piwik no script img

Sieg für UmweltaktivistenDeutschlands Felder gentech-frei

Nicht mal mehr im Versuchsanbau: 2013 wachsen das erste Mal seit 20 Jahren in Deutschland keine Gentech-Pflanzen unter freiem Himmel.

Wird dieses Jahr nicht mehr umgebracht: Der Maiszünsler Bild: dpa

Auf Deutschlands Äckern wächst 2013 erstmals seit 20 Jahren keine einzige gentechnisch veränderte Pflanze. Als letzter Inhaber einer Genehmigung für Freilandversuche in diesem Jahr hat das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) im sachsen-anhaltischen Gatersleben sein geplantes Experiment abgesagt. Das IPK wollte in diesen Tagen Gentech-Winterweizen aussäen.

„Unser Freilandversuch wird in diesem Jahr leider nicht stattfinden“, teilte IPK-Sprecher Roland Schnee der taz.am wochenende mit. Er begründete das mit den Zerstörungen von Freisetzungsversuchen durch militante Gentechnik-Gegner. Sie hätten dazu geführt, dass „es in Deutschland kaum noch Freisetzungen gentechnisch veränderter Pflanzen gibt“.

Aus der Liste des zuständigen Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit geht hervor, dass der IPK-Versuch mit Winterweizen als letztes Experiment in diesem Jahr hätte stattfinden können.

taz am Wochenende

Monsanto gibt auf: 2013 wurde in Deutschland keine gentechnisch veränderte Pflanze angebaut. Die Geschichte dieses Konsumkriegs lesen Sie in der taz.am wochenende vom 2./3. November 2013 . Terror und Überwachung haben eins gemeinsam: Sie können jede treffen. Und: "Die Sendung mit der Maus" atmet den Geist von '68, sagt Christoph Biemann. Außerdem: Der Mensch in der Revolte - In ein paar Tagen wäre Albert Camus 100 geworden. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Der Versuch war auf Flächen der Firma BioTechFarm in Üplingen geplant. Deren Geschäftsführerin Kerstin Schmidt sagte der taz.am wochenende: „Wir würden kein Geschäft machen mit nur einem einzigen Versuch.“ Der technische und personelle Aufwand lohne sich nicht.

Die Bewegung wird Mainstream

Damit ist nach dem kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen 2012 nun auch der Versuchsanbau in Deutschland zum Erliegen gekommen – ein weiterer Sieg für die Anti-Gentech-Bewegung.

Die Bewegung hat ab 1996 den Mainstream erobert: Damals wurden die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen aus den USA nach Deutschland importiert. Die Umweltorganisation Greenpeace blockierte Schiffe, die die Soja transportierte, und startete eine europaweite Kampagne. Ergebnis: Unterstützten oder tolerierten 1996 nach einer Umfrage im Auftrag der EU-Kommission noch 56 Prozent der Deutschen Gentechnik in der Landwirtschaft, waren es drei Jahre später nur noch 49 Prozent.

Dabei nutzten die Aktivisten die Angst vieler Menschen vor der neuen Technologie. Sie fürchten, dass die Pflanzen zum Beispiel Allergien oder Krebs verursachen könnten. Die mutmaßlichen Belege dafür sind allerdings höchst umstritten. Gentechnikpflanzen ermöglichen es aber auch, aus wirtschaftlichen Gründen über Jahre auf denselben riesigen Feldern die gleichen Pflanzenarten anzubauen. In solchen Monokulturen können sich Schädlinge und Krankheiten schneller ausbreiten. Auf diesen Feldern überleben weniger Tier- und Pflanzenarten.

Durch intensive Lobbyarbeit erreichte etwa der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dass die EU 2003 einen folgenschweren Beschluss fasste: Wenn ein Lebensmittel zu mehr als 0,9 Prozent aus Gentech-Pflanzen besteht, muss das gekennzeichnet werden. Das ermöglichte es den Verbrauchern, sich im Supermarkt bewusst gegen Gentechnik zu entscheiden. Deshalb wagte es kaum ein Lebensmittelhersteller, gentechnisch veränderte Pflanzen zu verarbeiten.

Aigner gegen Gentech-Mais

Mit hunderten Informationsveranstaltungen in Bayern trugen die Gentechnikgegner dazu bei, dass schließlich die Regierungspartei CSU in der Gentech-Frage kippte. 2009 verbot deshalb die damalige Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) den Gentech-Mais MON810 von Monsanto in Deutschland.

Monsanto-Konkurrent BASF gab im Januar 2012 auf und stoppte den ohnehin vor sich hinsiechenden Anbau seiner Gentech-Kartoffel Amflora – unter anderem, nachdem das Bundesverfassungsgericht 2010 das restriktive deutsche Gentechnikgesetz bestätigt hatte. Damit war der kommerzielle Anbau in Deutschland am Ende.

Monsanto gestand im Mai 2013 seine Niederlage in der taz ein. Geschäftsführerin Ursula Lüttmer-Ouazane sagte über den Anbau von Gentech-Pflanzen in Deutschland: „Wir haben verstanden, dass das im Moment nicht die breite Akzeptanz hat.“ Wenig später zog Monsanto vier seiner acht Zulassungsanträge für den Anbau in der EU zurück, die anderen sollen bald folgen. Verlängern will der Konzern die Lizenz für MON810, die in Deutschland außer Kraft gesetzt ist.

Ist dieser Sieg der Gentechnikgegner endgültig? Was ist mit den massenhaften Importen von Gentech-Futter? Diskutieren Sie mit! Wir freuen uns auf Ihre Meinung.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

30 Kommentare

 / 
  • .....

    Zitat:

    "Wir "lebewesen" sind glücklich mit unserer natur bzw. das, was ihr manipulatoren davon übrig gelassen habt."

     

    Ein paar kleine Lesetipps:

     

    http://www.scilogs.de/detritus/die-biobranche-in-der-selbstgestellten-gentechnikfalle/

     

    http://www.deutsche-landwirte.de/050401e.htm

     

    http://www.wissensforum-backwaren.de/index.php?article_id=362

     

    "Die meisten Getreidearten, egal ob Mais, Reis, Gerste oder Quinoa, wurden im Rahmen der Mutationszüchtung einer Strahlenbehandlung unterzogen. Gleiches gilt für Gemüse, zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Soja, aber auch Obst, wie Äpfel, Pfirsiche, Zitrusfrüchte, Trauben oder Bananen.

    ......

    So existieren allein beim Reis etwa 7.000 und bei der Tomate 1.800 Mutanten. Bei den Hülsenfrüchten kamen auf diesem Wege 100 neue Sorten auf den Markt. In Italien bedecken Hartweizen-Mutanten etwa 70% der Durum-Anbaufläche. Praktisch die gesamte in Mitteleuropa angebaute Gerste hat Gene in ihrem Erbgut, die so erzeugt wurden. Der bayerische Reinheitsgebots-Biertrinker genießt das Ergebnis dieser Züchtung ebenso begierig wie der Liebhaber italienischer Küche seine „al-dente“-Spaghetti aus Durum.

    Die Angst vor der Gentechnik beruht auf der irrigen Überzeugung, Brot, Bier oder Ketchup bestünden aus durchweg „natürlichen“ Rohstoffen, die jetzt in unkontrollierter Weise manipuliert würden. Über die bisherigen Züchtungsformen und ihre ebenso wenig vorhersehbaren Risiken haben wir uns jedoch keine Gedanken gemacht. Wir haben die Produkte einfach freigesetzt und gegessen."

     

    Und Das alles völlig ohne "klassiche" Gentechnik!

     

    Da ist aber trotzdem nix natürlich!

    • B
      Bananen
      @.....:

      Was ich damit sagen wollte, ist:

       

      Nein. Selbst Pflanzen, welche NICHT gentechnisch im Labor verändert wurden, sind NICHT wirklich natürlich.

       

      (Bezug auf Hänschen Klein:

      "Wir "lebewesen" sind glücklich mit unserer natur")

       

      Übrigens:

      Bananen sind eigentlich nicht krumm und länglich;

      Natürliche vorkommende Bananen sind knollenförmig und enthalten riesige Kerne im Fruchtmark:

       

      http://en.wikipedia.org/wiki/File:Inside_a_wild-type_banana.jpg

       

      http://erictaus.weebly.com/uploads/7/8/3/2/7832057/undomesticated_wild-banana.jpg

       

      Erst durch menschliche Zuchtprogramme (Z.B. durch das selektive Vermehren von Mutanten) wurde die Banane so, wie man sie heute im Bio-Laden kaufen kann.

  • HK
    Hänschen Klein

    auf gentechnik sowie deren fachleute und andere veränderte "lebensmittel" ist ein riesen haufen gesch.....!

    kein "lebewesen" braucht das.

    keines. Wir "lebewesen" sind glücklich mit unserer natur bzw. das, was ihr manipulatoren davon übrig gelassen habt.

    wir brauchen keinen vom fach. danke ihr habt schon genug fachlichen bockmist gebaut.

    Autor: auch vom fach!

    • T
      Tja
      @Hänschen Klein:

      @ Hänschenklein:

       

      Tja.... Wenn einem die Argumente ausgehen.... Dann sind Beleidigungen und Stammtischparolen immer eine tolle Sache.....

  • Y
    yayaya

    gekaufte Gentechnik-Pros hier LOL

    • H
      Hmmmm
      @yayaya:

      Ich bitte Sie; Hören Sie doch mit diesen Albernheiten auf!

       

      1. Nur weil ich Gentechnik befürworte, bedeutet Das NOCH LANGE NICHT, dass ich auch Monsanto befürworte....

       

      Monsanto ist ein mieser Drecksverein.

       

      Aber ist etwa jeder Fußballfan ein Hooligan?

       

      2. Könnte man das Gleiche denn nicht auch über Biobauern oder die Betreiber von Bioläden sagen, welche sich öffentlich über Gentechnik aufregen?

       

      Diese Leute würden doch finanziell davon profitieren, wenn die Leute Angst vor Gentechnik haben.

       

      Hierzu:

      http://www.scilogs.de/detritus/gerichtsurteile-und-die-unabh-ngigkeit-von-gentech-studien/

       

      3. Gehen Sie mal auf

       

      http://www.taz.de/Gentechnik-soll-Bienen-retten/!120843/

       

      und lesen die Leserkommentare von "The real Günni".

       

      Zitat von The real Günni:

       

      "du bist nuer gelangweilter kassierer bei kaisers, und willst dich jetzt hier profilieren."

       

      bzw.

       

      "hoffe aber instaendig,, dass in der zwischenzeit die haelfte der menschhaeit schnell nochmal biochemie studiert und aufwacht."

       

      Tja....

      Hat ein Gentechnikbefürworter beruflich etwas mit Gentechnik zu tun, ist er ein Lobbyist;

      Ist also unseriös!

       

      Hat ein Gentechnikbefürworter beruflich hingegen nichts mit Gentechnik zu tun, ist er inkompetent und hat keine Ahnung;

      Ist also ebenfalls unseriös!

  • AH
    Ah Ho

    Immer diese Umwelt"schützer" ... Versuchsanbau soweit zu schädigen dass er eingestellt wird. Armes Deutschland. Ich komme vom Fach, wir haben sehr Gute Gentechniker in Dtschl.. Die jetzige Entscheidung kommteinem Stillstand der Forschung gleich. Oder testen wir jetzt einfach im Ausland unsere neuen genetischen Superpflanzen?

  • Die Pseudoumweltschützer die gegen Gentechnik kämpfen sind Neoamische.

  • S
    Stirnrunzel

    Wenn ein Konflikt dabei ist zum Wohle der VerbraucherInnen und der Bauern(m/w) und damit der qualifzierten Mehrheit gelöst zu werden, muss man wieder sticheln zwecks Lobbyismus

    und Auflage. Echt armselig

    und unaufgeklärt!

    Man sollte sich erst einmal selber informieren, bevor

    man die KritikerInnen niedermacht und die Marktgesetze

    zur Anbieterolgiarchie konstituieren will!

    Eine Recherche über die Zunahme

    der Mißbildungen und Selbstmorde, Bankrotte, Knebelverträge, Patentstreitigkeiten, Privatinsolvenzen, Krankheiten,

    Resistenzen von Schädlingen, Viren, Bakterien, Fehlgeburten

    bei Mensch und Tier,

    springende Genen über Artgrenzen in all den Anbauländern von Gentechprodukten wäre doch

    einmal Anfang!!!

    Auch die Gefährlichkeit

    unkontrolliert sich ausbreitender Pflanzen inmitten von Deutschland wird kaum seriös

    diskutiert. Zum Beispiel gibt

    es hier die Ambrosia. Sie ist

    ein Beispiel einer höchst allergenen Pflanze.

    Wenn der Autor das nicht glaubt,

    solle er sich daran ausgiebig gütlich tun und sich anschließend

    in die Notfallmedizin einweisen lassen. Ihre mangelnde Sachkomepetenz

    und Arroganz ist niederschmetternd!

  • D
    Darwin

    @ Ruhender:

     

    "Außerdem ist das gentechnisch veränderte Erbgut doch längst auf natürlichem Wege weiterverbreitet. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet, den Deckel kriegt man jetzt nicht mehr drauf."

     

    So einfach ist Das nicht!

     

    Damit sich eine neue Art (Gemäß Darwins Evolutionstheorie) unkontrolliert ausbreiten kann, muss sie gegenüber ihren anderen Artgenossen einen Überlebensvorteil haben.

     

    Bsp: Der Roundup-Soja.

    Dieser Soja hat eine Resistenz gegen das Herbizid Roundup.

    Und wenn ein diese Pflanze dann auf einen mit Roundup behandelten Acker kommt, überlebt sie, während alle anderen Pflanzen sterben.

     

    Wenn diese Pflanze jedoch auf einen Roundup-freien Acker kommt, hat sie gegenüber konventionellen Soja keine besseren Chancen

    -

    Wohl eher im Gegenteil.

    Denn die Bildung eines "Anti-Roundup-Schutzes" dürfte für die Pflanze ziemlich anstrengend sein (Stichwort: "ATP-Verbrauch".)

  • PD
    paso doble

    "Unterstützten oder tolerierten 1996 nach einer Umfrage im Auftrag der EU-Kommission noch 56 Prozent der Deutschen Gentechnik in der Landwirtschaft, waren es drei Jahre später nur noch 49 Prozent."

    Und:

    "Dabei nutzten die Aktivisten die Angst vieler Menschen vor der neuen Technologie. Sie fürchten, dass die Pflanzen zum Beispiel Allergien oder Krebs verursachen könnten. Die mutmaßlichen Belege dafür sind allerdings höchst umstritten."

    Da liegt wohl der Hund begraben.

    Angst machen und Hysterie schüren ohne irgendeine seriöse Grundlage.

    Sachliche Wissenschaftlichkeit, nüchterne Kosten-Nutzen- und Gefahrenabwägung?

    Quatsch, das könnte dem Geschäftsmodell von BUND und Greenpeace abträglich sein.

    Es wird mit Sicherheit nicht die Firma Monsanto sein, die Deutschland wirtschaftlich zugrunde richtet.

    Das erledigen die Fortschritts- und Technikfeinde hierzulande.

    Ein Trauerspiel.

  • T
    Tja

    Tja...

    Aberglaube und Technikfeindlichkeit besiegen Fortschritt!

    Stammtischparolen sind Fakten überlegen!

     

    Komisch allerdings:

    Jahrelang beschweren sich die Gentechnik-Gegner, dass grüne Gentechnik zu wenig erforscht sei.

    Wenn man dann aber Freilandversuche durchführt, um die Folgen zu untersuchen, passt es diesen Leuten ebenfalls nicht....

     

    Aber würde man beim Thema "Bio-Anbau" und Naturkost die gleichen ethischen Standards und Sicherheitsrichtlinien ansetzten, wie beim "Gentech-Anbau", wäre Naturkost in Deutschland verboten.

     

    Wie war Das nochmal mit der EHEC-Seuche 2011, wo 53 Menschen starben, weil sie grün-ökologische Bio-Rohkost gegessen haben?

     

    http://www.antenne.com/wir-niedersachsen/niedersachsen-magazin/11-06/ehec-warnung-vor-rohen-sprossen-essen-sie-jetzt-wieder-andere-ro/

     

    Wie ist Das denn mit dem nicht frei vermehrbaren Hybridsaatgut im Bio-Anbau?

     

    http://www.kultursaat.org/pdf/biohandel08.pdf

     

    Wie ist Das mit dem Sortenschutz und dem Verbot der freien Feinleguminosen-Vermehrung?

     

    http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarwirtschaft/Nachbau-von-Graesern-und-Feinleguminosen-grundsaetzlich-illegal_article1267504476.html

     

    bzw.

     

    http://www.gutefrage.net/frage/was-bedeuten-leguminosen-fuer-die-bio-landwirtschaft

     

    Wie ist Das denn mit Parkinoson-förderndem Rotenon, welches im ausländischen Bio-Anbau als Bio-Pestizid eingesetzt werden?

     

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_zum_thema_rotenon_und_parkinson_noch_erwaehnenswert_ist/

     

    Fragen über Fragen.....

  • "Deutsche Felder gentech-frei" jajaja, nur, über das sog. Freihandelsabkommen mit den USA kommt dieser Dreck dann doch zu uns, was wetten?!

    • G
      georg
      @Tadeusz Kantor:

      das kommt schon jetzt zu uns!!! es wird sehr viel soja als tierfutter aus amerika importiert, das ist garantiert gentechnisch verändert, so normal wie das bei denen ist!!!!

    • R
      ruhender
      @Tadeusz Kantor:

      Außerdem ist das gentechnisch veränderte Erbgut doch längst auf natürlichem Wege weiterverbreitet. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet, den Deckel kriegt man jetzt nicht mehr drauf. Bald kommt Monsanto und verklagt die ersten Bauern.

      • PS
        Percy Schmeiser - Die andere Hälfte der Geschichte
        @ruhender:

        Zitat:

        "Bald kommt Monsanto und verklagt die ersten Bauern."

         

        Sie meinen die Sache mit Percy Schmeiser?

         

        Nein... Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor.

         

        Schmeiser wurde vor Gericht verurteilt, weil er die fremden GV-Pflanzen (nach Ansicht der Richter) ABSICHTLICH, SELEKTIV UND GEZIELT aufgezüchtet hat

        -

        Und nicht, weil sein Acker ungewollt mit "Genpollen" belastet war und er nicht zahlen wollte.

         

        http://www.transgen.de/recht/patente/940.doku.html

         

        http://de.wikipedia.org/wiki/Percy_Schmeiser#Biografie

         

        "....Im Jahr 1997 fand Schmeiser laut eigenen Angaben erstmals die gentechnisch veränderten „Roundup-Ready“-Rapspflanzen des Agrochemie-Konzerns Monsanto auf seinem Land. Die Raps-Sorte wurde genetisch so verändert, dass sie den Gebrauch des Monsanto-Herbizids Roundup übersteht, während andere Pflanzen auf einem damit behandelten Feld absterben.

        .....

        .....

        Auf etwa einem Hektar selektierte er durch Anwendung von Roundup Saatgut, welches zu mindestens 95 % die patentierte Technologie enthielt. Als er im Folgejahr auf einer Fläche von rund 400 ha dieses nachgebaute Saatgut aussäte, wurde er vom Herstellerkonzern wegen Patentverletzung verklagt. Diese Klage war mit einer Forderung von 200.000 Dollar verbunden.[2]"

         

        NIEMAND der einen Gentechnikfreien Acker haben will, würde so etwas tun!

      • @ruhender:

        In den USA versuchen Firmen, wie Monosanto oder BASF, eine Kennzeichnungspflicht von Genfood zu verhindern, siehe Kalifornien. Unter dem Deckmäntelchen des geplanten Freihandelsabkommen landen diese Lebensmittel dann in unseren Supermärkten.

        Wer jetzt meint, der Kampf gegen Genfood sei nur "himmlsschreiender Blödsinn", der sollte sich mal etwas eingehender mit dem Thema Genmanipulation befassen. Wie die taz schreibt, lehnen 78 % der Deutschen genmanipulierte Lebensmittel ab, man kann also davon ausgehen, dass 78 % der Deutschen solche Nahrungsmittel nicht kaufen würden, ausser, genmanipulierte Nahrungsmittel müssen nicht gekennzeichnet werden...

      • PS
        Percy Schmeisser
        @ruhender:

        @ Ruhender:

         

        Zitat:

        "Bald kommt Monsanto und verklagt die ersten Bauern."

         

        Ihnen ist ja schon klar, dass die Sache mit Percy Schmeisser etwas anders abgelaufen ist, als es von den meisten Gentechnikgegnern immer behauptet wird?

         

        http://de.wikipedia.org/wiki/Percy_Schmeiser#Biografie

         

        Hieraus mal ein Zitat:

         

        "Auf etwa einem Hektar selektierte er durch Anwendung von Roundup Saatgut, welches zu mindestens 95 % die patentierte Technologie enthielt. Als er im Folgejahr auf einer Fläche von rund 400 ha dieses nachgebaute Saatgut aussäte, wurde er vom Herstellerkonzern wegen Patentverletzung verklagt."

         

        http://www.transgen.de/recht/patente/940.doku.html

         

        Zitat:

        "Sicher ist jedenfalls: Das oberste kanadische Gericht hat in letzter Instanz entschieden, dass Schmeiser wissentlich und nicht aus Zufall Roundup-Ready-(RR-)Raps angebaut habe. Offenbar hat Schmeiser auf seinem Rapsfeld diejenigen Rapspflanzen gezielt selektiert, in die RR-Raps eingekreuzt war. Er hat die Samen geerntet, sie zu Saatgut aufbereitet und im Folgejahr erneut ausgesät."

         

        Schmeißer HAT GEWOLLT, dass diese Genpflanzen auf seinem Acker wuchsen!!!

         

        Er hat die GV-Pflanzen BEWUSST ausgesäät!

        Das war kein "Ausversehen".

         

        Das wäre genauso, als wenn ich im Bus/Zug/Parkbank ein verlorenes Portmonaie finden würde und das Geld daraus dann für mich nutze, anstatt das Portmonaie beim Fundbüro oder bei der Polizei abzugeben.

         

        Hinterher, wenn ich deswegen eine Anzeige bekomme (Verstoß gegen § 978; "Fund in öffentlicher Behörde oder Verkehrsanstalt"), sage ich dann, der Besitzer des Portmonaies doch schuld sei, da er es auf meinen Sitzplatz gelegt habe.

  • E
    eliza

    Den Versuchsanbau zum Erliegen bringen - was für ein himmelsschreiender Blödsinn, der von manchen dieser höchst dummen Hysteriker, padon, 'Aktivisten' noch als Erfolg' gefeiert wird. Was glaubt ihr denn, welches Nahrungsmittel im 'Urzustand' wir schon seit Jahrhunderten verzehren? Was glaubt ihr, wie die Grapefruit Ruby zu ihrem roten Fleisch kam? Was soll das kindlich-dämliche "aber da ist Gen drin", natürlich ist da 'Gen' drin, überall, und wird dauernd verändert. Schon von der Natur selbst. Und wir könnten es verstehen lernen, anwenden lernen... schon mal was von Golden Rice gehört? Es ginge um Weltversorgung, die mit herkömmlich anfälligem und sensiblem Getreide umso schwerer zu bewerkstelligen wäre. Aber bei euch ist das ja 'Verteilung', und wird rotromantisch dann auch mal gern zwangsweise eingeführt, nicht?

    • M
      Mutationszucht
      @eliza:

      @ Eliza:

       

      "Was glaubt ihr, wie die Grapefruit Ruby zu ihrem roten Fleisch kam? "

       

      Warum denn so schüchtern? ;-(

       

      Star Ruby wurde durch Mutationszucht erschaffen; Aus der Grapefruitsorte Ruby Red.

       

      Mutationszucht:

      Man setzt eine Saatgutprobe einem Mutagen aus und hofft, dass zufällig (!) ein paar richtige DNA-Basen ausgetauscht werden.

       

      Und Das mit Star Ruby war nicht irgendeine Mutationszucht;

      Nein!

      In diesem Fall wurde radioaktive Strahlung (Gammastrahlung, Röntgenstrahlung, Neutronenstrahlung)als Mutagen genutzt!

       

      http://www.sueddeutsche.de/wissen/zucht-mit-radioaktiver-stralhung-die-atom-gaertner-1.1270439

       

      http://www.nytimes.com/2007/08/28/science/28crop.html?pagewanted=print&_r=0

       

      "In 1929, farmers stumbled on the Ruby Red grapefruit, a natural mutant. Its flesh eventually faded to pink, however, and scientists fired radiation to produce mutants of deeper color — Star Ruby, released in 1971, and Rio Red, released in 1985. The mutant offspring now account for about 75 percent of all grapefruit grown in Texas."

       

      Das Lustige ist sogar, dass Star Ruby mittlerweile auch in BIO-Läden verkauft wird:

       

      http://www.deinbiogarten.de/Obst-und-Gemuese/Grapefruit-Star-Ruby

       

      In anderen Worten: Während bei der Gentechnik ein quasi-chirurgischer Eingriff am Erbgut vorgenommen wird, wird bei der Mutationszucht einfach auf Gutdünken losgeschnippelt.

       

      Aber während Gentechnik verteufelt wird, haben sich einige Gentechnikgegner (!) mit der Mutationszucht sogar angefreundet, z.B, der Greenpeace-Mitarbeiter Christoph Then:

       

      http://www.bio-markt.info/easyCMS/FileManager/Dateien/Tilling_Verfahren_2009.pdf

       

      (Anmerkung: "Tilling" ist eine Sonderform der Mutationszucht.)

       

      Tja....

  • A
    Amen

    In den USA wachsen gentechnisch veränderte Pflanzen seit 30 Jahren. Bisher konnte man in keiner Studie einen Unterschied in der Wirkung auf Menschen zu "normalen" Pflanzen feststellen. Ich habe keine Ahnung über Gentechnik. Problemetisch erscheint mir nur was man mit Logik erklären kann, nämlich die Patentierbarkeit von Saatgut und damit die Macht von Agrerkonzernen. In der Schule war Gentechnik wissenschftlich gesehen ein verbotenes Thema. Man soll gar nichts darüber wissen. Es ist eine Religion zu sagen wie schlecht und böse es ist. Den Unterschied zwischen gezüchtet genveränderten Pflanzen und labortechnisch genveränderten Pflanzen zu erfragen ist Ketzerei. Wie soll man die Risken abwägen wenn man keine Ahnung hat? Früher sagte der Pfarrer was böse und gefährlich ist. Eine runde Erde, eine Sonne als Zentrum unseres Universums, die Eisenbahn....heute eben Gentechnik. Andere Länder forschen, wir verbieten. Die neuen Pfarrer warnen seit Jahren. Neue Eiszeit, Waldsterben, Klimakatastrophe durch Klimaerwärmung, Ozonloch, Gentechnik...man muß sich fürchten und die neuen Pfarrer an der Macht halten sowie ihnen Geld geben. Dann schützen sie uns. Ungläubige werden verfolgt, denn sie wollen den Untergang. Fromm sollte man früher sein, heute nennt man es anders meint aber das Gleiche: Blind folgen, Anweisungen befolgen.

    Beten soll man nun zu St.Gender, St.Multikulti,St.Klimaretter und natürlich zu St.Bio.

    Wer nicht mitbetet wird an den Pranger gestellt. Klimaleugner, Genzweifler und Rechtspopulisten.

    Wer keinen Ärger will: Mitbeten und Amen.

    • R
      Religion
      @Amen:

      Zitat:

      "Früher sagte der Pfarrer was böse und gefährlich ist. Eine runde Erde, eine Sonne als Zentrum unseres Universums, die Eisenbahn....heute eben Gentechnik"

       

      Kennen Sie den Anti-Gentechnik-Verband Demeter?

       

      Nach dem Lesen des folgenden Links wusste ich nicht, ob ich lachen oder heulen sollte....

       

      http://www.demeter.de/Verbraucher/Landwirtschaft/biodynamischer-weinbau/biodynamischer%20weinbau

       

      "Biodynamischer Weinbau

       

      .....Vielmehr ist der Einsatz von biodynamischen Präparaten erforderlich. So verbessert das Hornkiesel-Präparat die Pflanzenqualität. Dafür wird pulverisiertes Quarz in ein Kuhhorn gefüllt und von Frühjahr bis Herbst im Boden eingegraben, damit es die kosmischen Kräfte speichert. Im Herbst ausgegraben, wird der feine Hornkiesel in Wasser rhythmisch verrührt (dynamisiert) und als Spritzpräparat in feinen Tröpfchen auf den Weinberg verteilt....."

       

      Kosmische Kräfte???

       

      Rhythmisch verrührt???

       

      Der Demeter-Verband beruft sich auf die Antrophosie-Religion Rudolph Steiners:

       

      http://www.psiram.com/ge/index.php/Anthroposophie

       

      Irgendwie ist die Aufklärung seit dem 17. Jahrhundert irgendwie auf der Strecke geblieben.....

    • @Amen:

      ...Sie Scherzkeks, Sie.

    • M
      M.A.
      @Amen:

      "Bisher konnte man in keiner Studie einen Unterschied in der Wirkung auf Menschen zu normalen Pflanzen feststellen."

      Aussagekräftige Studien kosten sehr viel Geld, Monsanto & Co. finanziert bestimmt nichts negatives fürs eigene Geschäftsfeld.

       

      "Ich habe keine Ahnung über Gentechnik."

      Schade! Es besteht bzgl. der Genetik noch soviel Unwissen… als Vergleich: Monsanto ist auf Höhe der Gebrüder Wright - würden Sie mit deren Flieger über Atlantik fliegen???

       

      "Die neuen Pfarrer warnen seit Jahren."

      Wer keine AHNUNG hat, sitzt schnell diesen selbstdarstellerischen Priestern auf - ändert das aber etwas an den Tatsachen: Klimawandel, Ozonlöcher, Waldsterben, Tiersterben???

  • G
    GreenHU

    Ein Sieg dumpfer Gewalt, weil man mit Argumenten nicht weiter kam.

    • M
      M.A.
      @GreenHU:

      Die gesetzesfeindliche Zerstörung von Eigentum ist falsch - ja.

       

      Aber genauso arrogant ist die Aneignung der allgemeinen genetischen Vielfalt durch einzelne Firmen. Diese spielen mit nur bestehenden Pflanzen rum, erstellen aber selbst von Grund auf keine Neue. Die Genetik ist noch nicht einmal ansatzweise erforscht und schon stecken die Glücksritter wie Monsanto die Claims im "Garten Eden" ab.

      Höchst unethisch… aber leider nicht ungesetzlich.

  • F
    foeler

    Ettliche Gentech-Pflanzen warten darauf, dass sie von Brüssel zugelassen werden. Wenn das geschieht, dann ist auch in Deutschland der Anbau ophne weiteres wieder möglich. Bleibt Wachsam!