„Staatspolitik-Institut“ der Neuen Rechten: „Political Correctness“ unerwünscht
In einem Dorf in Sachsen-Anhalt betreibt Götz Kubitschek die Denkfabrik der Neuen Rechten. Unser Autor hat dort mal geklingelt.
Schnellroda taz | Wer das intellektuelle Zentrum der deutschen Rechten besuchen will, muss nach Sachsen-Anhalt fahren. Zwischen Halle und Jena, am Rande der Müchelner Kalktäler, liegt das Rittergut Schnellroda. Das „Institut für Staatspolitik“, die Denkfabrik der Neuen Rechten, hat hier seinen Sitz.
Die Steinhäuser des Rittergutes sind 700 Jahre alt. Ellen Kositza und Götz Kubitschek leben hier mit ihren sieben Kindern. Das Rittergut ist ihr Wohnhaus und ihre politische Zentrale. Kubitschek hat das Institut für Staatspolitik gegründet, außerdem ist er Chefredakteur des rechten Magazins Sezession. Kositza ist Autorin der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit und Redakteurin bei Sezession. Sie arbeitet unter Pseudonym, ihr richtiger Name ist Ellen Kubitschek, vor der Hochzeit Ellen Schenke.
Das Gespräch ist nicht verabredet. Aber der Sitz des Institutes für Staatspolitik ist bekannt, und so hat der Autor einfach am Haupthaus geklingelt und um ein Gespräch gebeten. „Warten Sie, ich frage meine Frau“, sagt Kubitschek. Er ist 45 Jahre alt, trägt die dunkelblonden Haare kurz rasiert und dazu einen eckigen Kinnbart. Nach kurzer Rücksprache bittet er freundlich ins Gebäude. „Auf einen Kaffee.“
Zuerst will er das Rittergut zeigen. Im Hinterhaus liegt das Lager seines Verlags Antaios – hier stehen Bücherregale, die bis an die Decke reichen. Der Verlag bietet auch Bücher mit Titeln wie „Wir Deutsche sind das Volk“ oder „Ansturm auf Europa“ an, die in der Schriftenreihe des Instituts für Staatspolitik erschienen sind. Oder auch „Gender ohne Ende“ aus der Edition Antaios, das Ellen Kositza selbst geschrieben hat.
Schwarz-goldenes Kreuz auf rotem Grund
Neben dem Lager befindet sich ein Saal, in dem Stühle im Kreis stehen, und ein Büro mit Schreibtischen und Papierstapeln. Das Institut für Staatspolitik hat gerade erst seine dreitägige Winterakademie zum Thema „Widerstand“ mit 130 Teilnehmern unter 35 Jahren ausgerichtet.
Im Garten weht eine Flagge mit schwarz-goldenem Kreuz auf rotem Grund. Josef Wirmer, ein Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, hat sie entworfen. Heute flattert die Fahne bei Aktionen von Pegida, den „Hooligans gegen Salafisten“, der AfD und der Initiative „Ein Prozent für unser Land“.
Ellen Kositza reicht dem Autor
einen Becher, auf dem die Buchstaben „PC“ durchgestrichen sind
In der Küche ist es etwas dunkel. Licht fällt nur durch ein einziges Fenster. Im Mittelpunkt des Raumes stehen ein Sofa und ein Holztisch, darauf ein Kerzenständer in Form von Dreizacken, altnordischen Lebensrunen. Auf dem Kachelofen klebt ein Sticker von „Ein Prozent für unser Land“. Das ist die Initiative, die Götz Kubitschek kürzlich gegründet hat, gemeinsam mit dem Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer und dem Islamwissenschaftler Hans-Thomas Tillschneider, der für die AfD in Sachsen-Anhalt kandidiert. Kubitschek stellt sich darunter ein „Greenpeace für Deutsche“ vor.
Die Idee: Ein Prozent der Deutschen genügt, um die Stimmung im Land nachhaltig zu verändern. Die Menschen sollen Geld für die Initiative spenden, sie über die sozialen Netzwerke bekannter machen, an Kundgebungen gegen Flüchtlinge teilnehmen und sich an einer Massenklage gegen die Bundesregierung beteiligen. Die Initiative fordert Grenzsicherung, Abschiebung aller „bereits illegal Eingereisten“ und den Schutz des „Volks- und Privateigentums“.
„Wir sind im Aufwind“
Ellen Kositza bietet Kaffee an: „Mit Milch, mit Zucker?“ Sie reicht dem Autor einen Becher, auf dem die Buchstaben „PC“ durchgestrichen sind – hier gibt es keine „Political Correctness“. Die Hausherrin und der Hausherr nehmen an den einander gegenüber liegenden Stirnseiten des Tisches Platz. Sie zündet sich eine Zigarette an. Die langen blonden Haare trägt sie offen. „Wir sind im Aufwind, unsere Ideen finden großen Widerhall“, sagt sie. Und der Verlag wächst.
In einem Wald im Rheinland kämpfen RWE-Mitarbeiter und Baumbesetzer um die Energiewende – mit Schlagstöcken und Reizgas. Die Reportage aus dem Hambacher Forst lesen Sie in der taz.am wochenende vom 6./7. Februar. Außerdem: Was, wenn Putzen ein Kampf ist? Unser Autor hat fremde Menschen in seine Wohnung gebeten. Und: Dominic Musa Schmitz kiffte, feierte, hatte Sex. Mit 17 konvertierte er zum Islam – und ging in die salafistische Szene. Nach sechs Jahren stieg er aus. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.
Im Mai 2000 hatte Kubitschek zusammen mit Karlheinz Weißmann das Institut für Staatspolitik gegründet, obwohl beide wussten, dass sie mit ihren Ideen nicht in der Mitte der Gesellschaft ankommen würden. In der Jungen Freiheit erklärte Kubitschek vor der Gründung: „Wir beteiligen uns an einem Spiel.“ Und weiter: „Unsere vollkommen abgesicherte Gesellschaft wird durch unsere Warnrufe und Forderungen nicht berührt.“ Jetzt, fast 16 Jahre später, sehen sie ihre Zeit gekommen.
In den letzten Jahren verließen Kubitschek und Kositza ihre Schreibtische und halfen Pegida und der AfD, sich in der Gesellschaft zu etablieren. „Viel Kraft und Zeit“ haben sie in die „Konsolidierung dieser Bürgerbewegung“ gesteckt, schreibt Kubitschek in dem von ihnen beiden herausgegebenen Gesprächsband „Tristesse Droite. Die Abende von Schnellroda“. Sie hoffen auf einen rechten Aufstand. Ihr Ziel ist eine Gesellschaft, in der Menschen deutscher Abstammung das Volk bilden, Männer noch Männer und Frauen Frauen sind und beide die Grundlage einer jeden Familie bilden.
Gegen egalitäre Menschen- und Weltsicht
Herr Kubitschek, Frau Kositza, gehören Sie denn noch zur Neuen Rechten? „Was verstehen Sie unter dem Begriff?“, fragt Kubitschek zurück. Eine geistige Strömung, die sich auf die Konservative Revolution und den italienischen Faschismus bezieht, beides rechte Strömungen vor dem Nationalsozialismus, um im vorpolitischen Raum eine Metapolitik gegen eine egalitäre Menschen- und Weltsicht zu führen, antwortet der Autor. „Wir wollen nicht einfach eine Tradition weiterführen, die Konservative Revolution ist eher eine Leitbild“, sagt Kubitschek.
Fünf Minuten vom Rittergut entfernt liegt der Landgasthof Zum Schäfchen. Hier richtet das Institut für Staatspolitik seine größeren Veranstaltungen aus. Auf dem Rittergut, sagt Kubitschek, hätten sie nicht den Platz für die vielen Teilnehmer. „An die 5.000 Personen“, so Kositza, hätten über die Jahre mindestens an diesen Veranstaltungen teilgenommen.
Vor wenigen Wochen, im November 2015, hielt Björn Höcke, der AfD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, in dem Landgasthof einen Vortrag: „Asyl. Eine politische Bestandsaufnahme“. Es war die Herbsttagung des Instituts für Staatspolitik. Ein Video des „Kanals Schnellroda“ auf YouTube hat den Auftritt dokumentiert. „Schnellroda ist eine Oase der geistigen Inspiration“, sagte Höcke dort.
Der „afrikanische Ausbreitungstyp“
Es sei für ihn „ein Labsal“, wenn er „hier sein darf, was viel zu selten vorkommt“. In seinem Vortrag sprach er über die „Reproduktionsstrategien“ eines „afrikanischen Ausbreitungstyps“ und einen „Bevölkerungsüberschuss Afrikas“. Er sagte: „Solange wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen, wird sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern.“
Höcke und Kubitschek duzen sich, sie sollen sich seit 20 Jahren kennen. Auf dem Internetportal „Sezession im Netz“ schreibt Kubitschek, dass sie sich mit der Veröffentlichung der Rede Höckes keinen „guten Dienst erwiesen“ hätten, doch „diese Kongresse“ seien „Orte der freien Rede, des unfertigen Sprechens, des Versuchs eines Zurande-Kommens mit einer gegen unsere Nation gerichteten Wirklichkeit“.
Dass man in Deutschland nicht mehr über Einwanderung reden könne, ohne als Rassist zu gelten, das werfen Kubitschek und Kositza den 68ern und ihrem politischen Erbe vor. Und damit auch dem Autor. „Sie denunzieren mit Ihren Texten“, sagt Kositza. Die anfänglich nüchterne Gesprächsatmosphäre wird langsam angespannt. „Sie sind mitverantwortlich, dass Studenten in Leipzig bei Pegida auf ältere Menschen einschlagen oder in Dresden Autos von Pegida-Teilnehmern brennen“, sagt Kubitschek. Die Initiative „Ein Prozent für unser Land“ sei auch dafür da, diese Betroffenen zu unterstützen.
„Nicht satisfaktionsfähig“
Dass sie selbst mit ihren Texten einen Mob aufgestachelt haben, wollen sie als Argument nicht gelten lassen. „Ach, Sie sind doch gar nicht satisfaktionsfähig“, sagt Kubitschek. Ein altes Wort aus der Duellsprache. Bedeutet: Der Autor wird nicht für würdig befunden, sich mit Kubitschek zu duellieren.
„Haben Sie noch eine Frage?“, will Kubitschek wissen. „Wie reagieren die Leute im Dorf auf Ihr Institut?“ Im Ort, im Kindergarten, in den Vereinen fühlt sie sich freundlich akzeptiert, sagt Ellen Kositza und lächelt.
Leser*innenkommentare
74450 (Profil gelöscht)
Gast
"„An die 5.000 Personen“, so Kositza, hätten über die Jahre mindestens an diesen Veranstaltungen teilgenommen."
Wow! Darüber freuen sich diese geistigen Dünnbrettbohrer?
Was sind schon 5000 Deppen gegenüber 100.000 Ehrenamtlichen, die in Deutschland die Willkommenskultur leben?
Reinhardt Gutsche
Zitat: „...die Konservative Revolution ist eher eine Leitbild“. Allein dieses Bekenntnis der Staatspolitiker macht den Artikel lesenswert, damit daran erinnernd, daß das AfD/Pegida-Biotop in einer dezidiert antiliberalen, antidemokratischen und antiegalitären Tradition einer relativ kohärenten politischen Bewegung steht, die sich selbst als „radikale Reaktion, als Revolution gegen die Revolution“ von 1918 verstand. Hermann Rauschning sah in ihr die „Gegenkraft gegen die Bewegung, die mit der Französischen Revolution zum Sieg gekommen war, namentlich den Glauben an die Veränderbarkeit des Menschen, die verstandesmäßige Durchschaubarkeit aller Dinge“. In der Historiographie gilt sie als Wegbereiter der Hakenkreuzler. Der französische Historiker Louis Dupeux identifizierte sie gar als dominierende ideologische Strömung in der Weimarer Republik und als „préfascisme allemand“. Zu diesem Schluß war schon Thomas Mann kurz nach der Machtübergabe an Hitler gekommen, als er die Hakenkreuzler als „politische Wirklichkeit jener konservativen Revolution“ bezeichnete (Tagebuch v. 26. Sept. 1933)
Auch Charles Maurras, Monarchist, Antisemit und Gründer der „Action française“, der für den Katholizismus als Staatsreligion in Frankreich plädierte, propagierte „eine konservative Revolution, eine Restauration, eine Rückkehr zur Ordnung“, die man nur „mit der Hilfe gewisser Elemente in Verwaltung und Militär erfolgreich durchführen“ könne.
AfD/Pegida ist folglich ein politisches Derivat der bürgerlichen Mitte, Fleisch von ihrem Fleische. Die konservativen Revolutionäre waren, wie gesehen, „Präfaschisten“, also keine Nazis strictu sensu, sowenig die AfD/Pegida-Fans in toto „Nazis“ sind. Aber das Holz, aus dem sie geschnitzt sind, wuchs auf demselben Stamm. Die Pegidisten et tutti quanti sollten dies bedenken, in welcher geistigen Ahnenreihe sie da hängen. Auch bei unbewußten oder gar ungewollten Traditionsbezügen kann es passieren: mitgegangen, mitgefangen usw....
571 (Profil gelöscht)
Gast
Genug der medialen Aufmerksamkeit.
Woher das Gedanken"gut" der Rechten stammt, ist doch mittlerweile wurscht.
Age Krüger
„ 'Ach, Sie sind doch gar nicht satisfaktionsfähig', sagt Kubitschek."
Da man mit solchen Typen nicht mit rationalen oder ethisch begreiflichen Werten debattieren kann, hätte er Herr Speit sagen sollen: "Allerdings nicht." Denn: Wie der Name "Speit" andeutet, ist hier von einem germanischen, deutschen Ursprung (Speidel, Spee, Spitz, Speer) auszugehen, was man bei dem aus dem tschechischen stammenden Kubischek (eigentlich: Kubicek) oder gar bei "Kositza", das sich eher polnisch anhört. Die ganzen Typen würden heute bei der SS kein Pöstchen bekommen.
Ich vermute, die machen heute alle einen auf rechts, weil sie in der Schule immer als Pol- und Böhmaken bezeichnet wurden und bis jetzt einen Minderwertigkeitskomplex haben.
Age Krüger, der den nie hatte mit einem NORDISCHEN Vornamen!!!
571 (Profil gelöscht)
Gast
Warum so bescheiden, Nordlicht?
Auch KRÜGER führt nicht zwingend zu Minderwertigkeitskomplexen.
31955 (Profil gelöscht)
Gast
Karl Raimund Popper, der Verfasser von „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ sagte folgendes: „Es ist diese Einstellung – die Ablehnung der Idee der Gleichberechtigung im politischen Leben, das heißt in dem Bereich, in dem es um die Gewalt von Menschen über andere Menschen geht – die ich für ein Verbrechen halte. Denn eine solche Einstellung liefert eine Rechtfertigung für die Idee, dass Menschen das Recht haben, andere als ihr Werkzeug zu verwenden.“
Haben Sie gelesen, was er für ein „Verbrechen“ hält? Dogmen jeder Art sollten in einer offenen Gesellschaft, da täglich Brot, jederzeit in einem demokratischen Diskurs nach bestimmten Regeln und Mustern z.B. These-Antithese-Synthese gegenübergestellt und mittels Minimal-Konsens überwunden werden. Davon sind wir aber weit entfernt, auch beim hisigen Tetiquettenschwindel des Blätterwaldes. Der Artikel 4 GG ist in der Praxis nicht selten ein Papiertiger. „Weltanschauliche Bekenntnisse sind unverletzlich“ heißt es da. Lachhaft, sagt der verantwortungslose Netiquettenschindler und schnippt auf verächtlich auf Löschtaste. Sie glauben es nicht?
Das Problem sind aus meiner Sicht nicht unangenehme oder unpopuläre Wahrheiten, sondern die Halbwahrheiten, mit denen man auch als Journalist hausieren geht. Einseitige Berichterstattung, einseitige Meinungsbildung, einseitige Deutungshoheit. Jedoch führt Einseitigkeit im Denken und Handeln immer zu inhumanen Zwang, weil es der Vielgestaltigkeit unserer Gedanken-Welt fundamental widerspricht. Entscheiden Sie Herr Speit etwa allein darüber, als Verfasser ihres Artikels, welche kritische Meinung Sie hierzu veröffentlichen?
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Die Demokratie im Schland wird Nazis so lange dulden, bis sie stark genug sind, um die Demokratie nicht mehr dulden zu müssen.
vøid
Kann dieses rechte Gedankengut mal auf psychologischer Ebene auseinander genommen werden? Ich bin auf dem Gebiet absoluter Laie, aber habe einige Vermutungen, womit diese Gedankengut funktioniert, nämlich u.a. durch Angst, geistiger Überforderung und/oder Denkfaulheit sowie Selbstgerechtigkeit:
- Vereinfachung/Verzerrung politisch-wirtschaftlicher Zusammenhänge in der Welt, wie z.B. die Globalisierung, Neoliberalismus und Imperialismus der westlichen Länder: arme Länder werden ausgebeutet und deren Menschen zur Flucht motiviert, aber die Ursachen werden nicht erkannt oder ingoriert; stattdessen wird es den Menschen einfach selber in die Schuhe geschoben
- Überforderung mit großer Freiheit an möglichen Lebensstilen --> es werden Lebensstile der 1950er Jahre (oder noch älter) hochgehalten und andere verteufelt. Und solche Bewegungen schreiben sich "Freiheit" auf die Fahnen... m(
- inkonsistentes, da selbstgerechtes/selbstbezogenes Weltbild, so ist bspw. Imperialismus der USA ist total schlimm, aber von Deutschland oder Europa egal oder sogar gut. Auch Kapitalismus wird meist nur da kritisiert, wo für die Rechten störend ist, jedoch nicht grundsätzlich in seiner schädlichen Art.
Die Liste darf gerne erweitert werden.
571 (Profil gelöscht)
Gast
@vøid Eben das genaue Gegenteil zu linkem Gedankengut...
Ruhig Blut
Ne, eben leider nicht.
Gestohlenes, originär linkes Gedankengut ist ein integraler Bestandteil der braunen Suppe. Völkische Ideologien waren von Beginn an hybride Konstrukte. Den Ideenklau haben die National-„Sozialisten“ vorgemacht und ihre Enkel betreiben ihn heute weiter – mit großem Erfolg. Daher rühren die, ja tatsächlich vorhandenen, ideellen Übereinstimmungen mit linken Bewegungen (Opposition zu Großkapitalismus, Globalisierung, soziale Forderungen, Aufwertung der „einfachen Arbeiter“ etc.). Damit werden ihre Programme auch bei traditionell linksdenken Menschen anschlussfähig, dadurch entstanden die „Querfront“-Ideen und damit lässt sich auch das typisch rechte Argument, dass die Kategorisierung in links und rechts längst überholt sei, leicht erklären.
Daher gilt es, diesen Ideenklau sichtbar zu machen und damit die Unsinnigkeit der Gemeinsamkeiten zu entlarven.
vøid
@Ruhig Blut Guter Beitrag.
Ruhig Blut
@vøid Danke, ebenso.
4932 (Profil gelöscht)
Gast
@vøid Sie sind auf dem Gebiet wirklich kein 'absoluter Laie'.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
"Kann dieses rechte Gedankengut mal auf psychologischer Ebene auseinander genommen werden?"
Wozu? Hätte man Hitler durch Freud stoppen können?
vøid
@DR. ALFRED SCHWEINSTEIN Ist erst einmal nur als tiefer gehende Analyse darüber gedacht, wie die Rechten denken, Handeln und Weltbilder entwickeln. Gegenmaßnahmen stehen auf einem anderen Blatt geschrieben.
Laurenz Kambrück
Ich finde immer erstaunlich, dass die Rechtsgewirkten so rasch in eklige bräunlich-stinkende Gefilde abrutschen. Hoecke/Lanig mit seinen biologistisch-rassistischen Ausbreitungstypen (wobei mit 4 Kindern er selbst wohl eher dem vermeintl. afrik. Typus folgt ...) , die Storchin mit ihren Mütterabschussideen, etc. Wie dumm ist dieses Personal? Offenbar merken die nicht die Grenzen der Satisfaktionsfähigkeit, wenn sie sie überschreiten. Man muss sie einfach nur reden lassen und mit Kamera und Mikro draufhalten - hat bei diesem Besuch in Schnellroda aber nicht so geklappt.
571 (Profil gelöscht)
Gast
@Laurenz Kambrück Die sind nicht wirklich "dumm", sondern dürften sich so medialer Aufmerksamkeit stets sicher sein, vergleichbar den Mitteln eines Kim jong un, um den sich ohne Raketengeschichten niemand kümmern würde.
Stefan Mustermann
In den letzten Jahren verließen Kubitschek und Kositza ihre Schreibtische und halfen Pegida und der AfD, sich in der Gesellschaft zu etablieren. „Viel Kraft und Zeit“ haben sie in die „Konsolidierung dieser Bürgerbewegung“ gesteckt, schreibt Kubitschek in dem von ihnen beiden herausgegebenen Gesprächsband „Tristesse Droite.
Da es seit mehreren Monaten viele Anzeigen und Verdachte auf Volksverhetzung gegen Pegida gibt, sollten die Behörden die Bücher und überhaupt die Arbeit des „Staatspolitik-Institut“ der Neuen Rechten sich genauer ansehen. Zur Radikalisierung der Bevölkerung darf die Arbeit dieses Instituts natürlich nicht führen.
Stefan Mustermann
„Ach, Sie sind doch gar nicht satisfaktionsfähig“, sagt Kubitschek.
So ähnlich antworteten schon mehrere Politiker der AfD wie beispielsweise Frau Petry, wenn Sie eine poltische Diskussion bereits verloren hatten. Es ist ein lügnerischer Trick in einem Gespräch. Herr Kubitschek antwortete nicht auf die Frage und griff den Autor persönlich an. Eine intelligentere und höfflichere Form wäre gewesen, wenn Herr Kubitschek die Diskussion einfach auf die "Nebenkriegsschauplätze" verlagert hätte.
4932 (Profil gelöscht)
Gast
Darf ich fragen: Ist das die Essenz des spontanen Besuchs bei Kubitschek und Kositza? Das wäre dann wirklich nicht viel.
bonus bonus
"Ach, Sie sind doch gar nicht satisfaktionsfähig"
rofl, was für ein alberner Narzisst! :D
--
anderes Thema:
Wenn political correctness bei den beiden unerwünscht ist, hätten sie wohl auch kein Problem mit Fotze und Untermensch angesprochen zu werden. Das liegt ja wohl eindeutig im Bereich der erwünschten p. incorrectness?!
Das würde ich natürlich nicht machen, da mir so ein extrem abwertender, sexistischer und rassistischer Sprachgebrauch unangenehm ist, aber es wäre schon mal interessant zu sehen, wie ein schmerzresistenter Komiker es darauf anlegt und solchen lustigen Gesellen vorführt, was sie sich da eigentlich wünschen.
87203 (Profil gelöscht)
Gast
Mir persoenlich ist ja political correctness zuwider.
Ich koennte natuerlich meinen eigenen Senf dazu schreiben, andere haben das aber schon viel besser kommentiert als ich das selbst koennte:
Comedy von Steve Hughes: https://youtu.be/fHMoDt3nSHs?list=FLXZ_Q7eRLwKMEtQ4iiYqKVg&t=203
Und noch was von Salvoj Zizek: https://www.youtube.com/watch?v=5dNbWGaaxWM
Sergei Denissow
@87203 (Profil gelöscht) Richtig, Murphy. Vielen Dank für die beiden Beiträge.
Gion
Ein sachlicher, couragierter Berichterstatter. Er bietet uns eine gute Diskussionsgrundlage.
(...) wo "Männer noch Männer und Frauen noch Frauen sind und beide die Grundlage einer jeden Familie bilden (...)"
Aber die Berichte über "Gewalt in Deutschen Ehen, mehrheitlich von Männern ausgeübt - und selten geahndet", die stammen natürlich samt und sonders (...) aus der "Lügenpresse"
Oder, Herr Elsässer (Ex-tazler, Ex-jw-ler)?
severino
Mir ist ehrlich gesagt nicht so ganz klar, was der Artikel Neues bringt. Die Aussagen, die belegen sollen, dass Kubitschek und seine blonde Frau böse sein sollen, hat er doch schon im Gepäck gehabt.
Ansgar Reb
Er macht die Personen satisfaktionsfähig, indem er über sie schreibt.
Im übrigen lüftet er ein Pseudonym, was eine Unverschämtheit ist.
Worst Case
die neue thule-gesellschaft? sehr interessanter artikel!
Ash
Interessanter und gut geschriebener Artikel! Ekelhaft diese neurechte Spinnerbande.
Sergei Denissow
Gut, Herr Speit, dass sich sich dort hin bewegt und mit den Leuten gesprochen haben.
Rainer B.
Erklärte Neofaschisten, die sich einerseits ein Volk wünschen, wo "Männer noch Männer und Frauen noch Frauen sind und beide die Grundlage einer jeden Familie bilden", aber andererseits ein Problem mit dem "Reproduktionsverhalten der Afrikaner" haben, obwohl die ja seit Jahr und Tag genau denselben Rollenvorstellungen nachhängen. Was soll man dazu sagen? Das ist Dadababa am Gendergeländer.
Gion
@Rainer B. "Erklärte Neofaschisten", das ist keine zielführende Etikettierung! Die Bewohner von Schnellroda haben sich dem Gespräch gestellt. Zu ihrem Klartext kann, muß ich mich verhalten. Aber im Moment bin ich ratlos. Als, pardon, Alt-68er (West), der nach fünf Jahrzehnten wieder in seine ostdeutsche Geburtsregion Sachsen-Anhalt zurückkehrte...
Rainer B.
@Gion Kubitscheks Leitbild ist erklärtermaßen die "Konservative Revolution". Die Geschichtswissenschaft bezeichnet die "Konservative Revolution" als den Wegbereiter des Nationalsozialismus. Die "Neuen Rechten" sind 100%ige Neonazis, die gelernt haben, wie man sich ein bürgerliches Antlitz gibt, weil Sie jenseits unserer Verfassung stehen und - im Prinzip - jederzeit mit Strafverfolgung rechnen müssen. Da soll sich mal keiner täuschen lassen. Wie gefährlich sowas sein kann, hat doch der NSU aufgezeigt. Leider ist dieser Staat durchgängig auf dem rechten Auge blind und dem linken Ohr taub.