Spaghettimonster-Kirche in Neuseeland: Pastafaris dürfen trauen
Neuseeland erlaubt der „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“, Menschen zu verheiraten. Als erste Kirche akzeptiert sie die Homo-Ehe.
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Auf Facebook kündigte die „Spaghettikirche“ an, „lesbische, schwule, bi-, trans und intersexuelle sowie heterosexuelle Ehen zu schließen. Einfach alles was in Neuseeland erlaubt ist.“ Eine Einschränkung gibt es, nur Verbindungen zwischen Menschen seien erlaubt. Damit wird die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ im Gegensatz zu den beiden größten neuseeländischen Religionsgemeinschaften, den Anglikaner_innen und Katholik_innen, die Trauung von homosexuellen Paaren durchführen. Bereits 2013 führte Neuseeland die gleichgeschlechtliche Ehe ein.
Auf der offiziellen Homepage der Kirche berichtete eine Anhänger_in 2011, dass ihr das Spaghettimonster in einer Vision erschienen ist. Homosexuelle seien schwul oder lesbisch, weil das Spaghettimonster sie mit „Seinem Nudeligen Anhängsel“ – so ähnlich wie „die Hand Gottes“ – berührt habe. Sie seien auserwählt. Das sei der Grund, warum ihnen von den Anderen das Recht auf Ehe abgesprochen werde - aus Neid. Es sei kein Zufall, dass keine andere Religion bisher Homosexualität anerkannt habe. Diese Nische werden die Pastafari ausfüllen. Ein User kommentierte: „Wunderbar, alle Religionen sind ohnehin Märchen, also warum nicht?“
Die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ gründete Bobby Henderson 2005 während seines Physikstudiums als Gegenbewegung zum Kreationismus, der im Schulunterricht an Einfluss gewann. Die Glaubenslehre des Spaghettimonsters verbreitete sich in den letzten zehn Jahren weltweit. In Deutschland ist die „Kirche des Fligenden Spaghettimonsters“ ein eingetragener Verein mit Sitz im brandenburgischem Templin, wo sie wöchentlich „Nudelmessen“ veranstaltet.
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