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Staaten wollen Kooperation bei KIErstes Treffen in Großbritannien

Beim ersten globalen KI-Gipfel in Großbritannien bleibt vieles im Vagen. Doch eines haben die Staatsvertreter gemeinsam: Sie betonen die Chancen.

Händeschütteln für eine sichere Technologie: Robert Habeck und Rishi Sunak am 02.11.23 Foto: Soeren Stache/dpa

Milton Keynes dpa | Bei einem ersten internationalen Gipfeltreffen zur Sicherheit von Künstlicher Intelligenz haben Staaten Wege zu einer besseren Kooperation gesucht. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagte am Donnerstag vor Beratungen im englischen Milton Keynes, die Technologie könne viele Dinge leichter und effizienter machen, „vom Klimaschutz bis zu Wetterdaten und Frühwarnsystemen, von der Krankheitserkennung bis zu Therapiesystemen“. Es sei aber natürlich auch Missbrauch möglich.

Die Konferenz, an der Vertreter von knapp 30 Staaten, darunter auch China, sowie großer Technologiekonzerne teilnahmen, gilt als früher Schritt zu einer internationalen Verständigung über die Regulierung des sich rasch entwickelnden Sektors. Auch im Rahmen der G7-Staaten sowie in den USA und der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, Standards zu setzen.

Als bedeutendes Ergebnis der Konferenz kündigte der britische Premierminister Rishi Sunak die Gründung eines britisch-amerikanischen Instituts für KI-Sicherheit an, das neue Programme noch vor deren Veröffentlichung testen solle. Darauf habe er sich mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris und führenden Unternehmen in der Branche geeinigt, sagte der konservative Politiker zum Abschluss des Gipfels am Donnerstag vor Journalisten.

Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) ist bereits allgegenwärtig, aber meist eng auf Aufgaben spezialisiert. Sie steckt etwa in der Bildverbesserung, in Autokorrektur, in Chatbots, die allmählich statt Hotlines genutzt werden, sowie im Gesundheitswesen zum Beispiel zur Analyse von Symptomen.

In einer Spitzenrunde unter anderem mit Bundeswirtschaftsminister Habeck, Sunak, Harris, UN-Generalsekretär António Guterres und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wurden vier Risiken benannt, wie es aus Kreisen Beteiligter hieß. So müssten die Auswirkung auf den Arbeitsmarkt und den sozialen Zusammenhalt berücksichtigt werden. Der Mensch müsse bei der Technologie im Mittelpunkt stehen.

Es gehe außerdem um eine Balance zwischen Innovation und Regulierung. Der KI-Entwicklung müsse genügend Spielraum gegeben werden. Es müsse aufgepasst werden, dass die Entwicklung durch Regulierung nicht abgewürgt werde. Bei dieser Frage habe es in der Runde aber Nuancen gegeben. Außerdem betonte die Spitzenrunde demnach, dass auch kleine Länder Zugang zu KI haben sollten. Es müsse ein echter Wettbewerb entstehen, damit der Markt nicht von großen „Playern“, also großen IT-Konzernen vor allem aus den USA, dominiert werde.

Diskussion über Regulierung

Von der Leyen betonte, man solle von anderen Technologien lernen. Auch die Atomkraft sei für gute Zwecke wie Energiegewinnung, aber auch als Bombe verwendet worden. Es brauche freie und gut ausgestattete Forscherinnen und Forscher, um Risiken zu bewerten. Sie sprach zudem davon, dass in derzeit laufenden Verhandlungen zu einem EU-KI-Gesetz über die Gründung eines europäischen Amts für KI diskutiert werde. Dieses könnte gemeinsame Regeln in allen 27 EU-Staaten durchsetzen, erläuterte von der Leyen.

Habeck sagte vor dem Abflug nach England, die EU wolle über eine Verordnung die Anwendung von KI regulieren. Es gehe aber nicht darum, die Technik selbst einzuschränken. Zudem müssten international gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden.

Digitalminister Volker Wissing (FDP) hatte zum Auftakt des Treffens davor gewarnt, die Chancen der Technologie aus den Augen zu verlieren. Er habe sich daher für einen Verhaltenskodex eingesetzt, der als Brücke zwischen den europäischen und US-amerikanischen Regeln fungieren solle, sagte Wissing am Mittwoch. Die EU müsse ihren Fokus noch deutlicher auf Chancen durch die neue Technologie setzen, sonst drohe, dass man den Anschluss verliere.

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