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Sozialdemokratisierung der LinksparteiSozis, vereint euch wieder!

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

In Thüringen mag auf dem Label der Sieger:innen „Linkspartei“ stehen – gewonnen hat Sozialdemokratie pur. Zeit für eine Wiederannäherung.

Wirklich eine Partei der Büroleiter? Foto: Jens Jeske

W ir als Publikum schauen zu, manche gar mit gewissen Anteilen an Schadenfreude, wie die Union sich allmählich zu zerlegen beginnt – weil ihr Chef in Thüringen, Mike Mohring, an das Naheliegende laut zu denken wagte: Gespräche mit der Linkspartei.

Mohrings Wunsch zu erfüllen könnte so einfach sein, denn die Linkspartei ist ja nur noch mit historischem Blick eine in der SED-Nachfolge. Blickt man also einfach auf das Faktische, nicht auf das für die Union (und nicht nur für sie) Fürchterliche: Die Linkspartei, sagen Letztere, sei Mauerbau, Schießbefehl, die Erb:innenschar der Margot und Erich Honeckers und Erich Mielkes sowieso.

Die Fakten zur Kenntnis genommen, also die kommunale Praxis in Thüringen mit Bodo Ramelow als Ministerpräsident, und nötigenfalls auch das Programmatische, dann handelt es sich bei der Gräuelpropaganda wider die Linkspartei um verzweifelte Augenwischerei. Thüringens Linkspartei mit der ultraklugen Susanne Hennig-Wellsow an der Spitze ist nichts als eine sozialdemokratische, mainstreamig-mittige Partei, wie es sie im besten Sinne in der alten Bundesrepublik einst auch mal gab – als SPD.

Eine Partei ohne volxpädagogische Allüren, ohne eitlen Schein, das Große und Ganze verändern zu können, dafür eine Organisation der Kümmer:innen, der Pragmatiker:innen, der Fortschrittsgläubigen in jeder kleinen Verbesserung des Alltags, und sei es die Verdichtung der Taktzeiten im öffentlichen Nahverkehr, der Rentenberatung, der Inklusion über Plattformen für Rollstuhlfahrende an Tramhaltestellen.

Die SPD, eine Partei der Büroleiter

Eine Partei nicht der Hipster, sondern eine, die besorgt ist um die konkrete Besserung der Lebenschancen von jenen, die es nicht so dicke im Portemonnaie haben; und eine, die auf eine kluge Wirtschaftspolitik, auf Kommunikation mit Unternehmen und Betrieben nicht verzichtet, also den Kapitalismus schlechthin bejaht – und ihn zu formen versucht.

Für eine Wiedervereinigung wäre es nützlich, auf historisch scheinbegründete Klugscheißerei zu verzichten

Dass die real existierende SPD es nicht schafft, dieses Image auszufüllen, dass sie gar, mit einem Wort des Politikwissenschaftlers Franz Walter gesagt, vor allem eine Partei der Büroleiter sei, wurde in Thüringen ebenfalls offenkundig: Wolfgang Tiefensee, nun wirklich kein Unsympath, holte nur etwas mehr als acht Prozent. Die SPD ist ein Schiff, das gerade sehr schön und unnötig vor sich hin sinkt.

Die Sozialdemokratie, die sich auch so nennt, hat aktuell und auf absehbare Zeit einen politischen Appeal an Attraktivität wie eine ehemalige Textillinie, die vollkommen aus der Mode geraten ist, weil sie weder gut aussieht noch in Zukunft wieder up to date wird: nur noch museumsfähig.

Die Rechten freut dies natürlich, die Konservativen der Union haben Mitleid, vielleicht auch, weil ihr ähnliche Überflüssigkeit droht – zerrieben nämlich zwischen Rechten auf der einen und den immer schon linksbürgerlichen Grünen auf der anderen Seite.

Verzagt und hochmütig zugleich

Es mag ja eine Binsenweisheit sein, aber sie sei betont: Es braucht eine große linke Partei, und zwar nicht für ihre Mitglieder, die ihre linke Identität pflegen wollen, sondern als Organisation, die in den politischen Praxen Rechten, Konservativen und Liberalen (wie auch Grünen) Repräsentationsmacht entgegensetzen kann. Mit anderen Worten: SPD und Linkspartei, inzwischen fast ähnlich groß (oder klein, je nach Perspektive) mögen sich auf den vermutlich langwierigen Prozess der Wiedervereinigung begeben.

In der – immer am Thüringer Beispiel diskutiert – Linkspartei gibt es so gut wie nichts, was nicht auch die SPD gut finden könnte, in der SPD findet sich nur wenig, was nicht auch die Linkspartei in sich integrieren könnte. Die eine Partei ist eher verzagt und hochmütig zugleich , die andere – siehe Mietendeckel in Berlin – mutiger und entschiedener, das Angemessene politisch realisieren zu wollen.

In der SPD gibt es noch keine Prominenten, die dies zu denken vermögen – man ist offenbar noch nicht hinreichend marginalisiert. In der Linkspartei indes ist es ein Mann wie der Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), René Wilke, der eben dies offen sagt: Beide Parteien widmen sich einem ähnlichen Spektrum, aber nur zusammen hätten sie die Schlagkraft, von den (öko-)liberalen und konservativen Oppositionen ernst genommen zu werden.

Wilke errang vor einem Jahr einen Sieg im Rennen um den OB-Posten in einer Stadt, die fest in der Hand der Union war: mit einem populären Wahlkampf, der sich nicht wie Aktendeckel und Wiedervorlage anfühlte, sondern Klinken putzte und Talent zum städtischen Stolz betonte.

Auf historisch scheinbegründete Klugscheißerei verzichten

Wir wissen zwar aus den hinlänglich langweilenden Stichworten, mit denen sich Fundis beider Parteien jeweils annerven, dass das schwierig werden könnte: Mauerschießbefehl, Kriegskredite, Stasi – und dass Oskar Lafontaine für Sozialdemokrat:innen, die Ende der neunziger Jahre dabei waren, eine Persona non grata ist, ist ja auch keine News.

Aber das sind nur Chiffren historischen Scheininteresses, die jeweils den entsprechenden Rechthaber:innen dienen. Bodo Ramelow macht es anders, dabei hat er 2009 die Möglichkeit einer rot-rot-grünen Koalition in Thüringen noch vergeigt, weil er, wie es heißt, die Sozialdemokraten an die Wand verhandelt habe.

Für eine Wiedervereinigung wäre nützlich, auf historisch scheinbegründete Klugscheißerei zu verzichten. Und sich auf eine Partei zu verlegen, die um ihre kapitalismuskritischen Mitglieder weiß und sie für legitim stichwortfähig hält, aber diese nicht zu Rang kommen lässt. Eine Partei, die eher für eben das einsteht, was als demokratischer Sozialismus verstanden wird, so wie der Historiker Tony Judt es begriff: Anwältin der kleinen Leute und Verteidigerin der Republik, eine Mauer gegen die Rechten.

Keine Weltumstülper, keine Revolutionäre, die gewännen nämlich nie. Vielmehr Kämpfer:innen für eine Welt, die nur in kleinen Etappen ein bisschen besser werden kann.

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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27 Kommentare

 / 
  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Was soll daran erwähnenswert sein, wenn das Tausendjährige Reich mit all seinen Millionen Toten und Traumatisierten einen höheren Stellenwert als 1989 eingeräumt bekommt?

    ManN nennt es Prioritäten setzen. Im Großen wie im Kleinen.

  • Das, was vor 30 Jahren war., das wollen wir vergessen. Das, was vor 75 Jahren war, das wollen wir täglich neu aufkochen.

  • Nette Vision. Aber wie sagte schon Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“



    Ich glaube kaum, dass es die Möglichkeit einer Fusion in EINE Partei gibt. (hier unwahr „Wiedervereinigung“ genannt. Denn Leute wie Gregor Gysi waren für die SPD ja etwas das auf keinen Fall den sozialdemokratischen Körper kontaminieren durfte!)



    Da wären auf der einen Seite, diejenigen wie Lafontaine die in Hass aus der SPD ausgetreten sind.



    Und dann die Wagenknechts, die der SPD vorwerfen nicht links genug zu sein und den Neo-Liberalismus zu stärken. (Erinnert stark an Thälmann und die Sozialfaschismusthese.)



    Auf der anderen Seite, sind da Leute in der SPD, wie der Seeheimer Kreis die NIE ihre SPD aufgeben werden, oder das was sie dafür halten. Die werden eine Gruselgeschichte a la Zwangsvereinigung malen.



    (KPD und SPD zur SED und das 2019?! Niemals!)



    Vielleicht wird es Leute in den jeweiligen Parteien geben, die zusammenarbeiten werden um eine Regierung zusammen zu zimmern.



    Hoffen wir mal, diese sind schneller als die Leute auf der anderen Seite. (Gemeint sind Herrschaften wie der Thüringer CDU-Landesvize Herr Heym der ja auch mit der AfD reden will. Natürlich nur um der Demokratie willen…)

  • Knackpunkte:



    NATO und Interventionskriege



    Hartz-IV



    Ausverkauf der Demokratie durch sogenannte Freihandelsabkommen - CETA, TTIP, etc.



    Renten, Mindstlohn, ...



    Haltung zu Russland

    Da bringt eine Vereinigung nichts, die Summe ist weniger als die Teile.

  • Die CDU und Herr Mohring, keine Angst vor der Sozialdemokratischen Linken (SPL).

    Die Sozialdemokratische Partei (DIE) Linke hat nicht die Absicht den Kapitalismus zu beseitigen. Auch nicht die Absicht, die persönlich leistungslosen Erbschafts-MillionärInnen, Kapital-MultimillionärInnen und Dividenden-MilliardärInnen, entschädigungslos zu enteignen.

    Herr Mohring, schauen Sie doch nur nach Berlin. Auch hier können Sie die dem Kapital gebeugte Politik der Sozialdemokratischen Partei (DIE) Linken doch entnehmen, dass sie auch dazu bereit ist, zusammen mit der anti-sozialdemokratischen SPD und den Olivgrünen, beim Rückkauf von vormaligen Sozialwohnungen, bereitwillig, den heute vierfachen Preis, im Vergleich mit dem vormaligen Verkaufspreis, für den Rückkauf, zu bezahlen. Immerhin, was auch in ihrem Interesse sein dürfte, ein schönes lukratives Geschäft für Immobilienspekulanten.

    Also nochmals, Herr Mohring und an die Adresse ihrer CDU, ebenso wie an Friedrich Merz von der nordamerikanischen Spekulantenholding, es bedarf keinerlei Ängste vor einem Bündnis mit der Sozialdemokratischen Partei-Linken, der heutigen SPL.

  • Es gab seit Lafontaines Weggang bis heute keinen Ansatz der SPD, sich wieder auf irgendeine Art klassischer Sozialdemokratie zurück zu besinnen. Dafür spricht ja nicht zuletzt auch die Nominierung von Scholz zum Stichwahlkandidaten für die Parteispitze.



    Wollen wir wirklich die Helmut-Schmidt-Sozialdemokratie wiederhaben, die mit dem Putsch gegen Brandt begann und mit dem NATO-Doppelbeschluss endete? Wollen wir Sozialdemokratie wiederhaben, die mit dem Nazi Kiesinger eine Machtpartnerschaft einging? Oder wollen wir gar die Noske-SPD-wiederhaben, die dem alten Adel und anderen reaktionären Kräften half, die Weimarer Republik zu demontieren?

    Im Ausland ist es völlig normal, dass Parteien, die vor Jahrzehnten ihre große Zeit hatten, völlig verschwinden. Warum sollten wir uns also noch einen Atavismus namens SPD leisten? Die Linke ist, wie wir am Beispiel Thüringen sehen, längst den Klischees von Mauerschützenpartei oder SED-Nachfolgepartei entwachsen und bietet genau die soziale Realpolitik, die unsere Gesellschaft jetzt dringend braucht, um nicht noch mehr auseinander zu brechen.

    Wer die derzeitige Politik der Linkspartei als Verrat empfindet, kann sich ja fortan der MLPD (die ja im nördlichen Ruhrgebiet bis heute hervorragende Arbeit in den Betriebsgruppen leistet, wo die Gewerkschaften längst neoliberal eingeknickt sind) der DKP oder kleineren K-Gruppen aka Debattenzirkeln zuwenden.

  • Sollte die SPD sich wieder auf ihre Programme aus den 80ern besinnen, und die unnütze Agenda-politik aufgeben, sollte sie sich wieder auf Friedenssicherung durch Diplomatie und nicht durch Waffen besinnen. sollte sie wieer Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen. Leider sehr viel Konjunktiv und niemand in Sicht, der die SPD diesen Weg führen könnte.

  • Die Linke ist neben der Afd die einzige Partei die sich von den anderen abhebt.

    Ich würde mir eher mehr kleinere Parteien wünschen die ein einmaliges Programm haben als große Block-Parteien die sich wie ein Ei dem anderen gleichen.

  • »Eine Partei ohne volxpädagogische Allüren, ohne eitlen Schein, das Große und Ganze verändern zu können, dafür eine Organisation der Kümmer:innen, der Pragmatiker:innen …«

    Besser kann man das Dilemma der derzeitigen Politik doch gar nicht beschreiben, oder? Wo sind die klugen und mutigen Gegenentwürfe zum sebstmörderischen Neoliberalismus? Der lässt sich von ein paar optimierten ÖPNV-Taktzyklen mit Sicherheit nicht beeindrucken.

    Die SPD befindet sich mit Fug und Recht im freien Fall. Sie hat ihren, ähem, Markenkern vor langem verloren. Warum da noch die paar wenigen echten Linken bei der Linken mit in den Orkus reißen?

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - taktil -

    “ Vereinigung. Schon wieder Vereinigung.







    "politischen Appeal an Attraktivität wie eine ehemalige Textillinie, die vollkommen aus der Mode geraten ist,"







    der Vergleich liegt wirklich nah:



    Die SPD ist C&A.







    Was kommt noch nach dem Sich-Besaufen?



    Ein leeres Faß wird überlaufen!



    Und dann teilt sich halt der Haufen.



    Ein Teil der SPD wird grün,



    Andre wird`s zur Linken ziehn.







    Den Oscar für sein "Lebenswerk"



    kriegt Lafontaine, der Riesenzwerg.



    Dann spielt er eine neue Rolle.



    Im Restaurant zu Casserole



    darf er die Speisekarten schreiben -



    und wird bestimmt im Saarland bleiben.







    "Es sucht sich endlich jeder selbst was aus



    und jeder geht zufrieden aus dem Haus."



    (Goethe)“

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Nu, so gann mor's ooch sähn. :-)

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Es hat gefruchtet. Ich bin ja sowas von begeistert.(J.W.v.G)

      .."Eine Partei ohne volxpädagogische Allüren, ohne eitlen Schein, das Große und Ganze verändern zu können, .."

      Das ist das was schreiberiche Tätigkeit ausmacht, große Klasse!

    • @Lowandorder:

      Haha, sehr geil!

    • @Lowandorder:

      Die SPD im heißen Currywurst-Look an mild-saurem Stützstrumpf - das gab's noch nie. Echt scharf!

      • @Rainer B.:

        anschließe mich & geb die Strüßche Buketts etc gern heiter weiter. 😎

  • Mag ja sein, dass es in der Linkspartei mehrere Sozialdemokraten gibt, aber in der SPD? Das wär mir aufgefallen. Ein Olaf Scholz behauptet z.B. schon gar nicht mehr, Sozialdemokrat zu sein. Er nennt sich selbst neuerdings ja einen „Truly-Sozialdemokrat“, womit er im Grunde zwei Dinge zum Ausdruck bringt:



    1) Ich habe selber starke Zweifel, wirklich ein Sozialdemokrat zu sein und



    2) Ich bin mir darüber im Klaren, dass man mir den Sozialdemokraten nach alldem gar nicht mehr abkaufen können wird.

    • @Rainer B.:

      und 3) Englisch kann ich auch nicht.

      • @BvW:

        Na Na! Nù seinse mal nich so streng.

        Oil of Olaf vande Gröfimaz II. is aus OS -



        & Wollnichwoll -



        Das erklärt‘s - Schonn.



        Voll Normal - Ey.

        • @Lowandorder:

          &Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Kenne -

          “ OS aus OS - typische Kopfgeburt. Im Westen Nichts Neues?“

          kurz - op jot kölsch - Maa waas es nich.



          Normal.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Nein, bitte nicht!

    Die Aufgabe der Linkspartei ist es, eine progressive Vorstellung von einer ökosozialen Wende zu entwickeln.



    Der Vorschlag des Verfassers ist ein derber Missbrauch derjenigen Kräfte in der Linkspartei, die sich seit Jahren darum bemühen, eine solche Vision zu entwickeln (68% der Mitglieder sind für ein bedingungsloses Grundeinkommen). In Scharen würden die Mitglieder der Linken aus einer vereinigten SPD/Linken austreten (und eine neue Partei gründen). Viele Wähler*innen würden der Partei weglaufen.

    Die Linke ist kein Recyclingunternehmen für gescheiterte SPDler*innen. An dem letzten solchen Happen hat die Linke immer noch zu kauen. Das Netzwerk um Wagenknecht/Lafontaine verhindert seit Jahren, dass sich in der Linkspartei eine progressivere Haltung durchsetzt und macht die Partei für viele unwählbar.

    Was ist das für eine Wut beim Verfasser, unbedingt die Differenz beseitigen zu wollen? Sollte eine gesellschaftliche Linke nicht gesellschaftliche Gegenmodelle entwickeln und vertreten?



    Was für ein Interesse kann es für Linke daran geben, schon die Möglichkeit einer Veränderung zu unterdrücken, wenn sich auch nur der Hauch einer solchen Möglichkei zeigt?

    Kaum hat die Linkspartei Erfolg, geht es darum, sie zur Staatsräson zu rufen?! Ist dafür die taz zuständig?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Nein, bitte nicht!

    Die Aufgabe der Linkspartei ist es, eine progressive Vorstellung von einer ökosozialen Wende zu entwickeln.



    Der Vorschlag des Verfassers ist ein derber Missbrauch derjenigen Kräfte in der Linkspartei, die sich seit Jahren darum bemühen, eine solche Vision zu entwickeln (68% der Mitglieder sind für ein bedingungsloses Grundeinkommen). In Scharen würden die Mitglieder der Linken aus einer vereinigten SPD/Linken austreten (und eine neue Partei gründen). Viele Wähler*innen würden der Partei weglaufen.

    Die Linke ist kein Recyclingunternehmen für gescheiterte SPDler*innen. An dem letzten solchen Happen hat die Linke immer noch zu kauen. Das Netzwerk um Wagenknecht/Lafontaine verhindert seit Jahren, dass sich in der Linkspartei eine progressivere Haltung durchsetzt und macht die Partei für viele unwählbar.

    Was ist das für eine Wut beim Verfasser, unbedingt die Differenz beseitigen zu wollen? Sollte eine gesellschaftliche Linke nicht gesellschaftliche Gegenmodelle entwickeln und vertreten?



    Was für ein Interesse kann es für Linke daran geben, schon die Möglichkeit einer Veränderung zu unterdrücken, wenn sich auch nur der Hauch einer solchen Möglichkei zeigt?

    Kaum hat die Linkspartei Erfolg, geht es darum, sie zur Staatsräson zu rufen?! Ist dafür die taz zuständig?

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Das Netzwerk um Wagenknecht/Lafontaine verhindert seit Jahren" dass die Linke langsam zu einer weiteren Anpasserpartei wird, die für die Bevölkerung rein gar nichts bringt. Bei der Demokratie geht es um Unterschiede, zwischen denen die Bürger wählen können.

  • RS
    Ria Sauter

    Welche Sozialdemokraten sind noch in der SPD?



    Da gibt es nichts mehr,was zusammenpasst.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Warten wir mal ab, ob "Oil of Olaf" plus den Sozen-Vorsitz übernimmt. Falls ja ist das Thema dann durch.

    Falls nein, sehen wir dann weiter.

    Ansonsten stimme ich meinem Merz-kennenden 'Vorschreiber' zu.

  • Die Linke ok. Aber welche Sozis noch? 👻 👻 👻

    kurz - Liggers. Generation Gummibärchen - erzählt Märchen.



    Macht sich die Welt banales - wittewittewitt - wie Frau Nahles.