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Simbabwes First Lady rastet ausEin Auge zugedrückt bei den Mugabes

Grace Mugabe und ihre Söhne randalieren in Südafrika ohne rechtliche Konsequenzen. Offenbar genießt die Familie dort Immunität.

Ausraster von Simbabwes First Lady hinterlässt Spuren auf Engels Stirn Foto: ap

Johannesburg/Harare taz | Simbabwes Präsidentenfamilie sorgt für Wirbel in Südafrika. Grace Mugabe, die First Lady, konnte am Dienstag ungestört das Land verlassen und nach Hause zurückfliegen, nachdem sie sich der Befragung durch die südafrikanische Polizei entzogen hatte. Zuvor hatte das südafrikanische Model Gabriella Engels gegen sie Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.

Die 20-jährige Engels hatte am Sonntagabend die beiden Söhne Mugabes, Robert und Chatunga, im Hotel Capital 20 West im feinen Johannesburger Stadtteil Sandton besucht. Sie wurde von Frau Mugabe empfangen, der ihren Bodyguard anwies, sie zum Verlassen des Zimmers aufzufordern, und sie anschließend mit einem Stromkabel verprügelte. Die junge Frau ging zur Polizeistation von Sandton und erstattete Anzeige.

Aber die Polizei nahm Grace Mugabe nicht fest. Während ein Polizeisprecher am Dienstag erklärte, ihre Anwälte seien in Verhandlungen über die Umstände einer möglichen Vernehmung, flog sie nach Hause.

Zakhele Mbhele, Oppositionssprecher für Polizeifragen, nannte es „verantwortunglos“, Grace Mugabe die Ausreise zu gestatten. Die First Lady hätte festgenommen werden müssen, sagte er: „Die Polizei hätte sich denken können, dass sie nicht wartet, bis sie vor Gericht gestellt wird.“

Beobachter waren nicht überrascht. „Sie genießt die gleiche Immunität wie Präsident Mugabe“, sagte eine Geheimdienstquelle über Grace Mugabe. „Sie zu verhaften hätte eine diplomatische Krise provoziert.“ Er verwies darauf, dass erst letzte Woche Südafrikas stellvertretender Hochschulminister Mduduzi Manana auf Kaution auf freien Fuß gelassen wurde, obwohl er zugab, eine Frau in einem Nachtclub verprügelt zu haben. „Wenn unsere Polizei nicht Manana wegen Körperverletzung an einer Frau festnehmen kann, wie kann sie dann die Frau eines Präsidenten festnehmen?“

Sie zu verhaften hätte eine diplomatische Krise provoziert

Geheimdienstquelle

Ironischerweise ist Grace Mugabe südafrikanischen Ur­sprungs. Sie wurde 1965 in Benoni östlich von Johannesburg geboren, aber zog mit ihrer Familie 1970 ins heutige Simbabwe. In Südafrika ließ sie jetzt eine Beinverletzung behandeln. Dass sie dies auf Staatskosten tut, während in Simbabwes Krankenhäusern Patienten an Medikamentenmangel sterben, ist auf Kritik gestoßen. Ihre beiden Söhne leben in Südafrika und wurden vor Kurzem wegen schlechten Benehmens aus ihrer Wohnung geworfen. Laut Berichten kostet ihre Bewachung monatlich umgerechnet 13.000 Euro.

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