Spanische Exklave Ceuta: Mehr als hundert Flüchtlinge
Eine ungewöhnlich niedrige Ebbe ermöglichte den Menschen die Umgehung des Grenzzaunes. In Marokko werden noch immer Hunderte festgehalten.

Geflüchtete jubeln nach Betreten des spanischen Staatsgebietes Foto: dpa
MADRID afp | 119 Menschen ist am Samstag von Marokko aus die Flucht in die spanische Exklave Ceuta gelungen. Nach offiziellen Angaben nutzten die Flüchtlinge die ungewöhnlich flache Ebbe und überwanden einen Wellenbrecher, der normalerweise nicht erreichbar ist. Die marokkanische Polizei hinderte etwa hundert weitere Menschen daran, die Grenze zu überqueren. Sechs Flüchtlinge wurden mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
Nach Angaben der Behörden in Ceuta handelte es sich bei den Schutzsuchenden um Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara. Sie wurden in ein Zentrum für vorübergehende Aufenthalte gebracht. Die sechs Verletzten mussten wegen Schnittwunden und Prellungen behandelt werden.
Ceuta ist ebenso wie Melilla eine spanische Exklave in Marokko, womit beide Gebiete zur EU gehören. Zahlreiche Flüchtlinge versuchen daher immer wieder, die teils meterhohen Grenzzäune zu überwinden oder durch das Meer zu schwimmen, um sie zu erreichen.
Ende Dezember war es 185 Menschen gelungen, nach Ceuta vorzudringen. Die marokkanischen Behörden griffen zudem über hundert Menschen auf, die versuchten, in die spanische Exklave zu schwimmen, und entdeckten zwei Leichen im Meer.
Leser*innenkommentare
H.G.S.
Was mögen diese ekstatischen Menschen auf dem Foto, wohl so alles durchgemacht und hinter sich gebracht haben? Und wird Ihre Freude auf das, was sie sich nun erhoffen, wohl anhalten?