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Streit der WocheMüssen Linke bio essen?

Bio-Produkte gehören zur gängigen Vorstellung von linkem Lebensstil. Doch auch sie werden industriell hergestellt und unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen vermarktet.

Einkauf im Bioladen: Muss das sein wenn man die Welt verbessern will? Bild: dpa

Was macht echte Linke eigentlich aus? Gesundheitslatschen und Kleidung aus dem Secondhandshop gehören fix zu ihrem Erscheinungsbild. Sie bilden Lichterketten, um für den Weltfrieden zu demonstrieren und ketten sich an Schienen, um Castortransporte zu stoppen. Sie gehen gegen Tiertransporte auf die Straße und sind Veganer aus Überzeugung. Als kritische Konsumenten kaufen sie ihre Lebensmittel im Bioladen, denn bio gehört zum „Links sein“ einfach dazu.

Es gibt viele Merkmale, die in der gängigen Vorstellung als typisch links gelten. Doch es stellt sich die Frage, was mit Menschen ist, die nicht all diese Kriterien erfüllen. Darf eine Person, die Schaufenster von Pelzverkäufern mit Protestsprüchen beschmiert, aber konventionell hergestellte Lebensmittel isst, nicht links sein? Ist sie vielleicht nur teilweise links?

Es scheint naheliegend, dass linkes Engagement zur Verbesserung der Welt, auch verantwortungsbewusstes Konsumverhalten bedingt. Und Bio-Produkte stehen eben für umweltbewusstes und ethisches Einkaufen. Mittlerweile weiß man aber, dass nicht alles, was sich bio und fair nennt, es auch wirklich ist. Skandale, wie Etikettenschwindel und Verstöße gegen das Arbeitsrecht, gab es auch in dieser Branche. So gesehen entspricht Bio nicht mehr den Prinzipien der Weltverbesserung.

Bio-Befürworter lassen sich dennoch nicht beirren, versprechen doch strenge Richtlinien von staatlichen Biosiegeln und Bioverbänden Garantie. So müssen Bio-Bauern auf Kunstdünger und Pestitzide verzichten und Tiere artgerecht halten.

Bild: taz

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Fernab vom ethischen Gedanken, ist Bio aber auch zur Marketingstrategie geworden. Bioprodukte halten als Gewinnbringer und Imagebewahrer von Unternehmen wie Aldi her, in denen fragwürdige Arbeitsbedingungen herrschen. Ist das noch mit einer linken Sichtweise vereinbar?

Vielleicht liegt da sogar ein Widerspruch zwischen dem Links sein und bio kaufen.

Was meinen Sie, müssen Linke bio essen?

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85 Kommentare

 / 
  • E
    Elissa

    Links hör ick immer bloß "...und was ich mir da rein ziehe ist Privatsache fern ab vom der politischen Richtung". – Das Private also UNpolitisch? War da nicht mal was?

  • A
    Aldinger

    Ich bin gott sei dank kein Linker, da darf ich selber denken und kaufen was mir gefällt.

  • O
    ole

    Also nein, man muß nicht. Aber man kann, wenn man will.

     

    Bio sagt lediglich aus, daß es sich um ein Produkt der ökologischen Landwirtschaft handelt, nicht mehr und nicht weniger.

    Wenn es irgendwann einmal Bio-Paprikaschoten aus dem mar del plástico gibt dann heißt das noch lange nicht, daß dort nicht auch weiterhin Flüchtlinge aus Nordafrika illegal zu Dumpinglöhnen rund um die Uhr ackern und in Bretterverschlägen hausen wie einst die Sklaven.

    Solche Produkte sollte jeder Konsument, egal ob links oder grün dann eher boykottieren anstatt sie zu verzehren.

     

    Meines Erachtens ändert sich die Sachlage erst dann, wenn die ökologische Landwirtschaft auch wirklich an Fairtrade und an generell gerechten Arbeitsbedingungen für die Arbeiter/Bauern gebunden ist.

  • KG
    Klaus Görmar

    Du kaufst keine bio-Lebensmittel? Dann kannst Du auch kein echter Linker sein! Du rauchst? Dann darfst du Dich nicht für Gesundheitsschutz engagieren! Du fährst Auto? Dann darfst Du nicht gegen die Umgehungsstraße protestieren!

     

    Kein Linker MUSS bio kaufen.

     

    Ob bio aus linker Sicht besser ist als konventionell, kann nicht einfach beantwortet werden. Denn bio ist nicht gleich bio. Aber wenn bio mehr ist, als der Verzicht auf synthetische Spritzmittel und Kunstdünger, dann hat es auch eine politische Dimension! Wer mehr darüber wissen will, dem sei www.boelw.de empfohlen. Und der Einkauf auf dem Markt oder im örtlichen Bioladen ;-)

  • V
    vic

    Punkt eins: Ich bin definitiv links!

    Meine Lebensmittel kaufe ich jedoch auf dem Wochenmarkt, saisonal von lokalen Anbietern.

    Obst und Gemüse gibt`s im Bio-Markt naürlich auch, sogar ganzjährig aus aller Welt - toll!

    Fleischlose Bio-Produkte wie Falafel, Tofu, Bolognesesauce, Würstchen etc. ist ausnahmslos alles in stabile Plastic Boxen einvakuumiert.

    Ich kaufe dort Milch (aus dem Berchtesgadener Land), fair gehandelten Kaffee und Rohrzucker, da Kaffee und Rohrzucker nunmal hier nicht wachsen. Noch nicht.

  • TF
    the fall

    @freigeist: 'politisch links' ist schon bei marx/engels an die kritik der ausbeutung gekoppelt. insofern auch machtkritisch, selbst wenn 'der real existierende usw' anders ausgesehen hat.

    kritik der ausbeutung und hinterfragen der eigenen (kulturell verankerten) machtstrukturen ist daher immer als links verstanden worden: frauenbewegung, anarchismus, antimilitarismus, antikapitalismus, religionskritik, pop-subkultur & 68er etc.

     

    insofern ist auch kritik an ausbeutung(!) der natur eine sache, die 'links' nahesteht. erst recht, weil 'die etablierten' bzw 'machthabenden' für diese ideen kein verständnis hatten und ausklammern wollten, als in den 70er jahren die katastrophalen folgen immer offenbarer und drängender wurden.

    was dann ja zur gründung der grünen geführt hat.

  • F
    Freigeist

    Was hat links sein mit "bio" oder Umweltschutz zu tun?

    Ich würde der neuen Generation von Linken mal raten, sich etwas mit der Literatur der Gründerväter zu beschäftigen. Da ging es um die Beseitigung handfester Armut die wir so gar nicht mehr kennen (siehe Friedrich Engels - Die Lage der arbeitenden Klasse in England). Von Umweltschutz und ähnlichem lese ich dort nichts. Das findet man doch erst bei den Neolinken, z. B. den Grünen. Sorry taz, nichts gegen euren Ursprung, aber man kann links sein nicht einfach grün lackieren.

     

    Daneben kann ich trotzdem jedem empfehlen das zu essen, was ihm gut tut. Fleisch das weniger kostet als die Bohnen wirds wohl nicht sein.

  • T
    T.V.

    Wer sollte sie/uns dazu zwingen?

     

    'Bio zu essen' ist jedem seine/ihre eigene Entscheidung und hat für mich nur wenig mit der politischen Einstellung zu tun.

     

    Im Eigeninteresse ist es aber für Linke natürlich auch von Vorteil sich gesünder zu ernähren (was so gesehen ja wenig mit dem zwanghaften Kauf von Produkten mit Bioplakette zu tun hat)

  • D
    dirk_schneider

    Bio einzukaufen ist eine Frage des sog. "gesunden Menschenverstandes"(und den kann man natürlich auch als "Linker" haben). Und leider zeugt es von Abwesenheit desselben wenn die (seit Jahrzehnten) gleichen Halb- und Umwahrheiten über die angeblich genauso schlimme und industrielle Bio-Produktion kritiklos wiederholt werden ohne sich mal wirklich selber informiert zu haben. Schonmal selber auf einem Bio-Hof gewesen, liebe Bio-Basher, und danach vielleicht sogar auf einem konventionell arbeitenden Betrieb mit Massentierhaltung? Schonmal neben einem Feld gestanden wenn gerade gespritzt wird? Oder tief eingeatmet wenn in Südtirol die Apfelbäume (und natürlich auch die Äpfel) mit Gift benebelt werden? Na, also. Vor 100 Jahren, also vor dem Großeinsatz der Chemie- und Düngerkeule, haben alle Höfe so gearbeitet, daß man es heute als Bio bezeichnen würde.

  • K
    Katev

    Ja, als Linker muss man, soweit einem möglich, Bio fördern, also kaufen. Und nein, als Linker hat man damit nicht genug getan.Die Leute, die sich was drauf einbilden, Ökoprodukte zu konsumieren, können einem sowieso leid tun.

  • P
    Pyromania

    Man merkt das Bio-Lebensmittel sehr stark mit dem Gesundheitsaspekt beworben werden und was ich mir da rein ziehe ist Privatsache fern ab vom der politischen Richtung. Allerdings geht es beim Bio-Essen auch um den Erhalt der Ökosysteme und deren Funktionen (und für die Skeptiker ja öko-probs durch Pestizide und Eutrophierung sind nachgewiesen). Unter dem Aspekt hat Bio natürlich eine soziale Komponente, da man durch den kauf von konventionellen Lebensmitteln anderen Menschen und kommenden Generationen auf Dauer die Lebensgrundlage entzieht.

    Müssen tun wir nur sterben aber es ist zumindest konsequent als Linker Bio zu essen.

  • N
    Nasenbär

    So ein alberner Quark. Gibt es einen zwingenden Zusammenhang zwischen ökologischem Bewusstsein und dem Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit? Meines Erachtens nicht, die Antwort lautet folgerichtig 'Nein'.

  • S
    Sturm

    Obwohl ich bestimmte Bioprodukte esse und "Bio" zumindest was ganzheitliches Denken angeht aufgeschlossen bin, habe ich zwei Probleme damit:

    1) Die Produktivitaet ist geringer, und 100% Umstellung auf Bio wird nicht funktionieren.

    2) Nach Bio-Regeln sind Kupfersalze als Fungizide erlaubt, da ja "natuerlich", dagegen moderne Fungizide verboten, da "boese" organische Chemie. Voellig irrational - Kupfer ist ein hochgiftiges Metall, das (weil Metall) in der Umwelt nicht abgebaut wird - im Gegensatz zu modernen Fungiziden.

     

    Obige Argumente werden natuerlich auch von der Lobby des "Agrochemischen Komplexes" vorgebracht - was die Argumente nicht widerlegt.

  • K
    Karl

    Auch Linke sind größtenteils inkonsequent.

     

    Wie oft sehe ich auf Demos die schwarz gekleideten "Antikapitalista!" krakehlen, schaue dann einmal an ihnen herunter und erblicke die Adidas-Sneaker. Die NorthFace-Jacke darf natürlich auch nicht fehlen.

     

    Natürlich alles ausgemacht menschenfreundliche Firmen, die ihre Einnahmen ausnahmslos Spenden um die Welt besser zu machen....

     

    Mit dem Essen ists ähnlich..

  • K
    KoksGräfin

    @rrrrrriot_curl

     

    du schreibst:

    "Die Fixierung auf Bio-Nahrungsmittel fußt doch bei den meisten in der schlichten Angst vor Schadstoffen und der Lust, sich was Gutes zu gönnen - purer Egoismus also, Hedonismus meinetwegen, aber mit links hat das nichts zu tun"

     

    aha, wenn ich auf meinen körper/meine gesundheit achte ist das also hedonistisch. ich dachte immer hedonismus hat was mit grenzenlosem konsumverhalten ohne rücksicht auf verluste zu tun.

     

    ich denke: wer nicht achtsam mit sich selbst umgeht, wird dies ganz sicher auch nicht mit anderen tun.

     

    @kleeblattfan

    teile deine ansicht, schön auf den punkt gebracht.

  • K
    Kleeblattfan

    Ich bin geradezu erschrocken darüber, dass zum einen der Taz unterstellt wird, sie wolle den Leuten ihre Gewohnheiten vorschreiben: Erstens wird hier nur eine FRAGE formuliert, zweitens ist das hier wohl kaum wörtlich zu nehmen, sondern sinngemäß könnte die Frage auch sein: Gehört Bio zum Linkssein dazu?

     

    Zum anderen sind Fragen des Konsums keine reine Privatsache. Unser Kaufverhalten hat sehr konkrete Auswirkungen auf Umwelt, Menschen und Tiere. Wer will, kann natürlich weiterhin sagen, ich nenne mich links/antikapitalistisch, was auch immer, Fleisch aus Massentierhaltung kaufen und sobald das jemand kritisiert, sich über diesen "Eingriff in seine Privatsphäre" empören.

     

    Gerade Linke sollten ein Gespür dafür haben, dass die persönliche Freiheit des Einzelnen nur soweit geht, als dass sie die Freiheit von anderen/Schwächeren nicht unverhältnismäßig einschränkt. Genau dies ist in der modernen Massentierhaltung allerdings der Fall - ja diese Form der Tierquälerei sollte verboten werden und nicht nur der Willkür der Verbraucher überlassen werden.

  • K
    Kleeblattfan

    Erst mal grundsätzlich zur Frage: Ich finde diese keineswegs unsinnig, nur weil sie zuspitzt.

    Nach meinem Verständnis geht es hier darum, wie man "links" definiert, ob diese Definition auch eine umweltverträgliche Produktion von Lebensmitteln mit einschließt und inwiefern Bio dem nachkommt.

     

    Ob es jetzt nicht mehr zeitgemäß etc. ist, zu definieren, was "links" bedeutet, sei hier mal dahin gestellt. Schließlich wird der Begriff "links" noch von weiten Teilen von Bevölkerung, Politik und Medien verwendet. Für mich heißt "links" sein, sich gegen Ungerechtigkeit zu stellen, dazu gehört definitiv auch die ökologische Gerechtigkeit und zwar in vielerlei Hinsicht.

     

    1) Gerechtigkeit gegenüber Tieren

    2) Gerechtigkeit gegenüber späteren Generationen und Arten

    3) Gerechtigkeit gegenüber Arbeitern

     

    Allen diesen Kriterien wird die ökologische Produktion mehr gerecht als die konventionelle. 1) sollte klar sein, 2) u.a. aufgrund der klimafreundlicheren Bilanz von Bioprodukten - unter dem Klimawandel leiden die armen Länder am meisten. Bei 3) geht es insbesondere um den Arbeitsschutz in Entwicklungsländern - kein Gifteinsatz - weniger Gesundheitsschäden.

     

    Natürlich ist Bio kein Allheilmittel - das sagt auch keiner. Aber die Linke zu wählen oder ständig den bösen Kapitalismus anzuprangern ist es erst recht nicht. Natürlich hat nicht jedeR die gleichen Möglichkeiten, sich verantwortungsbewusst zu ernähren. Aber einen kleinen Beitrag kann jedeR leisten, z.B. alle tierischen Produkte aus Öko-Produktion zu essen und zur Finanzierung auf Fleisch weitgehend zu verzichten.

     

    Es übrigens falsch, dass mit Bio die Welt nicht ernährt werden kann. Wenn wir unseren Fleischkonsum dramatisch reduzieren, ist wieder viel mehr Platz auf der Welt da, Nahrungsmittel für den Menschen anzubauen, abgesehen davon, dass Hungerkrisen heute aus Verteilungsproblemen und nicht aus globaler Knappheit resultieren.

  • M
    Mowgli

    Ich finde diese Pauschalisierung total unverständlich.

    Jeder sollte doch so leben, wie er oder sie es möchte.

    "links sein" ist doch ein weitgefaecherter Begriff.

    Sich in eine Schublade zu stecken und sie so oder so zu nennen, ist für mich zumindest, das Schlimmste was man/frau tun kann.

  • VZ
    Volker Z.

    Als Linker gehört man nicht automatisch zu den Besserverdienern und kann sich nicht immer den dekadenten Greenshopping zuwenden.

     

    Ein wenig Biogemüse und Obst finde ich in Ordnung, allerdings fällt mir auch in Zusammenhang mit Lohas und Greenwashing auf.......

     

    Das die heutigen Bioshopper eine relativ Kosumgeile Klientel sind!

     

    und man muss sich auch nicht für jede Kräutercreme und Zwiebelschmalztöpchen 6,00 € aus der Tasdche ziehen lassen....

     

     

    Ach ja, wie sieht es übrigen mit der Entlohnung des Personals in diesen Einkaufstempeln aus?

     

    Man hört ja so einiges böses........

  • E
    emil

    das mit bio ist so eine sache. früher war es vielleicht mal so, das der links geneigte konsument mit bio produkten richtig lag. heutzutage trifft es nicht mehr zu.

    wie bereits vielfach erwähnt ist momentan regional und saisonal angesagt.

    bio droht zum hype zu verkommen, sodass man mit gutem gewissen alles zu jeder zeit essen kann - pah!

     

    was ich hingegen nicht nachvollziehen kann, ist der finanzielle aspekt. bio ist also nur etwas für gut- und besserverdiener?

    nur mal ein beispiel: ich habe weniger zum leben als der sgb2 satz hergibt und kaufe trotzdem biologische produkte. komisch was? ich kaufe zwar gezielt und habe keinen plasmafernseher, aber ich sich einzureden, bio sei zu teuer und kann man sich nicht leisten bla...

    also mal ehrlich, bei vielen scheinen die prioritäten nicht zu stimmen. sie fahren also noch auto? sie machen also urlaub mit dem flugzeug? sie gönnen sich auch mal was, weil sie es sich wert sind?

    nun, dann kann es schonmal passieren, dass sie im supermarkt nach tief unten greifen müssen. aber man ist eben was man isst.

  • V
    vic

    "Müssen Linke bio essen?"

    Wir sollten die Überschrift diskutieren, nicht die Frage.

    Die kann ja wohl nicht ernstgemeint sein.

  • L
    Leserlober

    Ich treibe mich erst seit einer Weile auf der TAZ-Website herum und habe (für mich) festgestellt: Die Kommentare der Redakteure/Mitarbeiter/etc. kommen zumeist (und das ist meine subjektive Sicht der Dinge) ziemlich eintönig und reißerisch daher. Nichts, wo ich nicht selbst drauf hätte kommen können.

    Die Leserkommentare aber sind - und das meine ich ernst - Spitzenware, wie man auch am Echo zum vorliegenden Beitrag wieder unschwer ablesen kann. Vielen Dank, liebe TAZ-Online-Leser, dass ihr dafür sorgt, dass wenigstens noch ein letzter Akteur der Medienwelt - nämlich der Konsument, der eigentlich bloß still sitzen und informiert werden sollte - etwas sinnvolles, tiefgehendes und genießbares hervorzubringen in der Lage ist!

  • P
    Petra

    Also eins kann man immer wieder lernen: Links muss unbedingt immer gut sein und rechts immer böse. Und wenn links böse ist muss es wohl doch rechts gewesen sein, also verkappt rechts. Also als Linker bekommt man automatisch ein Überlegenheitsgefühl und ein ich bin ein guter Mensch Gefühl frei Haus mitgeliefert, auch wenn man das größte Arschloch ist. Aha. Ist wahrscheinlich dass alte Herrenmenschen Gen, was hier befriedigt werden muss. Natürlich in moderner Verpackung. Die alte war ja braun und ganz schön besudelt. Da muss ne neue Verpackung her. Toll

  • TW
    Till Westermayer

    Habe einen ein bißchen längeren Text zur taz-Frage gebloggt (ob ich die Quintessenz davon nochmal auf 700 Zeichen runterkürze - mal sehen).

     

    Nachzulesen hier: http://blog.till-westermayer.de/index.php/2010/08/10/die-taz-fragt-mussen-linke-bio-essen/

  • L
    lächerlich

    zuerst latte macchiato muttis und jetzt das??

    langsam muss ich mir eine andere zeitung suchen...

  • JZ
    jan z.

    Die Umweltverantwortung ist ALLER Pflicht - aber massvoll - der "German" uebertreibt alles zum UEBERGRUEN oder EXTRALINKS!

  • E
    EnzoAduro

    Die Arbeitsbedingungen sind bei Aldi sicher besser als bei den meisten Bioläden. Vor allem wenn man am Monatsende auf seine Lohnabrechnung schaut. Da muss keiner beklagen das er keinen Tariflohn bekommt. Im Gegenteil, da bekommt jeder über Tarif.

     

    Um es ganz drastisch Auszudrücken:

    EinE KassiererIn bei Aldi hat am Monatsende mehr auf dem Konto als einE taz-RedakteurIn.

     

    Aldi ist höchstens vorzuwerfen das Sie durch ihre gnadenlos gute Effizienz die Konkurrenz (Kaisers, Rewe etc.) dazu zwingt Lohndumping zu betreiben. Denn die haben nicht diese Effizienz. Kein Winder wenn man jede Selterflasche Anfässt und ins Regal stellt. Das ist quasi Mittelalter gegen 21. Jahrhundert. Auch wenn Mittelalter gemütlicher ausschauen mag.

  • J
    johannes

    Nur mal kurz eine Frage: Wieso sollte Bio eigentlich besser für die Umwelt die Tiere oder die Konsumenten sein?

    Soweit ich weiß gibt es dafür keinen klaren Beweis

     

    Einige Stichwörter: Schwermetalle als Pflanzenschutzmittel, Mykotoxine im Essen, erhöter N-Ausstoß nach Grünbrache, vermehrter CO2-Ausstoß und Bodenerrosion durch Pflug, Parasiten z.B. in Schweinehaltung, weniger Medikamente für Tierbehandlung (Demeter = Tierquäler)...

     

     

    Also lieber Fairtrade oder Regional kaufen

  • D
    davidly

    Für mich geht es in erster Linie um Groß- oder Kleinhändler. Ich zieh den Wochenmarkt vor. Diese Ökoketten sind meiner Meinung nach eher fraglich.

  • G
    Gunter

    Man fragt sich sowieso, wie vorangegangene Generationen mit Tiefkühlgemüse überlebt haben und warum Biogemüse immer so schrumpelig und blass ausehen muss, so wie die Menschen, die es verzehren ?

  • Z
    ZehOhZwo

    Streit der Woche. Fragen über Fragen.

     

    Darf die taz noch (b)analer werden?

    Dürfen taz-Leser streiten?

    Dürfen taz-Leser fluchen?

    Dürfen Linke rechts drehenden Joghurt essen?

     

    Wie ernähren Linke ihre Hunde und/oder Katzen?

    Bio? oder sogar vegetarisch/veganisch?

     

    "Weniger müssen wollen."

  • S
    stahlratte

    Habt ihr keine anderen Probleme ? Es gibt immer noch Leute die fuehlen sich "links (was ist das ?)" sind aber hoechstens linksliberal, die Leute die in der FDP und SPD keine Heimat mehr fanden sind heute bei den GRUENEN. Was ist von den GRUENEN uebrig geblieben (Ebermann, Trampert, Ditfurth)

    "Linke" gibts da schon lange nicht mehr. Die heutigen GRUENEN stellen das kapitalistische Produktionssystem in keiner Weise in Frage. Was diese Leute beherrschen ist Moral und sie merken es nicht einmal oder sie glauben, das System koennte durch moralische Ansprueche geaendert werden. Somit unterstuetzen diese Leute die Produktionsverhaeltnisse dieser Welt.

    Was soll dieser Artikel, durch Moral kann nicht, aber auch gar nichts geaendert werden. In Laendern der zweiten/dritten Welt verecken taeglich Menchen ( wie DU und ich ) weil diese Menschen nichts zu essen haben !

     

    Warum lese ich die TAZ eigentlich noch, die Zeit ist da ( man glaubt es kaum ) sehr viel liberaler und informativer und undogmatischer als die TAZ.

     

    Hab es werder mit "Der Linken" noch mit irgend einer anderen waehlbaren Partei.

     

    Gruss

    stahlratte

  • KH
    knus horlanski

    reine phantomdebatte hier!

     

    die frage, die sich eigentlich hinter der frage verbirgt, ist nämlich, ob auch fdp-wähler und cayenne-fahrer bio essen dürfen. frage ist nämlich, ob diese personengruppe durch den konsum von bio den üblichen verdächtigen in sachen weltrettung den rang ablaufen darf.

     

    also ich finde nein und fordere daher alle linken dazu auf, lebensmittel nur noch selber anzubauen bzw in tauschgeschäften zu akquirieren, um das menschenrecht auf gute, gesunde und günstige nahrung ein für alle mal den kapitalistischen verwertungszusammenhängen zu entreißen.

     

    unter solchen rahmenbedingungen könnte ich es auch ertragen, zwischen rechtsanwälten und bwlern auf dem kartoffelacker zu buddeln.

  • P
    Pierre

    Vielleicht sollte man sich von solchen Entititäten wie "die Linke" trennen und stattdessen fragen, was sich hinter dem großen Label "links" mitunter verbirgt: das reicht ja scheinbar vom Christsozialen bis zum Kommunisten und klar ist dabei nur, dass man "irgendwie" "dagegen" oder "progressiv" sei, was natürlich ein großer Irrtum ist. Irrtümlich ist auch die Annahme, dass das Gegenteil - Konsumkritik -, zwangsläufig "links" sei. Sie kann genauso gut aus konservativen ("Mutter Natur") oder nationalistischen ("deutsche Produkte!") Motiven vollzogen werden, aus religiösen oder einfach ideologischen (Bio = Progressiv). Solche Scheindebatte tragen nichts zur Erhellung, aber viel zur Arbeit am eigenen Mythos bei. Wie wäre es stattdessen mit einer nicht nur rhetorisch gemeinten Frage, was "Linke" für Vorstellungen von einer verträglichen und humanen Produktions- und Lebensweise haben? Die Aussagen würde verglichen und in Diskussion gebracht. Dann könnte man Standpunkte abgleichen und eigene (Privat)Ideologien auch mal kritisch beleuchten. Aber wem sagt man das...?

  • R
    resistor

    Drum hat es ja auch in der DDR nur biologischen Landbau gegeben.

  • S
    scandi

    Eigentlich stellt der Autor doch die Frage:

     

    Dürfen Linke Bio-Lebensmittel essen? Oder müssen sie sie boykottieren?

     

    Und meine Antwort ist: Ja, sie dürfen. Wer (als Linker) Wert auf soziale Standards legt, muss diese eben bei der Auswahl auch beachten. Genau wie bei konventionellen Produkten.

     

    Ein eigenartig sinnloser Artikel.

  • T
    Tom

    Es ist, nach meiner Beobachtung schon so, dass im Biomarkt eher Links denkende anzutreffen sind.

    Allerdings haben diese "Linken" mit Betreten des Biomarktes den kritischen Blick nicht selten an der Tür abgegeben. Während der Bio-Bauer sein berechtigtes Einkommen hat, sind die Löhne des Personals oft unter dem allgemeinen Niveau.

    Bio ist immer weniger auch Öko und kleine regionale Produzenten werden zugunsten der Logistik und der Marge verdrängt. Bald wird es nur noch Bio geben.

     

    Bio, Sozial und Öko ist das neue Alleinstellungsmerkmal zukünftiger Läden der Linken.

  • S
    shamshir

    oh gott..... ich frag mich manchmal echt was manch einer so denkt.... ich bin auch im linken lager zufinden... aber das is ne politische haltung und hat wohl eher sehr viel weniger mit esskultur ect. zu tun...... na hauptsache wir füllen das sommerloch...

  • A
    awebln

    brüllllll.................kann man mit solchen kommentaren geld verdienen.......lächerlich

  • D
    damuero

    Mal ganz vorsichtig gefragt:

     

    Ist dieses links-rechts-Schema wirklich noch zeitgemäß? In diesem Zusammenhang scheint es mir relativ sinnlos. Aus meiner Sicht kann nämlich auch ein liberal-konservativer Mensch Respekt vor seinen Mitlebewesen haben und Wert auf natürliche Ernährung legen.

  • H
    Happes

    Ich verstehe mich als links, habe aber eine einkommensbedingte Schmerzgrenze, die ungefähr da einsetzt, wo das Bio-Produkt mehr als doppelt so teuer ist wie das entsprechende (?!) konventionelle. Bei Fleisch bin ich (d. h. sind wir - eine ganz klassischer 4-Personen-Haushalt, verheiratet, zwei Kinder, also praktisch total rechts) zu nahezu 100 Prozent "bio", was zum einen bedeutet: Nein, wir sind keine Vegetarier/Veganer (wenn das denn mit "links" vereinbar ist - andernfalls betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos), und zum anderen: Ja, es gibt bei uns nicht oft Fleisch, höchstens 2x die Woche. Reicht aber auch.

     

    Vieles von dem, was es halt alles so gibt und was ich seit jeher gerne esse (meine Kinder auch) und trinke (die Kinder zum Glück noch nicht), schmeckt in der teuren Bio-Version bescheiden bis miserabel, und da nehmen wir dann doch lieber die billige und schmackhafte konventionelle Zucker-Version und kaufen uns vom gesparten Geld 'ne Bio-Wurst. Oder ne Cola und ein Hefeweizen, weil wir Bionade seit zwei Jahren boykottieren. Ratet mal warum. Sind wir deshalb rechts???

     

    Müller-Milch-Produkte, den Media-Markt und die Bild-Zeitung boykottieren wir auch. Sind wir jetzt wieder brav links?

     

    Auto haben wir keines (=links), aber wenn ich mir die Bahn nicht leisten kann (was immer öfter vorkommt), nehme ich von, sagen wir, Stuttgart nach Norddeutschland auch schon mal das Flugzeug (=rechts).

     

    Um auf Eure Fragestellung zurück zu kommen: Habt Ihr eigentlich noch alle Tassen im Schrank, oder ist das einfach nur das Sommerloch?

  • MS
    Michael Scheier

    "Bio-Produkte gehört zur gängigen Vorstellung von linkem Lebensstil." Wer behauptet das eigentlich ausser der Autorin? Wenn ich Bio kaufe, dann aus sehr persönlichen Gründen, das hat Null mit links zu tun (das sehen ja selbst die Grünen so, die sich inzwischen in der Mitte verorten). Was anderes ist, wenn mich kümmert, woher das Zeug kommt, unter welchen Bedingungen es produziert wurde, wie der Preis zustande gekommen ist usw. Dann bin ich aber auch noch nicht unbedingt links, sondern mich stört einfach zB, dass Leute von dem, was sie produzieren, nicht mal selber leben können. Das finde ich ungerecht. Und wie wir mit den Ressourcen der Erde umgehen: als gehörten sie alleine uns. Vielleicht habe ich aber auch nur Bedenken, dass sich mal ein paar Betroffene + Natur irgendwann kräftig dafür revanchieren könnten, was wir mit ihnen so anstellen. Hat das was mit "links" zu tun?

  • F
    Fred

    @Stephanie Seidel

    "man kann links sein, weil man mehr Geld für dickere Autos haben will."

     

    Links sein beschränkt sich nicht darauf, für den eigenen Geldbeutel mehr zu fordern, sondern sich gegen die Ungerechtigkeiten, die das kapitalistische System mit sich bringt einzusetzen - auf welche Art auch immer. (Deswegen sind die von Ihnen angesprochenen Gewerkschaften so wie sie momentan auftreten IMHO auch nicht wirklich links, sondern besitzstandsichernde klientelistische Organisationen.)

    Links sein und Ökoprodukte kaufen hängt deshalb auch nicht zusammen. Einem Stück Fleisch, das ökologisch produziert wurde, liegt genauso eine Ausbeutung zu Grunde, wie Biokaffee der unter den üblichen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Bio ist deswegen keine linke, sprich sich gegen Ausbeutung wendende "Bewegung", sondern eine Gesundheitsbewegung der Bionade-Biedermeier-Fraktion.

  • WG
    Werner G.

    Müssen Linke öko essen??

    Was ist denn das für eine Frage?

    Linke müssen in Höhlen wohnen und sich von

    von Gräsern und Wurzeln ernähren. Das weiss

    doch, zumindest in der TAZ und in der BILD

    mittlerweile JEDER.

    Oder habt ihr mal wieder LINKE mit den sich

    seltsamerweise selbst immer noch GRÜNE

    Nennenden verwechselt???

  • T
    tobi

    Ich möchte nur mal kurz anmerken dass es auch Menschen gibt die aus überzeugung gerne Bio essen würden, denen aber das Geld dafür fehlt. Da bleibt dann halt höchstens die Bio Ware aus dem Discounter....

  • F
    fritzyfratz

    Bio wie, Bio was?

    Ihr meint doch nicht etwa Biomass`?

  • R
    rrriot_curl

    Warum sollte Bio denn links sein?? Die meisten Menschen, die sich bewußt von Bio-Kram ernähren tun das meines Erachtens nach nicht aus sozialem Bewusstsein. Das zu behaupten wäre ohnehin eine dreiste Lüge, schließlich fallen Bio-Erträge weitaus geringer aus und machen demzufolge nur wenige - reiche Menschen satt.

    Die Fixierung auf Bio-Nahrungsmittel fußt doch bei den meisten in der schlichten Angst vor Schadstoffen und der Lust, sich was Gutes zu gönnen - purer Egoismus also, Hedonismus meinetwegen, aber mit links hat das nichts zu tun.

  • AH
    Andi H.

    @susanna: Diese Aussage ist wissenschaftlich haltlos: "nein, nicht nur Linke oder Grüne müssen Bio essen, sondern alle die überleben wollen...."

     

    Bio-Anbau ist die Art von Anbau, die die Menschen bis ins frühe 20. Jahrhundert betrieben haben. Und ich möchte nicht wissen, wieviele arme Schweine wegen Hungersnöten (auch in Europa und den USA) verhungern mussten. Die Bevölkerung der Erde wird laut UN bis zum Jahr 2050 über 9 MILLIARDEN betragen. Ohne ertragssteigernde Techniken (Gen-Technik, Pestizide, Dünger) lassen sich keine 9 MILLIARDEN Menschen ernähren.

    Das Argument, arme Länder könnten sich das sowieso nicht leisten, lass ich nicht gelten. Aber es gibt soviele Hilfsorganisationen und Industriestaaten, die Gelder in diese Regionen investieren. Und eine Regel des Marktes zeigt, umso länger ein Produkt auf dem Markt ist desto billiger wird es.

     

    Bei Bio, in der Form wie wir es kennen, geht es in erster Linie nicht um Sicherheit am Arbeitsplatz für Mensch und Natur, sondern um die ideologische Stigmatisierung technischen Fortschritts in der Landwirtschaft.

  • US
    Uwe Sak

    Zitat von Linksgrün: Wie heuchlerisch ist es, zum LIDL zu gehen und danach schön das Kreuzchen für Die Linke zu machen? Zitatende

     

    Überhaupt nicht heuchlerisch. Es gibt Menschen die sich nur den Discounter leisten können. Wer galubt über das Einkaufen eine "bessere Welt" zu schaffen, der geht den Marktradikalen auf dem Leim. Die behaupten auch immer (siehe z. B. die Wirtschaftswoche) es reguliert sich alles selbst und der Verbraucher entscheidet täglich beim Einkaufen.

    Also Tierschutz, Mindestlohn alles Unsinn.

    Es mag sicher hier und da sinnvoll sein auf das zu achten was man kauft.

    Aber wer es als heuchlerishc bezeichnet, dass jemand links wählt und bei Lidl einkäuft,der spaltet die Menschen. Und so stark ist die Linke nicht, dass sie sich selbst dezimiert, in dem man Menschen die nicht 100% den eigenen Vorstellungen entsprechen, ausschließt.

    Übrigens: Auch in Bioläden wird Lohnarbeit großgeschrieben und auch da schuften die Menschen einen Teil ihrer Arbeitszeit für die Damen und Herren Arbeitgeber.

  • F
    Feinfinger

    @ linksgrün

     

    Die Partei "Die Linke" musste auch erst nachdrücklich aufgefordert werden, ihre Merchandising-T-Shirts nicht in einem Sweatshop in Bangladesch fertigen zu lassen.

  • K
    Kommentator

    "Müssen Linke bio essen?"

     

    Nein, Linke sind gegen Nazis.

     

    Nazis jedoch müssen tun, was man ihnen befiehlt.

    Zum Beispiel:

    Sich stählen und gesund ernähren, um einen gesunden Volkskörper zu schaffen und zu erhalten.

     

    Ergo müssen Linke saufen, rauchen und Pestizide fressen.

     

     

    Sarkasmus angekommen?

     

    PS: Was ist eigentlich "links"?!?

  • F
    Feinfinger

    Die menschliche Bestie A. Schicklgruber war sehr tierlieb und Vegetarier.

     

    Alnatura will zukünftig Tariflöhne zahlen.

     

    Die taz malt mal wieder schwarz-weiß und wer sich Bio nicht leisten kann, der darf nicht links sein? Das Lumpenproletariat hat sich schon immer eins gepfiffen auf die gutbürgerliche grüne "Linke". Zurecht.

  • F
    F.B.

    Watt wär'n wir ohne Schubladen?

  • L
    Linksgrün

    Wer in Deutschland für bessere Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit kämpft, sollte sich die Frage stellen, ob er nicht verpflichtet ist, fair und ökologisch produzierte Lebensmittel und andere Konsumprodukte zu kaufen. Wie heuchlerisch ist es, zum LIDL zu gehen und danach schön das Kreuzchen für Die Linke zu machen? Damit entzieht man doch seinen eigenen Idealen, für die man kämpft, den Boden.

     

    Wer bei den Discountern einkauft, nimmt die soziale und ökologischen Ausbeutung von Umwelt und Menschen in den Ländern des Südens und in Europa BILLIGEND IN KAUF. Für Die Linke wäre es ein Skandal, wenn in Deutschland Arbeiter durch übermäßigen Pestizideinsatz ohne Schutzkleidung sterben würden. In China oder in Kenia sterben täglich Arbeiter, weil sie für unsere Discounter Jeans für 7 Euro oder Rosen zum Schleuderpreis produzieren. Und das ist dann schnell vergessen, sobald es an den eigenen Geldbeutel geht? Wie scheinheilig, wie scheußlich!

     

    Es geht bei der großen Mehrheit der Deutschen nicht die Frage des Geldes, sondern der Prioritätensetzung. Trinke ich ein paar teure Bierchen in der Kneipe oder kaufe ich Fairtrade? Kaufe ich mir eine teure Küche oder investiere ich dieses Geld lieber in gute Lebensmittel, die weniger Schaden an Mensch und Umwelt angerichtet haben? Kaufe ich teure Fertigpizzen oder backe ich doch lieber mal mit Ökozutaten eine bessere Pizza für die Hälfte des Geldes? Wer in Europa für linke Ideale kämpft, kommt um fair- oder ökologisch gehandelte Produkte nicht herum, auch wenn viele Linke in den LIDl gehen und somit ihre eigenen Ziele konterkarieren.

     

    Wir in Europa können so bequem in unseren vorgewärmten Sessel furzen, weil wir für unsere Konsumgüter die wahren sozialen und ökologischen Kosten nicht zahlen!

  • R
    rotland

    Ich habe den Eindruck, viele der KommentatorInnen verkennen die Macht des Geldes, das sie im eigenen Portemonnaie mit sich herumtragen. Die Nachfrage schafft das Angebot.

     

    Daher lohnt es sich, nachzuforschen, wer die Ware wo produziert und unter welchen Bedingungen, wie weit das Zeug transportiert wurde und wer es wie verkauft. (Auch wenn bio draufsteht.) Und dann das zu kaufen, was man vertreten will.

     

    Das ist nicht bequem, ich weiß. Geht aber.

  • M
    Moralist

    Jeder vernünftige Linke bzw. links denkender Mensch wird doch eine gewisse Vorstellung darüber haben, wie sich die Menschen an sich verhalten sollten.

    Und immer wenn ich mich zu einer Gruppe als zugehörig definieren möchte, dann erfolgt eben auch der Versuch sich abzugrenzen. Über Fragen der Moral oder eines als moralisch vertvoll definierten Handelns geht das natürlich besonders gut.

    Demensptrechend sollten alle Dinge, die als "moralisch höherwertiger" beurteilt werden auch selber gemacht und vorgelebt werden.

    Bio-Essen hört zweifelsfrei dazu; genau wie Öko-Strom; eine Stelle als Sozialarbeiter im öffentlichen Dienst ist selbstverständlich auch moralisch besser als die Verkaufstätigkeit für Maschinen der Nahrungsmittelindustrie....

     

    Na ja. Manchmal wird es zwar schwierig mit dem Vorleben. Ist halt doch teurer... aber vielleicht gelingt ja doch noch der vollständige Marsch durch die Landwirtschafts-Institutionen mit u.a. folgenden Schritten:

    1) Besetzung der Stellen in den zuständigen Ministerien

    2) Ausrufen des Zieles "Bio für alle"

    3) Ausarbeitung von Plänen zur kollektiven Bestellung der Felder

    4) Verstaatlichung der landwirtschaftlichen Produktionsmittel

    5) Ausrufung der Diktatur der Feinschmecker.

  • M
    Maddin

    Das "müssen" ist doch schon ein paradox im satz. Wenn bio etwas mit bewusster ernährung zu tun haben soll, auch im sinne eines bewusstseins der produktionsbedingungen für tier, erde, mensch und volkswirtschaft, kann es doch kein zwangsreflex sein. Um diesen skeptizismus gerecht zu werden sollte man besser fragen "sollten linke bio essen", darin versteckt sich dann schon das erste anzeichen von bewusstsein für frage und ihre implikation.

     

    Zu nächst zu den linken: einige beiträge versteifen sich auf eine 19 jh.-romantik wenn sie über linke reden, da hört man ja fasst in der brav auswendiggelernten liste von "wer ist links und wer nur salon-kommunist" das fordistische fliessband rattern, alles klar: fabrikarbeit, bauernknechte (aber bitte nicht die landeigner) tagelöhner(moderner vielleicht: briefzusteller, tresenaushilfe, tellerwäsche[aber hier auch nur jene ohne ambitionen zu einer "vom bordstein zur skyline"-story], straßenmaler) und grundsätzlich arbeitslose. schöner als jedes schönberg lied, weil noch fordistischer. Negative kapitalistische grammatik - die deren arbeitskraft nur unverhältnismäßig aufgewogen wird --> das sind die waren linken.

     

    Dieser überspitzung zu entnehmen sei nur der fakt, dass es nicht die realtität des späten 20 und des frühen 21 jh. ist. Links ist, sagen wir spätestens seit dem beginn des 20 jh., ist ein heiß diskutiertes themenfeld, mit einem starken wissenschaftlichen unterbau. Und mit der zeit kamen neue philosophen und soziologen, die "neue linke"(die aus england und frankreich nach deutschland schwappte) und ihre neuen philosophen und soziologen etablierte sich nach dem 2. WK in deutschland.

    Und seit dem heißt links auch veränderung im kleinen, wie sich gemeinsam ein auto anzuschaffen und es sich zu teilen, fahrgemeinschaften zu gründen, sich für mehr parks einzusetzten und im gemeinschaftsklo eine wasserklospühlung mit stoptasste anzuschaffen. Diese zerstreuung auf kleine etappenziele und kleine menschengruppen entspricht bis heute noch einer äquivalent vorstellung wie gesellschaft strukturiert ist. Kleine ineinander geschachtelte gemeinschaften. Der feind, das ist nicht mehr das staatliche establishment und die großkonzerne zahlen vielleicht in deutschland faire löhne, aber die outsourcing tochterunternehmen beschäftigen herrscharen für einen,aus europäischer sicht gesehen, mindestlohn, der aber in der landeswährung menschen zum durchschnittlichen wohlstand verhilft. Es wird zunehmend transparenter zu sehen wer was tut, aber zu gleich kommt das wissen über die zusammenhänge und das keiner allein an irgendetwas schuld hat, sondern das konzentrationen von übervorteilung und macht gibt, aber nur im verhältnis nicht real. Es geschieht wegen mir, dir, uns - ich bin immer teil dessen was mich stört und das schafft auch das was mich stört als das was mich stört mit.

     

    Das der feind kein gesicht mehr hat, war das große theme des ausklingenden 20 jh., so empfinde ich es zu mindest, heute können wir bereits besser damit leben. Die partikularisierung der interessen innerhalb des linken spektrums ist nur ein propates mittel um der uneingigkeit, wer denn nun der feind sei: bio-supermärkte oder netto mit ihren biobio produkten oder das konventionelle essen, gerecht zu werden. Es sollte keine "farblose linke" geben sondern ein selbstverständnis für eine "regenbogen linke", fahradallianz, atomgegner, kampf für entrechte, mindeslöhne, faire arbeitszeiten, gewinnbeiteiligung, mehr urbane freiräume, antifa, skater, hopper, ökis, rocker, mittelstandsunternehmer, rechtsanwälte, journalisten, künstler (in musen und galerien) sie alle gehören mit ihren kleinen bemühungen dazu etwas nachhaltiges und soziales für die gemeinschaft zu tun.

     

    Ob sie bio essen sollten oder nicht hänkt von der je individuellen schwerpunktsetzung ab, vom bewusstsein für ihre entscheidung: dafür oder dagegen. Und wenn man bewusst entscheidungen trifft könnte man auch das problem der schwarzen schafe in der bio-branche umgehen. Müssen, und das in aller deutlichkeit, setzt zwangszusammenhang als grundlage voraus und gegen den würde sich doch jeder linke reflexartig aufbäumen, oder?

  • S
    smorltork

    In diesem Artikel wird ein ganz anderes Problem deutlich:

    Was ist richtig oder falsch, wenn dem Redakteur nicht genügend Schubladen zur Verfügung stehen?

    Also Frage: Gibt es ein Leben nach schwarz/weiß?

  • S
    Susanna

    nein, nicht nur Linke oder Grüne müssen Bio essen, sondern alle die überleben wollen....

     

    Leider wurde wie meistens, der wirklichen Biobranche durch Profitgeier übel mitgespielt.. Es gibt soviele wirklich gut kontrollierte Marken wie Bioland Naturland, Demeter, Rapunzel etc. Ein vertrauenswürdiger Gärtner auf dem Markt gehört für mich aber genauso dazu.Im Supermarkt kauf ich nur Biomarken von denen ich sicher weiss, dass sie auch wirklich Bio sind.

    Nur weil es auch im Biobereich "schwarze Schafe" gibt darf man den guten Ansatz der ja nicht nur in der besseren Qualität der Lebensmittel liegt, sondern schon in der grundsätzlichen Lebensseinstellung Natur und Mensch zu erhalten, nicht gleich verdammen.

     

    Wer genau auswählt kommt auch mit geringeren finanziellen Mitteln zu einer recht gesunden Ernährung, wir essen sowieso grundsätzlich viel zu viel, aber es stimmt schon... zumindest einigermaßen ökologisch verantwortungsvoll zu leben heißt Prioritäten zu setzen und auf andere Dinge die Komfort versprechen eventuell zu verzichten . Bei den finanziell sehr schwach gestellten Menschen müssten aber sicher erstmal gewisse politische Maßnahmen geändert werden .....

  • H
    Hjalmar

    Das Kommentar, eigentlich alle Kommentare, enttäuschen mich zutiefst. Da wird mit Klischees um sich geworfen, alles verallgemeinert und die Leute gehen mit Freude darauf ein.

    Erst einmal: Wer BioBio von Netto, mit Bio von Demeter, Sonnentor, oder wie sie nicht sonst alle heißen, über einen Kamm schert, sollte sich lieber erst gar nicht mit dem Thema befassen. Fakt ist, dass immer mehr Leute Bio kaufen. Die Gründe seien erstmal dahingestellt.

    Selbstverständlich ziehen die Supermarkt Ketten mit, aus Angst vor Verlusten, mit dem Ziel des Profits. Diese Produkte schleifen am untersten Standard, des Biosiegels entlang, nur damit sie es haben und die Konsumenten den Eindruck gewinnen, dass sie nicht in den Bioladen gehen zu brauchen, da ihr Bio ja direkt vor der Haustür im Supermarkt zu finden ist.

    Pseudo-Bio wo man auch hinguckt.

    Zweiteres: Die Verbindung zwischen Bio & Links scheint den meisten einfach nicht klar zu sein.

    Ich würde gerne mal einem Linken begegnen, der für Mega-Schlachthöfe, Gen-veränderte Nahrung, mit Medikamenten vollgepumpten Tiere, grausamste Schlachtverfahren, ohne schlechtes Gewissen einstehen kann.

    Linke Ideologie, heißt auch Verantwortung gegenüber schwächeren. Und den Schutz vor deren Ausbeutung.

    Übrigens für alle die glauben Biolandwirtschaft wäre global nicht möglich. Wir produzieren aktuell für 13 Milliarden Menschen Nahrung. Der Rest wird weggeworfen. Stichwort: "We Feed The World"

    Wer sich selber als links tituliert, sollte mal ganz tief in sich reinschauen und überlegen, ob er diese Ideologie wirklich vertreten kann. Die taz kann es leider schon lange nicht mehr.

  • G
    Georg

    Erstmals ist die Frage, wer sich Bio leisten kann. Innerhalb dieser Gruppe gilt: Wer die NAtur ausbeutet, der beutet auch Menschen aus. Wer nicht mal Biokartoffeln kauft, der braucht am 1. Mai auch nicht aus dem Haus gehen.

  • G
    Gramsci

    Mich persönlich befremdet diese Frage in gewisser Weise. Sie zielt wohl eher darauf ab, ob ein grüner Gutmensch ein Linker ist... In meinen Augen leider nicht unbedingt: Für mich gehört als erstes mal dazu die bestehende kapitalistische System in Frage zu stellen und in einem zweiten Schritt zu erkennen, dass der Ausweg nur in der Überwindung bestehenden Herrschaftsverhältnisse zu sehen ist.

    Alles andere ist nur der armselige Versuch das bestehende ungerechte und ungleiche System zu reformieren....

    Nur weil ich jetzt Bio esse tu ich jetzt was gutes... So ein Schwachsinn!

    Diese Menschen verschließen doch die Auge davor, dass wir in der BRD zur global herrschenden Klasse gehören und für unseren Wohlstand andere massiv ausbeuten. Natürlich kann ich darauf achten, dass ich Fair-Trade kaufen und man sollte es nach Möglichkeit auch. Es sollte aber dabei nicht vergessen werden, dass es sich trotzdem hierbei eher um Luxus handelt, denn nicht jedeR kann sich Fair-Trade-Produkte von ihrem/ seinem Einkommen leisten.

    Außerdem verändert man leider nicht viel an dem bestehenden Verhältnissen, wenn jetzt Fair-Trade kauft...

    Wer wirklich was ändern will und von sich behauptet "Links" zu sein, der sollte aus seinem gut geschützten Gutmenschen Kokon herauskommen und vielleicht mal überlegen, was links ist.... bestimmt nicht nur Bio essen und kaufen....

  • H
    hto

    In der gebildeten und straight systemrational funktionierenden Suppenkaspermentalität, geht links nur bis grün. Alles was darüber hinaus existiert, kennt man besser nicht, denn das ist unverständlich, radikal und dem Terrorismus zugewandt - die Salon-Linken sind auch nur verkappte grüne Aktivisten des parlamentarischen Kasperletheaters.

  • TW
    Theodor W.

    Es gibt kein richtiges Leben im Falschen.

  • SS
    Stephanie Seidel

    Es geht aus einigen Kommentaren zwar bereits hervor, aber ich kann mich dennoch nicht enthalten, es auch nochmal selber auf den Punkt zu bringen.

    Das theoretische Niveau dieses Artikels ist armseligst, und das ist noch freundlich ausgedrückt.

    Als ob "links" und "umweltschützerisch orientiert" in irgendeiner Weise zwingend verbunden wären. Man könnte umgekehrt genau so fragen "Müssen Umweltschützer links sein?"

    Beides ist selbstverstänglich nicht der Fall, weder theoretisch noch praktisch. Das ist doch einer der Gründe, warum sich die Linke und die Grünen miteinander so schwer tun. Weil Gewerkschafter, die einfach nur höhere Löhne wollen, um sich dickere Spritschlucker leisten zu können, und Ökoträumer, die es nicht interessiert, ob die Umwelt in einem kapitilistischen oder überhaupt in welchem Wirtschaftssystem geschützt wird, nun mal herzlich wenig zu sagen haben und auch gar nicht wissen, was sie angeblich miteinander gemeinsam haben sollen.

    Dass man umweltschützerisches Gedankengut sogar mit rechtsradikalem Gedankengut harmonisch vereinen kann, hat die ÖDP bereits in den 80ern bewiesen.

     

    Man kann für Umweltschutz sein, weil der deutsche Wald deutsch ist, und man kann links sein, weil man mehr Geld für dickere Autos haben will.

    Beides ist nicht nur theoretisch möglich, beides kommt praktisch ständig vor.

     

    Ein Artikel, der der taz würdig wäre, müsste die Frage aufwerfen, inwiefern diese beiden Ansätze, die Welt zu betrachten, überhaupt etwas gemeinsam haben, warum es sie es einsehen sollten, sich auch nur puntkuell als Bündnispartner zu betrachten, inwiefern sie sich vielleicht sogar widersprechen usw.

  • L
    littlemultitütchen

    Weil "bio" eben nur bestimmte Aspekte des Lebens umfasst - nämlich vorwiegend an "Umwelt" und "Ökologie" orientierte - heißt es ja auch "bio" und nicht "fairtrade". Bio und Fairtrade müssen zusammengedacht und zusammengebracht werden. Die Linke sollte sich die kommenden Jahre um nichts anderes bemühen. Es gibt schließlich immer noch keine umfassenderen Siegel, die ALLE Produkte - und nicht nur Bio-Produkte - dergestalt kennzeichnen, dass die Arbeitsbedingungen sichtbar werden.

     

    Andererseits: Es wird immer so sein, dass sich die linken Kämpfe erweitern und verflechten, und sie sollten sich dabei nicht gegenseitig ausbremsen. Auch "bio" und "fairtrade" sind nicht alles. Bio ist nicht unbedingt öko, öko ist nicht unbedingt tierschützerisch. Tierschutz ist nicht unbedingt Fairtrade und vegan usw., auch wenn sich diese Differenzlinien gegenseitig beeinflussen.

     

    Es gibt viele Aspekte, die allesamt miteinander wirken müssen:

     

    - Veganismus

    - Tierschutz

    - Fairtrade

    - Biologische Produktion

    - Ökologie

    - Kreislaufwirtschaft

    - Recycling

    - Erneuere Energien

    - Kompostierbarkeit

    - sinnvolle Entsorgbarkeit

    - Geschlechterverhältnis (keine sexistische Werbung; Quoten... auch diese müssten auf die Warenkennzeichnung!)

    - Migrant_innenquoten

    - Behindertenquoten

    - Bequemlichkeit/Nützlichkeit/Komfort

    - Demokratische Bestimmung über die Produktion

    - Höchstarbeitszeiten

    - stabile, allgemeine Mindeststandards in der Produktion

    - gerechte Verteilung der Kapitalien/Arbeit/Ressourcen/Rohstoffe/Waren/Produkte

    - Optimierung der Effizienz der Produktion

    - quasi-unendich verfügbare Materialien ("Computer aus unendlich schöpfbaren Materialien")

    - Mechanisierung/Automatisierung der Produktion (was enorme Zeit für andere Arbeiten freisetzt)

    - allgemeines, bedingungsloses, geschlechtsunabhängiges, jedem Einzelnen zukommendes, staatszugehörigkeitsunabhängiges usw. Grundeinkommen (der Warenkennzeichnung müsste entnommen werden, ob eine Produktionseinheit das Grundeinkommen unterstützt)

    - Waffenverbot

    - Gewerkschaftsfreiheit/Vereinigungsfreiheit

    - soziale Infrastruktur

    - Produktionsautonomie

    - Menschenrechte

    - Vollkennzeichnung der Stoffe, aus denen eine Ware besteht (das ist bisher am weitesten bei Lebensmitteln und Kosmetika etabliert, müsste aber tendenziell auf absolut alles ausgedehnt werden!)

    - keine Profitorientierung

    - keine nationalistische Standortlogik

    - solidarische Produktion statt Konkurrenz

     

    ... und noch einiges mehr.

     

    Es müssten für all diese Aspekte Siegel geschaffen werden bzw. es müsste eine Art weltweites Siegel geben, welches all diese Aspekte verzeichnet. (Mensch denke bspw. an die Hühnereier-Kennzeichnung, die ja auch in einem Code diverse Aspekte codiert... so ähnlich müsste das sein, bloß viel differenzierter, allgemeiner verständlich und nachvollziehbar sowie auch für Hörbehinderte/Gehörlose und für Blinde/Sehbehinderte verständlich.)

  • D
    DADNE

    Wer ich bin: linker bzw. anarchistischer, gut situierter Nicht-Öko - ich handele lokal und benutze auch den Aldi mal, kaufe keinen Wein aus Südafrika oder Äpfel aus Chile (nicht das ich gegen die Südafrikaner oder die Chilenen wäre, aber ganz sicher gegen diese Art von Ressourcenverschwendung). Wer mich zum Öko, Müsli oder Eso bekehren will lebt irgendwie gefährlich (ich kann keine Dogmatiker und Missionare leiden)... und ich esse was mir schmeckt und halte Veganer für Extremisten und solche immer für potentiell gefährlich. Fazit: gibts keins!

  • H
    Hannes

    Die Titelfrage müsste wohl eher lauten: Sollen Linke bio essen?

    Und niemand kann gezwungen werden, bestimmte Artikel zu kaufen - andere nicht. Ich würde sagen, es wäre im eigenen Interesse, Bioprodukte zu kaufen, weil viele Nahrungsmittel nicht mehr natürlich, sprich gesund sind. Die Arbeitsbedingungen, Exportbedingungen und viele andere Faktoren hat der Konsument nur bedingt in seiner Hand. Fairtrade-Produkte sind insofern wohl eher links, als Bioprodukte, andererseits gibt es genug Lebenssituationen, in denen auch Linke kein Geld haben (Arbeitslosigkeit, Hartz-IV, geringes Einkommen) und da regiert sprichwörtlich Schmalhans.

  • S
    Sebastian

    Vom Schweine-System zum Bio-Schweine-System?!?

  • D
    daweed

    voll der Quark.

     

    ich bin schon stark links, aber dieses Bio - Branding ist für mich eher ein vorgeschobenes Verkaufsargument.

     

    Man sollte schon darauf achten kommunale Produkte stärker zu fördern, weil man dort die Einhaltung von Mindestlöhnen und sozialen Standarts kontrollieren kann.

     

    Auch um damit nicht die Produkte Von Pioneer zu kaufen (siehe Feed the World, Food Inc., usw.).

     

    Die Art der Nahrung sollte nicht das entscheidende Verkaufsargument sein, sondern wie produziert wird!

  • P
    Picknicker

    Ein Grüner = Linker ?

  • B
    brainfucker

    um die sehr pauschale titelfrage pauschal zu beantworten: nein. denn wie auch schon im artikel erwähnt ist auch bio nicht vor schwarzen schafen gefeit. man kann auch konventionelle lebensmittel kaufen sollte aber z. Bsp darauf achten dass diese aus der region kommen oder zumindest nicht aus ländern die tausende kilometer vom wohnort entfernt sind. was bei typisch südländischen früchten natürlich nicht wirklich möglich ist. aber meine äfpel müssen ja nicht aus china kommen wenn deutschland einige der besten und leckersten apfelsorten der welt hat, etc. pp.

     

    oft wird der eindruck erweckt sogenannte "konventionelle" lebensmittel bzw. produkte seien per se "schlecht" für mensch und natur. sehr häufig wird von "nicht-bio-essern" das kostenargument geliefert. auf den ersten blick mag dies stimmen. wenn ich z. bsp in den supermarkt gehe und da ein kilo tomaten konventioneller art für rund 0,80 Cent kriege und ein kilo bio tomaten für rund 2 €. würde man aber den großen agrarkonzernen die subventionen streichen würde sich das preisniveau schlagartig anheben. oder umgekehrt würden die bio bauern gleich stark subventioniert werden wie die großen konzerne könnten sie ihre lebensmittel zu ähnlich niedrigen preisen anbieten.

     

    abgesehen davon mag ich eigentlich diesen pauschalen begriff "links" nicht obwohl ich wenn ich müsste mich eher dort einordnen würde. ich denke das links sein eigentlich mit der idee verbunden ist dass es kein links und kein rechts geben sollte. ich habe punker kennen gelernt die nach marzahn fahren um nazis zu klatschen oder umgekehrt kannte ich mal einen schwarzen der mit weissen nazis ausländer klatschen gegangen ist. wer von beiden ist besser??? keiner!!!

    wir sollten uns merken arschlöcher gibt es überall aber wir sollten für sie verständnis zeigen anstatt selber zum arschloch zu mutieren. das bedeutet für mich jedenfalls am ehesten "links" sein.

  • A
    antiferengi

    Ist das ein Scherz? Verwechselt da jemand ein möglicherweise wunschgemäß grünlinkes Weltbild, mit dem Rest der Landschaft?

    Das normale Weltbild des echten Linken orientiert sich über soziale Strukturen die die Menschen direkt betreffen, - weniger über Ernährungserziehung. Als Linker muss man den linken Grünen tatsächlich erst mal überzeugen, das Bio genauso zur Abzocke geeignet ist, wie alles andere auch. Was das mit der Frage zu tun haben soll, ob Linke Bio essen müssen, - ist mir schleierhaft.

  • F
    Freßschnecke

    Linke müssen Bio essen.

    Rechte müssen essen was der Führer aß.

    Bayern müssen Gammelfleisch essen.

    Franzosen müssen Frösche essen.

    Italiener müssen Singvögel essen.

    Adipöse müssen Fett essen.

    Magersüchtige müssen gar nichts essen.

     

    Es ist alles geregelt, Hurra Deutschland.

  • K
    kluggeschissen

    Linke dürfen nicht reich sein, keinen überdurchsnittlichen Verdienst haben, kein zu großes Haus besitzen, leider keinen so oft diskutierten Porsche fahren aber sie müsssen natürlich geringfügig teurere Bio-Produkte kaufen. Eine Discount-Schwelle ist rein ideologisch kaum zu überwinden - wenn es da nicht eine Finanzlage und eine zu bewahrende Existenz gäbe.

  • I
    irgendeiner

    Ich denke nicht! Müssen alle Bio-Esser links sein? Auch nicht!

  • RH
    Roland Heine

    Die industrielle Herstellung und Vermarktung von Bio-Produkten ist nicht von den Öko-Pionieren erfunden worden, sondern von Aldi und Lidl-Managern. Und die sind nicht links...

    Also rein in die kleinen Bioläden, die es noch gibt. Da finden sich sicher noch Weltverbesserer!

  • L
    linksnational

    "linke" sollten, so wie jedeR vernünftige konsumentIn, in erster linie produkte kaufen, die regional und saisonal verfügbar sind.

    bio-kartoffel aus ägypten haben denk ich eine schlechtere öko-bilanz als "normale" heimische kartoffel. genauso wie es idiotisch ist bio-erdbeeren im winter zu essen.

    bei exotischen produkten (bananen, mangos, schokolade, kaffee,...)ist es für mich wiederum selbstverständlich, auf das bio- bzw fairtrade- produkt zurückzugreifen.

     

    konsum-patriotismus schadet auch der linken nicht!

  • C
    chs

    Zitat: Und Bio-Produkte stehen eben für umweltbewusstes und ethisches Einkaufen.

     

    Wieso sollte ein Linker umweltbewusst sein? Wenn man sich die Definition von links ansieht: http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke#Definition

     

    Dann sollte auffallen, dass dort ein Punkt wie Umweltschutz oder Naturschutz nicht im geringsten vorkommt. Und gerade solche Forderungen wie: "die Forderung nach gleichem Zugang zum gesellschaftlichen, gerade auch materiellen, Reichtum" ist ohne eine hohe Industrialisierung nicht sinnvoll möglich.

     

    Meiner Meinung nach hat links sein und "grün/bio" sein nicht im geringsten miteinander zu tun. Das zeigt sich auch, wenn man betrachtet in welchen Gesellschaftsbereichen traditionell linke Positionen stark verwurzelt sind, Fabrikarbeiter, Fließbandarbeiter, Bergbau. Die sind vermutlich nicht durch die Aussicht auf den Verlust ihrer Arbeitsstelle wegen Umweltschutz motiviert sondern eher wegen einer bessern Versorgung und Chancengleichheit.

     

    Es mag linke geben die Bio einkaufen, aber genauso gut mag es konservative oder rechte geben die Bio einkaufen und sei es nur weil sie die "heimische" Landwirtschaft fördern wollen.

  • T
    Turtle

    Die Frage nach dem Kaufverhalten allein auf Bio oder nicht zu reduzieren, halte ich fuer falsch.

     

    Ich kaufe z.B. kein Biogemuese im Supermarkt, weil ich lieber auf den Markt gehe und das Gruenzeug immer am gleichen Stand hole, da ich dann weiss wo es herkommt und mit den Verkaeufern darueber reden kann. So weiss ich wann es geerntet und wie es angebaut wurde.

     

    Bei Fleisch und Kaese ist es aehnlich. Mir ist 100mal lieber zu meinem Haendler des Vertrauens zu gehen, als unbedingt Bio zu kaufen. Bsp: Milch. Die Biomilch im Supermarkt wird ja oft unter einer Eigenmarke der Supermarktkette verkauft. Ich weiss also nicht welche Molkerei dahinter steckt. Dann lieber eine kleinere Genossenschaft, die aus der Region kommt und wo man weiss wie die Leute dort wirtschaften und die sich auch keine Skandale leisten koennen bzw. aus Ueberzeugung Landwirte sind.

     

    Bio kommt am ehesten noch in Frage fuer die Dinge die sich lange halten, wie z.B. Nudeln oder Konserven. Aber dann muss auch die Qualitaet stimmen und der Geschmack. Bei Produkten die nicht in unseren Breiten produziert werden ist auch die Frage nach einer fairen Bezahlung der Produzenten wichtig, auch wenn es nicht unbedingt Bio ist.

     

    Last but not least: Es ist sicher auch eine finanzielle Frage, was aber durch die zunehmende Zahl von Biosupermaerkten etwas abgemildert wird.

  • K
    Karl

    Dürfen Linke atmen? Es könnte sein das Nazis und Reiche die gleiche Luft atmen. Igitt...

  • C
    clueless

    Linke - Bio essen?

     

    Selbstverständlich nicht, da Linke zu allererst die Beseitigung von Armut und Hunger auf der Welt anstreben und dies ist allein durch "Biolandwirtschaft" bei der momentanen Weltbevölkerung nicht möglich.

     

    Es ist inzwischen sogar eher so, dass die häufig ja auch nur sog. "Bio-Kost" eher von Gutverdienern und "Pseudo-Linken", die Daimler fahren und ihr Gewissen beruhigen wollen, gekauft wird.

     

    Zumal man sich "echte" Bio-Produkte als Klein- oder Geringverdiener häufig nur schwer leisten kann. Also wieder was für die pseudointellektuellen der Grünen und SPD, die ihre Arbeiterwurzeln zum Größtenteil schon längst verraten haben und inzwischen mit im bürgerlichen Mainstream schwimmen.

     

    Sicherlich sind viele Methoden der konventionellen Landwirtschaft zu überdenken bzw. zu verbieten u. zu verbessern. Über das Bio-Gedöns wird aber nur eine Zwei-Klassen-Ernährung aufgebaut: Die Harzler und Leiharbeiter essen die konventionelle (sprich verseuchte) Nahrung, während unsere Bildungs- u. Wirtschaftselite sich biologisch "sinnvoll" ernährt.

     

    So ist das untere Drittel dann z. B. auch noch Versuchskanninchen für die Verträglichkeit von Nano-Partikeln im Essen...

     

    Also nein, wer links ist muss kein Bio kaufen! Er sollte sich viel mehr dafür einsetzen, dass gesunde Nahrungsmittel Standart u. damit für alle erschwinglich sind.

  • AH
    Andi H.

    Ich sehe mich als relativ links, aber ich verstehe nicht, seit wann es zum "Links sein" gehört "Öko zu sein".

    Ich kaufe mit Vergnügen konventionelle Lebensmittel, da ich die Stigmatisierung von Pestiziden und Düngern wie sie von Bio-Befürwortern betrieben wird nicht ohne "wenn" und "aber" unterstützen will.

    Und wenn das bedeutet, dass das mit der "grünen Linken" nicht vereinbar ist, dann brauchen wir eine "farblose Linke".

    Ich finde es zudem höchst bedenklich, dass in einem freien Land überhaupt laut gedacht wird, dass man über eine solche Art von Gruppenzwang öffentlich diskutieren sollte.

  • BH
    Banjo Hansen

    Auch Linke müssen essen.

  • M
    MontiBurns

    Na auf diese Diskussion freue ich mich...in der einen Ecke das artgerecht zu Tode gestreichelte Steak, aus dem freilaufenden Ring geschnitten und auf der anderen Seite der Klimakiller Chicken Wings aus der Massentierhaltung... Ring frei