■ Statt „Steinwüste“ lebendige Hochschule: Nachama fordert Verzicht auf Holocaust-Mahnmal
Berlin (epd) – Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, hat sich für einen Verzicht auf den Bau eines Holocaust-Denkmals in Berlin ausgesprochen. Statt dessen sollte an dem dafür vorgesehenen Platz südlich des Brandenburger Tores unter einem Dach eine Hochschule für jüdische, katholische, evangelische und später einmal auch islamische Theologie errichtet werden, sagte Nachama am Montag in Berlin. Zur Begründung sagte Nachama, den Nationalsozialisten sei es nicht nur darum gegangen, das Judentum auszurotten. Der nächste Schritt wäre die Vernichtung des Christentums gewesen. Nachama fügte hinzu, der Hochschulbau wäre ein Denkmal „für alle Ermordeten“.
Der Mahnmalentwurf des Architekten Peter Eisenman ist nach Ansicht Nachamas „nicht die richtige Lösung“. Die „Steinwüste“ könnte genausogut dazu dienen, den nach 1945 in Deutschland ums Leben gekommenen „Automobilisten ein Denkmal zu setzen“.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen