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■ Mit der EuroSun auf du und duSonnige Messe

Freiburg (taz) – Rein wissenschaftliche Solartagungen gibt es zwar schon seit langem wie Sand am Meer; auf dem in dieser Woche in Freiburg stattfindenden größten europäischen Solarkongreß „EuroSun '96“ sollen jetzt aber Wissenschaftler endlich auch verstärkt mit Entscheidungsträgern aus Industrie und Politik zusammengebracht werden. Veranstalter dieser Mischung aus wissenschaftlicher Tagung und Industriemesse ist die weltweit agierende International Solar Energy Society (ISES), die ihren Hauptsitz in Freiburg hat und als regierungsunabhängige Organisation auch beratende Funktion bei der UNO ausübt.

Etwa 1.000 Wissenschaftler aus 45 Ländern werden auf der EuroSun '96 in der erst vor kurzem fertiggestellten Kongreßhalle Freiburgs erwartet. Das über 450 Vorträge umfassende Programm reicht von den „Möglichkeiten erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern“ bis zu Fragen des „Sustainable development in der Stadtplanung“ und dem „Einsatz solarer Energiesysteme bei Olympia 2000 in Sydney“.

Auf der begleitenden Industriemesse verschaffen zudem führende Unternehmen aus acht europäischen Ländern und den USA dem Verbraucher einen Überblick über die neuesten technischen Entwicklungen und Anwendungen regenerativer Energiequellen – vom Segelflugzeug mit Solarmotor bis zum sonnenkraftgetriebenen Rasenmäher. Auch das Dreiliter-Modell von Mercedes- Benz soll hier präsentiert werden. Nicht vertreten hingegen ist Siemens. Eröffnet wird die Tagung von Umweltministerin Angela Merkel und Hendrik Tent von der EU-Generaldirektion für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung.

Gemeinsam wollen die Vertreter aus Forschung, Wirtschaft und Politik auf der EuroSun ausloten, wie die derzeitige Diskrepanz zwischen technischer und politischer Entwicklung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energieträger überwunden werden könnte.

Nach der Premiere in Freiburg will die ISES die EuroSun dann alle zwei Jahre in verschiedenen europäischen Städten wiederholen. Organisatorin Murielle Rousseau-Reusch von der ISES gibt sich angesichts der Zahl und Qualität der Gäste optimistisch, auf der EuroSun erste konkrete Vereinbarungen zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen hervorbringen zu können.

Es würde sich lohnen: Bis zur Hälfte des weltweit benötigten Energiebedarfs könnte nach einer Prognose des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Anteil alternativer Energieträger an der Energiewirtschaft bis zum Jahr 2050 anwachsen – „entsprechende Anstrengungen“ vorausgesetzt. Lars Abromeit

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