Sparprogramm der Bahn: Schluss mit Coworking
Die Bahn macht die mietbaren Arbeitsplätze dicht, die sie bisher an größeren Bahnhöfen angeboten hat. Die Nachfrage sei zu gering.
![Reisende auf einer Treppe im Berliner Hauptbahnhof Reisende auf einer Treppe im Berliner Hauptbahnhof](https://taz.de/picture/7315201/14/Co-Working-Deutsche-Bahn-1.jpeg)
Geschlossen würden deshalb nun die mietbaren Büroarbeitsplätze an den Hauptbahnhöfen in Berlin, Hannover und Mannheim sowie in der Bahnhofsumgebung in Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, München-Ost sowie Kassel-Wilhelmshöhe. Gedacht waren sie ursprünglich für Pendler oder Geschäftsreisende, die während längerer Wartezeiten dort hätten arbeiten können. Der erste Standort öffnete Ende August 2020 am Berliner Hauptbahnhof.
Doch zu selten wurden sie genutzt. Es seien jährlich operative Verluste im sechsstelligen Bereich angefallen, teilte die Bahn weiter mit. Im Rahmen des laufenden Spar- und Sanierungsprogramms „S3“ trennt sich der wirtschaftlich angeschlagene Konzern deshalb von schlecht laufenden Geschäftsbereichen. Innerhalb von drei Jahren soll der Konzern aus einem Verlust von mehr als einer Milliarde Euro einen Betriebsgewinn von zwei Milliarden Euro machen.
In Berlin sollen die Räumlichkeiten nun von der Infrastrukturgesellschaft InfraGo genutzt werden. An anderen Standorten bemühe die Bahn sich um eine Vermarktung innerhalb der Coworking-Branche, hieß es.
Die Coworking-Räume waren einst ein Baustein des sogenannten Smart-City-Projekts der Deutschen Bahn. Darunter verstand der Konzern etwa, seine Infrastruktur und Flächen um weitere Nutzungskonzepte zu ergänzen. Zumindest dieser Teil ist nicht aufgegangen.
„Der Fokus liegt vollständig auf der ganzheitlichen Modernisierung mit hoher Attraktivität und guter Aufenthaltsqualität für alle Reisenden, die in Deutschland mit dem Zug unterwegs sind“, teilte das Unternehmen weiter mit. „Deshalb modernisiert die DB derzeit Hunderte Bahnhöfe und stellt pro Jahr 100 Bahnhöfe und Verkehrsstationen fertig.“
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