Siemens-Chef sagt Saudi-Arabien ab: Investorenkonferenz ohne Kaeser
Nach starkem öffentlichen Druck verzichtet der Siemensvorstand auf den Besuch in Riad. Hintergrund ist Fall des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi.
Lange habe er die dritte Möglichkeit erwogen, denn die Absage der Teilnahme wäre die „einfachste“ Lösung gewesen und hätte bedeutet, sich hinter dem „Mainstream“ zu verstecken, schrieb Kaeser in seinem Beitrag weiter. In der jüngsten Vergangenheit habe er dann „hunderte, wenn nicht tausende“ Mails und Einträge in sozialen Netzwerken bekommen, die ihn zu einer Absage rieten und er habe sich Zeit für seine Entscheidung genommen.
Letztlich habe er sich entschieden, nicht nach Riad zu reisen. „Das ist keine Entscheidung gegen das Königreich“, stellte er klar. Am wichtigsten sei derzeit aber, dass die „Wahrheit“ ans Licht komme und Gerechtigkeit hergestellt werde.
Saudi-Arabien hatte am Samstag erklärt, dass Khashoggi am 2. Oktober während eines Besuchs im Konsulat seines Landes in Istanbul bei einer „Schlägerei“ getötet worden sei. Weltweit trifft diese Darstellung auf erhebliche Skepsis, da das Königreich zuvor mehr als zwei Wochen behauptet hatte, Khashoggi habe das Konsulat lebend verlassen. Türkische Medien berichten seit Wochen, dass der Journalist im Konsulat gefoltert, getötet und zerstückelt worden sei.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
Bildungsforscher über Zukunft der Kinder
„Bitte nicht länger ignorieren“
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung