Sparprogramm des Autokonzerns: VW baut 30.000 Stellen ab
Sie nennen es „Zukunftspakt“, für 23.000 Volkswagen-Mitarbeiter in Deutschland ist es das Gegenteil. Dafür sollen neue Stellen im Bereich Elektromobilität entstehen.
Zugleich einigte man sich auf hohe Investitionen, um den Konzern fit für die Zukunft zu machen. So sollen auch 9.000 neue Stellen geschaffen werden, einem Insider zufolge im Bereich Elektromobilität. Markenvorstand Herbert Diess betonte: „Dieser Pakt ist für Volkswagen ein großer Schritt nach vorne, sicherlich einer der größten in der Geschichte des Konzerns.“
Bisher sei Volkswagen nicht gewappnet gewesen für den Wandel, bei der Produktivität habe man an Boden verloren. Bei der Rendite liege der Konzern weit hinter der Konkurrenz. Diess: „Volkswagen muss schnell wieder Geld verdienen und sich für den Zukunftssturm wappen.“
„Wir werden auch die Mannschaft verkleinern“, sagte der Markenvorstand. Auch im Ausland werde es Einschnitte geben. „In vielen Regionen sind wir zur Zeit nicht profitabel.“ Weniger Bürokratie, weniger Doppelarbeit soll es geben. Der Zukunftspakt sei ein Wegbereiter für die neuen Markenstrategie.
Alle Standorte sollen bleiben
VW will die Kosten bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro pro Jahr drücken. Es sollen aber alle Standorte erhalten bleiben. Mit dem Zukunftspakt wollen Betriebsrat und Unternehmen die aus Sicht aller Beteiligten nötigen Reformen bei der gewinnschwachen Kernmarke VW-Pkw mit Absicherungen für die Belegschaft vereinen.
Der Abschluss des Zukunftspakts war die Voraussetzung für den Investitionsplan des Autobauers bis 2021, über den der Aufsichtsrat am Freitag in Wolfsburg beraten und vor allem beschließen sollte. Dabei geht es um die Verwendung von rund 100 Milliarden Euro.
Volkswagen hat an vielen Stellen zu kämpfen. Der Abgas-Skandal zwingt zum Sparen, zugleich muss der Konzern viel Geld in zentrale neue Trends der Branche stecken: Digitalisierung und Vernetzung sowie alternative Antriebe. Dazu hat die Pkw-Kernmarke seit langem ein Rendite-Problem. Der Hausmarke um Golf und Passat blieben zuletzt von 100 umgesetzten Euro nur rund 1,60 Euro als Gewinn, wovon dann noch Zinsen und Steuern abgingen.
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