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Stellenabbau bei AirbusEntlassen wird nach Klassen

Der Airbus- Konzern streicht in Deutschland und Europa tausende Stellen. Sorgen müssen sich vor allem die Leiharbeiter.

Dass Verteidigungsministerin Von der Leyen den A400M liebt, nützt auch nichts. Der Militärtransporter macht Probleme Foto: dpa

Hamburg taz | Gerade hat Airbus einen starken Jahresabschluss und einen optimistischen Ausblick vermeldet. Doch nun kriegen die Beschäftigten eigentlich schon lange bekannte Probleme zu spüren. Bei dem europäischen Flugzeugbauer stehen infolge der Kürzungen der Produktion des Großraumflugzeuges „A380“ und des Militärtransporters „A400M“ bis zu 3.700 Stellen auf dem Prüfstand.

Betroffen seien neben Deutschland auch Frankreich, Großbritannien und Spanien, teilte Airbus am Mittwoch im französischen Toulouse nach einem Treffen mit dem Betriebsrat mitgeteilt. Nach Gewerkschaftsangaben geht es allein in Deutschland um 1.900 Jobs. Hauptsächlich betroffen sollen die Standorte Bremen und Augsburg sein. Details wurden bislang nicht bekannt.

Weltweit beschäftigt Airbus nach eigenen Angaben mehr als 136.000 Menschen. In Deutschland arbeiten fast 47.000 für den Konzern. Im Fokus der Stellenstreichungen stehen sogenannte Leiharbeiter.

In Augsburg geht es schon los

Allein bei der Airbus-Tochtergesellschaft Premium Aerotec in Augsburg sollen nach Gewerkschaftsangaben bis zu 500 Zeitarbeiter ihren Job verlieren. Die Beschäftigten seien informiert worden, „dass 300 Zeitarbeitnehmer dieses Jahr und nächstes Jahr 150 bis 200 Zeitarbeitnehmer gehen sollen“, berichtet Augsburgs IG-Metall-Chef Michael Leppek.

Seit langem kritisieren Betriebsräte die Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Airbus. Schätzungsweise ein Viertel der in Deutschland beschäftigten sind Leiharbeiter. Diese erhalten zwar nach drei Monaten den gleichen Lohn wie die Festangestellten, arbeiten aber bis zu zehn Jahre und länger in einem prekären Arbeitsverhältnis.

Für einen Sprecher des Leiharbeiter-Stammtisches der IG Metall in Hamburg ist klar: „Das machen die wenigsten wirklich freiwillig, sondern es gibt Sachzwänge aus ganz persönlichen Situationen.“ Noch unsicherer ist die Situation für die (Leih-)Arbeiter der Werkvertragsfirmen, die sich ebenfalls zu tausenden auf den Werksgeländen tummeln.

Gestrichen werden die Stellen nach Experteneinschätzung ausschließlich in den Programmen für den immer noch nicht ausgereiften, im Jahr 2009 erstmals gestarteten Militärflieger A400M sowie für den doppelstöckigen Riesenjet A380. Erst in dieser Woche stornierte eine weitere Fluglinie, Virgin Atlantic des britischen Milliardärs Richard Branson, ihre Kaufoption für sechs Flieger.

Dennoch gilt Airbus SE wirtschaftlich als sehr erfolgreich. Mit dem einzigen wirklichen Konkurrenten Boeing bewegt man sich zumindest auf Augenhöhe. Daher erwartet Luftfahrtexperte Wolfgang Donie von der NordLB, dass die Airbus-Manager ihr Programm ohne Kündigungen umsetzen werden. Airbus kann die Stellenstreichungen „mindestens überwiegend intern auffangen“, sagte Donie der taz. Allerdings nicht immer am selben Standort. Bereits vor der jetzigen Veröffentlichung der Pläne hatte die geschäftsführende Bundesregierung Airbus zur Rücksichtnahme auf Mitarbeiter aufgefordert.

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1 Kommentar

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  • Seid doch froh: keine Militärflugzeuge und weniger Passagierflugzeuge. Das brauchen wir doch für den Klimaschutz und Frieden!!!!!!