flexibel waren. Und links sein heisst nicht nur, dass alle satt werden, sondern dass ökologisch zumutbare Lebensbedinungen allen ermöglicht werden und nicht nur denen die dafür latzen können. Dementsprechend müsste aus dem dekadenten politisch korrekten Bioeinkauf einfach der Standard werden. Dementsprechend gehört es durchaus auch zur Glaubwürdigkeit eines "Linken", dass er seinen Fleischkonsum reduziert, genau wie es dazugehört, dass er seinen SPritkonsum reduziert und keine Kleidung aus Billiglohnländern trägt etc.

     

    Ein einigermassen verantwortungsvolles Konsumverhalten ist übrigens auch eher ärmeren Haushalten möglich, wenn man mal auf dicke Glotze, Filterziggies und Fertigfrass verzichtet. Schon mal bei MacDoof gearbeitet und beobachtet, wie am Monatsanfang der Laden rappelvoll ist mit Sozialhilfeempfängerfamilien, die mal eben 70€ für unfair produzierte Fettpampe lassen?

     

    Trotzdem stimme ich zu, dass sich viele wohlhabendere Leute mit Bioeinkäufen greenwashen und eher was fürs eigene Gewissen tun.

     

    Aber dass bei den Billigprodukten, die wir vorrangig konsumieren, sowohl faire Löhne als auch ökologische Nachhaltigkeit auf der Strecke bleiben, sollte selbst einem Bommi Baumann klarsein.

  • HW
    Herzinger Wolfgang

    Lauter blöde....

    Der eine hebt den Hitlerfinger, der andere fordert Luxus für alle...

    Lasst doch jedem Tierchen sein Pläsierchen. Genauso gut könnte man alles bestreiten: Hömöopathie, Nahrungsergänzungen, Wellness-Massage usw.

    Wenn einer sich wohlfühlt und daran glaubt soll er eben mehr oder weniger, dafür ausgeben und glücklich sein. - Übrigens war vor 100 Jahren noch alles Bio...

    Und den will ich sehen, der nie auf die Tricks der Werbeindusrie hereinfällt. Alles ist hier manipulierbar, jeder und jede Ansicht.

  • T
    tsw

    Soso, „Hitler und Himmler haben selbst vegetarisch und biologisch gegessen“. Und wo liegt jetzt das Argument? Stelle ich mich durch vegetarische Ernährung in diese konstruierte Reihe - Dirk Bach ist ja auch Vegetarier und fühlt sich vor meinem geistigen Auge in solcher Gesellschaft arg unwohl - und mache mich durch mein Essverhalten zum Küchennazi? Dann lass ich die Topfdeckel bei der nächsten Naziblockade wohl doch besser zu hause...

     

    In diesem Sinne, nicht immer gleich Adolf ins Feld führen, wenn mensch sonst nichts zu sagen weiß.

  • N
    Name

    Himmler war außerdem Brillenträger weshalb ich selbst ja die rechte Marke Fielmann und deren Konsorten boykottiere.

  • G
    grünspan

    da wird darum gestritten, das Menschen sich etwas leisten können, was für alle Menschen selbstverständlich sein sollte: gesundes Essen.

    Abartig.

    Allerdings ist mir in über 4 Jahre im Biobereich, kaputte Knochen inklusive, so manche Bio-Illusion abhanden gekommen.

    Gesundes Essen für viel Geld und auf dem Rücken der Mitarbeiter. Da geht es genauso um Profit wie bei Aldi und Co.

    Oder glaubt noch ernsthaft jemand, da werden von Alnatura, Basic etc. keine Preise gedrückt, keine Bauern unter Druck gesetzt.

    Träumt weiter.... die Wirklichkeit ist längst eine andere.

    Aber selbst die taz glorifiziert die Bio-Arbeitgeber ja immer noch unverdrossen als die besseren. Geht mal zu Allos, zu Basic, Alnatura und wie sie alle heißen, oder fragt doch mal nach, was aus der von Euch angestoßenen Tariflohndebatte geworden ist. NICHTS!

  • R
    Ravenbird

    Ich kann Herrn Ernst nur zustimmen das alle Menschen Bioprodukte essen sollten, da es für sie und für die Natur besser ist. Jedoch setzt das voraus das alle Menschen die finanzielle Möglichkeit haben sich Bioprodukte zu leisten ohne dafür an anderer Stelle Abstriche vorzunehmen. Eben das jeder die finanzielle Versorgung hat um gut davon zu leben. Den man muss ganz klar sehen das das schon Heute beim größten Teil der Bevölkerung nicht der Fall ist.

     

    Darüber hinaus muss man ganz klar sagen das wir einfach viel zu viel Fleisch und Fleischprodukte essen. Dies ist abgesehen von den negativen gesundheitlichen Folgen und der damit verbundenen Tierquälerei auf Grund der Massentierhaltung auch ein Ökologisches Desaster. Nein ich will niemanden überreden zum Vegetarier oder gar Veganer zu werden, dass müsste dann jeder selbst entscheiden. Aber ein oder zwei mal in der Woche Fleisch, welches dann auch richtig hochwertig sein darf, reicht auch aus und ist wesentlich gesünder als der massenhafte Konsum von Billigfleisch mit all seinen Folgen.

  • A
    angélina

    Das natürlichste der Welt wird als Luxus bezeichnet, verrückt.

     

    Rechte verteidigen häufig ökologische Gedanken à la "Umweltschutz ist Heimatschutz", das stimmt. Ob wir das als Argument gegen naturgerechte Wirtschaft sehen wollen?

     

    Ökologische Landwirtschaft kann die Welt ernähren, sie könnte nur nicht so im Überfluss produzieren wie jetzt - was ich sinnvoll finde.

  • K
    klaus

    Sollte es solchen Gentech Lobbyisten wie dem von der SPD bei der letzten Wahl als Landwirtschaftsminister angekündigten

    Folgarth gelingen, die künstlichen Saaten bei uns einzubürgern, müssten wir unser BIO künftig aus anderen Ländern beziehen.

    Dann gäbe es wahrscheinlich eine Verdoppelung der Preise

    für Bio-Lebensmittel, wenn die aus Neuseeland eingeflogen werden müssen.

    Außer die Türkei stellt voll auf BIO um und kann von Brüssel nicht zu Gentch gezwungen werden.

     

    Für mich ist BIO die reinste Form von Fair Trade, weil sie die nachhaltigste Art der Nahrungsmitelproduktion darstelt, die auch den nächsten Generationen noch was übrig lässt.

     

    Die Aldi - Mentalität des Einkaufens (bilig,billiger,am billigsten) beutet Natur und Menschen aus.

    Nicht zuletzt, weil wegen 10 Cent mehrere Supermärkte hintereinander mit dem Auto abgeklappert werden.

  • X
    xonra

    Der "Ex Stadtguerillia" Bommi B., genau das ist sein Problem.

    Übrigens, Hitler und Himmler fuhren auch Auto, trugen Krawatten. War da nicht auch was mit Drogen?

    Natürlich ist es nicht ok wenn der größte Teil der "Verbraucher" sich den Luxus "Bio" nicht leisten können. Manche haben eben andere Prioritäten, wofür sie ihr Geld ausgeben. Aber es sollte jeder selbst entscheiden dürfen was er isst.

  • N
    Natalie

    Ich weiss wirklich nicht ob ich lachen oder wei... nein, lachen ist die einzige Lösung bei dieser Absurdität. Die Absurdität liegt auch weniger darin, dass die Forderung nach gleichen (Ernährungs)chancen für alle gegeben ist, das ist eine durchaus sinnvolle Sache; vielmehr sollten sich wohl Politiker gleich welcher Seite einmal überlegen, welche Wähler sie gewinnen oder verprellen, wenn sie nicht die Existenz einiger gewisser Grundbedürfnisse für -alle- anerkennen (können oder wollen).

     

    Es ist immer wieder so herzhaft simpel, nur nach links und rechts zu schauen und alles in schwarz und weiß einzusortieren. Der hier dargestellten Denkweise zufolge - was wäre denn da die richtige Mahlzeit für die liberale Mitte? Darf man da noch Vollkornbrot essen oder wären Butterkekse angebracht? Dürfen sich christlich-konservative Parteien künftig nur noch mit Hostie zeigen?

     

    Egal ob man links oder rechts entlangschaut, man kommt bei einem runden Teller an dem Punkt aus, an dem der Blick wieder am Anfang ist. Vielleicht ist es ab und an nicht verkehrt, über den Tellerrand hinaus zu blicken. Wir sitzen auch nur alle im gleichen Suppenteller, also sollten wir gewisse, grobe Missstände auch gemeinsam anpacken.

     

    Aber es ist natürlich einfacher, das ganze polarisierend auf die eine oder andere Seite zu wälzen. Wenn das bereits Politiker auf der einen oder anderen Seite des politischen Spektrums -unter sich- polarisiert und zu gegensätzlichen Meinungen führt, und das über ein derart elementares Thema wie Ernährung passiert, dann muss etwas falsch gelaufen sein.

  • N
    name

    liks heißt tatsächlich das alle satt werden müssen. das wie ist selbstverständlich ebenso wichtig. nur weil hitler und himmler sehr wahrscheinlich nur aus egoistischen gründen bio gegessen haben ist die reformhausbewegung nicht rechts. bekanntlich haben sich die faschisten nicht um das wohlergehen aller menschen bemüht. wie kann mensch (ein linker?) so dumm denken.