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Spionage-Software „Regin“Sieht sehr nach NSA aus

Mit „Regin“ wurden russische Firmen, ein belgischer Konzern und das Kanzleramt ausspioniert. Nun gilt es als sicher, dass der Trojaner von der NSA eingesetzt wurde.

Wärmebild des Kanzleramtes Bild: dpa

BERLIN dpa | Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem US-Abhördienst NSA und der Spionage-Software „Regin“ gab es schon länger, jetzt gibt es ein weiteres handfestes Indiz dafür. Die IT-Sicherheitsfirma Kaspersky stellte fest, dass „Regin“ und ein von westlichen Geheimdiensten verwendetes Programm den selben Softwarecode für das Mitschneiden der Tastatur-Anschläge haben.

Über das Spähprogramm „QWERTY“, das von der Geheimdienst-Allianz „Five Eyes“ eingesetzt wird, hatte vor kurzem das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet. Es hat Unterlagen dazu aus dem Fundus des Informanten Edward Snowden. Zu der „Five Eyes“-Allianz gehören die Geheimdienste der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australien und Neuseelands.

Mit dem komplexen „Regin“-Programm wurden jahrelang Unternehmen und Behörden vor allem in Russland und Saudi-Arabien ausgespäht. Elemente von „Regin“ sollen aber auch bei Angriffen der NSA und ihres britischen Partnerdienstes GCHQ auf EU-Institutionen und den belgischen Telekom-Konzern Belgacom festgestellt worden sein.

Ende Dezember war „Regin“ zudem auf einem Computer einer Mitarbeiterin im Europareferat des Kanzleramts entdeckt worden.

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4 Kommentare

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  • Wie bereits in einem früheren Beitrag zu "Regin" von mir angemerkt, muss man doch das Microsoft Windows Betriebssystem als Ganzes als gefährliche Malware ansehen und nicht nur die paar Dateien von "Regin", die sich ja nur auf dieses Betriebssystem zurückgreifen. It's not just a bug, it's one of the endless bug's features!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Rechte anderer Völker? Grundrechte? Verbündete, gar befreundete Staaten? Alles ein Lacher für die US-Verantwortlichen. Diese unglaubliche US-Arroganz setzt sich auch bei Unternehmen fort: Facebook behauptet, sich nicht an deutsche Gesetze des Datenschutzes halten zu müssen, der Firmensitz sei ja schließlich in Irland. AOL kann das auch. Es packt einen kaltheiße Wut bei solchen "Freunden".

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Merkel, A. will um jeden Preis mit diesen Menschen (usa, speziell mit der nsa und der Industrie und den Großkotzen aus dem Silicon Valley) befreundet sein. Vielleicht auch anders formuliert: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.

  • ... mit Windows 10 wird es dann noch weiter verbreitet. Für die Preview holt sich Microsoft noch das okay des Users. Aber dann?